Coldhart (eBook)

Spiegel-Bestseller
Right & Wrong

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024
470 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2117-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Coldhart - Lena Kiefer
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»ICH MÖCHTE EINFACH NUR, DASS DU GLÜCKLICH BIST, FAIRYTALE.«
»OHNE DICH, KANN ICH NICHT GLÜCKLICH SEIN, ELI.«
Elijah Coldwell hat genug - genug von der Panik, genug von all dem Leid, genug von seiner Angst. Alles, was er jetzt will, ist, Harrison Grant ein für alle Mal das Handwerk legen und ihn für seine Taten zu bestrafen. Denn Grant verwandelte Elijahs Leben vor dreizehn Jahren nicht nur in einen Albtraum; er sorgt seither auch dafür, dass dieser Albtraum nicht endet. Eli weiß, dass er seine Familie nur vor seinem mächtigen Gegner beschützen kann, wenn er bereit ist, alles aufs Spiel zu setzen. Selbst wenn das bedeutet, dass er nicht nur die Frau verlieren könnte, die ihm mehr alles andere auf der Welt bedeutet, sondern auch sein eigenes Leben ...

»Über Elijah und Felicity zu lesen, ist wie Fallen und Fliegen; ein bisschen Angst, ein bisschen Schmerz, ganz viele Wolken im Bauch und Tapferkeit im Herzen. Lena Kiefer macht es einem leicht, den Figuren und ihrer Geschichte zu verfallen.« ZWISCHENZEILENUNDGEFUEHLEN

Band 3 der COLDHART-Reihe von Platz-1-SPIEGEL-Bestseller-Autorin Lena Kiefer
Die COLDHART-Reihe:
1. Coldhart - Strong & Weak
2. Coldhart - Deep & Shallow
3. Coldhart - Right & Wrong

Lena Kiefer hat bereits mehrere Reihen in den Bereichen New Adult und Fantasy veröffentlicht, mit denen sie es wiederholt auf die SPIEGEL-Bestseller-Liste schaffte. Sie lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Bremen.

1


Felicity


Das Haus auf der Upper West Side war dunkel, als wir darauf zusteuerten, und ich wartete nicht, bis Jess vollständig gehalten hatte, bevor ich aus dem Auto sprang. Mein Herz schlug so schnell, dass ich meinen Puls nur als Flattern in meiner Brust wahrnahm, während ich die Stufen zur Haustür hinauflief. Ich konnte mich gerade noch daran hindern, wütend an die Tür zu klopfen, obwohl ich es am liebsten getan hätte. Stattdessen spähte ich durch den schmalen Glaseinsatz in den dunklen Eingangsbereich. Dort war nichts zu erkennen – was an jedem anderen Tag um 5 Uhr morgens normal gewesen wäre, aber nicht heute. Wir waren gerade in Rekordzeit von Swan Lake nach Manhattan gerast, um zu verhindern, dass Elijah irgendetwas passierte. Und nun stand ich hier, atmete wie nach einem Marathon und wusste nicht, was ich tun sollte. Ich hatte eine Katastrophe erwartet, Polizei, Krankenwagen, überall Blaulicht, aber es war komplett still. War Elijah überhaupt hierher gefahren? Und wenn ja, wo war er jetzt? Hatte Grant ihn verschleppt, ihn erneut entführen lassen? Bitte nicht.

Bitte nicht, bitte nicht.

»Farraganos Wagen ist nirgendwo zu sehen.« Jess kam hinter mir die Treppe hinaufgerannt. »Ist Eli hier?«

»Sieht nicht danach aus. Aber wo soll er dann sein?« Ich drehte mich um, mein Hirn war kaum in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Auf dem Weg nach New York hatten Jess und ich uns die Hälfte der Zeit gegenseitig versichert, dass alles gut gehen würde, obwohl niemand von uns tatsächlich daran glaubte. Den Rest hatte ich vergeblich damit verbracht, Alec anzurufen – und Jess damit, es bei seiner Mutter zu versuchen. Keiner von beiden war ans Telefon gegangen, was keine Überraschung war, schließlich schliefen alle. Und an Malia hatten wir uns nicht wenden wollen, bevor wir nicht wussten, was Sache war. Wenn Elijah gar nicht zu Grant gefahren war, hätten wir diesen so auf jeden Fall vorgewarnt und damit all unsere Karten aus der Hand gegeben. Sobald er erfuhr, dass Elijah hinter ihm her war, würde er reagieren. Ganz zu schweigen davon, was passierte, wenn meine Beteiligung an der Sache zu ihm durchdrang.

»Man hört nichts.« Jess hatte das Ohr an die Tür gelegt und richtete sich nun wieder auf. »Wenn er da drin wäre, würde sicher keine Totenstille herrschen.«

Der Ausdruck ließ mich zusammenzucken. Elijahs Bruder bemerkte es.

