Trevellian und Tucker geben niemals auf! Kriminalroman -  Franklin Donovan

Trevellian und Tucker geben niemals auf! Kriminalroman (eBook)

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2022 | 1. Auflage
130 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-6824-8 (ISBN)
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Ace setzte gerade die Bierdose an seine durstigen Lippen, als der Schuss peitschte. Der junge Schwarze reagierte fix, obwohl er schon ziemlich einen in der Krone hatte. Aber hier in Hartem gab es nur zwei Arten von Boys: schnelle und tote. Ace ließ sich flach auf den Boden fallen. Die Büchse der Marke ?Coors? rollte zur Seite. Ace verfluchte sich selbst dafür, dass er letzte Woche nicht zugegriffen hatte, als der einäugige Frank ihm einen Ballermann hatte andrehen wollen. Dann hätte Ace jetzt ein Schießeisen gehabt, um sich zu verteidigen. Seine beiden Kumpels Louie und Bronso hatten ebenfalls keine Bleispritzen bei sich. Die drei Nichtstuer kauerten sich zwischen einigen Müllsäcken zusammen. Eine echt miese Deckung, aber es gab keine andere. Doch gleich darauf merkten sie, dass sie sich beruhigen konnten. Es wurde nämlich gar nicht auf sie geschossen. Am anderen Ende der Straße lief ein baumlanger Schwarzer um sein Leben. Er rannte auf das Trio zu. Verfolgt von einer Chevy-Rostlaube!

​Trevellian und Tucker geben niemals auf! Kriminalroman


Franklin Donovan


Ace setzte gerade die Bierdose an seine durstigen Lippen, als der Schuss peitschte. Der junge Schwarze reagierte fix, obwohl er schon ziemlich einen in der Krone hatte. Aber hier in Hartem gab es nur zwei Arten von Boys: schnelle und tote.

