10 Alfred Bekker Winterkrimis Dezember 2022 (eBook)
1100 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-6876-7 (ISBN)
Die Hannover-Morde: Ein Kubinke Krimi
von Alfred Bekker
Der Umfang dieses Buchs entspricht 116 Taschenbuchseiten.
Der Mord an zwölf Polizeibeamten liegt bereits ein paar Jahre zurück. Der Mörder, der ein Mitglied der WEIßEN WEHR war, hatte sich selbst gerichtet. Björn Kandler, ein Aussteiger dieser radikalen Gruppe, trifft sich im Geheimen mit den beiden Ermittlern Kubinke und Meier, um ihnen wichtige Informationen zu den Morden in Hannover zu geben. Da nun berechtigte Zweifel aufkommen, dass Johannes Kerschke der Mörder war, nehmen Kubinke und Meier den Fall wieder auf ...
Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jack Raymond, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
© Roman by Author
© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Alle Rechte vorbehalten.
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1
Johannes Kerschke lag auf der Parkbank.
Ein Man, der am Ende war.
Schweißperlen glänzten jetzt auf seiner Stirn. Seine Augen waren geschlossen. In seiner linken Hand befand sich eine Pistole.
Kerschkes Atem ging nun schnell und heftig. Nur sehr langsam wurde er etwas ruhiger.
Er öffnete endlich die Augen. Sein flackernder Blick verriet eine latente Unruhe.
Und Furcht.
Und noch ein paar andere, unaussprechliche Dinge.
Er richtete sich inzwischen vollständig auf.
Holte Luft.
Aber er tat das wie jemand, der nie genug davon bekam, egal, wie tief er atmtete. Es reichte einfach nie.
Dann betrachtete er die Pistole in seiner Hand, während in der Ferne der Klang von Martinshörnern zu hören war.
„Sie kommen jetzt!”, sagte eine Stimme. „Sie kommen jetzt, um dich zu holen.”
Die Stimme, die ihm das sagte war ihm vertraut. Aber sie existierte nur in seinem Kopf.
„Ja“, murmelte er halblaut.
„Du musst so viele von ihnen töten, wie du kannst!”, sagte die Stimme dann.
„Ja.“
„Du musst es tun.“
„Ja.“
Kerschke stand aufrecht da.
Er schien desorientiert.
Er nahm die Waffe von der linken in die rechte Hand. Der Ärmel seiner Jacke rutschte noch etwas hoch. Ein eigenartiges, aber sehr charakteristisches Tattoo war zu sehen. In eckigen, an Runen erinnernden Lettern standen dort die Worte WEIßE WEHR, dazwischen eine stilisierte geballte Faust, die ein als dunklen Schattenriss dargestelltes Sturmgewehr in die Höhe reckte.
„Sie werden dich holen und dir schreckliche Dinge antun”, sagte die Stimme.
„Ja.“
„Es ist Zeit, sich zu wehren.“
„Ja, es ist Zeit...“
„Du darfst es nicht zulassen, dass du in ihre Hände gerätst!”
Die Martinshörner wurden lauter. Johannes Kerschke spürte, wie ihm der Puls bis hinauf zum Hals schlug.
Der Herzschlag raste förmlich. Für einen Moment fühlte Kerschke sich wie gelähmt. Seine Finger krallten sich um den Griff der Pistole.
Die ersten Einsatzfahrzeuge trafen ein.
„Für unsere Rasse! Sie wollen nichts anderes, als uns erniedrigen und beherrschen. Aber das wirst du nicht zulassen! Mit dir werden sie das nicht tun!”
Kerschke wirbelte herum. Er sah die Einsatzkräfte ausschwärmen. Auf ihren Jacken und den Schutzwesten stand in großen, weißen Buchstaben POLIZEI. So groß, dass man es auch großer Entfernung noch erkennen konnte.
„Ihr Schweinehunde”, murmelte Kerschke.
„Sie kommen“, sagte die Stimme.
„Bleibt weg, ihr Schweine!“
„Sie hören dich nicht.“
Seine Augen weiteten sich. „Ihr verdammten Schweinehunde!”
Die Einsatzkräfte schwärmten aus. Noch weitere Einsatzfahrzeuge trafen ein. Der Lärm der Martinshörner wurde ohrenbetäubend. Eine Megafonstimme plärrte dazwischen und drang sogar durch das Orchester der Martinshörner noch hindurch.