»Bitte entschuldige.«

Ich schüttelte nur den Kopf. Wir machten uns beide fürchterliche Sorgen, da war Rücksichtnahme nicht notwendig. Auch wenn sich in meinem Hirn hundert verschiedene Horrorszenarien die Klinke in die Hand gaben, seit wir wussten, dass Elijah mit dem Auto von Rex Farragano weggefahren war. Das Schlimmste davon war, dass Grant ihm etwas angetan hatte. Ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte, wenn es sich bewahrheitete. Mit mir. Oder mit meinem Vater.

»Hast du einen Schlüssel?«, fragte Jess, sichtlich um Fassung bemüht. Wenn man bedachte, wie oft er sich in seinem Leben schon Sorgen um jemanden aus seiner Familie gemacht hatte, war es ein Wunder, dass er nicht vollkommen ausflippte. Vor meinem inneren Auge flackerten immer noch die Flammen über die Wände des Pferdestalls. Wie grausam musste man sein, so etwas zu tun?

»Ja, er ist hier.« Ich kramte meinen Schlüsselbund aus der Tasche, den ich schnell geholt hatte, bevor wir losgefahren waren. Daran befand sich seit der Zeit, als ich nach dem Einbruch auf die WG hier gewohnt hatte, ein Schlüssel für das Haus. Grant hatte damals gesagt, ich solle ihn behalten. Ich möchte, dass du das hier als Zuhause betrachtest. Ich hätte kotzen können, als ich mich daran erinnerte.

»Vielleicht wäre es besser, wenn du draußen wartest.« Ich deutete auf den Gehsteig. »Wenn doch jemand da sein sollte, wird es schwierig, deine Anwesenheit zu erklären.«

»Und wie erklärst du ihnen deine Anwesenheit?«, fragte Jess skeptisch.

Ich hob die Schultern. »Indem ich auf betrunken mache und so tue, als hätte ich nicht allein in meiner Wohnung schlafen wollen. Das funktioniert immer.«

Er hob eine Augenbraue. »Du hast definitiv zu viel Zeit mit Eli verbracht.«

Nein, ich habe definitiv zu wenig Zeit mit ihm verbracht, dachte ich und die Angst, die seit dem Moment in mir tobte, als wir festgestellt hatten, dass er auf dem Weg nach New York war, brach sich unkontrolliert Bahn. Mein Herzschlag beschleunigte, ohne dass ich mich einen Millimeter bewegte. Würde ich ihn wiedersehen? Und wenn ja, in welchem Zustand war er dann?

»In Ordnung, ich warte am Wagen«, sagte Jess. »Wenn du allerdings in zehn Minuten nicht wieder da bist, komme ich rein.«

Ich nickte und es beruhigte mich zumindest ein bisschen, dass Jess hier war. In seiner Nähe hatte man das Gefühl, dass alles in Ordnung kommen würde, wie auch immer er das machte. Vielleicht wollte ein Teil von mir einfach daran glauben, dass wir glimpflich davonkamen.

Er zog sich zurück und ich schob den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn und öffnete die Tür, so leise es mir möglich war, ließ sie angelehnt. Es roch wie immer schwach nach Holzpolitur und Leder, als ich den Eingangsbereich betrat. Aber was hatte ich auch erwartet? Dass man riechen konnte, ob hier gerade jemand verletzt oder entführt worden war – oder sogar Schlimmeres? Das war lächerlich.

Grants Arbeitszimmer war verschlossen und es drang kein Lichtschein unter der Tür hervor. Die Durchgangstür zum Wohnzimmer war ebenfalls zu. Als ich sie aufschob, zerrte ein Luftstrom an der Klinke und ich bemerkte, dass der Ausgang zum Garten offen stand. War Elijah hier hereingekommen? Oder hatte Grant ihn hinten rausgeschafft? Meine Angst drückte auf meinen Körper, der mir zu klein für all die Gefühle vorkam, die gerade auf mich einprasselten: Sorge, Panik, Wut, Zuneigung. Erst vor ein paar Stunden hatte ich Elijah gesagt, dass ich ihn liebte. Würde er das je erwidern können, so wie er es mir versprochen hatte?

Ich ging zur Terrassentür und warf einen prüfenden Blick in den dunklen Garten. Er war von einer drei Meter hohen Mauer umschlossen, von daher war es unwahrscheinlich, dass Grant diesen Weg gewählt hatte, wenn er mit jemandem hätte verschwinden wollen. Auch auf dem Boden gab es keine Spuren, soweit ich es im Licht des Mondes erkennen konnte. Die Tür rastete nicht richtig ein, wenn man nicht dagegendrückte, vielleicht war sie einfach aufgeflogen. Vielleicht bedeutete es gar nichts.