Ace ließ sich flach auf den Boden fallen. Die Büchse der Marke ›Coors‹ rollte zur Seite. Ace verfluchte sich selbst dafür, dass er letzte Woche nicht zugegriffen hatte, als der einäugige Frank ihm einen Ballermann hatte andrehen wollen. Dann hätte Ace jetzt ein Schießeisen gehabt, um sich zu verteidigen.
Seine beiden Kumpels Louie und Bronso hatten ebenfalls keine Bleispritzen bei sich. Die drei Nichtstuer kauerten sich zwischen einigen Müllsäcken zusammen. Eine echt miese Deckung, aber es gab keine andere.
Doch gleich darauf merkten sie, dass sie sich beruhigen konnten. Es wurde nämlich gar nicht auf sie geschossen. Am anderen Ende der Straße lief ein baumlanger Schwarzer um sein Leben. Er rannte auf das Trio zu. Verfolgt von einer Chevy-Rostlaube!
***
Der Verfolgte war es nicht gewohnt, wegzulaufen. Andererseits war er aber auch kein Selbstmörder.
First Lieutenant Darry Andrews vom 3. Regiment des United States Marine Corps hatte bei der knochenharten Grundausbildung in Parris Island, South Carolina, viele Überlebenstechniken gelernt. Später war der Marine-Lieutenant dann zur KFOR-Friedenstruppe im Kosovo versetzt worden. Dort hatte der Offizier öfter sein Leben riskiert, um andere Menschen zu retten. Er war in dem Bürgerkriegsland aus reichlich brenzligen Situationen heil wieder herausgekommen.
Warum sollte er sich ausgerechnet in seiner Heimat, in Harlem, das Lebenslicht ausknipsen lassen?
Eine weitere Kugel jagte an dem First Lieutenant vorbei. Diesmal verfehlte sie ihn nur um Haaresbreite. Der durchtrainierte Offizier schlug einen Haken. Er hetzte die Amsterdam Avenue hinunter, die als heimliche Hauptstraße von Harlem gilt.
Nachts um elf drückten sich hier nur einige zwielichtige Gestalten herum. Trotzdem wäre der Marine auf Heimaturlaub nie auf die Idee gekommen, seine Dienstpistole einzustecken. Er hatte doch nur kurz zum 24-Stunden-Supermarkt gehen wollen, um einen Sixpack Bier zu holen.
Was sollte er befürchten? Hier in Harlem kannten den Lieutenant schließlich alle. Und hatten einen höllischen Respekt vor ihm, dem ordensgeschmückten Kriegshelden der U.S.-Marines.
Jedenfalls hatte Darry Andrews das bisher gedacht. Ein tödlicher Irrtum.
Der Fahrer des Chevy ging absolut rücksichtslos vor. Er jagte die Karre auf den Bürgersteig, fuhr dabei einen alten Penner an. Der Mann wurde zur Seite geschleudert wie eine Puppe.
Der Wagen raste weiter. Die Insassen hatten es auf Andrews abgesehen.
Der Kerl auf dem Beifahrersitz ließ wieder seine Waffe sprechen. Diesmal erwischte er den Offizier. Andrews strauchelte, als ihn ein Streifschuss an der Hüfte traf.
Die Mistkerle in dem Chevy grölten begeistert. Sie waren auch noch stolz auf ihre feige Menschenjagd.
Doch Darry Andrews biss die Zähne zusammen. Es war, als ob die leichte Verwundung ihm die Augen geöffnet hätte.
Er war Offizier des Marine Corps! Und er würde sich nicht wehrlos abknallen lassen wie ein Karnickel!
Plötzlich drehte sich der große Schwarze um und ging in die Hocke. Er hatte zwar keine Bleispritze bei sich. Aber ein Marine ist auch mit leeren Händen eine tödliche Waffe. Er musste nur an diese Bastarde herankommen.
Der Fahrer des Chevy beschleunigte noch, als Andrews plötzlich nicht mehr weiterlief. Die Killer glaubten wohl, ihr Opfer hätte auf gegeben.
Aber das war ein Irrtum.
Wie ein Rammbock raste die Karre auf Andrews zu.
Der First Lieutenant wartete bis zum letzten Moment. Kurz bevor die Stoßstange seine Schienbeine zermalmen konnte, sprang der Offizier in die Höhe. Hinter ihm befand sich eine der eisernen Straßenlaternen von Harlem, die zum Teil noch aus dem 19. Jahrhundert stammen.
Darry Andrews klammerte sich an dem kalten Metall fest. Im Vergleich zu den Kletterübungen auf Parris Island war das ein Kinderspiel.
Direkt unter ihm crashte der Chevy gegen die Laterne!
Vergessen war die Verwundung, die an Andrews’ Hüfte pulsierte. Der durchtrainierte Offizier sprang hinunter. Er landete federnd auf dem brüchigen Asphalt der Straße. Dann riss er die Fahrertür des Killerautos auf.
Der Driver hing im Sitz, war nicht angeschnallt gewesen. Er war leicht groggy, war mit der Stirn gegen das Lenkrad geknallt.
Wutschnaubend zog der Marines-Lieutenant den Verbrecher aus dem Wagen. Er verpasste ihm einen fürchterlichen Kinnhaken. Der Kopf des Drivers flog in den Nacken. Andrews packte den Kerl an den Jackenaufschlägen und beäugte ihn näher.
