Raumschiff FERRUM auf der Flucht -  Margret Schwekendiek

Raumschiff FERRUM auf der Flucht (eBook)

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2023 | 1. Auflage
250 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7207-8 (ISBN)
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Science Fiction-Roman von Margret Schwekendiek Der Umfang dieses Buchs entspricht 232 Taschenbuchseiten. Die G'oerron müssen nach der erfolgreichen Flucht des irdischen Raumschiffs FERRUM durch den Einsatz der Failtronic feststellen, dass alle Rechenanlagen ausgefallen sind. Es gibt kein Backup, und wenn die Terraner nicht zurückkehren, ist das ganze Volk zum Sterben verurteilt. Angesichts der feindseligen Haltung dieser Wesen, scheint eine Rückkehr jedoch ausgeschlossen.

2.


23.06.2109

Es ist zum Verrücktwerden. Ich habe das Gefühl, meiner Besatzung feindlich gegenüberzustehen. Versteht denn keiner von ihnen, dass ich sie alle nur schützen will? Und natürlich auch die DONNA. Es mag seltsam klingen, doch der materielle Wert eines Raumschiffs ist relativ hoch. Da riskiert man nicht einfach so ein paar Millionen, wenn schon vorher abzusehen ist, dass jede Aktion in diese Richtung zum Scheitern verurteilt ist. Meine Crew ist doch sonst nicht so dumm, warum sieht keiner die Notwendigkeit ein, sich im Ortungsschutz aufzuhalten und sich möglichst nicht zu rühren? Sollte ich jedoch noch lange auf meinem Befehl bestehen, könnte es durchaus sein, dass die Stimmung einen kritischen Punkt erreicht. Dabei bin ich selbst vor Neugier unruhig. Wir müssen unbedingt mehr über dieses fremdartige Volk und seine Schiffe erfahren, schon im Interesse aller Wesen der bekannten Galaxis. Wir können es nicht zulassen, dass hier ein paar wild gewordene Fremde eine seltsames Phänomen bewachen, das uns allen gefährlich werden kann.

Da bleibt auch noch immer die angespannte Lage hier an Bord. Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir uns alle gegenseitig angiften und uns das Leben schwer machen. Da kann ich ruhig meine Autorität ins Spiel bringen, früher oder später wird es Probleme an Bord geben. Ganz sicher wird es nicht bis zu einer richtigen Meuterei kommen, aber das bisherige Vertrauensverhältnis und die Freundschaft, die uns alle verbindet, wäre für immer zerstört. Das darf ich auf keinen Fall zulassen.

Ich habe gerade beschlossen, ein Risiko einzugehen, damit wird nicht nur die Unruhe an Bord beseitigt, sondern wir könnten auch einige Erkenntnisse über die Angreifer in Erfahrung bringen. Wir werden das treibende Ankerschiff untersuchen.


Schlagartig hatte sich die angespannte Stimmung an Bord der DONNA gelöst, war einer aufgeregten Erwartung gewichen, so dass alle der kommenden Erkundung entgegenfieberten.

Lory W hatte die Besatzung mit ihrer unvermittelt klaren Ankündigung überrascht und nicht nur die Pilotin erstaunt. Sofort waren dann aber auch freiwillige Meldungen gekommen, um den Auftrag auszuführen.

„Halt, langsam, Freunde“, hatte die Kommandantin gerufen. „Keiner von uns stürzt sich Hals über Kopf in ein Abenteuer, dessen Ausgang ungewiss ist. Calvin, Sonden ausschicken, wir wollen vorher versuchen, so viele Informationen zu sammeln wie möglich.“

„Lory, da ist was“, rief Linnéa Skarsgaard, die Ortungsspezialistin. Augenblicklich wandten sich aller Augen ihr zu. Der bisher undurchdringliche Schutzschirm um das Ankerschiff war verschwunden. Das bot der Crew der DONNA nicht nur die Möglichkeit, in unmittelbarer Nähe aus dem Weltraum mit einem Beiboot Informationen zu sammeln – hier zeigte sich jetzt die unglaubliche Aussicht, dieses fremde Schiff sogar zu betreten.

