Im Hauch des Abendwindes (eBook)

Eine traumhafte Reise ins australische Outback.
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
477 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-4877-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Im Hauch des Abendwindes -  Elizabeth Haran
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Sie braucht einen Neuanfang. Aber es wird alles andere als einfach!

New South Wales, Australien, Mitte 20. Jhd. Für Ruby gerät von einem Tag auf den anderen die Welt aus den Fugen: Ihr Verlobter betrügt sie, ihr wird gekündigt, und bei einer Testamentseröffnung wird ein lang gehütetes Familiengeheimnis gelüftet.
Kurzerhand fährt Ruby ins Outback, um den Pferdetrainer Jed ausfindig zu machen, mit dem sie ihr Erbe - ein kostbares Rennpferd - teilt. Sie ahnt nicht, was sie dort erwartet: Eine ganze Stadt lehnt sie als Eindringling ab. Jed ist unauffindbar. Skrupellose Buchmacher sind bereit, alles zu tun, damit ihr Pferd kein weiteres Rennen läuft. Und der ansässige Aborigines-Clan will das Verschwinden einer jungen Aborigine rächen ...

Lass dich von Elizabeth Haran in die Weiten Australiens entführen - für Fans von Tamara McKinley und Anna Jacobs.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.





<p>Elizabeth Haran wurde in Simbabwe geboren. Schließlich zog ihre Familie nach England und wanderte von dort nach Australien aus. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in einem Küstenvorort von Adelaide in Südaustralien. Ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte sie mit Anfang dreißig, zuvor arbeitete sie als Model, besaß eine Gärtnerei und betreute lernbehinderte Kinder.</p>

2


Am gleichen Tag in Lane Cove, einem kleinen Vorort von Sydney. Es war einer dieser typischen hektischen Samstagvormittage in Barbie McKenzies Frisiersalon in der Burns Bay Road. Barbie, ihre Angestellte Ruby Rosewell und das Lehrmädchen Marissa Kendal hatten alle Hände voll zu tun. Die Damen einer Hochzeitsgesellschaft waren gekommen, um sich die Haare machen zu lassen. Haartrockner und Trockenhauben dröhnten und brummten, in der Luft hing der Geruch von Shampoo und Haarspray, und alle plapperten wild durcheinander.

Im Hintergrund lief das Radio. Elvis Presley sang Blue Suede Shoes. Barbies Vorbild in puncto Mode und Frisur war zwar Dusty Springfield, aber sie war ein großer Elvis-Fan, und so summte sie gut gelaunt mit. Ruby und Marissa standen mehr auf die Beatles, die Rolling Stones und die Animals. Als ein paar Minuten später House of the Rising Sun gespielt wurde, stellte Ruby das Radio lauter und sang mit Eric Burdon mit. Barbie warf ihr einen finsteren Blick zu, doch das war nur Spaß. Ihre Kundinnen störte die Musik nicht im Geringsten, und sie selbst liebte die junge, beschwingte Atmosphäre in ihrem Salon.

Barbie trug ebenso wie ihre Angestellten einen schwarz-weiß gestreiften Kittel, der ein ganzes Stück über dem Knie endete, und schwarze Lacklederschuhe mit einem kleinen Absatz. Der Fußboden war schachbrettartig in Schwarz und Weiß gemustert, und große Poster jener Modeikonen, die gerade im Trend waren, schmückten die weißen Wände. Zum Angebot des Salons gehörten neben den neuesten Haarpflegeprodukten auch Perücken und Haarteile in den unterschiedlichsten Farben sowie übergroße Handtaschen. Es war ein junger, dynamischer Laden, und Ruby und Marissa liebten es, dort zu arbeiten.

Die meisten Frauen waren Stammkundinnen, die Barbie und ihre Angestellten sehr gut kannten. Sie blätterten in den aktuellen Modemagazinen, deren Titelseiten bekannte Models wie Twiggy oder »The Shrimp« Jean Shrimpton zierten, und plauderten fröhlich über alles Mögliche miteinander, angefangen von Miniröcken und kniehohen Schnürstiefeln – der letzte Schrei – bis hin zu Lippenstiften in Pastellfarben und falschen Wimpern.

Während Marissa ihrer Kundin die Lockenwickler herausdrehte und ihr dann die Haare toupierte, unterhielten sie sich über ein Mädchen, das sie beide kannten.

»Ich hab gehört, dass Chrissie schon wieder einen neuen Freund hat«, sagte die Frau. Es klang ein bisschen neidisch. Sie ließ sich ihre blonden Haare im Jean-Shrimpton-Look frisieren: üppiger Pony und viel Toupieren.