„Achtung, Achtung!“
„Haut ab!“
„Hier spricht die Polizei!“
„Verschwindet!“
„Legen Sie Ihre Waffe nieder und heben Sie die Hände!“
„Ihr Arschlöcher könnt mich mal!“
„Leisten Sie bei Ihrer Festnahme keinen Widerstand! Ich wiederhole: Hier spricht die Polizei! Bitte …”
Kerschkes Gesicht verzerrte sich. Er riss die Waffe herum.
Er war umstellt.
Von allen Seiten waren Waffen auf ihn gerichtet. Scharfschützen waren in Stellung gegangen.
Ich habe keine Chance!, durchfuhr es ihn. Sie werden mich kriegen!
„Doch, es gibt noch eine Möglichkeit, ihnen nicht in die Hände zu fallen”, sagte die Stimme.
„Ja.“
„Du kennst sie!“
„Ja.“
„Aber du darfst jetzt nicht zögern. Sonst machen sie mit dir, was schon mit so vielen anderen geschehen ist …”
„Die Gehirnwäsche!”, murmelte Kerschke laut.
„Du kannst es verhindern!”, sagte die Stimme noch einmal.
„Ja!“, schrie er.
Kerschke schluckte dann.
„Es muss jetzt sein.“
„Ja.“
„Jetzt!“
„Ich weiß”, murmelte er, während die Megafon-Stimme erneut zu plärren begann.
Johannes Kerschke setzte die Mündung seiner Waffe an die Schläfe - und drückte ab.
2
Rudi und ich befanden uns auf halbem Weg zwischen Berlin und Börneburg. Es regnete stark. Die Scheibenwischer des Dienst-Porsche schafften es kaum, die Scheibe frei zu bekommen. Außerdem war es dunkel. Aber der Mann, mit dem mein Kollege und ich ein Treffen vereinbart hatten, schien einfach nicht zu den normalen Bürozeiten mit uns reden zu wollen.
„Ich hoffe, das ist nicht einfach nur irgendein Wichtigtuer, mit dem wir unsere Zeit vertun”, meinte Rudi.
„Wenn jemand etwas über frühere Morde der sogenannten WEIßEN WEHR weiß und vor bevorstehenden Terror-Anschlägen auf Behörden warnen will, sollten wir das lieber ernst nehmen und notfalls auch eine halbe Stunde mit einem verrückten Wichtigtuer sprechen, der nur ein bisschen beachtet werden will.”
„Hm.“
„Ist doch so.“
„Das sollte kein Widerspruch sein.“
„Na, dann...“
Rudi zuckte mit den Schultern.
„So ähnlich scheint man das auf höherer Ebene wohl zu sehen, Harry.”
„Sonst hätte man uns wohl kaum auf den Weg geschickt, um uns mit diesem Typen zu treffen”, meinte ich.
„Stimmt.“
Alles hatte mit einem anonymen Anruf beim BKA begonnen. Der Anrufer hatte eine direkte Durchwahl zu einem ranghohen Funktionsträger im BKA gehabt. Das Gespräch war aufgezeichnet worden, aber obwohl man genug Audiomaterial zur Verfügung hatte, war es unseren Spezialisten in Quardenburg nicht gelungen, die dabei entstandenen Aufnahmen dahingehend zu analysieren, dass man hätte herausfinden können, wessen Stimme das gewesen war.
Pech eben.
Man wusste nur eins: Der anonyme Anrufer hatte aus einer Telefonzelle in Börneburg angerufen. Die Zahl der Telefonzellen nahm im Zeitalter des Smartphones zwar stetig ab, es gab aber immer noch tausende davon im ganzen Land. Und für eine geschützte Kommunikation waren sie besser geeignet als jedes Prepaid-Handy oder das Internet.
Natürlich hatten unsere Kollegen die Zelle identifizieren können. Aber aus ihrer Lage ließen sich wohl nur sehr bedingt Rückschlüsse ziehen. Es war natürlich unwahrscheinlich, dass der Anrufer in der direkten Umgebung wohnte. Wer schließlich so viel Wert darauf legte, nicht identifiziert werden zu können, der ging nicht gleich zum nächsten übriggebliebenen Münzfernsprecher, sondern machte sich vermutlich die Mühe, ein Stück zu fahren. Andererseits sprach die Wahrscheinlichkeit dafür, dass der Anrufer aus dem Großraum Börneburg kam, wie uns Dr. Lin-Tai Gansenbrink, die...
Erscheint lt. Verlag | 1.2.2023 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
ISBN-10 | 3-7389-6876-8 / 3738968768 |
ISBN-13 | 978-3-7389-6876-7 / 9783738968767 |
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