Trevellian und das Geschäft mit der Angst: Action Krimi -  Pete Hackett

Trevellian und das Geschäft mit der Angst: Action Krimi (eBook)

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
250 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-6851-4 (ISBN)
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Krimi von Pete Hackett Für die Einen ist es nur ein Fingernagel, für die Anderen eine Reliquie von unschätzbarem Wert. Die »World Fellowships of Buddhists« ist bereit für den Fingernagel Buddhas ein hohes Lösegeld zu zahlen, doch der Tausch Geld gegen Reliquie ist kompliziert. Es gibt mehr als einen Erpresser aber nur einen Fingernagel.

Kapitel 1


Milton Dexter griff nach der Kaffeetasse und führte sie zum Mund. Er trank den letzten Schluck und sagte dann: »Vorzüglicher Kaffee, Mrs. Mason. Wirklich.« Dexter erhob sich und straffte die Schultern. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass Sie die Wohnung verlieren. Ich habe es abgelehnt, den Wohnblock zu verkaufen. Und zwingen kann man mich nicht.« Dexter lachte auf. »Das wäre ja noch schöner.«

»Ihre Worte beruhigen mich ungemein, Mister Dexter«, murmelte Nancy Mason ergriffen. Dankbarkeit sprach aus ihren Augen. »Mein Mann und ich sind alt, und wir wollen uns keine neue Bleibe mehr suchen. Wo bekämen wir außerdem eine derart günstige Wohnung? Ich danke Ihnen, Mister Dexter.«

Milton Dexter ging zur Tür. »Machen Sie sich keine Sorgen.« Er öffnete und trat hinaus ins Treppenhaus. »Auf Wiedersehen, Mrs. Mason. Und bestellen Sie Ihrem Mann schöne Grüße von mir.«

»Auf Wiedersehen, Mister Dexter.« Die Frau drückte die Tür zu. Sie war echt beruhigt. Das Gebäude, in dem sie wohnte, sollte ursprünglich verkauft werden. Als die Verkaufsverhandlungen schon fast abgeschlossen waren und man sich einig war, kam heraus, dass es abgerissen werden und einem Supermarkt weichen sollte. Sämtliche Mieter hätten ihre Wohnungen verloren. Milton Dexter hatte daraufhin die Verkaufsabsicht fallen lassen. Nancy Mason war ihm dankbar dafür.

Währenddessen stieg Milton Dexter die Treppe in die dritte Etage empor. Er selbst wollte den Menschen in dem Gebäude mitteilen, dass sie ihre Wohnungen behalten würden. Er nahm die Gelegenheit wahr, um wieder einmal ein paar Worte mit seinen Mietern zu wechseln und eventuelle Beanstandungen entgegenzunehmen.

Dexter war ein Mann von neunundvierzig Jahren. Seine Haare färbten sich schon grau. Er war etwa eins achtzig groß und wirkte drahtig. Seine soziale Einstellung war bemerkenswert. Das Gebäude hatte er wie einige andere auch von seinem Vater geerbt. Manche der Mieter wohnten hier schon dreißig Jahre und länger. Es hätte Dexters sozialem Empfinden widersprochen, wenn diese Menschen seinetwegen ihre Wohnungen verloren hätten.

Er läutete an der Tür in der dritten Etage. Ein Mann öffnete ihm. Er war etwa fünfzig. »Ah, Mister Dexter.«

»Guten Tag, Mister Meacham. Haben Sie ein paar Minuten Zeit für mich?«

»Natürlich. Kommen Sie herein.«

Dexter betrat die Wohnung, Meacham reichte ihm die Hand, dann begrüßte ihn auch Elizabeth Meacham. »Was führt Sie zu uns, Mister Dexter? Bringen Sie uns etwa die schriftliche Kündigung der Wohnung persönlich vorbei?«

Fast ängstlich musterte die Frau Milton Dexter.

