Die Burma-Connection -  Beatrix Radfux

Die Burma-Connection (eBook)

Thriller
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2022 | 1. Auflage
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99139-400-6 (ISBN)
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Teresa lässt sich von Anatol überreden für ein halbes Jahr einen lukrativen Job auf der National University of Singapore anzunehmen. Anatol wird Altgriechisch lehren und Teresa soll ihn mit ihrem archäologischen Fachwissen unterstützen. Und in Singapur lässt es sich leben. So genießen sie die erste Zeit in vollen Zügen, bis sie ein Edelsteinhändler einlädt mit ihm über Weihnachten nach Burma zu reisen. Sie lassen sich gerne überreden. So eine Gelegenheit, nach Burma zu gelangen, kommt nie wieder. Doch es kommt anders: Anatol ist gezwungen kurzfristig abzusagen, Teresa lässt es sich aber nicht nehmen alleine mit dem Edelsteinhändler zu fliegen. Die Reise entwickelt sich für Teresa zu einem Albtraum, aus dem es kein Entrinnen gibt. ... Trotz aller Todesgefahren erfährt sie eine Menschlichkeit, wo man denkt, dass es keine mehr gibt. Ein Land am Abgrund und doch so schön wie ein Rubin.

Beatrix Radfux wurde am 03. Februar 1961 in Sankt Pölten geboren. Seit vielen Jahren lebt sie mit ihrem Mann glücklich südlich von Wien. Seit ihrer Kindheit malt sie, es war schon immer ihre Leidenschaft. Jetzt, in der Pension, gesellte sich das Schreiben dazu. Zwei kreative Tätigkeiten, die sich optimal ergänzen.

Lee Ba Oshi

Lee Ba Oshi sitzt in seinem feudalen Büro und verhandelt mit dem Leiter der Edelsteinmine von Mogok. Zufrieden grinsend legt er das Handy zur Seite, steht auf und holt sich von der Bar einen Single Malt. Dann setzt er sich wieder und nimmt einen strahlend roten Rohrubin in die Hand. Was er soeben erfuhr, erfreut ihn. Er wird sich noch vor Weihnachten die neuen Steine holen.

Sein Diener Ferdinand hat ihm vor Kurzem mitgeteilt, dass seine Nachbarn die Einladung angenommen haben, was Lee ebenso freudig erregt. Die kleine, rothaarige Europäerin, gefällt ihm.

Er drückt auf einen Knopf, und unmittelbar darauf erscheint seine Haushälterin Cynthia.

„Cynthia, was hast du für morgen geplant?“

„Ein sechsgängiges französisches Menü mit passender Weinbegleitung. Nur stellt sich die Frage: welche Kategorie Wein?“

„Die beste, meine Liebe, die beste!“

„Sehr wohl, Sir!“

****

Teresa ist aufgeregt. Sie hat sich ein smaragdgrünes, einfärbiges Abendkleid gekauft, dazu die passenden Schuhe und ein Abendtäschchen. Ihre rote Mähne hat sie mit Jadespangen gebändigt. Das Seidenkleid umspielt ihren zierlichen Körper. Sie hat sich nur leicht geschminkt, um ihren Haaren und ihrer Figur nicht die Show zu stehlen. Rundum zufrieden betrachtet sie ihr Spiegelbild.

„Teresa, wo bleibst du? Es wird Zeit!“

„Komme!“

Anatol starrt sie unverhohlen an. „Du siehst toll aus.“ „Danke!“

Ferdinand öffnet ihnen die Tür, und sie folgen ihm in die Empfangshalle. Das Haus ist überwältigend – von außen ist seine Geräumigkeit nicht zu erkennen.

Dann erscheint Lee. Ja, erscheint. Obwohl nicht groß und etwas dicklich, strahlt der Chinese die Aura des erfolgreichen Geschäftsmannes aus. Zielstrebig geht er auf sie zu und küsst Teresa charmant die Hand; vor Anatol macht er einen kleinen Diener, und auch Anatol verbeugt sich.

