Tiberius Elroy und die Insel des Schreckens: Gruselkrimi auf Sylt -  Margret Schwekendiek

Tiberius Elroy und die Insel des Schreckens: Gruselkrimi auf Sylt (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
250 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7193-4 (ISBN)
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Ein Gruselkrimi von Margret Schwekendiek Der Umfang dieses Buchs entspricht 221 Taschenbuchseiten. Ein Massaker auf Föhr und Sylt, wie auch mehrfache Grabschändungen und Beschwörungen auf Friedhöfen, rufen den Dämonenjäger Tiberius Elroy auf den Plan, obwohl er die Sache für nicht so wichtig hält. Gleichzeitig werden zwei Dämonenjäger-Agenten nach Australien geschickt, weil dort ein Kollege unter mysteriösen Umständen getötet wurde. Beide Fälle hängen zusammen, wie sich bald herausstellt.

8


Zwischenspiel 1

Es herrschte eine gespenstische Stille, nicht einmal die leisen Geräusche der Nachttiere waren zu hören – nur der Wind sang sein ewiges Lied und trieb den Salzgeschmack des Meeres über die Insel. Ein fahler, bleicher Vollmond spendete ein wenig Licht, vermochte die Szene jedoch nicht wirklich aufzuhellen.

Hier auf dem Friedhof von Hörnum, wo eigentlich die ewige Ruhe herrschen sollte, waren jetzt jedoch plötzlich Schritte zu vernehmen. Zielstrebig näherten sie sich dem Gräberfeld, dann klang leises, nervöses Kichern auf..

„Bist du sicher, dass wir das wirklich tun sollen?“, wisperte eine Stimme.

„Wenn du weiter so albern bist, wird es wohl nicht viel Sinn machen“, knurrte eine andere Stimme.

„Sei nicht doof. Ich finde es ganz und gar gruselig.“ Wer genau hinhörte, konnte feststellen, dass es sich um eine junge Frau handeln musste, die da sprach.

„Dann müsste von dir ja eigentlich Zähneklappern kommen, statt deines hysterischen Gekichers.“ Ein Mann war es, der antwortete, und sein Tonfall war bissig, ja, schon ungehalten. „Hör zu, Corry, du bist hier, weil wir die magische Zahl sieben für die Beschwörung brauchen. Und nachdem zwei von uns ausgefallen sind, müssen wir eben auf euch zurückgreifen. Aber ganz bestimmt werden wir nichts erreichen, wenn du und Tina euch weiterhin aufführt wie dumme Gänse. Das hier ist eine ernste Angelegenheit.“

Cordula, die als Corry angesprochene, senkte den Kopf und biss sich auf die Lippen.

„Du bist viel zu hart zu ihr, Stefan“, sagte jetzt Tina, die zweite Frau in der Gruppe. „Corry hat Angst, und das ist ihre Art, es zu überspielen. Mir geht es ähnlich, auch wenn ich nicht in Kichern ausbreche. Aber wenn du weiterhin deine Klappe so weit aufreißt und meinst, uns beschimpfen zu müssen, dann können wir auch gleich gehen. Du kannst dir ja dann zwei ernsthafte Leute für deine lächerliche Beschwörung suchen. Nur bezweifle ich, dass du so schnell welche finden wirst.“

Tina war eine erstaunliche Frau, wie Stefan in diesem Augenblick nicht zum ersten Mal feststellte. Sie war seine Freundin, schon länger als ein Jahr, und der Sechsundzwanzigjährige dachte mittlerweile ernsthaft daran, sie zu heiraten. Doch wenn ihre Schelte im Augenblick vielleicht auch berechtigt sein mochte, so durfte er andererseits doch nicht zulassen, dass seine Autorität als Meister dieses Zirkel untergraben wurde.