Dexter lachte fast belustigt auf. »Das Gegenteil ist der Fall, Mrs. Meacham. Ich bin gekommen, um Ihnen zu bestätigen, dass ich nicht verkaufen werde und dass das Mietverhältnis zwischen Ihnen und mir nicht gefährdet ist. Sie können in der Wohnung bleiben, solange Sie möchten.«

»Gott sei dank«, murmelte der Mann aufatmend. »Ein Umzug kostet Geld. Ich bin seit einem halben Jahr arbeitslos und finde einfach keinen neuen Job. Wir sind finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet.«

»Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten, Mister Dexter?«, fragte die Frau.

»Nein, danke. Hab eben erst bei Mrs. Mason Kaffee getrunken. Das war's auch schon. Machen Sie sich keine Gedanken. Ich bin aus den Verkaufsverhandlungen ausgestiegen. Sie können sich auch darauf einstellen, dass ich in den nächsten drei Jahren die Miete nicht erhöhen werde.«

»Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll«, murmelte Matt Meacham.

Dexter verabschiedete sich und läutete an der Tür der anderen Wohnung …

Eine Stunde später verließ er das Haus. Er fühlte sich beschwingt. Die Dankbarkeit der Menschen sorgte bei ihm für ein gutes Gefühl. Dexter setzte sich in seinen Land Rover, steckte den Schlüssel ins Zündschloss, drehte ihn herum, und der Motor sprang an. Er kurbelte am Lenkrad, rangierte den Rover aus der Parklücke, ließ einen Wagen vorbei und gab leicht Gas.

Dexter wohnte in Queens, 75th Street. Jetzt befand er sich in Manhattan, Lower East Side, Clinton Street. Um auf die andere Seite des East River zu gelangen, fuhr er zur Brooklyn Bridge, wechselte in Queens auf den Interstate 278 und wandte sich schließlich nach Nordosten, um zum Juniper Valley Park zu gelangen, wo sein Haus lag. Er wohnte dort mit seiner Gatten Jane. Kinder hatten die beiden nicht. Ihr Sohn war vor vielen Jahren tödlich verunglückt, als er gerade mal fünfzehn Jahre alt war.

Das Haus lag in einem großen Grundstück. Per Fernbedienung öffnete Dexter das schmiedeeiserne Tor der Einfahrt. Durch das dichte Zweiggespinst von hohen Büschen war die weiße Fassade des Bungalows zu sehen. Dexter hielt vor der Doppelgarage an, stellte den Motor ab, zog die Handbremse an, und stieg aus. Gleich darauf betrat er das Haus. »Jane!«

Das Wohnzimmer war verwaist. Dexter vermutete, dass sich seine Frau in der Küche befand. Die Küchentür war geschlossen. Dexter drückte hinter sich die Tür zu, zog seine Jacke aus und hängte sie an die Garderobe, dann ging er zur Küchentür und öffnete sie. »Jane!«

Er erhielt keine Antwort. In der Küche war seine Gattin auch nicht. Dexter ging zur Schlafzimmertür. War Jane schlecht geworden und sie hatte sich niedergelegt? Sorge stieg in dem Mann in die Höhe. Er klinkte die Tür auf. Seine Frau lag auf dem Bett. Ihr Mund war mit einem grauen Plastikband zugeklebt. Sie war an Händen und Füßen gefesselt. In ihren Augen spiegelte sich das nackte Entsetzen wider.

»Jane!«, entfuhr es Milton Dexter. Er war fassungslos und konnte im ersten Moment keinen richtigen Gedanken fassen. Einbrecher!, zuckte es lediglich durch sein Bewusstsein. Er machte einen Schritt ins Zimmer. Jane Dexter gab dumpfe Laute von sich. In dem Moment, als sich Dexter über seine Frau beugte, gab es einen fürchterlichen Knall. Das Zimmer war urplötzlich in Flammen gehüllt. Das Ehepaar wurde auf der Stelle getötet …


*


Als Milo und ich beim Juniper Valley Park ankamen, waren die Kollegen von der Spurensicherung schon vor Ort. Da eine Bombe im Spiel gewesen war, hatte man sofort das FBI informiert. Mr. McKee hatte Milo und mich mit den Ermittlungen beauftragt. Wir hatten keine Zeit verloren.