»Im Ernst? Da kommt man ja kaum noch mit dem Zählen nach«, bemerkte Marissa boshaft. Sie nebelte den Kopf ihrer Kundin mit Haarspray ein. »Wer ist es denn dieses Mal?«

»Wie er heißt, weiß ich nicht, aber vielleicht kennen Sie ihn ja; er soll nämlich oft im Longueville Hotel sein, wo er Darts spielt. Mehr weiß ich nicht.«

Marissa dachte sofort an Gavin, Rubys Verlobten. Er spielte für sein Leben gern Darts, und Ruby sah ihm oft dabei zu. In letzter Zeit hatte sie allerdings wenig Gelegenheit dazu gehabt, weil Barbie sich einer Blinddarmoperation hatte unterziehen müssen und Ruby daher länger arbeiten musste.

Ruby kehrte mit ihrer Kundin vom Haarwaschbecken zurück. Als sie Platz genommen hatte, frottierte sie ihr die Haare und kämmte sie aus. Das dauerte nicht lange, weil sie ihre Haare so kurz wie Twiggy trug.

»Sharon hat gerade erzählt, dass Chrissie Williams einen neuen Freund hat«, sagte Marissa zu Ruby. »Dieses Flittchen hat schon mehr Männer vernascht als warme Mahlzeiten!«

Ruby verdrehte die Augen. »Wen hat sie sich denn diesmal geangelt?«

Kein Mann konnte Chrissie, einer vollbusigen Blondine mit großen babyblauen Augen, widerstehen, nicht einmal jene, die in festen Händen waren. Chrissie hatte einen Teilzeitjob als Kellnerin im Longueville Hotel und arbeitete außerdem in einer schicken Modeboutique ganz in der Nähe.

»Keine Ahnung, ich kenne ihn nicht«, antwortete die Frau, die Sharon hieß. Sie sah eine der anderen Kundinnen an. »Weißt du, wer es ist?« Die Angesprochene schüttelte den Kopf. »Sie hat es ja nicht lange ausgehalten mit Phil McMahon, diesem Fußballspieler, der von Leeds nach Sydney wechselte«, fuhr Sharon fort. »Sie hat ihn Pam Squires ausgespannt, habt ihr das gewusst? Na ja, wahrscheinlich hat er nach seinem anstrengenden Training nicht mehr genug Puste für sie gehabt«, fügte sie gehässig hinzu.

Die Mädchen lachten über diese Bemerkung. Dann wechselten sie das Thema und unterhielten sich über die Monkees, die amerikanische Popgruppe, die später in diesem Jahr nach Australien kommen würde.

»Davy Jones ist ja so süß«, schwärmte eines der Mädchen. »Also, ich werde mir auf jeden Fall eine Karte für ihr Konzert kaufen, sobald sie erhältlich sind.«

»Ich finde Micky Dolenz viel niedlicher«, erwiderte eine junge Frau. »Mein Freund Kevin sieht ihm zum Verwechseln ähnlich, findet ihr nicht?«

Die Mädchen guckten sie verblüfft an. Dann brachen sie in Gelächter aus. »Na ja, wenn du meinst …«

Barbie nahm ihrer Kundin die Trockenhaube ab und drehte ihr die Lockenwickler heraus.

»Hey, Sheryl«, rief eines der Mädchen der Frau zu, die unter der Trockenhaube gesessen hatte, »wie heißt noch mal Chrissie Williams’ neueste Eroberung? Wir haben gerade darüber gesprochen, dass sie die Männer häufiger wechselt als ihre Unterwäsche.«

Ruby, die ihre Kundin frisierte, hörte nur mit halbem Ohr zu.

»Gavin«, antwortete Sheryl. »Er heißt Gavin. Einer von den Typen, die regelmäßig im Longueville Hotel Darts spielen. Wieso fragst du?«

Zwei Stammkundinnen warfen Ruby verstohlene Blicke zu. Im Gegensatz zu Sheryl wussten die beiden, dass Rubys Verlobter Gavin hieß und ein leidenschaftlicher Dartsspieler war.

»Bist du sicher?«

»Ja, ganz sicher«, erwiderte Sheryl mit Nachdruck. »Er ist Lackierer von Beruf. Ich weiß das, weil er in Roy’s Autolackiererei arbeitet und den Wagen meines Bruders neu lackiert hat. Ihr wisst doch, wie pingelig Freddie mit seinem Cortina ist.«

Ruby, die den letzten Teil der Unterhaltung mit angehört hatte, fuhr herum und starrte Sheryl offenen Mundes an.

»Das ist bestimmt ein anderer Gavin«, sagte Sharon peinlich berührt.

Barbie achtete nicht auf das Gespräch, aber Marissa sah Ruby beunruhigt an.

Sheryl, die sich keinen Reim auf Rubys Reaktion machen konnte, blickte verwirrt von ihr zu Sharon.

