Threads of Power (eBook)

Die feinen Fäden der Magie | Großartige Fantasy-Bestsellerreihe von V. E. Schwab

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(Autor)

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2023 | 1. Auflage
500 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-491588-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Threads of Power -  V. E. Schwab
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Magisch, fesselnd, poetisch. Der Beginn einer neuen Fantasy-Trilogie der Bestsellerautorin V.E. Schwab Sieben Jahre sind verstrichen in den vier Londons, wo alles begann. Im roten London, in dem die Magie allgegenwärtig ist, macht sich Unzufriedenheit breit. Es geht sogar das Gerücht um, dass eine mysteriöse Organisation mithilfe eines magischen Artefakts ein Attentat auf den König plant. Die Suche nach den Attentätern führt die Magierin Lila Bard nicht nur ins weiße und graue London, sondern auch auf die Spur einer jungen Tüftlerin, die die Fäden der Magie manipulieren kann, und damit das Gleichgewicht zwischen den Welten verändern könnte. Eine großartige Reise in eine der magischsten und faszinierendsten Fantasywelten: Threads of Power ist der heiß ersehnte neue Roman aus dem Universum von Shades of Magic - Weltenwanderer.  'So sollte Fantasy sein!' Publishers Weekly 'Innovative Fantasy' The Guardian 'A superqueer and weird fantasy series' V.E. Schwab

Victoria (V. E.) Schwab ist die Autorin der »Shades of Magic«-Trilogie, des Bestsellers »Das unsichtbare Leben der Addie LaRue« und des Gothic-Fantasy-Romans 'Gallant'. Ihre Werke wurden in über vierundzwanzig Sprachen übersetzt. Sie wurde 1987 als Kind einer englischen Mutter und eines amerikanischen Vaters geboren und ist seitdem von unstillbarem Fernweh getrieben. Wenn sie nicht gerade durch die Straßen von Paris streunt oder auf irgendeinen Hügel in England klettert, sitzt sie im hintersten Winkel eines Cafés und spinnt an ihren Geschichten.

Victoria (V. E.) Schwab ist die Autorin der »Shades of Magic«-Trilogie, des Bestsellers »Das unsichtbare Leben der Addie LaRue« und des Gothic-Fantasy-Romans "Gallant". Ihre Werke wurden in über vierundzwanzig Sprachen übersetzt. Sie wurde 1987 als Kind einer englischen Mutter und eines amerikanischen Vaters geboren und ist seitdem von unstillbarem Fernweh getrieben. Wenn sie nicht gerade durch die Straßen von Paris streunt oder auf irgendeinen Hügel in England klettert, sitzt sie im hintersten Winkel eines Cafés und spinnt an ihren Geschichten.

Weisses London


Sieben Jahre zuvor

Es war nützlich, klein zu sein.

Die Menschen sprachen vom Großwerden, als sei es eine mächtige Errungenschaft, doch Kinder passten durch schmale Lücken, konnten sich in kleinen Ecken verstecken und Orte betreten, die Größeren versperrt blieben.

Wie einen Schornstein.

Kosika rutschte die letzten Meter hinab und ließ sich in den Kamin fallen. Eine Wolke Ruß stieg auf. Sie hielt die Luft an, teils, um keine Asche einzuatmen, und teils, weil sie erst sichergehen wollte, dass niemand zu Hause war. Lark hatte gesagt, dass das Haus verlassen wäre, dass es seit über einer Woche niemand betreten oder verlassen hatte, doch Kosika hielt Stille für besser als Nachsicht, also kauerte sie einige Augenblicke im Kamin, wartete, lauschte, bis sie sicher sein konnte, dass sie wirklich allein im Gebäude war.

Dann rutschte sie an den Rand, schlüpfte aus ihren Stiefeln und band sie an den Schnürsenkeln zusammen, um sie sich wie eine Kette um den Hals zu legen. Sie stand auf, ihre nackten Füße berührten den Holzboden und schon konnte es losgehen.

Es war ein schönes Haus. Die Bohlen waren eben, die Wände gerade und durch die Läden vor den vielen Fenstern fielen nur vereinzelte, dünne Lichtstrahlen in das Zimmer, so dass sie gerade eben ihre Umgebung erkennen konnte. Sie hatte kein Problem damit, schöne Häuser auszurauben, besonders dann nicht, wenn die Besitzer einfach gegangen und das Haus unbeaufsichtigt gelassen hatten.

Als Erstes ging sie in die Speisekammer. Das tat sie immer. Menschen, die in so schönen Häusern lebten, hielten so etwas wie Marmelade und Käse und getrocknetes Fleisch nicht für wertvoll, mussten nie genug Hunger leiden, um sich Gedanken darüber zu machen, was geschehen würde, wenn die Speisekammer einmal leer wäre.

Doch Kosika war immer hungrig.

