Hitzewellen und Sternschnuppen -  Katja Peters

Hitzewellen und Sternschnuppen (eBook)

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
394 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7568-7785-0 (ISBN)
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Als ein unverhoffter Hilferuf in der WhatsApp-Gruppe einging, ahnte niemand der fünf Freundinnen, dass sie bereits eine Woche später alle gemeinsam ihre erste Kreuzfahrt des Lebens antreten würden. Aufgeregt und voller Vorfreude sorgt die anstehende Reise jedoch nicht nur für einige Überraschungen, sondern auch für manche Herausforderungen und trotz der ungeplanten Ereignisse kommt der Spaßfaktor weder bei der trinkfreudigen Jana, noch bei der hörschwachen Hanna, der Shoppingqueen Anke, der pessimistischen Ines, sowie der stets organisierten Katja nicht zu kurz und am Ende gelangen alle zur selben Erkenntnis: Jeder hat sein Päckchen zu tragen, doch gemeinsam trägt es sich oft leichter

Kapitel 1
Der Hilferuf


Bei einem vibrierte etwas am Schreibtisch, beim anderen erklang ‚Careless Whisper‘ aus dem Handy, beim nächsten blinkte die Nachrichtankunft im Autodisplay und einer von uns überraschte die Meldung nach dem Mittagsschlaf.

Alle starrten wir auf das Handy, mit der kurzen aber alles sagenden Nachricht:

WANTED!!!
Suche dringend jemanden, der mit mir ein paar Tage
dem Alltag entflieht, um einfach mal wieder Spaß
zu haben. Ernsthaft Ihr Lieben, ich halte es nicht
mehr lange aus. Henning macht mich wahnsinnig!
Wir sehen uns später, bis dahin könnt Ihr ja schon
mal überlegen, ob Ihr Lust habt, mit einer genervten
Freundin einfach mal abzutauchen. Bis Spääädddder
Mädels, freue mich auf Euch und vielleicht einen
hoffnungsvollen Lichtblick in meinem chaotischen
Leben.
Gruß und Kuss, eure genervte und so was von
Urlaubsreife
Jana
P.S. Bringe viel Durst mit.

Ich starrte auf meinen Bürokalender. Eigentlich hatte ich für das kommende Wochenende mal nichts planen wollen, denn langsam, das merkte ich, war ich einfach platt und selbst Urlaubsreif. Die Arbeitswochen zwischen den Ferien zogen sich manchmal ziemlich vor sich hin und irgendwann war auch einfach die Luft raus. Ich schaute erneut auf meinem Kalender und tatsächlich, heute war der erste Freitag im neuen Monat und das hieß „Mädels-Abend“! Mädels-Abend, grinste ich! Eigentlich müssten wir uns zu „Ü50-Dating“ oder „Q10-Club“ umbenennen, denn die meisten von uns hatten knapp, aber nun mal die Fünfzig auf dem Konto stehen und die anderen drei folgten zum Leid unseres Mitgliedes Hanna.

Hanna hatte kein Problem mit dem Alter, aber ganz so egal war es ihr auch wieder nicht, denn sie erwähnte oft und spätestens nach dem zweiten Drink, dass die Wunderspritzen leider immer noch zu teuer seien, um sich regelmäßig Augen und Mundfalten zurück zuspritzen. Sie war es auch, die meine Idee einer Club-Namens-Änderung vorzunehmen, absolut verweigerte. Schulterzuckend schaute ich beim letzten Treffen in die Runde und bevor Hanna noch empört etwas sagen konnte, donnerte Clubmitglied Jana raus > ohne mich, Mädels, noch gehören wir nicht zum alten Eisen, sondern sind im perfektem Alter! Ich würde uns höchstens Club der Forever Youngs nennen <. was ich ja dann doch etwas übertrieben fand. Aber das war eben typisch Jana.

Ich nahm mein Handy zur Hand und las erneut den eingegangen SOS-Ruf. In letzter Zeit schienen Jana und ihr Freund Henning tatsächlich oft aneinander zu geraten. Henning war ein Pfundskerl, doch seine erfinderische Ader wurde manchmal genervt, aber auch manchmal beschmunzelt zur Kenntnis genommen. Für den Auslöser der heutigen WhatsApp mussten Janas Nerven tatsächlich blank liegen.

Schnell antwortete ich zurück: 'Halte durch, wir sehen uns ja später, dann können wir quatschen. `

Mädelsabend! Gut, dass Anke heute die Ausrichterin des Abends war und nicht ich, denn somit brauchte nichts mehr eingekauft oder vorbereitet werden. Zur Anfangszeit unseres gemeinsamen Treffens hatte sich jeder einzelne noch bemüht etwas Leckeres zu zaubern; manchmal sogar mit Vorspeise und Dessert, doch da Hanna mittlerweile zur Vegetarierin geworden war, Ines sehr wählerisch, Jana gerne mit Schuss kochte, Anke gerne Fleisch und ich gerne Fisch aßen, wurde das Zubereiten fast für jeden von uns eine Herausforderung und kurzum wurde bei einem unserer Treffen einvernehmlich entschieden 'ab jetzt gönnen wir uns alle vier Wochen den Luxus und bestellen bei unserem Lieblingsitaliener`.

Ich legte meinen Bürokalender wieder auf den Schreibtisch zurück, warf einen letzten Blick auf meine Armbanduhr und stellte überrascht fest, dass der Feierabend nahte, als mein Handy erneut vibrierte:

'Ich will nicht quatschen, ich will weg!!!`

Grinsend packte ich meine Sachen zusammen, schaltete den Rechner aus und verließ mit meiner Kollegin Sophie das Firmengebäude. >> Endlich bald Ferien <<, raunte sie mir zu. >> Ich bin echt froh, wenn ich den Bau hier mal für zwei Wochen den Rücken kehren kann. Fahrt ihr eigentlich weg, Katja? << >> Nein, dieses Jahr bleiben wir zuhause. Mein Mann bekommt leider nicht mit mir zusammen Urlaub.

