Ein ungestümer Herzensbrecher (eBook)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
dp Verlag
978-3-96817-728-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein ungestümer Herzensbrecher -  Loretta Chase
Systemvoraussetzungen
4,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Eine verzweifelte Lady und ein Gentleman, der Lösung oder Problem sein könnte …
Die mitreißende Regency Romance für Fans von Minerva Spencer

Als Daphne Pembrokes geliebter Bruder entführt wird, ist sie verzweifelt. Niemand will ihr helfen, Miles zu finden. Da kommt ihr der Engländer Rupert Carsington gerade recht. Kann er das Leben ihres Bruders retten? Zwar ist der attraktive Draufgänger bekannt für seinen Mut, allerdings auch für sein Talent, Probleme magisch anzuziehen. Deswegen ist es kaum verwunderlich, dass Daphne ihn erst aus einem Kerker in Kairo befreien muss, bevor sie mit ihm zu einer abenteuerlichen Reise aufbrechen kann … Und plötzlich ist da diese unbändige Sehnsucht zwischen ihnen, der keiner von beiden widerstehen kann. Doch werden sie Miles rechtzeitig finden, oder steht ihre Liebe unter einem schlechten Stern?

Erste Leserstimmen
„Diese Regency Romance-Reihe hat einfach alles: Humor, Spannung und ganz viel Liebe!“
„Daphne und Rupert haben eine ganz besondere und prickelnde Chemie.“
„Fans von historischen Liebesromanen müssen bei Loretta Chase einfach zugreifen!“
„humorvoll, unterhaltsam und wunderbar leidenschaftlich“



Loretta Chase hat sowohl im akademischen Bereich, im Einzelhandel und in der bildenden Kunst sowie als Politesse und Drehbuchautorin gearbeitet. Sie hätte eine aufregende Karriere vor sich gehabt, wenn ihr Ehemann sie nicht solange genervt hätte, bis sie mit dem Schreiben von Belletristik begonnen hat. Ihre meistverkauften historischen Liebesromane, die in der Regency- und Romantik-Epoche des frühen neunzehnten Jahrhunderts spielen, haben eine Reihe von Preisen gewonnen. Weitere Informationen über ihre Vergangenheit, ihre Bücher und darüber, was sie in sozialen Medien tut und nicht tut, findest du auf ihrer Website.

Prolog


Devon, England

Frühjahr 1795

„Warum willst du es mir nicht einfach geben?“, wollte Isabel wissen, die Fäuste hatte sie auf wenig damenhafte Weise in die schmalen Hüften gestemmt. „Es ist ja nicht so, als ob mir das Geld nicht gehörte. Es ist meins! Du hast kein Recht, es zu horten.“

Ein Strahl der Spätnachmittagssonne fiel durch die langen Fenster in der Bibliothek, verwandelte ihr rotes Haar in einen Flammenkranz, und Marcus musste daran denken, wie oft sein siebzehnjähriges Mündel ihn an Feuer erinnerte. Manchmal war sie mehr wie ein nettes, fröhliches kleines Feuer, und ein andermal, wie jetzt zum Beispiel, glich sie trotz ihrer zierlichen Figur einer gefährlichen Flammensäule, die jederzeit in eine Feuersbrunst ausbrechen konnte, die ihn zu verbrennen drohte. Er hatte bereits das Gefühl, als ob seine Haut versengt sei, er befürchtete, dass es heute wohl mit einem Flächenbrand enden würde.

Die Diskussion, wenn man so weit gehen wollte, das hier so zu nennen, fand in der gemütlichen Bibliothek von Sherbrook Hall, Marcus‘ Landsitz in Devon, statt und hatte vor etwa zehn Minuten begonnen, als Isabel in das Haus gestürmt war und verlangt hatte, ihren Vormund zu sehen. Und zwar sofort! Da Miss Isabel ihr ganzes Leben lang auf Sherbrook Hall ein- und ausgegangen war, hatte Thompson, der Butler, die junge Dame unverzüglich und mit perfekter Haltung in die Bibliothek geführt und sich selbst auf die Suche nach dem Hausherrn gemacht. Sobald Marcus den Raum betreten hatte, hatte Isabel ihn mit ihrer Tirade überfallen, während er – zugegeben nicht sonderlich erfolgreich – versucht hatte, einen weiteren Zusammenstoß mit seinem temperamentvollen Mündel zu vermeiden.