Längst hatten die Ortungsgeräte angefangen, alle Daten aufzunehmen, um schon auf die Entfernung hin alles Wissenswerte zu speichern. Aus der DONNA löste sich nun eine erste Sonde und nahm zielstrebig Kurs auf das fremde Schiff. Einige große Löcher in der Hülle zeigten an, dass im Schiff keine Atmosphäre, welcher Art auch immer, herrschen konnte. Sollte es im Innern keine abgeschotteten Sicherheitszonen geben, war es mehr als unwahrscheinlich, dass sich noch lebende Wesen an Bord befanden. Es sei denn, das Schiff war von Anfang an vollautomatisch gesteuert worden. Einiges sprach für diese Annahme, und doch hatten alle an Bord der DONNA ein Gefühl, als würde sie eine große Überraschung erwarten. Alle diese Fragen würden sich aber hoffentlich bald beantworten.

„Verdammt!“ Calvin C ließ dem ärgerlichen Ausruf einen heftigen Fluch folgen. „Die Sonde ist vor eine Wand geflogen, einen Schutzschirm“, umschrieb er das Problem mit einem Satz.

„Dann kommt auch keiner von uns durch“, stellte Linnéa niedergeschlagen fest, die förmlich darauf brannte, das fremde Schiff zu untersuchen.

„Aber ich denke, der Schutzschirm ist ausgefallen?“, wunderte sich Caren.

„Warte mal ... die Anzeigen sind reichlich widersprüchlich“, murmelte die hübsche Schwedin und begann in rasender Schnelligkeit Daten in den Computer zu füttern, um weitere Informationen auszuschöpfen. Etwas ratlos schaute sie von ihren Instrumenten auf die Kommandantin. „Ich kann keinen Schutzschirm im üblichen Sinne feststellen, allerdings existiert ein elektromagnetisches Feld mit einer unbekannten Ionenaufladung.“

„Und was sagt uns das?“, fragte Calvin ungeduldig.

„Dass wir keine Sonden zu dem Schiff schicken können“, erklärte Linnéa schlagfertig.

„Du spinnst ja.“

„Dann mach es doch besser, wenn du kannst.“

„Halt, so nicht.“ Lory ging dazwischen, bevor zwischen den beiden Spezialisten ein Streit ausbrechen konnte. „Linnéa, drücke dich bitte deutlicher aus.“

„Es ist so, wie ich gesagt habe. Das Ionenfeld um das Schiff herum verhindert die Annäherung von reinen elektromechanischen Gegenständen.“

Calvin ließ ein ersticktes Ächzen hören. „Verstehe ich das richtig? Ein Lebewesen könnte sich dem Schiff nähern, ohne abgestoßen zu werden? Aber meine harmlosen Sonden schaffen es nicht, bis in unmittelbare Nähe vorzudringen, ja?“ Er schien diese Tatsache als persönliche Beleidigung anzusehen. Auf diese Empfindlichkeiten konnte man hier und jetzt jedoch keine Rücksichten nehmen. Die Auswertungen schienen eindeutig, auch wenn niemand eine Erklärung für dieses Phänomen besaß. Die offenen Fragen reihten sich jedoch mühelos in die ganze Liste an Rätseln ein, von denen die Fremden umgeben waren.

Lory Wong überlegte, doch bei ihr siegte ebenfalls die Neugier, die ja letztendlich nur den Interessen der Menschheit dienen sollte. Wann würde sich denn auch noch einmal eine solche Gelegenheit bieten, dass sich ein Ankerschiff quasi selbst auf dem silbernen Tablett servierte? Die Entscheidung lag auf der Hand.