„Sie sehen fantastisch aus!“ Lee strahlt Teresa an.

Er geleitet die zwei in einen Salon, ein anderer Diener steht bereits parat.

„Was darf es sein? Ein Glas Champagner, oder möchten sie etwas anderes?“

„Nein, Champagner passt schon!“

„Und Sie?“

„Sagen Sie bitte Anatol zu mir … Mir war ein Whiskey angenehm.“

„Aber gerne. Was bevorzugen Sie?“

„Einen Single Malt!“

„Den werde ich auch trinken!“

Die Tür geht auf, und eine dunkelhaarige, zierliche Frau erscheint.

„Darf ich vorstellen: MoMo aus Burma.“

Er geleitet sie weiter in ein ganz in Schwarz gehaltenes Esszimmer.

„Übrigens, meine Freunde nennen mich Ba. Wie ist Ihr geschätzter Name?“ Ba neigt sich zu Teresa.

„Teresa.“

„Schön!“

Das Abendessen, die Weinbegleitung – alles ist perfekt, die Stimmung bei Tisch diskret freundschaftlich. MoMo ist schweigsam, dafür redet Ba umso mehr. Er fragt die beiden, was sie hierherführte. Interessiert stellt er durchaus fachkundige Fragen. Besonders die archäologische Tätigkeit Teresas weckt seine Begeisterung.

„Ba, Sie wissen sehr viel über mein Fachgebiet – wie kommt das?“

Er lächelt sie liebevoll an und schmunzelt: „Ich, so könnte man sagen, bin ein wenig vom gleichen Fach. Ich wühle auch in der Erde herum.“

„Sie werden wohl wühlen lassen?!“, Teresa kann sich die Bemerkung nicht verkneifen.

Ba lacht amüsiert auf. „Sie haben recht!“

Alle warten darauf, dass er seine Profession verrät. Genüsslich lehnt sich Lee zurück.

„Ich bin Edelsteinhändler, spezialisiert auf Rubine.“

„Aus Burma, so nehme ich an?“, wirft Anatol ein.

„Nicht nur, aber ja, ich betreibe dort eine eigene Mine.“

„Ist es jetzt gerade nicht unmöglich einzureisen?“

„Nicht für mich! Ich kooperiere seit Jahrzehnten mit den Behörden, anders würde es nicht gehen. Sozusagen ein Sonderstatus. Klar, nach dem Putsch am 1. Februar 2021, sind meine Ansprechpartner, wieder einmal nur die Militärs … Und sie regieren – wie wir schon aus der Vergangenheit wissen – mit äußerster Gewalt.“

„Aun San Suu Kyi ist ja wieder einmal angeklagt worden und inhaftiert!“, wirft Teresa ein.

„Ja! Und nachdem die Partei Aun San Suu Kyis, im September 2021 eine Schattenregierung bildete, und zum Widerstand aufirief, wurden die Übergriffe an der Bevölkerung noch heftiger, grausamer. Viele Menschen wurden seitdem getötet oder sind einfach verschwunden: ehemalige Abgeordnete, Regierungsmitglieder, gleich gefolgt von Journalisten.“

„Dieses Land kann einfach nicht zur Ruhe kommen“, schließt Teresa das traurige Kapitel ab.

****

Der Abend verläuft ausgesprochen harmonisch und Ba flirtet ungeniert mit Teresa. Sie ist geschmeichelt und flirtet zurück. Gegen Mitternacht schlägt Anatol vorsichtig vor, den Abend langsam ausklingen zu lassen, immerhin müssten sie morgen relativ zeitig aus den Federn.

Ba geleitet sie zum Ausgang und lädt sie für das nächste Wochenende zu einem Barbecue mit Freunden ein. Teresa sagt sofort freudig zu.

Kaum sind sie in ihrem Haus angekommen, zuckt Anatol förmlich aus.

