10 Goldene Western Februar 2023 (eBook)
1000 Seiten
Alfredbooks (Verlag)
978-3-7452-2734-5 (ISBN)
Grainger und tausend Stangen Dynamit
Western von Barry Gorman
Der kleine Chinese zitterte vor Todesangst. Er stand breitbeinig auf einer Draisine. Mit ganzer Kraft pumpte er den geschwungenen Antriebshebel des Schienenfahrzeugs. Der kleine Wagen flog förmlich über die Eisenbahnschienen, die wie zwei Messerklingen die Plains durchschnitten. Aber die drei Reiter kamen trotzdem immer näher. Der Chinese hatte keine Chance gegen die schwer bewaffneten Gunslinger.
Es gab nur einen Mann, der ihn retten konnte.
Grainger.
Cop yright
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© dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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1
Die drei Revolvermänner in den langen Staubmänteln trieben ihre Gäule im gestreckten Galopp über die Prärie.
Jeder dieser Halsabschneider hatte zwei Schießeisen im Waffengurt stecken. Außerdem waren ihre Scabbards mit neuen Winchestergewehren versehen.
Momentan hatte allerdings noch keiner von ihnen seinen Sechsschüsser oder seine Flinte in den Fäusten. Die Schießer fühlten sich stark. Und dafür gab es wirklich Gründe.
Erstens waren sie zu dritt gegen einen einzelnen Mann. Zweitens hatte der Chinese gewiss kein Schießeisen bei sich. Die Eisenbahnkulis aus dem fernen Kaiserreich wussten oft überhaupt nicht, wie man mit so einem Ding umging. Und drittens gehörten die drei Gunslinger zu der berüchtigtsten Bande von Kansas. Zu den Railway-Wölfen.
Wer konnte ihnen schon etwas anhaben?
Einer der Kerle, ein Schwarzbart mit schwarzem Hut, gab seinem Pinto die Sporen. Das Tier wurde noch schneller. Nun lag der Pferdekörper vom Abstand her gleichauf mit der Draisine.
Der Schwarzbart zog seinen Colt. »Halt an, Schlitzauge!«
Der Chinese starrte geradeaus und suchte sein Heil weiterhin in der Flucht auf der Draisine. Er wurde sogar noch schneller. Seine blaue Arbeitsjacke zeigte bereits riesige Schweißflecken.
Der Revolvermann zog den Stecher durch. Ein Schuss knallte über die einsamen Plains.
Der Eisenbahnkuli wurde durch den Treffer von den Beinen gerissen. Auf seiner Brust zeigte sich ein Blutfleck, plötzlich aufgeblüht wie eine Lotusblume.
Der kleine Chinamann war tapfer genug, um nicht aufzustöhnen vor Schmerzen. Aber er sackte in sich zusammen. Die Beine knickten ihm weg. Der Draisinenhebel entglitt seinem Griff und bewegte sich weiter im selben Rhythmus. Wie von Geisterhand.
Schwer schlug der Chinese auf die eiserne Standfläche des Schienenfahrzeugs. Die Draisine wurde nun deutlich langsamer und rollte dann aus.
Die Gunslinger zügelten ihre Pferde.
»Den hast du erwischt, Mike!«, lobte einer von ihnen den heimtückischen Mörder.
»Sicher«, gab der Schwarzbart zurück. »Oder hast du geglaubt, dass ich diesen schlitzäugigen Schnüffler entkommen lasse?« Er wandte sich an den verletzten Chinesen. »Wer hat dich angeheuert, du gelbe Ratte?«
»Ich ...« Der Chinese rang nach Luft. Dann verstummte er.
»Verstockt, der Bastard«, meinte der Hombre, der zuvor grausam gelacht hatte, »du wirst ihn wohl ein wenig mit dem Gewehrkolben kitzeln müssen, Mike!«
»Das weiß ich selber!«, fauchte der Angesprochene. Er stieg aus dem Sattel und zog gleichzeitig seine Winchester aus dem Scabbard. Dann kletterte er auf die Draisine und hob drohend den Gewehrkolben. »Red schon, du Hund!«
Gerade wollte Mike auf den verletzten und unbewaffneten Chinesen einschlagen, da zerriss ein Schuss die Stille über den Plains.
Mike wurde mitten in die Brust getroffen. Er breitete die Arme aus und kippte rückwärts von dem Eisenwagen.
Die beiden anderen Schießer fuhren herum. Und dann erblickten sie den Mann, der aus vollem Galopp heraus mit seiner Winchester diesen Meisterschuss abgegeben hatte.
Es war Grainger!
2
Die Halsabschneider waren zu sehr mit ihrem Opfer beschäftigt gewesen, um den großen Mann heranpreschen zu sehen.