Er hielt an und drehte sich zu ihr um. „Wenn ihr soviel Angst habt, solltet ihr wirklich gehen. Die Zeit für Kinderspiele ist nämlich vorbei. Und eigentlich habe ich gedacht, dass ihr zwei etwas besonderes seid.“

„Hast du nicht gerade noch gesagt, dass ihr auf uns ausweichen musstet?“, spottete Tina sanft. „Aber es ist schon gut, großer Herr und Meister. Corry wird sich jetzt zusammenreißen, nicht wahr?“, wandte sie sich an ihre Freundin. „Aber was ist eigentlich mit den beiden anderen, die euch fehlen?“

Um nichts in der Welt hätte Tina zugegeben, dass sie eigentlich viel zu neugierig war, um jetzt wieder wegzugehen. Zu viele Andeutungen hatte Stefan fallen lassen. Auch, wenn die junge Frau das meiste davon für erfunden und übertrieben hielt, wollte sie jetzt doch wissen, was dieser Unsinn sollte, der ihren Freund so voll und ganz ausfüllte. Und den beiden anderen musste etwas sehr Plötzliches dazwischengekommen sein, denn noch niemals hatte man sie auch nur aufgefordert in der Nähe zu bleiben, wenn diese sogenannten Beschwörungen durchgeführt wurden. Allein deswegen hatte Tina das alles für unreifes Geplapper gehalten. Aber auch ihr liefen jetzt eisige Schauder über den Rücken. Ein Friedhof in der Nacht erzeugte seine eigenen Ängste.

Stefan schwieg auf diese Frage seiner Freundin. Wie hätte er auch plausibel erklären sollen, dass diese beiden es gewesen waren, die das Blutbad auf Föhr angerichtet hatten? Zum Glück hatte niemand gewusst, dass die beiden zu diesem magischen Schwarzen Zirkel gehörten. Aber der Teufel schützte die Seinen. Bevor die beiden den Behörden in die Hände fallen konnten, waren sie gestorben, und so erfreuten sie sich jetzt bestimmt der Gnade seiner Teuflischen Majestät.

Aber die Beschwörung in dieser Nacht war wichtig, so hatte Stefan einfach einen Ausweg finden müssen, und Tina und Corry waren ohnehin schon mehr oder weniger eingeweiht, auch wenn sie das ganze Gerede nie völlig ernst genommen hatten. Sie wussten einfach noch nicht, welche Macht sich dahinter verbarg.

Doch heute würden sie es spüren, miterleben, die völlige Hingabe an den Dunklen Herrn; sie würden Seine ungeheure Macht fühlen. Und sie würden mit dafür sorgen, dass der Riss in der Welt, der sich ausgerechnet hier gezeigt hatte, erweitert werden konnte. Das war eine große, eine einmalige Chance, um mit ungeheurer Machtfülle und immerwährendem Reichtum ausgestattet zu werden. Wer dem Dunklen Herrn gefällig war, führte ganz sicher kein schlechtes Leben.

Stefan hatte gar nicht bemerkt, dass sein Denken, sein ganzes Wesen sich im Laufe der Zeit verändert hatte. Aus dem klugen, rational denkenden, jungen Mann war mittlerweile ein Besessener geworden, der nicht mehr unterscheiden konnte zwischen der realen Welt mit dem täglichen Leben und seiner irrealen Dimension, in der er nur einem diente und damit auf die Belohnung durch Macht hoffte.

Seit rund drei Monaten war er diesem Kult völlig verfallen. Ein Freund hatte ihn irgendwann einmal in den Zirkel hineingezogen, der damals allerdings nicht mehr gewesen war als ein alberner Haufen junger Leute, die nicht recht wussten, was sie taten. Dann hatten sie auf einem Flohmarkt von einem sehr ominösen Mann ein Buch gekauft, mit dem jedoch aus dem kultigen Spaß plötzlich Ernst geworden war. Schon die erste Beschwörung hatte ihnen allen gezeigt, dass sie plötzlich mit Kräften hantierten, die sie nicht beherrschen konnten. Denn ein regelrechter Dämon aus dem Höllenpfuhl war aufgetaucht, hatte die ganze Gruppe in Angst und Schrecken versetzt und seine Macht demonstriert. Dann aber war er ausgesprochen freundlich geworden, hatte ihnen allen kleine Gunstbeweise geliefert und gleichzeitig verlangt, dass diese Beschwörungen weitergehen mussten. Die einleuchtende Erklärung dafür war gewesen, dass sich hier auf den Inseln ein Riss zwischen den Welten zeigte, der es dem Dämon ermöglichte, seine Anhänger regelmäßig aufzusuchen. Wenn sie die Beschwörungen weiter durchführten, versprach er ihnen alles, was sie sich nur wünschen konnten.

