Girl on Fire - Willkommen auf GoldenEye! (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
240 Seiten
Papierfresserchens MTM-Verlag
978-3-96074-100-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Girl on Fire - Willkommen auf GoldenEye! -  Carola Marion Menzel
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Ein Jahr ist seit dem Desaster in Las Vegas vergangen und schon platzt die nächste Überraschung in die chaotische Ehe von Rafael und Marion: Ausgerechnet der letzte James-Bond-Film Girl on Fire soll parodiert werden! Ein neues Casting, eine neue Chance - ein erneutes Aufeinandertreffen alter Rivalen. Doch bald müssen Rafael, Marion und Matze zwischen den glitzernden Stränden und Palmen Jamaikas feststellen, dass das, was sie zu wissen glauben, nur ein Teil der tödlichen Wahrheit ist ...

Carola Marion Menzel wurde 1999 in Heidelberg geboren und absolvierte 2018 ihr Abitur. Sie begann früh, erste Geschichten und Gedichte zu verfassen, schrieb ebenso bereits zahlreiche Theaterstücke und Drehbücher, ehe sie sich 2012 an ihren ersten Thriller wagte. Im Rahmen von Anthologien und Sammelbänden veröffentlichte sie bereits viele Kurzgeschichten, Gedichte und Märchen. Sie ist seit Jahren begeisterter James Bond-Fan.

Carola Marion Menzel wurde 1999 in Heidelberg geboren und absolvierte 2018 ihr Abitur. Sie begann früh, erste Geschichten und Gedichte zu verfassen, schrieb ebenso bereits zahlreiche Theaterstücke und Drehbücher, ehe sie sich 2012 an ihren ersten Thriller wagte. Im Rahmen von Anthologien und Sammelbänden veröffentlichte sie bereits viele Kurzgeschichten, Gedichte und Märchen. Sie ist seit Jahren begeisterter James Bond-Fan.

*

MI3


Marion


„Zwischen zwanzig und dreißig Jahren liegt das beste Alter, um Kinder zu kriegen. Je älter Sie werden, desto stärker verringert sich die Spermienqualität und das Risiko für genetische Fehler im Erbgut der Spermien steigt – das kann ein Grund für missgebildete Kinder sein.“

„Was?“

Jetzt hatten wir hier eine ganze Stunde deprimiert in einem Wartezimmer voll langer Mienen gehockt, nur um uns anzuhören, dass wir zu alt für Kinder waren? Was sollte denn der Scheiß jetzt? Das hätte ich auch googeln können!

Der Arzt uns gegenüber schien genauso wenig Bock auf die Angelegenheit hier zu haben wie wir.

tschuldigung, dass wir deine Zeit in Anspruch nehmen, in der du dich mit einem wässrigen Kaffee hinterm Empfangstresen hättest verdrücken können. Arschloch.

Außerdem sah er aus wie dieser seltsame Dr. Young in Vegas.

„Wie oft in der Woche haben Sie Sex?“ Er sah uns erwartungsvoll an.

Ich verzog das Gesicht. „Warum wollen Sie das denn jetzt wissen?“ Rafael verpasste mir unter dem Tisch einen leichten Stoß.

Sorry, aber ich war total angepisst!

„Entschuldigung“, murmelte ich. „Aber warum wollen Sie das wissen?“

Da wir ja anscheinend nicht das einzig verstimmte Paar hier waren, schien der Arzt solche Antworten schon zu kennen und zuckte nicht mit der Wimper. „Das muss ich wissen. Also?“

Das muss ich wissen. Der konnte mich mal.

Rafael antwortete. „Wir probieren so oft, wie es geht.“

„An was denken Sie beim Sex?“

„Oh, echt, jetzt reicht’s mir.“ Ich wollte aufstehen, aber Rafael hielt mich zurück. Wütend ließ ich mich wieder auf den Stuhl fallen.

