Drachenthron: Fantasy Roman: Die Drachenerde-Saga 3 -  Alfred Bekker

Drachenthron: Fantasy Roman: Die Drachenerde-Saga 3 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
540 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7144-6 (ISBN)
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Drachenthron: Fantasy Roman: Die Drachenerde-Saga 3 von Alfred Bekker Der Umfang dieses Buchs entspricht 518 Taschenbuchseiten. Das Kaiserreich der Drachenreiter ist dem Untergang geweiht und das Gleichgewicht zwischen den fünf Reichen endgültig zerstört. Als sich die Herrscher des Feuers, der Lüfte und der Magie zusammenschließen, drohen Chaos und Vernichtung. Mit einer Hand voll Drachenreiter tritt Rajin, der Erbe des Drachenthrons, den Mächten des Unheils entgegen. Doch obwohl Rajin die drei Drachenringe des Kaisers trägt, wird ihm bald klar, dass er seine wahre Macht erst einsetzen kann, wenn er sich den Schatten der Vergangenheit gestellt hat.

Man sagt, dass die Geschichte der Welt fünf Äonen wärt.

Im ersten Äon herrschten die Drachen – und fielen wieder.

Im zweiten Äon herrschten die Magier über die Drachenheit, sodass der Wille zur Ordnung den Willen zum Chaos im Zaum hielt.

Im dritte Äon schenkte Barajan den Menschen Drachenias die Herrschaft über die Drachenheit.

Im vierten Äon herrschte das Gleichgewicht der Fünf Reiche.

Das fünfte Äon aber wird das Ende bringen. Die Zeichen sind unübersehbar. Die Dämmerung der Welt hat begonnen, und der Schneemond wird die Werke von Magiern und Menschen zertrümmern wie der Schlag eines gewaltigen Schmiedehammers, geschwungen von missgünstigen, todessüchtigen Gottheiten, die es allzu lange ertragen haben, dass die Sterblichen sie missachteten.

Denn wisse, die Götter – ob sichtbar oder unsichtbar, ob an ihr Heiligtum gebunden oder allgegenwärtig – sind so eifersüchtig wie die Kinder, und wehe den Sterblichen, die diesen höchsten Wesen nicht ausreichende Ehrerbietung zuteil werden lassen!

Aus den Gebannten Schriftrollen, Kapitel III, Vers 23 – Die Kirche von Ezkor verbietet allen, die zur Gemeinde des Unsichtbaren Gottes bekehrt sind, die Lektüre dieses Textes. Zuwiderhandlungen werden nach einer Entscheidung des XXXIII. Abtes von Ezkor mit dem dauerhaften Ausschluss von den Heiligen Handlungen bestraft. 

Fünf Monde hat die Drachenerde.

Rot ist der Blutmond, die Heimat von Blootnyr, dem Gott der Schlachten, der Wut, der unbändigen Leidenschaft und des Feuers. Früher, als die Drachen noch mächtig waren, nahm er ihr Äußeres an, und bisweilen verwandelt er sich noch immer in diese Erscheinungsform, wenngleich er die Flammengestalt oder den roten Lichtstrahl bevorzugt, um sich den Sterblichen zu zeigen.

Blau ist der Meermond, und dort regiert Njordirskint, der Sohn von Njordir, dem Gott der Meere. Mit der stürmischen See seines Mondes verfährt Njordirskint ungestüm und ungeschickt und wühlt sie so sehr auf, wie es sein Vater Njordir in seiner Jugend mit den Ozeanen der Welt auch getan haben mag, bevor er schließlich lernte, auf das Leben der Sterblichen Rücksicht zu nehmen.

Grün ist der Jademond, auf dem Groenjyr, der ständig betrunkene Schicksalsgott, herrscht. Dort webt er beständig am Teppichmuster des Schicksals, doch oft genug ist er so betrunken, dass er diese Arbeit seinen unfähigen Webergesellen und Lehrlingen überlassen muss, worunter die Sterblichen wohl bis ans Ende aller Zeiten werden leiden müssen, denn die Fehler im Muster des Schicksalsteppich sind Legion.

