Soultaker 4 - Die zwei Seiten des Schicksals (eBook)

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2022 | 1. Auflage
490 Seiten
Plattini Verlag
978-3-95869-523-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Soultaker 4 - Die zwei Seiten des Schicksals -  Christiane Grünberg
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Wahn und Wirklichkeit ... ... lassen Alexandra verzweifeln. Allein, mit Medikamenten ruhig gestellt und ans Bett gefesselt erwacht sie in einer Klinik. Dort erfährt sie, dass sie angeblich an Traumfantasien leiden soll - hat sie sich die Welt der Soultaker und die Ereignisse der letzten Jahre nur eingebildet? Ihre Gabe ist verschwunden, obwohl sie kurz zuvor ihre Fähigkeiten dank ihres anderen Bewusstseins - des Racheengels - erweitern konnte. Nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Abgeschirmt von der Gesellschaft hat Alexandra keine Möglichkeit herauszufinden, was Wahn und was Wirklichkeit ist. Je länger sie dort verweilt, desto größer werden die Zweifel an der Existenz ihrer Familie und ihrer großen Liebe Sam. Soll sie fliehen? Oder sollte sie vielleicht einfach ihr neues Schicksal akzeptieren? Im finalen Band der Soultaker-Reihe begleitet ihr Alexandra auf ihrer Reise durch tiefe Abgründe - Licht und Schatten - Verzweiflung und Hoffnung!

Geboren 1983 in Braunschweig entwickelte Christiane Grünberg schnell ein Interesse für Bücher und Geschichten. Schon in der 5. Klasse unterhielt sie ihre Klassenkameraden mit kleinen Kurzgeschichten. Nach Abschluss eines Medienwissenschafts-Studium arbeitete sie zunächst im Online-Bereich als Projektmanagerin und Webdesignerin. 2014 zog sie mit ihrer Familie aus der Großstadt Hamburg aufs Land in die Lüneburger Heide. Zur Zeit widmet sie sich ihrer Schreibleidenschaft als Fantasy-Autorin.

Geboren 1983 in Braunschweig entwickelte Christiane Grünberg schnell ein Interesse für Bücher und Geschichten. Schon in der 5. Klasse unterhielt sie ihre Klassenkameraden mit kleinen Kurzgeschichten. Nach Abschluss eines Medienwissenschafts-Studium arbeitete sie zunächst im Online-Bereich als Projektmanagerin und Webdesignerin. 2014 zog sie mit ihrer Familie aus der Großstadt Hamburg aufs Land in die Lüneburger Heide. Zur Zeit widmet sie sich ihrer Schreibleidenschaft als Fantasy-Autorin.

1. Wahn oder Wirklichkeit

Alexandra

Mühsam kämpfe ich mich durch die dichten Nebelschwaden, die mein Bewusstsein von der Wirklichkeit trennten. Die Welt drehte sich und drehte sich, ohne dass ich auch nur einen klaren Gedanken zu fassen bekam. Ich öffnete die Augen, doch die weißen Wände um mich herum kamen immer näher, als wollten sie mich erdrücken. Das Licht war grell, viel zu grell und der Geruch, der meine Nase kitzelte, kam mir so fremd vor. Eine Mischung aus Pfefferminz und Desinfektionsmittel, dezent und auf eine Weise beruhigend, dass ich wieder in einen tiefen Schlaf glitt. Selbst meine Träume waren vor allem eins: verwirrend. Erinnerungen kamen und gingen, vermischten sich miteinander und hinterließen einen schmerzlichen Nachgeschmack. Warum, wusste ich nicht. Ich wusste noch nicht mal genau, wo ich mich eigentlich befand, nur, dass es nicht zu Hause war. Jegliches Zeitgefühl schien mir abhandengekommen zu sein. Da waren Personen, die mir aber nicht vertraut vorkamen. Dann wieder Stimmen, die ich glaubte zu kennen und doch seltsam fremd erschienen. Sobald sich der Nebel etwas lichtete, stellten sich mir die Nackenhaare auf und mein ganzer Körper verkrampfte sich vor Anspannung. Irgendetwas lief hier vollkommen falsch.

Was war nur passiert? Ich wäre gern in Panik ausgebrochen, mein Geist war allerdings so unbeschreiblich träge und nicht in der Lage, extreme Gefühle zu empfinden. Ich fühlte tief in mich hinein. Suchte nach der starken Kraft meiner Gabe. Ich fand sie nicht. Ich war allein, nein, nicht nur allein, ich war unvollständig.

