Trevellian und die Razzia im Club: Kriminalroman -  Pete Hackett

Trevellian und die Razzia im Club: Kriminalroman (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
250 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7212-2 (ISBN)
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von Pete Hackett Illegale Prostitution, Drogenhandel und unerlaubter Waffenbesitz. Bei der Razzia im Club von Timothy Steele hat das FBI einiges gefunden. Aber Steele weiß, dass sie ihm nur etwas anhaben können, wenn einer seiner Leute gegen ihn aussagt. Also sorgt er dafür, dass niemand mehr aussagen kann. Gelassen sieht er den Ermittlungen entgegen. Dann wird er jedoch erschossen aufgefunden.

Kapitel 1


Um Punkt 22 Uhr befahl ich den Zugriff. Während ich mit meiner Gruppe durch den Vordereingang in die Bar eindrang, kam Milo mit seinem Team durch den Hintereingang. Die Türen wurden gesichert. Im Gastraum herrschte diffuses Licht. Die meisten der Tische waren besetzt. Die Gesichter waren nur helle Kleckse in der Düsternis. Auf der Bühne verrenkte sich eine Tänzerin, die nur einen Tanga trug, an einer Chromstange.

»Alles bleibt auf seinen Plätzen!«, rief ich. »Das ist eine Razzia. Ich bin Special Agent Trevellian vom FBI New York.«

Die Polizisten hatten an den Wänden Aufstellung genommen. In der Bar herrschte Atemlosigkeit. Die Tänzerin stand starr auf der Bühne und bedeckte ihre Brüste mit den flachen Händen.

Ich ergriff wieder das Wort: »Sie werden sich nun ausweisen. Wir werden jeden Einzelnen von Ihnen überprüfen. Wer sich ausweisen kann und gegen den nichts vorliegt, kann das Lokal verlassen.«

Ein Mann kam vom Ende des Tresens auf mich zu. »Besitzen Sie einen entsprechenden Gerichtsbeschluss?«

Wortlos griff ich in die Tasche, holte das zusammengefaltete Blatt Papier hervor und reichte es ihm. »Ich nehme an, Sie sind der Geschäftsführer dieses Ladens«, konstatierte ich.

»Mein Name ist Benton – Roger Benton. Ja, ich leite den Betrieb.«

Benton nahm die richterliche Anordnung, die uns zu der Razzia ermächtigte, und faltete das Blatt Papier auseinander. Dann las er. »Aufgrund welcher Beschuldigung ist diese Verfügung erlassen worden?«, fragte er schließlich.

»Es besteht der Verdacht, dass in der Bar illegale Prostitution betrieben wird. Außerdem sollen die Keeper Drogen verkaufen.«

»So ein Unsinn.«

»Es wird sich herausstellen«, versetzte ich.

»Woher rührt der Verdacht?«

»Ein anonymer Anrufer hat uns darauf hingewiesen. Besitzer der Bar ist doch Timothy Steele, nicht wahr?«

»Das ist richtig.«

Die Polizisten begannen, die Gäste zu überprüfen.

»Ist die Wohnung über der Bar bewohnt?«, fragte ich.

»Da wohnen die Keeper und das andere Personal; Bedienungen und Tänzerinnen.«

Ich übertrug Sergeant Myers von der Sitte das Kommando im Gastraum und stieg zusammen mit Milo sowie drei Cops die Treppe empor. Oben waren zwei Wohnungstüren. Milo läutete an der rechten. Es dauerte nicht lange, dann wurde sie geöffnet. Ein Mann mit Bürstenhaarschnitt und einem kantigen Gesicht hielt den Kopf durch den Türspalt. Als er die Polizisten sah, wollte er die Tür sofort wieder zudrücken, aber ich stellte schnell den Fuß dazwischen und sagte: »FBI. Das ist eine Razzia. Geben Sie die Tür frei.«

Er trat zurück und ich konnte die Tür aufdrücken. Vor mir lag ein kurzer Korridor. Ich durchschritt ihn und gelangte in einen Wohnraum, in dem es lediglich eine Polstergruppe gab. An den Wänden hingen erotische Fotos. Vier Türen zweigten ab.