Sandfarben und von zwei unterschiedlich großen dunklen Flecken verunziert, die einem ungleichen Augenpaar ähneln, ist der Augenmond. Er ist das Abbild des fahlen Totengesichts seines Herrn, den man den Traumgott Ogjyr heißt. Er schickt die Träume, den Schlaf und den Tod und trennt die Seelen der Verstorbenen von den verrottenden Leibern. Auf den Schlachtfeldern hält er grausige Ernte - ein Kuttenträger mit der Doppelklingen-Axt eines Henkers. Schlafbringer, Todverkünder, Traumhenker und Axtmann wird er genannt – und weil sich die Seelen der Toten weigern, ihm auf den Augenmond zu folgen, schlägt er ihnen manchmal ein Geschäft vor und lässt ihnen etwas mehr Leben, als ihnen zugedacht war. Wehe denen, die sich darauf einlassen. Verdammt sind sie alle!

Weiß wie die Unschuld und eisig wie das Reich von Fjendur, dem Gott der Kälte, ist der Schneemond. Seinen Herrn heißt man Whytnyr, aber besser bekannt ist er allen unter dem Namen Verrätergott.

In seinem Zeichen steht das Fünfte Äon, in dem das Ende der Welt kommen wird.

Brane Mondseher aus Islaborg, Das Buch der Monde

Eines Tages aber wird der Schneemond so groß werden wie der Hass des Verrätergottes Whytnyr gegen die Seinen. Seine weiße Kälte wird den Himmel bedecken und sein Licht die Nacht zum Tag machen. Wie ein Stein von der Größe einer ganzen Welt wird er herabfallen und alles unter sich zermalmen.

Wer wird dann noch nach Bündnissen und Kriegen unter den fünf Reichen fragen? Wer wird sich nach dem Verrat eines Gottes noch an einen Verräter unter den Sterblichen erinnern?

Der Seher von Rotland

Denn so sprach Whytnyr: „Siehe, es ist mir gleichgültig, dass alles zugrunde geht. Einzig dauert es mich, dass keiner mehr bleiben wird, mich zu fürchten und zu fluchen, abgesehen von meinen nichtsnutzigen Mondbrüdern unter den Göttern. Schande über sie alle! Aber ich sage euch eins: Selbst wenn Groenjyr seine Trunksucht ablegen würde und es ein sorgfältiges Muster im Teppich des Schicksals gäbe, das nicht der Laune eines Teppichwebergesellen, sondern dem weisen Ratschluss eines klugen Geistes entspränge, würde dies nicht verhindern, was unausweichlich ist. Und wer glaubt, auf seinem Mond sicher zu sein, während dort unten auf der Welt, die wir die Drachenerde nennen, die Glut des Erdinneren wie gerinnendes Blut aus einer Vielzahl von Vulkanwunden tritt, dem sei gesagt, dass keiner der Monde danach noch dieselbe Bahn ziehen wird wie zuvor. Nichts wird bleiben, wie es war. Spielbälle in einem kosmischen Spiel werden sie sein – einem Spiel, das so unkalkulierbar ist wie das Drachenschach der Drachenfuhrleute an der neuländischen Küste. Der Blutmond wird in seinem eigenen Feuer verglühen oder zu einem kalten Stein werden. Die Wogen des Meermondes werden zu Eiszapfen erstarren, der kalte Wüstensand des Augenmondes wird in die Weite des Sternenlands verstreut werden, und die Weberknechte Groenjyrs werden den Mond des Schicksalsgottes in panischer Furcht verlassen, ehe dort die Wälder und Moosflächen verdorren und die Wolltiere eingehen. Schon deshalb wird man den Teppich des Schicksals nicht weiterweben können.