Nach einer gefühlten Ewigkeit zogen sich die Nebelschwaden endlich zurück. Meine Wahrnehmung wurde klarer, die Welt drehte sich nicht mehr und die kleinen funkelnden Sternchen vor meinen Augen nahmen ab. Dennoch war mein Geist schwerfällig und mein Sichtfeld wie in einem Tunnel verengt, als ob mein Bewusstsein mit starken Medikamenten ruhig gestellt worden war.

Mit offenen Augen starrte ich auf eine weiße Wand. Ich wollte meine Hände bewegen, doch sie waren gefesselt. Ans Bett. Jemand hatte mich fixiert! Panik überrollte mich, erstickte mich fast. Ich musste hier weg!

Ich rüttelte an den Fesseln. Erfolglos. War ja auch nicht anders zu erwarten. Die Rückenlehne des Bettes, in dem ich lag, war etwas angehoben und ich konnte meinen Kopf drehen, um das Zimmer in Augenschein zu nehmen.

Meine Füße zeigten Richtung Tür. Eine weiße, rostfreie Metalltür mit einem Milchglasfenster. Die Wände waren komplett kahl, kein Bild, keine Regale – nichts. Links von mir stand ein kleiner Kunststofftisch mit einem Stuhl. Beide wie aus einem Guss, ohne Schrauben oder Nieten. Prompt bekam ich eine Gänsehaut und mein Magen rumorte in meinem Bauch. Ich setze mich leicht auf, soweit es meine Hände eben zuließen und drehte meinen Kopf nach hinten. In der Ecke befand sich eine Toilette. Aus grauem Metall, wie in einer Gefängniszelle und ohne eine Abtrennung. Hinter mir gab es ein Fenster in der Mauer, dass aber mit Gittern versehen war. Ich sah den blauen Himmel, so friedlich, nur mit ein paar Schäfchenwolken versehen.

Eine Erkenntnis machte sich in mir breit: Ich war eine Gefangene. Doch warum? Träumte ich noch? Etwa wieder von der Anstalt? Mir wurde schlecht. Krampfhaft versuchte ich, die letzten Erinnerungen aus meinem Gedächtnis abzurufen. Allerdings war das schwerer als gedacht. Sie waren verwirrend. Szenen, wie in einem Film spielten sich vor meinem inneren Auge ab. Ich hatte meine Gabe auf eine Gruppe gewalttätiger Taker losgelassen. Dann konnte ich mich an nichts mehr erinnern. Wo war Sam, wo waren meine Freunde?

»Hallo?«, rief ich laut und so deutlich wie möglich. Meine Stimme klang jedoch rau und belegt.

Im Raum war es gespenstisch still. Das Einzige, was ich wahrnahm, war wieder der Geruch von Desinfektionsmittel und einem leichten Hauch von Pfefferminze.

»Hört mich jemand?«, rief ich etwas lauter.

Meine Zunge fühlte sich immer noch träge an und meine Kehle schmerzte. Wie gern hätte ich jetzt ein Glas Wasser gehabt!

Endlich hörte ich Geräusche an der Tür und kurze Zeit später wurde sie aufgezogen. Eine Frau in einem weißen Kittel kam herein. Ihr Erscheinungsbild glich dem einer Ärztin, das beruhigte mich ein wenig. Sie war kein Söldner oder so. Immerhin.

»Frau Winter. Mein Name ist Dr. Kastner. Sie sind im Institut für psychische Störungen in Hamburg. Können Sie mich gut verstehen und bitte mal meinem Finger folgen, damit ich prüfen kann, ob Ihr Reaktionsvermögen besser geworden ist?«

Verwirrt blinzelte ich die dunkelhaarige Ärztin mit ihren dunkelblauen Augen an. Sie hatte einen leichten ausländischen Akzent, vielleicht osteuropäischer Herkunft? Ihr Haar war streng nach hinten gebunden. Sie wirkte kühl, aber nicht gänzlich mitleidlos. Nichtsdestotrotz waren es ihre Worte, die mich am meisten irritierten. Warum Frau Winter? So hieß ich schon seit zwei Jahren nicht mehr. Und Institut für psychologische Störungen? Was zum Teufel war hier los?

»Akustisch kann ich Sie gut verstehen. Allerdings weiß ich nicht, was das Ganze hier soll«, sagte ich und hob meine Hand, sodass die Fesseln, die am Bett befestigt waren, ein raschelndes Geräusch von sich gaben.

»Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Sie hatten einen Nervenzusammenbruch und schlimme Wahnvorstellungen, daher mussten wir zu solchen Maßnahmen greifen. Geht es Ihnen jetzt besser?«

Ich schnaubte. Mir ging es gar nicht gut. Immer noch fühlte sich mein Geist an, wie durch den Schredder gezogen. Mein Bewusstsein war vielleicht klarer geworden, doch meine Wahrnehmung stimmte bei Weitem noch nicht. Mein Sichtfeld wirkte auf eine gewisse Weise unscharf. Manchmal hatte ich den Eindruck, ich würde auf eine Wasseroberfläche tippen. Das Gesicht der Ärztin verlor immer wieder an Schärfe. Das beunruhigte mich. Und ihre Worte ergaben schon mal gar keinen Sinn.