Zu ihrem Verdruss waren die Regale nur spärlich gefüllt. Ein Sack Mehl. Ein Beutel mit Salz. Ein einzelnes Glas voller Kompott, das sich als Bitterorange herausstellte (sie hasste Bitterorange). Doch da, ganz hinten, hinter einer Dose mit losem Tee, fand sie eine Wachstüte mit Zuckerwürfeln. Mehr als ein Dutzend kleiner, brauner, wie Kristalle blitzender Würfel. Sie war schon immer ein Naschkatze gewesen, und als sie sich ein Stück Zucker in die Wange schob, lief ihr das Wasser im Munde zusammen. Sie wusste, dass sie nur einen oder zwei mitnehmen und den Rest hier lassen sollte, doch sie brach ihre eigene Regel und schob sich die ganze Tüte in die Tasche, lutschte weiter an dem Zuckerwürfel, während sie auf die Suche nach richtigen Schätzen ging.

Der Trick war, nicht zu viel mitzunehmen. Menschen, die genug hatten, bemerkten es nicht, wenn ein oder zwei Dinge verschwanden. Sie gingen davon aus, dass sie die Sachen einfach verlegt hatten, sie irgendwo hingestellt hatten und sich nicht mehr erinnern konnten, wohin.

Vielleicht, sagte sie sich, war die Person, die hier gelebt hatte, tot. Oder vielleicht machte sie einfach einen Ausflug. Vielleicht war sie reich, reich genug, um ein Ferienhaus auf dem Land zu haben oder ein sehr großes Schiff.

Sie versuchte sich vorzustellen, was der Besitzer gerade machte, während sie durch die abgedunkelten Räume schlich, Schränke und Schubladen öffnete und nach dem Glitzern von Münzen, Metall oder Magie suchte.

Aus dem Augenwinkel nahm sie eine Bewegung wahr, schrak zusammen und ging in die Hocke, bevor sie erkannte, dass es sich bloß um ihr Spiegelbild handelte. Ein massiver, versilberter Spiegel auf einem Tischchen. Er war zu groß, um ihn zu stehlen, doch sie ging trotzdem darauf zu und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihr Spiegelbild besser betrachten zu können. Kosika wusste nicht, wie alt sie genau war. Sie musste sechs oder sieben Jahre alt sein. Eher sieben, vermutete sie, weil sie zu der Zeit geboren worden war, als der Sommer in den Herbst überging. Ihre Mutter sagte, dass sie aus diesem Grund so aussah, als sei sie in einem Zwischenraum gefangen, weder hier noch dort. Ihr Haar war weder blond noch braun. Ihre Augen weder grün noch grau noch blau.

(Kosika begriff nicht, warum das Aussehen eines Menschen von Belang war. Aussehen war nicht wie klingende Münze. Man konnte sich nichts davon kaufen.)

Ihr Blick fiel auf den Tisch, auf dem der Spiegel stand. In ihm war eine Schublade eingelassen. Sie hatte keinen Knauf oder Griff, doch Kosika konnte einen kleinen Spalt erkennen, und als sie gegen das Holz drückte, gab es nach und eine versteckte Schnalle löste sich. Die Schublade sprang heraus, und darin befand sich eine flache Schale, auf der zwei Amulette aus Glas oder blassem Stein lagen. Eines war in Leder eingefasst, das andere in dünne Kupferfäden.

Verstärker.

Auch wenn sie die Symbole auf der Einfassung nicht lesen konnte, wusste sie, worum es sich handelte. Es waren Talismane, die Macht einfingen und an den Träger banden.

Die meisten Leute konnten sich Magiefänger nicht leisten – sie ritzten sich die Zauber direkt in die Haut. Doch die Zeichen verblassten, Haut wurde faltig, und mit der Zeit wurden Zauber schlecht wie verdorbenes Obst, während man ein Schmuckstück abnehmen, austauschen, auffüllen konnte.

Kosika hob eines der Amulette hoch und fragte sich, ob die Verstärker jetzt mehr oder weniger wert waren. Jetzt, da die Welt aufwachte. So beschrieben die Leute die Veränderung. Als hätte die Magie all die Jahre nur geschlafen, und der letzte König, Holland, sie wachgerüttelt.

Sie hatte ihn noch nicht gesehen, nicht mit eigenen Augen, doch einmal war sie den alten Regenten begegnet, den bleichen Zwillingen, die durch die Straßen geritten waren, ihre Münder dunkel verschmiert mit dem Blut anderer Menschen. Kosika hatte nur einen Stich der Erleichterung verspürt, als sie gehört hatte, dass sie tot waren, und wenn sie ehrlich war, hatte sie anfangs auch für den neuen König nicht viel übriggehabt. Doch wie sich herausstellte, war Holland anders. Sobald er den Thron erklommen hatte, begann der Fluss zu tauen, der Nebel lichtete sich, und alles in der Stadt wurde etwas heller, etwas wärmer. Und ganz plötzlich floss die Magie wieder. Nicht viel, das nicht, aber sie war da, ganz ohne dass die Leute sie durch Narben oder Zauber an ihre Körper binden mussten.