„Ich habe jedes Recht“, erwiderte er geduldig. „Ich bin dein Vormund, und als solcher ist es meine Pflicht, dafür zu sorgen, dass du dein Vermögen nicht verschwendest, ehe du volljährig wirst oder heiratest.“

Isabel stampfte mit dem Fuß auf. „Du weißt sehr wohl“, entgegnete sie hitzig, „dass mein Vater nie beabsichtigt hat, dass du mein Vormund wirst! Onkel James sollte das sein – nicht du!“

Was natürlich stimmte, das musste Marcus zugeben. Isabels Vater Sir George war beinahe siebzig gewesen, als er alle damit verblüfft hatte, dass er eine Frau heiratete, die jung genug war, seine Enkelin zu sein; dann hatte er prompt ein Kind mit ihr gezeugt. Zu Sir Georges Freude war Isabel knapp zehn Monate nach der Hochzeit zur Welt gekommen. Sein Tod im Alter von achtzig Jahren, als Isabel gerade zehn war, war dagegen keine große Überraschung gewesen. Der Tod von Marcus’ eigenem Vater vor ungefähr vier Jahren hatte hingegen alle erschüttert. Mit neunundfünfzig Jahren war der ältere Mr Sherbrook eines Abends bei bester Gesundheit zu Bett gegangen und am folgenden Morgen nicht wieder aufgewacht. Noch immer benommen vor Trauer und unfähig zu glauben, dass es tatsächlich geschehen war, war Marcus Sherbrook von seinem Notar mehrere Wochen später unterrichtet worden, dass er neben dem Vermögen und den Ländereien seines Vaters auch die Vormundschaft über Sir Georges einziges Kind geerbt hatte, die damals dreizehnjährige Isabel. Marcus war entsetzt gewesen, da er wie alle Welt angenommen hatte, dass Sir Georges jüngerer Bruder James ihr Vormund werden würde. Doch dem war nicht so. Zu der Zeit, als das Dokument aufgesetzt worden war, hatte Sir George nicht den Eindruck gehabt, dass sein jüngerer Bruder, der ein Leben als eingefleischter Junggeselle in London führte, einen geeigneten Vormund für seine Tochter abgeben würde. Eine viel bessere Wahl wäre, hatte er gedacht, sein guter Freund und Nachbar Mr Sherbrook. Unseligerweise hatte Sir George nicht zwischen dem jüngeren und dem älteren Mr Sherbrook unterschieden und keinerlei weitergehende Vorkehrungen für den Fall von Mr Sherbrooks Tod getroffen. Obwohl alle wussten, dass Sir George nie beabsichtigt hatte, dass der Sohn seines besten Freundes Isabels Vormund wurde, war genau das eingetreten. Selbst jetzt noch staunte Marcus ungläubig, wenn er daran dachte. Er war damals erst dreiundzwanzig Jahre alt gewesen. Was wusste er über die Vormundschaft über ein junges Mädchen? Nicht viel mehr, überlegte er mit leiser Belustigung, als ich jetzt weiß.

„Tu nicht so, als wüsstest du nicht, wovon ich spreche“, erklärte Isabel, als er beharrlich schwieg. „Du solltest nicht mein Vormund werden.“

„Das will ich einräumen“, erwiderte Marcus schließlich, „aber da dein Vater vor seinem Tod keine anderen Bestimmungen für dein Wohlergehen hinterlassen hat und niemand ahnen konnte, dass mein Vater so unerwartet sterben würde, fürchte ich, sind wir beide miteinander geschlagen.“

Isabel zuckte die Achseln. „Das weiß ich alles, und im Prinzip“, räumte sie widerstrebend ein, während sie sich etwas zu beruhigen schien, „bist du auch gar nicht so schlimm. Ich begreife nur einfach nicht, warum du so stur sein musst, ausgerechnet in dieser Angelegenheit. Schließlich verlange ich ja gar keine so hohe Summe. Dein neuer Zweispänner und das Paar schöner Rappen, die du dir kürzlich gekauft hast, waren teurer als das, worum ich dich heute bitte.“ Ihre Augen wurden schmal. „Und es ist mein Geld, nicht deines.“ Als Marcus weiter nichts sagte, fügte sie hinzu: „Es wäre auch nicht verschwendet.“

„Das ist Ansichtssache“, antwortete er. Sie betrachtete ihn unter finster zusammengezogenen Brauen, und er grinste. „Komm schon“, sagte er, und in seinen kühlen grauen Augen funkelte Belustigung, „du weißt doch, dass ich dir als dein Vormund wenig verweigere, aber es wäre nachlässig von mir, wenn ich dir gestatte, ein kleines Vermögen für ein Pferd auszugeben.“ Er schüttelte den Kopf. „Besonders für dieses Pferd.“

Ihr Temperament flammte wieder auf, und ihre topasfarbenen Augen wurden schmal. „Und was, sag mir bitte, ist an Tempest auszusetzen?“

„An ihm ist nichts auszusetzen. Der Preis, den Leggett für ihn verlangt, ist zwar hoch, aber nicht übertrieben. Ich stimme dir auch zu, dass der Hengst wunderschön ist. Sein Stammbaum ist makellos, und jeder mit einem Auge für gutes Pferdefleisch wäre stolz, ihn sein Eigen zu nennen.“

Ihre finstere Miene heiterte sich sogleich auf, und ein strahlendes Lächeln glitt über ihre schmalen, lebhaften Züge. „Oh, Marcus, er ist doch wirklich ein prächtiger Hengst, nicht wahr?“