Zunächst war auch alles gut gegangen. Dann jedoch hatten sich zwei von ihnen immer mehr verändert, bis sie schließlich durchgedreht waren. Vielleicht hatten sie zu früh zu viel gewollt, vielleicht waren sie aber auch ganz einfach nicht damit fertig geworden, dass sie sich eigentlich auf die dunkle Seite des Lichts gestellt hatten. Ihre Angst war in Wahnsinn umgeschlagen, und dieser Wahnsinn hatte in einem Blutbad geendet.

All das hätte Stefan und seinen Freunden vielleicht schon sagen sollen, dass sie auf dem falschen Weg waren. Doch ihre Verblendung war schon zu groß, als dass sie noch einen Rückweg gefunden hätten. Und so hatten Tina und Corry heute quasi als Notnagel herhalten müssen. Die jungen Frauen waren allerdings auch neugierig genug, um nicht lange überredet werden zu müssen. Sie hielten das Ganze noch immer für einen Spaß und hatten sich schnell bereit erklärt mitzumachen. Sie wussten nicht, worauf sie sich wirklich eingelassen hatten. Wenig später allerdings sollte es einfach zu spät sein.

Tina hatte die Veränderung an Stefan allerdings schon eine ganze Weile mit Sorge verfolgt. Und schweren Herzens hatte sie heute zugestimmt, aktiv an dieser Beschwörung teilzunehmen, nicht nur als Zuschauerin. Sie hoffte, es würde sich eine Möglichkeit bieten, ihrem Freund das verderbliche Tun vor Augen zu führen und ihn von diesem Weg wieder abzubringen. Sollte ihr das nicht gelingen, würde sie sich früher oder später von ihm trennen, denn so konnte sie nicht mehr mit ihm weiterleben.

Jetzt aber wurden alle ein wenig unsanft aus ihren Gedanken gerissen. „Wollen wir hier stehenbleiben wie die Ölgötzen und über das hysterische Getue der beiden Tussis diskutieren? Oder wollen wir jetzt endlich anfangen? Die Nacht dauert nicht ewig.“

Bernd Rungert war der Außenseiter der Gruppe. Ein Mann von knapp dreißig Jahren, der sich selbst für des Teufels Geschenk an die Menschheit hielt. Er war rechthaberisch, wollte in der Regel auch Kleinigkeiten so lange ausdiskutieren, bis er Recht bekam, und es war ihm ausgesprochen schwer gefallen, Stefan als Meister des Zirkels anzuerkennen. Und doch musste er sich unterordnen, denn seine Kräfte bei den Beschwörungen waren einfach lächerlich gering. Aber er war eifrig bei der Sache und hetzte die anderen immer wieder voran. Aber er besaß eine unangenehme Art an sich, und seine Besserwisserei trieb Stefan und seine Freunde immer wieder zur Aggression. Aber noch brauchten sie ihn, es war nicht so einfach, jemanden zu finden, der bereit war, dies alles mitzumachen, und vor allem, zäh und verbissen dabei zu bleiben, auch wenn nicht immer alles klappte.

Jetzt hatte er eine Möglichkeit gesehen, mit seiner Nörgelei darauf hinzuweisen, dass er die beiden jungen Frauen als notwendiges Übel betrachtete, sie aber nicht weiter ernst nahm und endlich zur Sache kommen wollte.

Tina...

Erscheint lt. Verlag 24.2.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-7193-9 / 3738971939
ISBN-13 978-3-7389-7193-4 / 9783738971934
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