Krimi Jahresband 2023: Zehn Krimis (eBook)
1100 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7125-5 (ISBN)
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker (https://www.lovelybooks.de/autor/Alfred-Bekker/)
© Roman by Author /
© dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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Commissaire Marquanteur und der Heilige Krieg in Marseille: Frankreich Krimi
von Alfred Bekker
Alle 48 Stunden eine Sprengladung in einem Wohnhaus, das ist die Drohung, die eine Gruppe von Extremisten ausgesprochen hat. Die Spuren, die die Force spéciale de la police criminelle, kurz FoPoCri verfolgt, führen jedoch ins kriminelle Milieu und nicht zu islamischen Fanatikern. Schon bald stehen Commissaire Marquanteur und sein Kollege Leroc selbst im Fadenkreuz von Auftragsmördern.
Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton Reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.
Copyright
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1
Unser Chef Monsieur Marteau, der Commissaire général de police, machte ein sehr ernstes Gesicht. Unser direkter Vorgesetzter bei der FoPoCri Marseille steckte die Hände in die weiten Taschen seiner Flanellhose und deutete auf das Dossier auf seinem Schreibtisch.
»Wir haben mal wieder eine ziemlich vage Terrorwarnung bekommen. Anfangen kann man damit leider wenig.«
»Aus dem Innenministerium?«, fragte mein Kollege, Commissaire François Leroc.
Mein Name ist übrigens Commissaire Pierre Marquanteur. François und ich sind seit Ewigkeiten ein Team.
»Vom DGSE, dem Auslandsgeheimdienst«, erklärte Monsieur Marteau. »So was kriegen wir hier jede Woche auf den Tisch. Anfangen kann man nichts damit, weil nichts Konkretes drinsteht. Ich muss Sie trotzdem darüber informieren – für den Fall, dass doch etwas passiert.«
»Tja, so ist das eben«, sagte ich.
»So ist was, Monsieur Marquanteur?«, fragte Monsieur Marteau.
»Jeder will sich absichern.«
Monsieur Marteau nickte und hob vielsagend die Augenbrauen dabei. »Wenn dann doch was passiert, hat vorher jeder jeden gewarnt und seine Pflicht getan.«
»Dann ist im Fall der Fälle niemand Schuld«, stellte ich fest.
»Schuld?« Monsieur Marteau sah mich an. »Schuld ist am Ende immer der Letzte in so einer Warnkette: Also Sie! Das ist doch klar!«
»Ich verstehe.«
»So, nachdem ich Sie also nun gewarnt habe, können wir uns der heutigen Arbeit zuwenden«, fuhr Monsieur Marteau fort.
*
»Sie haben von diesem Apartment aus einen fantastischen Blick über den Park, Monsieur ... wie war doch gleich der Name?«
Die attraktive Blondine im enganliegenden blauen Kleid drehte sich herum, musterte ihr Gegenüber kurz.
»Nureddine. Doktor Selim Nureddine«, kam die Antwort.
Der Mann, der sich Nureddine nannte, war groß und dunkelhaarig. An den Schläfen wurde er bereits grau. Ein dünner Oberlippenbart gab ihm ein Aussehen, das an den in die Jahre gekommenen Omar Sharif erinnerte.
Ihr Lächeln wirkte etwas verlegen. »Sie müssen schon entschuldigen. Meine Freundin hat Ihren Anruf entgegengenommen und den Namen so unleserlich aufgeschrieben, dass ...«
»Schon gut«, schnitt Nureddine ihr das Wort ab. »Ich nehme das Apartment. Ich brauche es allerdings so schnell wie möglich. Wenn wir uns in dem Punkt einigen können, lege ich dafür auch ein paar Scheine drauf!« Nureddine trat an die Fensterfront heran. Ein kaltes Lächeln spielte um seine Lippen, als er hinaus auf den Park blickte.
Dieses Apartment ist wie geschaffen dafür, um eine große Sprengladung zu deponieren, ging es Nureddine durch den Kopf. Und wenn die losgeht, stürzt der halbe Block ein!