Marcus nickte, trotz allem von dem Lächeln behext. „Ja, ist er.“ Sich zur Ordnung rufend, schob er nach: „Aber er ist nichts für dich.“

Das Lächeln verschwand so jäh, als hätte sich eine Gewitterwolke vor die Sonne geschoben. „Und warum nicht?“

„Weil“, erklärte er unverblümt, „du im Augenblick weder über die Körperkraft verfügst noch über die Erfahrung, ein Tier dieser Größe und dieses Temperaments zu kontrollieren.“ Er lächelte leicht. „Du und das Pferd, ihr seid beide jung und untrainiert, sodass ihr euch vermutlich innerhalb einer Woche gegenseitig umbringt.“ Ein empörtes Keuchen war zu hören, und er hob die Hand. „Aber es gibt noch einen Grund, weshalb ich deine jüngste Laune nicht finanzieren werde. Wie oft hast du schon einen verrückten Plan nach dem anderen ausgeheckt, nur um innerhalb von zwei Wochen das Interesse daran wieder zu verlieren? Erinnere dich nur an die Zeit, als du Ziegen züchten wolltest. Oder als du felsenfest davon überzeugt warst, dass du Hühner halten wolltest. Wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, haben die Ziegen beinahe den gesamten Rosengarten deiner Tante Agatha bis auf die Wurzeln abgefressen, ehe sie auf den Markt gebracht werden konnten; und was die Hühner angeht … War da nicht etwas mit einem Hahn und dem geschnitzten Treppenpfosten aus Rosenholz auf Denham Manor?“ Ohne auf den Sturm zu achten, der sich in ihren Augen zusammenbraute, fuhr er fort: „Und jetzt sagst du, du wolltest Pferde züchten, aber was ist nächsten Monat oder nächstes Jahr? Und noch etwas gilt es zu bedenken: Was soll mit deinen Pferden geschehen, wenn du nächstes Jahr zur Saison nach London gehst?“ Er schüttelte den Kopf, lächelte sie an. „Ich kenne dich. Spätestens im Sommer wird in deinem Kopf nur noch für Ballkleider und Flitterkram Platz sein, für die Gesellschaften und die Bälle, die du im Frühjahr besuchen wirst, und die Herren, denen du den Kopf verdrehst. Wenn du dann heiratest, wie du das sicher tun wirst, wirst du keine Zeit mehr für die Pferdezucht haben, sondern mit anderem beschäftigt sein. Das Geld für Tempest wäre zum Fenster hinausgeworfen.“

Ihr schlummerndes Temperament erwachte, und ihre kleinen Hände ballten sich zu Fäusten. „Das ist unfair!“, warf sie ihm wütend vor. „Ich war gerade mal elf Jahre alt, als ich die Hühner wollte, und es war nicht meine Schuld, dass der Hahn ins Haus geflogen ist; Papas alter Hund Lucy hat ihn dorthin gejagt“, verteidigte sie sich. „Es stimmt, die Ziegen haben Tante Agathas Rosen letzten Herbst abgefressen, aber es hat den Blumen nur gutgetan. Dieses Jahr kann man nichts mehr davon sehen, was die Ziegen angerichtet haben, die Rosen blühen einfach prächtig. Sogar Tante Agatha hat das gesagt.“ Sie warf ihm einen Blick voller Abneigung zu. „Und es waren auch gar nicht alle Rosen, sondern nur ein paar.“

Marcus ignorierte diesen Ausbruch und sagte: „Ich möchte nur darauf hinweisen, dass du dir in der Vergangenheit nicht unbedingt den Ruf erworben hast, deine Schnapsideen zu Ende zu bringen. Woher soll ich wissen, dass Tempest und dein Vorhaben, Pferde zu züchten, nicht nur ein weiterer Fall von Ziegen in den Rosen und einem Hahn im Haus ist?“

Sie starrte ihn empört an, in ihrer Brust rangen...

Erscheint lt. Verlag 10.6.2021
Reihe/Serie Die Carsington Gentlemen-Reihe
Übersetzer Alexandra Kranefeld
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Braut-hochzeit-hei-rat • Gentleman-Lord-Lady-Duke • Herz • historic-al-regency-victorian-romance • historisch-er-liebe-s-roman-e • Kensington-England-british-Britannien • Liebe-s-kunst-künstler-lektionen • Verführ-ung-er-in
ISBN-10 3-96817-728-2 / 3968177282
ISBN-13 978-3-96817-728-1 / 9783968177281
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 1,6 MB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die Geschichte eines Weltzentrums der Medizin von 1710 bis zur …

von Gerhard Jaeckel; Günter Grau

eBook Download (2021)
Lehmanns (Verlag)
14,99
Historischer Roman

von Ken Follett

eBook Download (2023)
Bastei Entertainment (Verlag)
24,99