„Wir gehen noch etwas näher ran“, befahl die Kommandantin. „Außenkommando vorbereiten. Ich will keine Helden da drüben, sondern Leute, die in der Lage sind, sich umzusehen und Informationen zu sammeln. Ist das klar? Bei Feindberührung ist sofort Rückzug angesagt. Ich will niemanden verlieren.“ Sie überlegte noch einen Moment, während ihre Blicke durch die Zentrale schweiften. „Linnéa, du gehst mit Doguhan, der möchte dort bestimmt auch mal etwas Neues erleben – und Jordan McKenzie. Ihr drei macht euch fertig und dringt durch eines der Löcher ein. Achtet darauf, eure Anzüge nicht zu verletzen ...“

„Lory? Wir machen das doch nicht zum ersten Mal“, tönte Jordan McKenzie dazwischen. „Du musst uns nichts erzählen, was wir schon wissen. Ich kann mich da an eine Situation erinnern ...“

„Ist schon gut“, wandte Linnéa beschwichtigend ein. „Wir wissen es alle. Und wenn du den Mund hältst, kommen wir wahrscheinlich sogar recht gut klar.“

Jeder Protest von seiner Seite wurde abgeschnitten, als Caren van Boer verkündete, dass sie einen ausreichenden Sicherheitsabstand erreicht hatten. Das Außenteam beeilte sich, in die Anzüge zu kommen und dann mit einem Beiboot überzusetzen.

In der Zentrale war alles ganz deutlich zu sehen, die hochauflösende Optik lieferte gestochen scharfe Bilder. Deutlich war die riesige Öffnung zu sehen, die angesteuert wurde. Zerfetztes Metall ragte in bizarren Stücken weit heraus, andere Teile bogen sich nach innen und bildeten scharfkantige gefährliche Zacken. Doch die drei vom Außenteam sollten ausreichend Erfahrung und Sicherheit besitzen, um der Gefahr aus dem Wege zu gehen.

Die ohnehin langsame Fahrt des kleinen Schiffs verringerte sich weiter, der Abstand zum Wrack betrug schließlich nur noch gut hundert Meter. Näher heran wollte Jordan McKenzie jedoch nicht fliegen, diesen Sicherheitsabstand betrachtete er als notwendig. Aus dem Beiboot lösten sich die drei Gestalten in den Raumanzügen und schwebten auf das treibende Raumschiff zu.

Unwillkürlich hielten Caren van Boer und Lory Wong den Atem an. Warum hatte eigentlich niemand an die unkontrolliert treibenden Trümmerstücke in unmittelbarer Nähe des Schiffs gedacht? Rundum flogen unzählige Einzelteile in unterschiedlichen Geschwindigkeiten durch das All. Und einige von ihnen, die sich in einem regelrechten Pulk befunden hatten, trieben unaufhaltsam auf die drei einsamen Raumfahrer zu.

„Passt auf, Gefahr von rechts“, brüllte die Pilotin. Auf dem Monitor war zu sehen, dass die Menschen reagierten und versuchten auszuweichen. Doch der Antrieb in den Raumanzügen funktionierte längst nicht wie gewohnt. Vielleicht wurden hier auch diese Aggregate gestört, nicht nur die Sonden, die keinen Erfolg erzielen konnten.

Das Unglück erschien jedenfalls unausweichlich. Die drei Menschen wirbelten unkonzentriert durcheinander, geradewegs hinein in das Trümmerfeld, das mit scharfkantigen Metallteilen und undefinierbaren Einzelstücken gespickt war. Wer wollte jetzt noch das Unheil aufhalten?


*


Auf G’oerr dachte zur Zeit niemand mehr an die üblichen Vergnügungen. Waren sonst die Tage angefüllt mit ausschweifenden Veranstaltungen, die meist mit einem blutigen Gemetzel in der Arena ihren traurigen Höhepunkt fanden, gab es jetzt nur...

Erscheint lt. Verlag 26.2.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-7207-2 / 3738972072
ISBN-13 978-3-7389-7207-8 / 9783738972078
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