Hamburger Mordssturm: Zwei Fälle für Kommissar Jörgensen 33 -  Alfred Bekker

Hamburger Mordssturm: Zwei Fälle für Kommissar Jörgensen 33 (eBook)

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2022 | 1. Auflage
260 Seiten
Ybeling Verlag
978-3-7532-9990-7 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende Krimis um Kommissar Uwe Jörgensen von der Kripo Hamburg:
Kommissar Jörgensen und der Mann mit der Samtstimme
In Hamburg geht ein Serienmörder um, dessen Taten eine ganz bestimmte Handschrift tragen. Er beschmiert die Hände seiner Opfer mit Blut - denn in der Vergangenheit spielten blutige Hände eine entscheidende Rolle in seinem Leben. Kommissar Jörgensen und sein Ermittler-Team machen sich auf die Spur des Wahnsinnigen...
Kommissar Jörgensen und der Abstecher
Ein Orkan verwüstet einen Stadtteil im Norden von Hamburg. Eine gute Gelegenheit, dort eine Leiche abzulegen. Doch wer ist dieser Tote? Und warum wurde er von dem sogenannten »Abstecher« umgebracht? Wer hat den Killer beauftragt?
Die Kommissare Jörgensen und Müller werden mit diesem Fall betraut. Mit Hilfe ihrer Kollegen kommen sie der Lösung des Falls immer näher, jedoch mit einer unerwarteten Wendung...
Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton Reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.

5


 

Zwei Jahre später …

»Uwe Jörgensen, Kriminalpolizei. Dies ist mein Kollege Roy Müller«, sagte ich, während ich meinen Ausweis vorzeigte.

Roy und ich standen in einem engen Flur in einem Mietshaus und ein breitschultriger Kollege in Uniform hatte wohl die strickte Anweisung, niemanden die Treppe hinaufzulassen.

Er hieß Giesenbracht. Als er meinen Ausweis betrachtete, runzelte er die Stirn und gab sie mir dann zurück.

»Tut mir leid, dass ich so pingelig sein muss«, sagte Giesenbracht.

»Keine Ursache, dass ist Ihr Job«, meinte Roy.

»Es soll auch schon Presseleute gegeben haben, die sich mit gefälschten Polizeiausweisen Zugang zu interessanten Tatorten verschafft haben.«

Ehrlich gesagt, kommt so etwas eher selten vor, aber ausschließen kann man das natürlich nicht vollkommen. Aber ich wollte dem Kollegen Giesenbracht jetzt nicht widersprechen.

Ich steckte meinen Ausweis wieder ein.

»Gibt es hier eigentlich keinen Aufzug?«, fragte ich.

»Ist seit einem halben Jahr defekt, wie mir einige andere Mieter erzählt haben«, sagte Giesenbracht. Er machte eine ausholende Geste. »Sie können raufgehen. Dr. Köppler erwartet sie bereits.«

»Dr. Köppler?«, fragte ich.

»Sie hat schon angekündigt, dass sie für ihren Fall noch Verstärkung bekommt. Und das sind dann ja wohl Sie.«

»Ihren Fall?«, echote ich ziemlich perplex.

Ich wechselte einen kurzen Blick mit Roy. Die Informationen, die Roy und ich bisher zu dem Fall hatten, waren äußerst knapp. Kriminaldirektor Bock hatte uns hierhergeschickt. Kurz nachdem ich Roy am Morgen an der bekannten Ecke abgeholt hatte, meldete sich unser Chef und beorderte uns an diesen Tatort.

Denn dieser Fall fiel in die Zuständigkeit der Kriminalpolizeilichen Ermittlungsgruppe des Bundes. Ein Serienkiller, der Frauen auf eine ganz spezielle Weise tötete. Zumindest war das bis jetzt die Hypothese.

Kriminaldirektor Bock hatte zwar erwähnt, dass wir Unterstützung durch Fachleute bekommen würden, aber dass jetzt jemand diesen Fall als seinen bezeichnete und in uns so etwas wie herbeigerufenes Hilfspersonal sah, überraschte mich doch ziemlich.