„Wenn Sie daran denken, dass Sie unbedingt Kinder haben wollen, ist das nicht gut“, erwiderte der Arzt unbekümmert. „Leistungsdruck im Bett sorgt auf Dauer für Stress und Beziehungsprobleme. Das ist beides nicht gut für die Fruchtbarkeit. Haben Sie schon getestet, woran es liegt, dass Sie keine Kinder bekommen können?“

„Nein“, schoss ich giftig zurück, „deswegen sind wir ja hier.“ Mein Blick fiel auf ein Glas voll Schnuller-HARIBO, das uns und die schwitzigen Hände des Docs trennte. Ich riss die Augen auf. War das sein Ernst?

„Sie können eine Bauch- oder Gebärmutterspiegelung durchführen lassen oder Ihre Eileiterdurchgängigkeit testen lassen.“

„Was?“ Ich riss mich angewidert von dem Glas los. „Ich will nicht unters Messer, nur um zu wissen, warum in mir kein Kind wachsen kann, verdammt!“

Der Arzt seufzte. „Das ist vielleicht gar nicht so verkehrt“, versuchte er es erneut, „es kann auch daran liegen, dass Sie einen gutartigen Tumor haben, der zu viel Prolaktin ausschüttet.“

„Ja, wenn er gutartig ist, kann er meinetwegen weiter Prolaktin ausschütten!“, gab ich wütend zurück und hätte ihm am liebsten seine Schnuller ins Gesicht geschleudert.

Jetzt schien ich dem Arzt richtig auf die Eier zu gehen. „Wissen Sie was?“, meinte er spitz. „Kommen Sie in drei Wochen noch einmal, schlafen Sie in der Zeit nicht miteinander, damit sich der Stress, unbedingt ein Kind bekommen zu wollen, etwas legt. Dann können Sie es wieder probieren, und wenn es immer noch nicht klappt, sehen wir weiter.“ Damit stand er auf und reichte uns die Hand.

Ich gab sie ihm demonstrativ nicht, sondern wandte mich gleich zur Tür. „Hält es denn Ihre Frau drei Wochen ohne Sex aus?“

Sorry, das musste jetzt noch sein.

Der Arzt verdrehte die Augen, dann grinste er. „Sie heißen nicht James Bond, das werden Sie schon überleben.“ Er sah Rafael an. „Haben Sie das von dem neuesten Bond gehört? Das mit der Verarsche?“

Und tschüss.

Sollte er doch in seiner dämlichen Praxis schmoren, bis ihn schließlich sogar die Gummibärchen alleine ließen.

Rafael hatte sich gleich wieder zur Arbeit verdrückt, nachdem wir die Arztpraxis verlassen hatten, was mir, ehrlich gesagt, gerade recht war, ich hatte keine Lust, auch noch über diesen verkorksten Besuch reden zu müssen. Was hatten wir da eigentlich gewollt? Jetzt waren wir auch nicht schlauer als vorher, nur, dass wir jetzt die Anordnung hatten, die nächsten drei Wochen angezogen im Bett zu liegen. Toll.

Unschlüssig scrollte ich mich durch die verschiedenen Aufklärungsseiten, traute mich aber irgendwie nicht, auch nur eine zu öffnen. Überall schrien mit Wörter entgegen, mit denen ich nichts anfangen konnte und über die ich auch gar nicht wissen wollte, was sie bedeuteten. Präimplantationsembryonentransfer. Scheiße, ey. Ich war kurz davor, das Laptop zuzuklappen und das Ganze einfach zu vergessen.

Unschlüssig wollte ich die Internetseite gerade schließen, da fiel mein Blick auf eine Anzeige, die sich am Rand einblendete.

Girl on Fire – wird es eine Verarsche geben?

Ich starrte die Anzeige an. Sollte ich? Sollte ich nicht? Warum eigentlich nicht, das war doch die perfekte Ablenkung. Ich klickte den Link an und vor mir entfaltete sich eine Klatschseite, die sich anscheinend auf James Bond spezialisiert hatte. Zumindest hieß sie Ein Quantum Tratsch6. Gott, wie einfallsreich. Das war ja schlimmer als Dr. Galore oder Professor Pussy oder wie die in Vegas hießen.7 Der folgende Artikel zog sich über drei Seiten, von denen zwei vielleicht Bilder und der Rest wildeste Spekulationen waren. Und es drehte sich alles um die Bondverarsche. Ich musste an die Drillinge aus meiner Klasse denken. Die mussten sich auch freuen. Ich schüttelte den Kopf und mein Blick fiel auf eine Anzeige am rechten Bildschirmrand.