»Meine Wahrnehmung stimmt nicht ganz. Was haben Sie mir gegeben?«, fragte ich fordernd.

»Beruhigungsmittel. Wir werden die Medikamente nach und nach absetzen, wenn wir der Meinung sind, dass Sie nicht länger eine Gefahr für sich und andere darstellen.«

»Ich heiße nicht mehr Winter, sondern Evert«, fiel ich ihr barsch ins Wort.

Die dunklen blauen Augen fixierten mich. Sie wirkten wie ein tiefer unergründlicher Brunnen und standen im starken Kontrast zu der hellen Haut der Frau.

Sie nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben mein Bett.

»Frau Winter. Sie haben eine Krankheit, die in Fachkreisen als maladaptives Tagträumen bezeichnet wird. Wachfantasien, laienhaft ausgedrückt. Sie haben sich in den letzten Jahren immer wieder in eine Traumwelt zurückgezogen. Ihr Freund André Kirchner erzählte uns, dass Ihre Tagträume immer stärker wurden und Sie irgendwann Ihren Alltag nicht mehr bewältigen konnten. Sie haben einen kompletten Realitätsverlust erlitten und als er Sie gestern morgen zur Rede stellte, sind Sie mit einem Messer auf ihn losgegangen. Er hat Sie einweisen lassen, weil wir hier im Institut auf solche Fälle, wie den Ihren, spezialisiert sind. Da Sie bei Ihrer Ankunft immer noch äußerst aggressiv waren, haben wir Sie erst mal ruhiggestellt.«

Ich blinzelte. Was war das denn für eine verrückte Geschichte?

»Tut mir leid, ich verstehe nicht ganz, was Sie mir damit sagen wollen. André ist mein Ex-Freund. Wo ist mein Ehemann und wo ist meine Tochter?«

Bilder von Sam und Cara blitzten in meinen Gedanken auf. Meine Familie.

»Hören Sie, ich weiß ja nicht, was hier gerade gespielt wird. Aber Ihre Worte sind vollkommen abstrus.« Mehr brachte ich nicht heraus.

»Ihr Verstand kann die Realität nicht mehr von der Traumwelt unterscheiden. Ihr Freund erzählte uns, dass Sie vor einem Jahr in einer Depression versanken und sich seitdem immer wieder in eine Wachfantasie gestürzt haben. In dieser haben Sie angeblich Superkräfte, eine neue Familie gegründet und die Welt gerettet. Er vermutet, dass Sie in Ihrer Beziehung mit ihm unglücklich waren, sich jedoch nicht im Stande sahen, sich zu trennen. Auch Ihr Studium scheint für Sie eine Sackgasse zu sein. Außerdem gab er uns Hinweise auf ein Trauma in Ihrer Kindheit, dass Sie von Ihren Eltern allein gelassen wurden. Ihre Schwester bestätigte uns die Geschichte. Trennungs- und Verlustängste können sich manchmal in den unterschiedlichsten Formen zeigen. In Ihrem Fall erschuf sich Ihr Verstand ein neue, heile Welt.«

Mit offenem Mund starrte ich sie an. Superkräfte? Heile neue Welt? Als ob. Das traf nicht im Geringsten auf die letzten Jahre zu. Ja, es gab wunderschöne Momente. Die Hochzeit mit Sam, der Zusammenhalt unserer Familie, das Leben auf dem Hof und die Geburt unserer Tochter Cara. All diese Erinnerungen brachten Wärme und Glück in mein Herz. Gleichzeitig gab es auch immer die dunklen Zeiten, der Kampf gegen die Dark Taker, die Gefangennahme in der Anstalt, der Rachefeldzug von Julian gegen mich. Der Verrat meiner eigenen Mutter, die letztendlich von meiner Schwester getötet worden war, die nun selbst ein Taker war. Das alles soll eine Traumwelt gewesen sein? Nur, um mich von der unglücklichen Beziehung mit André zu befreien? Welcher verdrehte Autor hatte sich denn so eine...

Erscheint lt. Verlag 14.3.2022
Reihe/Serie Soultaker
Verlagsort Traunstein
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Hamburg • Konflikt • Krieg • Liebe • übersinnliche Gabe • Urban Fantasy
ISBN-10 3-95869-523-X / 395869523X
ISBN-13 978-3-95869-523-8 / 9783958695238
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