Wir gingen die Treppe hinauf. Wenig später erreichten wir die offen stehende Wohnungstür. Es stand kein Name auf dem Schild an der Klingel. Kollegen der Abteilung Erkennungsdienst waren bereits bei der Arbeit. Außerdem sah ich Kollege Hansen von der zuständigen Mordkommission. Er nickte Roy und mir zu.

Ich kannte ihn ganz gut, auch wenn wir selten zusammengearbeitet hatten.

»Hier soll eine Dr. Köppler sein«, sagte ich.

»Dr. Köppler ist hier«, sagte eine Stimme, die ziemlich resolut klang. Eine weibliche Stimme. Wir drehten uns um und sahen einer sehr zierlichen, grazilen Frau entgegen. Sie war schätzungsweise Mitte Dreißig, hatte dunkles, gelocktes und bis über die Schultern fallendes Haar und war nicht größer als ein Meter sechzig.

»Guten Tag«, sagte ich.

»Sie sind die Leute, auf die ich gewartet habe?«

»Jedenfalls sind wir von der Kriminalpolizeilichen Ermittlungsgruppe des Bundes. Dies ist mein Kollege Herr Roy Müller, mein Name ist Uwe Jörgensen.«

»Dr. Melanie Köppler, Profilerin. Ich unterrichte normalerweise an der Akademie.«

»Und was führt Sie dann hierher?«

»Dieser Fall, Herr Jörgensen.«

»Das verstehe ich nicht.«

»Hat Sie Ihr Vorgesetzter darüber nicht informiert?«

»Ehrlich gesagt hatte Kriminaldirektor Bock noch kaum Gelegenheit uns über Einzelheiten in Kenntnis zu setzen.«

»Dann hat er Ihnen nichts darüber gesagt, dass dieser Fall mit einer Serie von Verbrechen in Zusammenhang steht?«

»Doch, aber wir sind bis jetzt nur grob informiert.«

Dr. Melanie Köppler atmete tief durch und verschränkte die Arme vor der Brust.

»Es war der letzte Fall, den ich bearbeitet habe, bevor ich den Unterrichtsauftrag der Akademie annahm.«

»Lassen Sie mich raten: Sie haben damals die Sache nicht aufklären können.«

»Das ist leider wahr, Herr Jörgensen. Glauben Sie mir, es hat mir nächtelang keine Ruhe gelassen, dass da so ein Irrer durch die Gegend läuft, Frauen anspricht, sie in eine Wohnung wie diese lockt und ihnen eins über den Schädel zieht. Wenn sie dann erwachen, finden sie sich gefesselt auf einem Stuhl wieder. Der Täter besudelt die Hände des Opfers mit Blut und erschießt es mit einer Waffe, die einen Schalldämpfer trägt.«

»Und bei der Reihenfolge sind Sie sich sicher?«, fragte ich.

»Wie meinen Sie das?«

»Was das Blut und den Schuss angeht. Sie wissen genau, dass er nicht erst den Schuss abgibt und anschließend der Toten das Blut über die Hände gießt?«

Melanie Köppler sah ich etwas überrascht an.

»Nein, sicher ist das nicht, Herr Jörgensen.«

»Und wie kommen Sie dann darauf?«

»Es ist einfach nur … Intuition. Ich glaube, dass es so gewesen ist. Aber vielleicht sollten Sie sich mal mit eigenen Augen ansehen, worum es hier geht.«

»In Ordnung.«

Dr. Melanie Köppler führte uns in das Wohnzimmer. Dort saß das Opfer noch immer gefesselt auf dem Stuhl - so wie der Täter die junge Frau drapiert hatte.