„Bist du von allen guten Geistern verlassen, warum hast du sofort zugesagt?“

„Warum nicht?!“

„Wir hätten das vorher besprechen sollen!“

„Was gibt´s da zu besprechen? Er ist ein charmanter Gastgeber.“

„Klar, der baggert dich an, was das Zeug hält, ohne Hemmungen…“

„Und … inwiefern betrifft dich das?“

Anatol geht zur Hausbar und schenkt sich einen Ouzo ein.

„Ich hab dich was gefragt…“

„Du hast recht, es geht mich nichts an!“

Teresa beschließt, schlafen zu gehen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stapft sie davon.

****

Die nächsten Tage schleppen sich ein wenig dahin, im Hause Leedon hängt der Haussegen schief. Anna fragt Teresa, was los ist. Teresa zuckt die Schultern und erklärt, dass Anatol etwas schwierig ist. Aber es wird sich schon wieder alles einrenken.

Mitte der Woche erhalten sie die angekündigte schriftliche Einladung von Ba zum Barbecue, Dresscode Smart Casual. Anatol überlegt, ob er überhaupt mitgehen soll, kommt aber zu dem Schluss, dass es besser sei, wenn er die Situation beobachtet.

Am späten Nachmittag, bevor sie zur Party aufbrechen, geht wieder einmal ein heftiges Gewitter nieder. Als es vorbei ist, spazieren sie gemächlich zum Haus von Ba, vor dem schon ein paar noble Karossen parken. Mit einem Begrüßungscocktail, den sie sogleich überreicht bekamen, schlendern sie auf die großzügige Terrasse. Die Party ist schon voll im Gang, und es riecht verführerisch nach gegrillten Steaks. Auf der anderen Seite des Pools spielt eine Combo Partymusik.

„Hello again!“ Ba begrüßt die Neuankömmlinge freudig. Er hat einen weißen Leinenanzug an, darunter ein T-Shirt. So salopp gekleidet wirkt er fast kumpelhaft. Er stellt ihnen einige andere Gäste vor, und es wird, wider Anatols Erwarten, ein anregender Abend.

Viel zu rasch ist es weit nach Mitternacht, und die letzten Gäste verlassen die Villa. Anatol und Teresa schicken sich an, nach Hause zu gehen. Ba bedeutet ihnen mit einer Handbewegung zu bleiben. Sie schauen sich fragend an und setzen sich aufs Sofa im Salon.

„Jetzt haben wir endlich Zeit, ein wenig miteinander zu plaudern!“ Ba füllt zwei Whiskeygläser. Teresa hält ihm drei Finger entgegen.

„Na dann drei – freut mich, dass du auch einen trinkst!“

Sie stoßen an, und der Ton wird vertraulicher.

„Ich fliege am 22. Dezember für eine Woche nach Burma, um meine Rubinmine bei Mogok zu besuchen, es wurden ein paar bedeutende Steine geschürft. Wollt ihr mitkommen?“

Teresa und Anatol machen große Augen.

„Geht das überhaupt?“ Anatol sieht Ba fragend an. „Mit mir schon!“

„Aber ist das zurzeit nicht zu gefährlich?“, wirft Teresa ein.

„Mit mir nicht!“

Anatol und Teresa wissen nicht so recht, wie sie reagieren sollen. Ba sieht sie an.

„Ich verstehe. Schlaft eine Nacht darüber. Sagt mir aber so rasch wie möglich Bescheid – die Erledigung der Einreiseformalitäten benötigt Zeit, auch wenn ich es für euch erledige!“

****

Zu Hause angekommen, nimmt sich Anatol noch einen Schluck Ouzo.

„Willst du auch einen?“

„Nein. Was sagst du zu dem Vorschlag?“

„Weiß nicht, und du?“

„Es ist interessant…...

Erscheint lt. Verlag 21.12.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-99139-400-6 / 3991394006
ISBN-13 978-3-99139-400-6 / 9783991394006
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