Der Dreckskerl war ein Weißer, ungefähr vierundzwanzig oder fünfundzwanzig Jahre alt. Militärisch kurz geschnittenes Haar.
Einen verrückten Moment lang glaubte Andrews, vielleicht einen seiner Untergebenen vor sich zu haben. Doch gleich darauf verwarf er diesen Gedanken.
Erstens kannte er alle Marines in seiner Einheit persönlich.
Und zweitens war dieser Kerl viel zu weichlich, um ein Marine zu sein. Fast schwammig wirkte er. Doch in dem Babygesicht des Fahrers glomm der nackte Hass. Hass, aber auch Feigheit.
Mit dem Chevy und einer Wumme hatte er den Offizier rücksichtslos gehetzt. Da hatte er sich stark gefühlt. Aber nun, da er seinem Opfer Auge in Auge gegenüberstand, schlotterten ihm die Knie.
Der Babygesichtige flennte.
»Lassen Sie mich los!«, japste der Bursche mit einer hohen Fistelstimme.
»Ich lasse dich los«, erwiderte der Offizier mit ruhiger Stimme. »Aber erst, wenn die Cops da sind! Und dann…«
»Neiiiinnnn!« Wie ein verzogenes Kind plärrte der Kurzgeschorene los. »Nicht die Cops! Ruuuuuutger!«
Darry Andrews hatte in seiner Wut nicht mehr an den Beifahrer gedacht. Der war inzwischen auf der anderen Seite des Chevys ausgestiegen.
Er war breitschultrig, hatte eine niedrige Stirn und blutunterlaufene Augen wie ein tollwütiger Kampfhund.
Errichtete eine .357er Magnum auf den Offizier.
Die schwere Waffe bellte nur einmal.
Der Mann, den der Babygesichtige Rutger genannt hatte, traf den Marines-Lieutenant in die Brust. Der Griff des Offiziers löste sich, während er rückwärts aufs Pflaster knallte.
Der Schwammige stieß ein triumphierendes Gequieke aus, als er das Blut sah.
Die beiden feigen Killer stiegen wieder in den Chevy. Wie durch ein Wunder war der Wagen noch fahrtüchtig.
Die Rostlaube eierte die Amsterdam Avenue hinunter, bis sie in den Cathedral Parkway einbog.
Ace und seine beiden Kumpels Louie und Bronco hatten von ihrer Deckung aus alles mit angesehen.
Alle drei konnten kaum glauben, was sie gerade gesehen hatten.
Vor allem nicht Ace.
Denn er hatte den Schwabbligen wiedererkannt!
***
Das Baby quietschte vor Vergnügen.
Es schmiegte sich an seine Mama, und Jennifer Clark hielt das kleine, schutzbedürftige Wesen ganz fest. Die FBI-Agentin liebte ihr Kind über alles. Das Baby gluckste und lachte. Es war…
Schweißgebadet wachte Jennifer Clark auf.
Wieder hatte sie diesen schrecklichen Albtraum gehabt. In dem Traum hielt die FBI-Agentin immer ein glückliches, gesundes Kind in ihren Armen. Für die meisten Menschen wäre das ein schöner Traum gewesen. Für Jennifer Clark nicht.
Denn die FBI-Agentin war wirklich schwanger gewesen. Durch eine Verletzung im Dienst-Einsatz hatte sie ihr Kind verloren.[1]
Zitternd zog Jennifer die Bettdecke höher. Es war nicht kalt in dem Krankenzimmer, aber sie fröstelte innerlieh. Von ihrem Zimmer im Bellevue Hospital hatte sie einen schönen Blick über Midtown Manhattan, bis hinüber zum Madison Square.
Doch auch die Aussicht auf die im Morgenlicht glitzernden Wolkenkratzer konnte die traurige Seele der FBI-Agentin nicht auf hellen.
Die Tür öffnete sich nach einem kurzen Klopfen.
Schwester Ruth schneite herein. Die quirlige junge Schwarze war sonst immer gut gelaunt. D och an diesem Morgen wirkte sie sehr grimmig. Das fiel sogar Jennifer Clark auf, die ansonsten das Interesse an der Welt verloren hatte.
Gleich darauf erfuhr die Agentin den Grund für die Empörung der Krankenschwester. Das blieb bei Ruths Redeschwall nicht aus.
»Hallo, Miss Clark. Ich bringe Ihnen Ihr Frühstück. Haben Sie schon von diesem feigen Mord in Harlem gehört? Ich stamme selbst aus der Gegend. Meine Familie lebt dort seit vier Generationen. Irgendwelche Bastarde haben First Lieutenant Darry Andrews abgeknallt. Ist das nicht unglaublich? Ich habe ihn persönlich gekannt. Meine Mutter war mit seiner Schwester in einem Nähkurs. Er…«
Jennifer Clark unterbrach die schwarze Schwester. Sie hakte nach. Interessierte sich für Fakten. Das kam ganz automatisch. Schließlich war sie...

Erscheint lt. Verlag 2.12.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-6824-5 / 3738968245
ISBN-13 978-3-7389-6824-8 / 9783738968248
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