Die Kollegen von der SRD trugen weiße Anzüge. Das Schlafzimmer war total zerstört. Die beiden Leichen waren vom Coroner bereits in die Gerichtsmedizin geschafft worden. Ein Vertreter der Staatsanwaltschaft war anwesend.

Der Mann, der den Einsatz der Spurensicherung leitete, war Sergeant McMillan. Wir sprachen mit ihm. Er sagte: »Den ersten Erkenntnissen nach handelte es sich um einen ferngezündeten Sprengsatz. Der Täter muss irgendwo vor dem Haus Position bezogen haben. Nachdem Dexter das Haus betreten hatte, ließ er die Bombe hochgehen.«

»Woher weiß man, dass Dexter das Haus erst kurz vor der Explosion betreten hatte?«, wollte ich wissen.

»Ein Nachbar sah ihn kommen. Nachdem Dexter auf das Grundstück gefahren war, dauerte es zwei oder drei Minuten, dann erfolgte die Detonation. – Der Täter muss ins Haus eingedrungen sein und Mrs. Dexter überwältigt haben. Sie war gefesselt und geknebelt. Einbruchsspuren gibt es jedoch nicht. Die Frau muss dem Killer die Tür geöffnet haben.«

Wir sprachen mit dem Nachbarn. Auf meine Frage hin sagte der Mann: »Nein, ich habe keinen Fremden auf dem Grundstück gesehen. Wenn ich ehrlich bin, hab ich auch gar nicht drauf geachtet. Allerdings sah ich Dexter kommen, das heißt, ich sah seinen Land Rover auf das Grundstück fahren. Gleich darauf knallte es fürchterlich.«

»Hatte Dexter Feinde?«

Der Mann zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung. Wir haben manchmal über den Zaun hinweg ein paar Worte gewechselt. Über irgendwelche intimen Dinge haben wir uns nie unterhalten.«

»Was arbeitete Dexter?«

»Er ist Besitzer einer Chipfabrik. Außerdem besitzt er in New York einige Mietshäuser. Er war stinkreich.«

»Hatte er Kinder?«

»Sein einziger Sohn wurde vor etwa zehn Jahren von einem Lastwagen überfahren und getötet.«

Ich bedankte mich.

Zurück im Field Office meldeten wir uns beim Assistant Director an und erstatteten ihm Bericht. Mr. McKee hörte schweigend zu. Nachdem ich geendet hatte, sagte er: »Irgendjemand hatte Interesse daran, dass Milton Dexter und seine Gattin das Zeitliche segneten. Es ist Ihr Job, den Mörder zu überführen. Hören Sie sich im näheren Umfeld des Getöteten um. Wahrscheinlich müssen wir dort den Mörder suchen.«

»Es kann auch ein Feind gewesen sein, der sich nicht im näheren Umfeld Dexters bewegte«, wandte ich ein.

Der Chef hob die Hände, ließ sie wieder sinken und erwiderte: »Natürlich.« Er lächelte in der ihm eigenen Manier. »Arbeiten Sie sich durch, Agents. Bei Ihnen weiß ich den Fall in den besten Händen. Bringen Sie mir den Mörder.«

Damit waren wir entlassen. Wir begaben uns in unser Büro. Ich fuhr meinen Computer hoch, loggte mich ein und holte die Homepage von Dextron auf den Monitor. Es handelte sich dabei um Milton Dexters Unternehmen. Der Betrieb hatte seinen Sitz in Queens, genauer gesagt in der 34th Avenue. Dexter war alleiniger Besitzer. Ich notierte mir die Anschrift. Dann machten wir...

Erscheint lt. Verlag 7.12.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-6851-2 / 3738968512
ISBN-13 978-3-7389-6851-4 / 9783738968514
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