Im Haus war es weiterhin ruhig, also schloss ich die Terrassentür und schlich die Treppe in den ersten Stock hoch. Mir war bewusst, dass man mich für eine Einbrecherin halten konnte, falls Alyssa oder Grant da waren. Ich hatte jedoch keine Wahl. Wenn ich nicht direkt die Betrunkene spielen wollte, dann musste ich erst nachsehen, ob jemand zu Hause war.

Das Zimmer meiner Halbschwester war leer, die Tür stand offen und auf dem Bett sah ich die dunklen Schemen verschiedener Kleidungsstücke. Entweder war sie ausgegangen oder übernachtete bei Wade. Gegenüber von ihrem Zimmer lag das von Grant und diese Tür war zu. Ich war nie dort drin gewesen und wollte auch jetzt nicht reingehen. Aber wenn er im Bett lag und schlief, gab es immerhin Entwarnung – denn dann war Elijah sicherlich nicht hier gewesen. Er hatte etwa eine halbe Stunde Vorsprung gehabt, in der Zeit wäre es für Grant nicht möglich gewesen, ihm etwas anzutun und danach wieder schlafen zu gehen.

Ich hielt die Luft an, als ich die Hand auf den Knauf legte und ihn Millimeter für Millimeter drehte. Er gab ein leises Quietschen von sich und ich stoppte in meiner Bewegung, dachte über die Konsequenzen nach. Was, wenn mein Vater eine Waffe auf dem Nachttisch liegen hatte und sie benutzte, sobald ich hineinging? Zuzutrauen wäre es ihm.

Hinter mir raschelte es und ich ließ den Knauf los, er schnappte zurück und klackte dabei laut. Mein Herz schlug bis zum Hals, als ich mich umdrehte, aber da war niemand. Noch einmal traute ich mich nicht, einfach so den Türknauf zu drehen, stattdessen hob ich die Hand, ballte sie zur Faust und klopfte gegen das Holz. Einmal, kurze Pause, dann ein zweites Mal. Keine Reaktion. Also nahm ich meinen Mut zusammen, öffnete die Tür nun doch mit einem Ruck und erkannte auf den ersten Blick, dass das Zimmer leer war.

Mehr noch, das Bett war ordentlich gemacht, die Tagesdecke festgesteckt, wie Myra es jeden Vormittag in allen Schlafzimmern des Hauses zu tun pflegte. Grant hatte sich nie schlafen gelegt. Mein Herzschlag drehte erneut auf volle Leistung, Angst machte meinen Hals eng. Was bedeutete das?

Hatte er etwa auf Elijah gewartet? Hatte er gewusst, dass er kommen würde? Aber dann hätte das ja alles geplant sein müssen – das mit Buddy, der Brand … wenn er so vorging, würde es schwieriger sein als geahnt, ihn für irgendetwas davon dranzukriegen.

Ich schloss die Tür wieder, lief eilig zur Treppe, achtete nicht länger darauf, leise zu sein, schließlich war niemand im Haus. Als ich im Erdgeschoss ankam, sah ich durch die Eingangstür Jess, der gerade die Stufen hinaufkam, offenbar waren die zehn Minuten um. Schnell ging ich raus.

»Niemand da, weder meine Schwester noch Grant, sein Bett ist unbenutzt«, gab ich ihm knapp eine Antwort auf die Frage, die er gar nicht gestellt hatte. »Vielleicht war er heute Abend nicht hier im Haus und Elijah hat ihn verpasst.« Diese Schlussfolgerung war eher hoffnungsvolle Beruhigung als alles andere, denn das klamme Gefühl in meinem Magen hielt dagegen.

»Oder er hat auf ihn gewartet«, sprach Jess das aus, was ich...

Erscheint lt. Verlag 18.11.2024
Reihe/Serie Coldhart
Coldhart
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Aktion Kulturpass • Ängste • Anxiety • Bestseller • Bookstagram • Booktok • BookTok Germany • BooktTok • Dark • dramatisch • Elijah Coldwell • Emotional • Entführung • Ermittlungen • Felicity Everhart • Forbidden Love • Große Gefühle • High Society • Hype • kulturpass • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Nähe • New Adult • New York • New York City • Ophelia Scale • Rich Boy/Poor Girl • Romance • Romantik • romantisch • She falls first • SPIEGEL-Bestseller • Spiegel-Bestseller-Autorin • Studium • Suspense • TikTok • TikTok books • TikTok Germany • tiktok made me buy it • Westwell
ISBN-10 3-7363-2117-1 / 3736321171
ISBN-13 978-3-7363-2117-5 / 9783736321175
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