2
Einen Monat später
Eine dunkle Rauchfahne quoll aus dem mehrstöckigen Gebäude heraus, als François und ich dort eintrafen. Dutzende von Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr, der Notärzte und der Polizei blockierten den Park. Genau um 11.28 Uhr hatte eine gewaltige Explosion Marseille-Mitte erschüttert.
Wir waren so schnell wie möglich zum Ort des Geschehens geeilt. Den Dienstwagen stellte ich am Straßenrand ab. François und ich stiegen aus.
In Höhe des fünften Stocks klaffte ein Loch in der Fassade des Gebäudes, einem exquisiten Apartment-Haus. Feuerwehr und Polizei hatten den Bereich weiträumig abgesperrt. Passanten wurden angewiesen, den Gefahrenbereich so schnell wie möglich zu verlassen.
Ein Megafon verkündete, dass akute Einsturzgefahr bestand.
»So eine Scheiße«, murmelte François vor sich hin.
Der sechste Stock bröckelte mehr und mehr ab. Ganze Betonbrocken sackten in die Tiefe, rissen Teile der Fassade in weiter unten gelegenen Etagen mit sich.
Ein Mann geriet in Panik, sprang durch ein Fenster im achten Stock, da er wohl glaubte, dass das gesamte Gebäude innerhalb der nächsten Sekunden in sich zusammenstürzen würde.
Mit einem Schrei fiel der Mann in die Tiefe.
Jede Hilfe kam zu spät.
Ein energischer Feuerwehrmann trat uns entgegen.
Durch den Aufdruck an seiner Jacke wusste ich, dass er Francesse hieß.
»Gehen Sie bitte zurück!«
Wir zückten unsere Marken. »Marquanteur, FoPoCri. Dies ist mein Kollege Leroc.«
»Und wenn Sie der liebe Gott persönlich wären. Hier kommt im Moment niemand durch! Sie können nichts tun außer hier stehen zu bleiben und abzuwarten. Unsere Leute sind da drin und versuchen so viele Menschenleben wie irgend möglich zu retten.« Er tippte gegen die Gasmaske, die ihm um den Hals hing. »Aber im Gegensatz zu euch sind wir entsprechend ausgerüstet.«
Ich atmete tief durch.
Der beißende Geruch des Qualms war schon in dieser Entfernung unangenehm und kratzte im Hals.
Ich warf einen Blick zu François, sah, dass er noch etwas erwidern wollte.
»Lass gut sein, der Mann hat recht«, kam ich ihm zuvor.
»Zum Glück handelt es sich um ein Haus mit Wohnapartments. Die meisten Bewohner dürften um diese Zeit in der Arbeit sein«, meinte Francesse und sah dabei hinauf zur Rauchsäule. Unsere Erkennungsdienstler Thomás Bussoe und Marcel Cellier trafen zusammen mit einigen Kollegen ein.
Die beiden begrüßten uns knapp.
Der Einsatz der Erkennungsdienstler würde sicher noch eine ganze Weile warten müssen. Solange die akute Einsturzgefahr bestand, war es unmöglich, jemanden in das Gebäude hineinzuschicken, nur um ein paar Spuren zu sichern.
»Sieht aus, als hätte da jemand ein ganzes Apartment voller Sprengstoff in die Luft gejagt!«, meinte Thomás Bussoe.
Vor Monaten schon hatten die Experten in allen Polizeibehörden Marseilles darauf hingewiesen, dass mit einem derartigen Fall gerechnet werden musste. Mit Sprengstoff gefüllte Wohnungen als Waffe von Terroristen.
Die Vorgehensweise war denkbar einfach. Eine Wohnung anmieten,...
Erscheint lt. Verlag | 8.4.2023 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
ISBN-10 | 3-7389-7125-4 / 3738971254 |
ISBN-13 | 978-3-7389-7125-5 / 9783738971255 |
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