Das Ende aller Zukunft und allen Schicksals wäre gekommen. Nichts bliebe, worüber sich berichten ließe. Vergessen wären schließlich selbst die Wörter und Zeichen, in denen man darüber schreiben könnte.

Das Buch Whytnyr

Die Schlacht zwischen der Drachenheit und den Dämonen des Glutreichs ward geschlagen, und der Urdrache Yyuum fiel der Vernichtung anheim.

Prinz Rajin, letzter Spross des Kaiserhauses Barajan, hatte auf ganzer Linie gesiegt und den Drachenthron zurückerobert. Doch ohne Stolz zogen Rajin und die Seinen in den Palast von Drakor ein, von wo aus das Land Drachenia so lange regiert worden war. Mochte es auch eine Genugtuung sein, dass der verhasste Usurpator Katagi den Tod gefunden hatte, und mochte Rajin es auch als gerecht empfinden, dass der Mörder seiner Eltern und Brüder damit gerichtet war, so wusste der junge Herrscher des Drachenlandes durchaus, dass die schwersten Aufgaben noch vor ihm lagen – und eine davon vielleicht nicht einmal für den zu lösen war, der die drei Drachenringe besaß und dessen Linke sich in eine magische Metallhand verwandelt hatte, mit der er über Kräfte gebot wie kein Drachenkaiser vor oder nach ihm.

„Ich habe den Urdrachen besiegt, und die Dämonen des Glutreichs, die Katagi beschwor, sind in ihre Schranken gewiesen“, so sprach Rajin zu seinen Getreuen. „Aber lasst uns nicht vergessen, dass sich die Macht von vier Reichen gegen Drachenia vereint hat und sich außerdem der Schneemond anschickt, das Fünfte Äon zu beenden, so wie es die Prophezeiung weissagt. Beidem werde ich zu begegnen haben.“

„So wollt Ihr nicht nur gegen die Macht der anderen Reiche siegen, sondern Euch auch gegen die Macht des Unsichtbaren Gottes stellen?“, soll da der ehrenwerte Legat des Abtes von Ezkor gewettert haben.

„Wer sagt Euch, dass der Unsichtbare Gott das Ende der Welt beschlossen hat?“, erwiderte Rajin zum Entsetzen seiner Berater und Freunde, die sehr wohl wussten, dass in Drachenia jede Macht auf zwei Säulen ruht: Die eine ist die Herrschaft über die Drachenheit, die andere das gute Einvernehmen mit der Kirche des Unsichtbaren Gottes in Ezkor.

„Was sonst sollte der Unsichtbare Gott wohl damit bezwecken, dass er, der die fünf Monde bisher auf ihren Bahnen hielt, um unseren Nachthimmel bunt und hell scheinen zu lassen, nun einen davon herabstürzen lässt, wie es schon seit langem geweissagt wurde? Wenn er uns verschonen sollte, dann entspringt das ebenso seinem Ratschluss, wie wenn er es geschehen und unsere Welt den Tag des letzten Gerichts erleben lässt.“

Rajin mäßigte seine Erwiderung, denn er wusste nur zu gut, wie sehr er die Macht der Kirche von Ezkor brauchte, um das zerrissene Land zu einen. Er hob die Metallhand, die mit den drei Drachenringen besetzt war, den Zeichen der Herrschaft des Menschen über die Drachenheit. Die Metallhand ballte sich in einer Geste der Entschlossenheit zur Faust, als Rajin sprach: „Seid versichert, ehrwürdiger Legat: Ich kenne meine Macht, doch ich kenne auch ihre Grenzen.“

„Das ist gut zu wissen“, gab der Legat zurück, dessen Name an dieser Stelle nicht genannt werden soll.

Aus der Chronik von Drakor ...

Erscheint lt. Verlag 19.2.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7389-7144-0 / 3738971440
ISBN-13 978-3-7389-7144-6 / 9783738971446
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