Die Halunken erkannten, dass sie es mit einem erstklassigen Schützen zu tun hatten. Auf diese Distanz war ein Zufallstreffer so gut wie unmöglich.
Die Kerle glitten aus den Sätteln, wobei sie ihre Gewehre packten. Hinter der eisernen Draisine nahmen sie Deckung. Und eröffneten das Feuer auf Grainger!
Wenn der große Mann überleben wollte, musste er schnell sein. Er riss seinen Braunen auf der Hinterhand herum. Das Pferd wieherte laut und stieg hoch.
Die Kugeln der Gunslinger pfiffen Grainger nur so um die Ohren. Doch sein Pferd sprang über die Gleise. Damit hatten die Schießer nicht gerechnet. Nun war Grainger auf derselben Bahndammseite wie sie. Ihre Deckung, ihr bisheriger Vorteil, war verloren. Und der große Mann ließ ihnen keine Chance, sich eine neue zu suchen.
Längst hatte Grainger nach seinem ersten Schuss repetiert. Er legte auf einen stoppelbärtigen Hombre an. Der erste Schuss ging fehl. Doch der zweite traf den Kerl in den Schädel.
Der Gunslinger sackte in sich zusammen.
Sein Kumpan war unter die Draisine gekrochen, wo die tischhohen Eisenräder eine recht gute Deckung boten. Der Verbrecher legte auf Grainger an und drückte ab.
Seine Winchester hatte plötzlich Ladehemmung!
Graingers Schusswinkel war ungünstig. Er ließ seinen Braunen ein Stück weit an der Draisine vorbeilaufen. Der Schießer hatte inzwischen seine beiden Revolver aus den Holstern gerissen.
Aus zwei Mündungen gleichzeitig rasten lange, tödliche Flammenzungen in die klare KansasLuft. Grainger ließ sich nach Indianerart zur Seite sacken. So hing er in Deckung und schoss an der Brust seines Braunen vorbei auf den Revolvermann.
Grainger musste seine Waffe mit nur einer Hand halten, weil er sich mit der anderen am Sattelknauf festklammerte.
Trotzdem traf er sein Ziel.
Der Todesschrei des Schurken gellte über die Prärie.
Grainger ließ sein Pferd einen weiten Bogen laufen. Er hielt die Mündung seines Gewehres auf die Draisine gerichtet, während er sich dem Schienenfahrzeug wieder näherte. Aber im Grunde wusste er, dass sein Gegner bereits in den ewigen Jagdgründen war.
Der Agent der U.S. Government Squad hatte schon oft genug Männer auf diese Art schreien hören. Es war ein Ruf, den man nicht oder nur sehr schwer nachmachen konnte. Der Schrei, mit dem das Leben endet.
Grainger zügelte sein Pferd unweit der Draisine und sprang aus dem Sattel. Alle seine Muskeln und Sehnen waren angespannt, als er sich dem Eisenwagen auf den Schienen näherte.
Aber der Hombre unter der Draisine war wirklich tot. Grainger hatte ihn in die Stirn getroffen.
Der große Mann vernahm ein leises Stöhnen. Er sprang auf den Eisenwagen. Der kleine Chinese lebte noch. Allerdings blutete er aus einer schlimmen Brustwunde.
Grainger biss die Zähne zusammen. Ein Mann mit einer solchen Verletzung hatte keine große Überlebenschance. Selbst dann nicht, wenn er besser beisammen war als der kleine, ausgemergelte Chinese.
Der Schatten von Graingers Kopf, auf dem ein Stetson saß, schob sich über das Gesicht des Verletzten. Dieser blinzelte.
»Grainger?«
»Ich bin es, Li Fang. Warum bist du zu früh losgefahren? Es ist nur Zufall, dass ich schon unterwegs war. Ich schaffe dich zu einem Doc.«
»Zu spät«, hauchte der Chinamann, den Grainger mit Li Fang angesprochen hatte. »Ich kehre zu meinen Ahnen zurück, aber Wölfe gefährlich neue Pläne ...«
»Wer ist der Anführer der Bande, Li Fang? Weißt du das auch?«
»Mac ich ihr Götter ...«
Die Augen des Chinesen brachen. Grainger legte sein Ohr an die Brust des kleinen Mannes. Es gab keinen Zweifel. Li Fang war tot. Grainger schloss seinem ermordeten Informanten die Augen. Dann setzte er sich für einen Moment auf die Eisenplattform, um nachzudenken. Dabei drehte er sich eine Zigarette.
...
Erscheint lt. Verlag | 19.2.2023 |
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Verlagsort | Lengerich |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
ISBN-10 | 3-7452-2734-4 / 3745227344 |
ISBN-13 | 978-3-7452-2734-5 / 9783745227345 |
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