Dass ist das Leid derjenigen, die Kinderlos geblieben sind; zur Strafe oben drauf darf man sich dann noch mit Kollegen um den Urlaubsplan streiten und jetzt, wo Stefan durch seine Bein-OP eine Wiedereingliederung machen muss, ist sein Urlaub in den nächsten Wochen sowieso gestrichen. <<

>> Wie läuft denn der Heilungsprozess? <<

>> Soweit ist alles gut, er geht ab dieser Woche vier Stunden am Tag in die Wiedereingliederung arbeiten und ja, es wird besser. Er kann oder darf mittlerweile auch wieder Auto fahren und soll die Krücken, wenn möglich, nicht mehr nutzen, damit die Sehne sich wieder dehnt. << >> Wie heißt das Dingen nochmal, was ihm da gerissen ist? <<

>> Die Achillessehne. <<

>> Ach ja. Kann ich mir irgendwie nicht merken. Weißt du was? Sollte dir im Urlaub die Decke auf den Kopf fallen, dann texte mich doch einfach an oder komm vorbei. << Sie knuffte mich in die Seite. Ich bedankte mich lächelnd für die Einladung, wünschte ihr ein schönes Wochenende, verschwand winkend in der Tiefgarage und entriegelte meinen alten VW Beetle.

Gut gelaunt drehte ich die Musik etwas lauter, startete in Richtung Heimat und während ich mich zufrieden in den Feierabendverkehr einfädelte, musste ich über Jana nachdenken und fragte mich erneut, was sie nun wieder auf dem Herzen hatte. Eine Auszeit, dachte ich kurz, ja die würde mir auch gefallen, dabei musste es ja nicht weit sein, ein kleiner Tapetenwechsel wirkte manchmal schon wunder. Ich war gespannt, was der Abend bringen würde, denn eigentlich hatten wir doch sowieso geplant uns mal wieder ein gemeinsames Wochenende zu gönnen. Vielleicht ein paar Tage zur Nordsee, dachte ich, oder noch mal ein Wellnesspaket im Sauerland? In freudigen Urlaubsgedanken versunken, parkte ich mein Auto in unserer Einfahrt, schloss die Haustür auf und wurde gleich von meinem Mann zugetextet. So schnell verschwanden Meer samt Relaxliegen.

>> Gut, dass du kommst. Du glaubst ja nicht was für einen Tag ich hinter mir habe. << Ich legte meinen Schlüssel in die Schale auf der Kommode. >> Lass mich doch erstmal ankommen << und zog meine Schuhe aus. Mit meinem Mann Stefan, mit dem ich es mittlerweile knapp zwanzig Jahre aushalte, lebte ich in einem kleinen Miethäuschen mit Garten in einem Vorort einer Großstadt, ganz in der Nähe meiner Familie und Freunde. Meine oder unsere einzige Erschwernis war eben die Kinderlosigkeit, aber nach jahrelangem hoffen und ärztlichen Untersuchungen hatten wir das Schicksal angenommen und lebten zufrieden mit vier Landschildkröten zusammen.

Stefan drückte mich. >> Hast ja recht! Wie war denn dein Tag so kurz vor dem Endspurt? <<

>> Ach eigentlich ganz okay. Man merkt halt eben bei vielen Kollegen, dass es Zeit für die Ferien wird; davon will ich mich nicht ausschließen. Und bei dir? <<

Die Frage hätte ich mir sparen können, denn so aufgeregt wie mein Mann heute wirkte, hätte er eh nicht lange Ruhe gegeben. >> Gut das du fragst, er war aufregend. Ich bin ja heute nach der Arbeit zur Physio gefahren und weißt du, wer dort mit mir im Warteraum saß? Kevin Schrombeck! << Stefan war ganz aus dem Häuschen.

Ich guckte etwas irritiert. >> Kevin wer? <<

>> Na Schrombeck. Den kennst du doch! << Empört stemmte er die Arme in seine Hüften.

>> Ähmmm, jetzt gerade sagt mir der Name nichts.

Kennen wir den von früher? <<

>> Ich bitte dich, du kennst Kevin Schrombeck nicht.

Becki? Den kennt doch jedes Kind! <<

>> Ja aber woher denn? <<

>> Na von der Bundesliga! Er hatte letztes Jahr noch für den BVB gespielt und musste krankheitsbedingt eine Pause einlegen. <<

>> Aha <<, rutschte es mir heraus, doch Stefan ließ sich nicht stoppen. >> Jetzt hat er langsam wieder mit dem Training angefangen und Bähm, reißt ihm die Achillessehne. Sogar fast zeitgleich mit mir, ist doch wohl der Hammer, oder? Wir haben beide im Warteraum gesessen und uns, bis wir in den Behandlungsraum gerufen wurden, über unseren Krankenverlauf ausgetauscht. Er hat sich in der Uniklinik operieren lassen und war dort sehr zufrieden. <<

>> Na das kann ich mir vorstellen. Wenn ein Fußballprofi in einer Klinik aufkreuzt wird der bestimmt First-Class behandelt. <<

>> Deshalb operieren die auch nicht besser! <<, kam es zurück.

>> Weiß man's <<, ich zuckte die Schultern. >> Ist ja auch egal, du bist ja auch gut operiert worden und freundlich waren deine Krankenschwestern auch. <<

>> Stimmt,...

Erscheint lt. Verlag 31.12.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
ISBN-10 3-7568-7785-X / 375687785X
ISBN-13 978-3-7568-7785-0 / 9783756877850
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