»Sie heißt Luisa Mitzmann und war als Krankenschwester im nahegelegenen Krankenhaus beschäftigt«, erläuterte Melanie Köppler. »Alle Opfer dieses Täters waren irgendwo im medizinischen Bereich beschäftigt. Es waren Ärztinnen darunter, Krankenschwestern, eine Altenpflegerin, eine Sprechstundenhilfe, eine Angestellte in einer Blutbank ...«

»Sagen Sie jetzt nicht, dass der Täter aus Hass gegen das Gesundheitssystem diese Morde begangen hat«, mischte sich Roy ein.

Melanie Köppler hob die Augenbrauen.

»Wieso nicht? Das wäre noch nicht einmal das absurdeste Mordmotiv, auf das ich während meiner Arbeit gestoßen bin. Auf jeden Fall müssen wir diesen Aspekt im Auge behalten.«

Ich sah die Einschusswunde am Kopf und die Austrittswunde des Projektils. Es sah grässlich aus.

»Der Täter hat den Schalldämpfer immer aufgesetzt«, erläuterte Melanie Köppler.

»Eine Art Hinrichtung«, sagte ich.

»Eine Hinrichtung, eine Bestrafung - irgendetwas in der Art wird es ein«, stimmte mir die Profilerin zu. »Unser Täter nimmt die Dinge außerdem sehr genau und will sich selbst auf gar keinen Fall beschmutzen. Er hat vielleicht sogar eine gewisse Phobie vor Blut und meidet den Kontakt damit - obwohl er es braucht, um seine Opfer so herzurichten, wie wir es hier sehen.«

»Das müssen Sie mir erklären«, sagte ich, denn ich verstand wirklich nicht, worauf Melanie Köppler hinaus wollte. Dass die Hände Blut besudelt waren, war mir auch schon aufgefallen. Blut, dass nicht zur Austrittswunde des Projektils passte, denn das war in die andere Richtung gespritzt und hatte die Wand mit rotbraunen Flecken versehen.

»Er hat das Opfer so positioniert, dass er möglichst nichts abbekommt«, stellte Melanie Köppler fest. »Das meinte ich eben.« Sie schien meinen etwas ratlosen Blick bemerkt zu haben. »Und das Blut, das sie da an den Händen sehen, war bei den anderen Opfern Tierblut, dass der Täter mitgebracht haben muss.«

»Wissen Sie, was für ein Tier?«

»Schweineblut. Aber bei seiner letzten Tat gab es eine Besonderheit.«

»Und die wäre?«

Melanie Köppler sah mich an.

»Die letzte Tat liegt zwei Jahre zurück. Damals hat der Täter dem Opfer Blut abgenommen. Das steht auch so im Bericht der Gerichtsmedizin. Sie haben alle Unterlagen gemailt bekommen.«

»Wir werden das alles auch sicher noch lesen, Dr. Köppler«, versprach ich.

Dr. Köppler streifte die Latexhandschuhe über. Dann schob sie nacheinander vorsichtig die Ärmel der Toten hoch. Auf der rechten Seite fand sie, was sie suchte.

»Einstichstellen und ein typischer Bluterguss, der entsteht, wenn jemand nicht so sehr darin geübt ist, eine Spritze zu benutzen.«

»Das bedeutet, der Täter kam vermutlich nicht aus der Gesundheitsbranche«, sagte Roy.

»Jedenfalls hätte ich mir von ihm nicht so gerne Blut abnehmen lassen«, meinte Dr. Köppler. »Ich will es mal so ausdrücken: Der Täter wusste genau, was er tun musste. Er hatte also medizinisches Wissen und hat sich offenkundig gut informiert. Aber er war ohne Übung.«

»Was will er mit dem Blut, das er dem Opfer abgenommen hat?«, fragte ich.

»Er gießt es dem nächsten Opfer über die Hände, wenn sie mich fragen«, antwortete Melanie Köppler. »Auf die Gefahr hin, dass ich mich zu weit aus dem Fenster lehne, aber ich denke, dass das...

Erscheint lt. Verlag 9.12.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7532-9990-1 / 3753299901
ISBN-13 978-3-7532-9990-7 / 9783753299907
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