Ich nickte einem der Polizisten zu, der mit uns die Wohnung betreten hatte. Er öffnete eine der Türen. Ein spitzer Aufschrei erklang, dann war die zornige Stimme eines Mannes zu hören. »Ziehen Sie sich an und kommen Sie ins Wohnzimmer«, sagte der uniformierte Kollege. Dann ging er weiter zur nächsten Tür. Und erneut ließ er seine Stimme erklingen: »New York Police Departement. Kleiden Sie sich an und kommen Sie in die Wohnstube.«

Er ging zur dritten Tür …

Wir erwischten in beiden Wohnungen insgesamt fünf Prostituierte mit ihren Freiern. Im Gastraum wurden Drogen und zwei Pistolen sichergestellt. Außerdem fanden wir in einem Fach des Tresens Extasy und Kokain im Wert von einigen tausend Dollar. Es kam zu insgesamt zwölf Verhaftungen. Darunter waren auch die Freier, die wir auf frischer Tat ertappt hatten, und die beiden Keeper.

Um die Freier, die Prostituierten und die Kerle, bei denen Rauschgift und Waffen sichergestellt worden waren, kümmerten sich die Kollegen aus dem Detective Bureau. Die beiden Keeper ließen wir ins Field Office bringen. Ihre Namen waren Matt Hastings und Artur Donegan.

Zuerst vernahmen wir Hastings. Nach vorne gekrümmt saß er an dem Tisch im Vernehmungsraum. Weißes Neonlicht fiel auf ihn. Sein Gesicht war bleich, sein Blick unruhig. Ich setzte mich ihm gegenüber an den Tisch. Milo stand halblinks hinter mir und hatte die Arme vor der Brust verschränkt.

»Ihr Name ist Matt Hastings?«, begann ich.

Er nickte.

»Wie alt sind Sie?«

»Neunundzwanzig Jahre.«

»Wo wohnen Sie?«

Hastings nannte die Anschrift.

»Ihnen wird zum Vorwurf gemacht, mit Drogen gehandelt zu haben.«

»Nun ja …«

»Haben Sie oder haben Sie nicht?«, fragte Milo ein wenig ungeduldig.

»Leugnen wird mir kaum etwas nützen«, murmelte Hastings ergeben. Dann nickte er. »Ja, ich habe Drogen verkauft.«

»Wer versorgte Sie mit dem Rauschgift?«

»Wir bekamen es von Roger Benton.«

»Und der handelte sicher im Auftrag von Timothy Steele«, sagte ich.

Hastings zuckte mit den Achseln. »Das weiß ich nicht. Ich habe nie danach gefragt.«

»Wussten Sie, dass in den Wohnungen über der Bar Prostitution betrieben wurde?«

»Ja.«

»Wer ist dafür verantwortlich? Auch Steele?«

»Er wusste zumindest Bescheid.«

»Wir werden morgen Ihr Geständnis schriftlich fixieren«, sagte ich. »Werden Sie vor Gericht wiederholen, was Sie uns eben gestanden?«

Hastings nickte. Wir ließen ihn ab- und Donegan vorführen. Auch Donegan leugnete nicht. Er machte eine ähnliche Aussage wie Hastings und auch er beteuerte, vor Gericht als Zeuge auftreten zu wollen. Nachdem auch er wieder arretiert war, schaute ich auf die Uhr. Es war nach ein Uhr. »Holen wir uns Benton heute noch?«

Der Geschäftsführer war noch nicht verhaftet worden, denn wir hatten gegen ihn nichts in Händen gehabt. Er hatte bestritten, etwas von den Umtrieben in den Wohnungen über der Bar gewusst zu haben, und er hatte darüber hinaus steif und fest behauptet, bezüglich des Rauschgifthandels nicht eingeweiht gewesen zu sein. Erst jetzt, nachdem ihn die beiden Keeper schwer belastet hatten, kamen wir an ihn heran.