Ihr bester Freund Lark wachte eines Morgens mit kribbelnden Handflächen auf, als wären sie eingeschlafen und er müsste sie reiben, damit das Gefühl zurückkehrte. Einige Tage später hatte er Fieber, Schweiß überzog sein Gesicht, und es ängstigte Kosika, ihn so krank zu sehen. Sie versuchte, die Angst herunterzuschlucken, doch davon bekam sie Bauchschmerzen, und so lag sie die ganze Nacht wach, überzeugt, dass Lark sterben würde und sie noch alleiner zurückbleiben würde, als sie ohnehin schon war. Doch dann, am nächsten Tag, war er wieder ganz der Alte. Er lief auf sie zu, zog sie in den Schatten einer Gasse und streckte ihr die aneinandergelegten Hände hin, als hielte er darin ein Geheimnis. Und als er sie öffnete, keuchte Kosika auf.

Dort, über seiner Handfläche, schwebte eine kleine blaue Flamme.

Und Lark war nicht der Einzige. Im Laufe der letzten Monate war die Magie wie Unkraut aus dem Boden geschossen. Sie erschien jedoch nie in Erwachsenen – oder wenigstens nicht in denjenigen, die sich am meisten danach sehnten. Vielleicht hatten sie zu lange versucht, die Magie ihrem Willen zu unterwerfen, und jetzt war sie böse auf sie.

Kosika war es egal, wenn die Magie die Erwachsenen übersprang, solange sie selbst nicht übersprungen wurde.

Doch bis jetzt hatte die Magie sie noch nicht gefunden.

Sie sagte sich, dass ihr das nichts ausmachte. Der neue König hatte den Thron erst vor wenigen Monaten erklommen, und mit ihm war auch die Magie zurückgekehrt. Doch sie überprüfte jeden Tag, ob ihr Körper sich veränderte, musterte ihre Hände, hoffte auf einen Funken.

Jetzt schob Kosika die Verstärker in die Tasche, in der bereits der Zucker lag, schob die Geheimschublade zu und ging zur Eingangstür. Sie wollte gerade nach dem Knauf greifen, als Licht unter der Tür hindurch auf die Schwelle fiel und Kosika abrupt stehen blieb. Die Tür war verzaubert. Sie konnte die Zeichen nicht lesen, aber Lark hatte ihr erklärt, wonach sie Ausschau halten musste. Sie blickte ungehalten zurück zum Kamin – hoch war viel schwieriger als runter. Doch sie kletterte hinein, zog sich ihre Stiefel wieder an und machte sich an den Aufstieg. Als sie auf das Dach trat, war sie außer Atem und rußverschmutzt, und als Belohnung steckte sie sich noch einen Zuckerwürfel in den Mund.

Sie schlich zum Rand des Daches und spähte nach unten. Dort erkannte sie Larks silberblonden Schopf. Er hatte eine Hand ausgestreckt und tat so, als würde er Passanten Glücksbringer verkaufen, bei denen es sich in Wirklichkeit nur um angemalte Steine mit falschen Zaubern darauf handelte. Außerdem stand er eigentlich nur dort, damit niemand unbemerkt nach Hause kam, während Kosika drin war.

Sie pfiff, und er blickte auf, den Kopf fragend schief gelegt. Sie formte ein X mit ihren Armen, das Zeichen für einen Zauber, den sie nicht übertreten konnte, und er ruckte mit dem Kopf zur Ecke. Sie genoss, dass ihre Sprache keiner Worte bedurfte.

Sie ging zur anderen Seite des Daches, ließ sich an der Regenrinne hinunter und landete kauernd auf dem Kopfsteinpflaster. Sie richtete sich auf und blickte sich um, doch Lark war nicht zu sehen. Kosika runzelte die Stirn und machte sich auf ihren Weg durch die Gasse.

Aus dem Nichts schossen zwei Hände hervor, packten Kosika und zerrten sie in eine Lücke zwischen den Häusern. Sie schlug um sich, wollte gerade...

Erscheint lt. Verlag 25.10.2023
Reihe/Serie Threads of Power Reihe
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte A Conjuring of Light • A Darker Shade of Magic • A Gathering of Shadows • Die Verzauberung der Schatten • Fantasy Bestseller • Fantasy Roman • Gallant • High Fantasy • Jay Kristoff • Leigh Bardugo • London • Magie • New York Times Bestseller • Piraten • Queer Fantasy • Sarah J. Maas • SHADES OF MAGIC • Threads of Power • Urban Fantasy • V. E. Schwab • Victoria Schwab • Vier Farben der Magie • Weltenwanderer
ISBN-10 3-10-491588-1 / 3104915881
ISBN-13 978-3-10-491588-3 / 9783104915883
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