Bond-Girl-Casting an Heiligabend!

Nee, oder? Ich warf einen kurzen Blick aus dem Fenster, um mich zu vergewissern, dass Rafael nicht kam, dann öffnete ich den Link. Zu meinem Erstaunen entfaltete sich ein Riesenbild von einem weißen Palmensandstrand.

GIRL ON FIRE PARODIE – Die Vorbereitungen laufen!

Ich überflog irritiert den Artikel. Es würde tatsächlich wieder ein Casting geben. An Weihnachten. Um diejenige auszusuchen, die Susan verarschen sollte. Das Casting sollte nicht in Vegas, sondern auf Jamaika stattfinden – wenn man dieser Seite hier Glauben schenken konnte. Die Castingleute, unter denen natürlich auch Susan war, würden im Hotel GoldenEye wohnen. Moment mal, das hatte doch Fleming gehört … Ich spürte, wie mein Blick an dem Bild mit dem Strand hängen blieb. Es wäre ja schon irgendwie krass …8 Das Telefon riss mich aus meinen Gedanken und ich schüttelte den Kopf.

Marion, hör auf rumzuspinnen.

Ich angelte nach dem Telefon, und als ich abnahm, musste ich feststellen, dass ich den Besuch heute Morgen im Kinderwunschzentrum fast vergessen hatte. „Hallo?“

„Hallo Marion.“ Es war Rafael. „Kannst du mal kommen?“

Hui, da war aber einer gut drauf.

„Was ist denn passiert?“

„Mein Vater dreht völlig durch.“ Damit wurde die Verbindung unterbrochen. Verwirrt stand ich auf, schlüpfte schnell in meine Schuhe und verließ im Jumpsuit das Haus. Gott, war das kalt. Hoffentlich sah mich mein Nachbar nicht. Ich stieg ins Auto und fuhr seufzend zum St. Johannes-Stift. Ich konnte dieses Gebäude echt weder von außen noch von innen mehr sehen. Alle zwei Tage rief jemand an und beschwerte sich wieder mal über Erich.

Im ersten Stock traf ich auf eine hochrote Schwester, die mir einen mitleidigen Blick zuwarf, als ich Erichs Zimmer betrat. Der saß aufrecht am Schreibtisch und grüßte höflich, als ich hereinkam.

Rafael lief daneben auf und ab. „Da bist du ja.“

„Was ist denn los?“ Ich ließ den Autoschlüssel auf den Tisch gleiten. „Was hat er denn gemacht?“

„Mein werter Herr Vater …“

„Fleming“, unterbrach Erich ihn. „Mein Name ist Fleming.“

Noch mal für die, die’s vergessen haben: Er ist natürlich nicht Fleming, er denkt nur, er wär’s.

„Ja, okay“, fuhr Rafael ihn an, dann wandte er sich an mich. „Er hat sich ein Anwesen auf Jamaika gekauft!“

„Was?“ Das war doch jetzt kein Zufall.

„Ja, und zwar kein Geringeres als das, was sich der echte Fleming damals hat bauen lassen. GoldenEye! Das ist heute als Hotel umgebaut und er hat es sich gekauft!“

Wie jetzt?! Vollkommen perplex starrte ich ihn an. „Wie will er das denn gemacht haben? Auf Pump, oder was?“

„Das frag ich mich ja auch“, erwiderte Rafael genervt, „aber offensichtlich gehört es ihm!“ Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Erich hatte als Ian Fleming schon so allerhand verbockt, aber so weit war es bis jetzt dann doch noch nicht gekommen.

„Und was willst du jetzt machen? Beziehungsweise, was soll ich jetzt machen?“...

Erscheint lt. Verlag 15.3.2023
Reihe/Serie Girl on Fire
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Actionfilm • Amerika • Bond • Bond-Girl • Filmklassiker • Goldfinger • James • Kinofilm • Krimi • Wette
ISBN-10 3-96074-100-6 / 3960741006
ISBN-13 978-3-96074-100-8 / 9783960741008
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