»Er wird sich an fünf Finger abzählen, dass seine Angestellten nicht lange standhalten«, murmelte Milo. »Ich glaube nicht, dass wir ihn in seiner Wohnung antreffen.«

Wir fuhren in die 27th Straße. Im Gebäude Nummer 317 sollte Benton wohnen. Seine Wohnung lag in der fünfzehnten Etage eines Hochhauses. Wir fuhren mit dem Aufzug nach oben und Milo läutete. Durch die Linse des Spions in der Tür konnte ich sehen, dass in der Wohnung Licht gemacht wurde. Dann drang eine weibliche Stimme aus dem Lautsprecher der Gegensprechanlage: »Wer ist da?«

»Trevellian und Tucker, FBI.« Ich hielt meinen Ausweis vor den Spion.

Im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet. Eine blondhaarige Frau, deren Haare etwas wirr vom Kopf abstanden und die mit einem weißen Schlafanzug bekleidet war, zeigte sich. Sie hatte ein schönes Gesicht, wenn es jetzt auch ziemlich verschlafen aussah. »Haben Sie schon mal auf die Uhr geschaut?«, fragte sie mürrisch.

»Wir wollen zu Mister Benton.«

»Den finden Sie in der Rainbow Bar.«

»Die Bar wurde kurz nach Mitternacht von der Polizei geschlossen«, klärte ich die Lady auf. Dabei beobachtete ich sie. Sie zeigte nicht die geringste Reaktion. Das sagte mir, dass sie Bescheid wusste. »Mister Benton ist also nicht hier?«

»Nein.«

»Er hat Sie auch nicht angerufen?«

»Nein.«

»Darf ich einen Blick in die Wohnung werfen?«

»Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?«

»Bei Gefahr im Verzuge brauchen wir den nicht. Also geben Sie die Tür frei, Lady.«

Sie verzog den Mund und trat, ohne noch ein Wort zu verlieren, zur Seite. Wir gingen in die Wohnung. Eine Minute später hatten wir uns davon überzeugt, dass Benton tatsächlich nicht anwesend war. Die Frau war bei der Tür stehen geblieben und ließ uns nicht aus den Augen. Ich trat vor sie hin. »Wie heißen Sie?«

»Ambrose – Britney Ambrose.«

»Sind Sie Bentons Lebensgefährtin?«

»Seine Freundin. Ich habe eine eigene Wohnung. Manchmal besuche ich Roger.« Sie lächelte. »Aber das ist sicher nicht strafbar.«

»Wenn Benton auftauchen sollte, möchte er sich bei uns melden«, sagte ich und gab ihr eine von meinen Visitenkarten.

»Was wollen Sie denn von Roger?«

»Das werden wir ihm unter vier Augen sagen, Miss«, erwiderte ich. »Entschuldigen Sie die Störung.«


*


Nachdem die beiden Agents die Wohnung verlassen hatten, ging Britney Ambrose zum Telefon, nahm den Hörer aus der Ladestation und tippte eine Nummer. Dreimal ertönte das Freizeichen, dann meldete sich eine männliche Stimme. »Was ist?«

»Trevellian und Tucker waren hier.«

»Nannten Sie einen Grund?«

»Den wollten sie dir unter vier Augen nennen.«

»Ich habe also richtig vermutet. Hastings und Donegan haben geredet. Verdammt, verdammt. Morgen werden sie die Fahndung nach mir einleiten. Und es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis sie mich erwischen.«

»Hast du schon mit Tim gesprochen?«, fragte die Frau.

»Natürlich. Ich musste ihm doch von der Razzia berichten.«

»Was sagt er?«

»Er warnte mich.«

»Wie soll ich das verstehen?«

»Er sagte, dass...

Erscheint lt. Verlag 27.2.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-7212-9 / 3738972129
ISBN-13 978-3-7389-7212-2 / 9783738972122
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