»Rubys Verlobter heißt Gavin«, erklärte die. »Er ist auch Autolackierer und spielt gern Darts. Das ist sicher nicht der Typ, mit dem Chrissie was hat, oder?«

Sheryl war blass geworden. »N-nein, sicher nicht«, stammelte sie.

Ruby funkelte sie finster an. Sie war im Begriff gewesen, ihre Kundin zu kämmen, hatte aber mitten in der Bewegung innegehalten. Ihre Hände zitterten. »Haben Sie ihn schon mal gesehen?«

»Äh … ja«, antwortete Sheryl vorsichtig.

»Und, wie sieht er aus?«

Sheryl zögerte. »Na ja, er ist durchschnittlich groß und hat rote Haare.«

Sie beobachtete Rubys versteinerte Miene und kam zu dem Schluss, dass das keine guten Nachrichten waren.

Ruby wandte sich ab und verharrte einen Augenblick regungslos. Gavin hatte rote Haare, und alle Stammkundinnen wussten das. Sheryl war die Einzige, die Rubys Verlobten nicht kannte.

Einen Moment später hatte sich Ruby so weit im Griff, dass sie weiterarbeiten konnte. Die jungen Frauen wechselten betroffene Blicke.

»Was ist denn?«, flüsterte Sheryl kaum hörbar. »Das ist doch nicht ihr Gavin, oder?«

Der Vormittag zog sich scheinbar endlos hin. Ruby arbeitete rein mechanisch, mit ihren Gedanken war sie ganz woanders. Dann war es endlich geschafft. Begleitet von den guten Wünschen Barbies, Rubys und Marissas verließen die Kundinnen den Laden.

Ruby und Marissa begannen mit dem Aufräumen und Saubermachen.

»Vielleicht hat sich Sheryl ja geirrt«, flüsterte Marissa, während sie den Boden aufwischte. Sie konnte Ruby ansehen, wie bedrückt sie war und dass sie sich nur mühsam zusammenriss.

»Ich bezweifle stark, dass es zwei Gavins mit roten Haaren gibt, die beide Autolackierer sind und öfter im Longueville Hotel Darts spielen«, fauchte Ruby, die die feuchten Handtücher einsammelte. Sie tat einen tiefen Atemzug, um sich zu beruhigen. »So viele Zufälle gibt es nicht.«

Sie war völlig außer sich, versuchte aber, es sich nicht anmerken zu lassen. Ihr Gavin und Chrissie Williams? Sie durfte sich das gar nicht vorstellen! Er habe an diesem Tag noch länger in der Lackiererei zu tun, hatte er gesagt, und werde nicht vor ein oder zwei Uhr fertig sein. Ob er sie angelogen hatte? Ruby musste sich zusammenreißen, um nicht in Tränen auszubrechen.

Barbie, die telefoniert hatte, legte den Hörer auf und wandte sich langsam um. »Ruby, bleib bitte noch einen Moment da, ich muss mit dir reden«, sagte sie dumpf.

Ruby blickte kurz auf und nickte. Es war ein heißer Februartag gewesen. Jetzt wurde es schwül. Dunkle Wolken zogen über den Himmel. Ruby war immer schon abergläubisch gewesen, das hatte sie von ihrer Mutter, und sie war überzeugt, dass gewitterschwüle Tage wie dieser schlechte Nachrichten brachten. Es schien, als sollte sie Recht behalten.

Marissa hatte den Eimer samt Putzlappen an seinen Platz zurückgestellt, griff nach ihrem Regenschirm und ging zur Ladentür.

»Wenn ich mich beeile, kriege ich noch den Bus um halb eins«, rief sie den anderen zu.

Es war ihr ein bisschen unangenehm, dass sie nicht dablieb, um Ruby zu trösten, aber sie wusste nicht, was sie ihr sagen sollte....

Erscheint lt. Verlag 1.7.2023
Übersetzer Sylvia Strasser
Sprache deutsch
Original-Titel The Mundi-Mundi Legend
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Aborigine • Australien • England • Erbschaft • Familie • Familiengeheimnis • Familiensaga • Ferne Länder • Fernweh • Frauenroman • Großbritannien • Hill • Landschaft • landschaftsroman • Landschaftsromane • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Love and Landscape • Melbourne • Natur • Neuanfang • Neustart • Outback • Ozeanien • Pferde • Pferdesport • Rennpferd • Romane für Frauen • romantisch • Sarah Lark • Schmöker • Silverton • South Gloucestershire • State of Victoria • Sydney • Vatersuche • Wurzeln
ISBN-10 3-7517-4877-6 / 3751748776
ISBN-13 978-3-7517-4877-3 / 9783751748773
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