Mystery Files - Stadt ohne Gedächtnis - R.s. Graham

Mystery Files - Stadt ohne Gedächtnis (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Aufl. 2023
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3709-8 (ISBN)
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Alexa ist aufgeregt: Nach zehn Jahren kehrt sie endlich in ihre Heimatstadt zurück. Bei einem Rundgang zeigt sie ihrem Freund Lenny den Ort und begegnet vielen ehemaligen Nachbarn und Freunden. Doch langsam beschleicht Alexa ein ungutes Gefühl. Denn obwohl die Menschen sie freundlich grüßen, wird ihr bald klar: Niemand erinnert sich an sie! Nicht einmal ihre Schulfreunde. Und als sie Lenny kurz aus den Augen verliert, weiß auch er danach nicht mehr, wer sie ist! Zunehmend verzweifelt kann sie ihn mithilfe eines gemeinsamen Fotos zwar davon überzeugen, dass er sie kennen müsste, doch nach und nach beginnen auch Alexas Erinnerungen zu verschwimmen ...

MYSTERY FILES - Unerklärliche Ereignisse, mysteriöse Geschichten und paranormale Erlebnisse. Gibt es für das Übernatürliche eine logische Erklärung? Oder ist mehr da draußen, als wir alle ahnen? Für alle Fans von »Akte X« und »X-Factor - Das Unfassbare«.

Weitere Folgen der Serie:
Mystery Files - Rufe aus dem Jenseits
Mystery Files - 14 Stunden Angst
Mystery Files - Wächter des Feuers
Mystery Files - Insel der Schrecken
Mystery Files - Der Geist von Lilywhite Manor
Mystery Files - Stadt ohne Gedächtnis
Mystery Files - Galerie der Angst
Bereits erschienen unter »Der dunkle Zauber von Calibur« (2012)

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



<p>R.S. Graham ist seit Jahren passionierter Geisterjäger, der auf der ständigen Suche nach dem Unerklärlichen immer wieder in neue Dimensionen jenseits von Zeit und Raum vorstößt. In einer dieser Dimensionen schreibt er unter dem Pseudonym Ralph Sander Katzenkrimis.<br></p>

1. Kapitel


»Wie weit ist es noch?«, fragte Lenny, als sie an eine weitere Kreuzung auf der Landstraße kamen. Sein Blick wanderte über die Wegweiser, aber der Ortsname Calibur war nirgends zu entdecken.

»Nicht mehr weit«, versicherte Alexa ihm und schaute vorsorglich auf die Straßenkarte, die auf ihrem Schoß lag. »Gleich hinter Redchurch müssen wir abbiegen, das sind noch ... na, so etwa zehn Meilen.«

»Ein Glück, dass wenigstens eine Straßenkarte im Handschuhfach gelegen hat«, meinte Lenny und strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht. »Ich verstehe nicht, wieso das Navi deine alte Heimatstadt nicht findet. Wie kann irgendein Programmierer einfach einen ganzen Ort vergessen? Wenn wir den Wagen auf dem Rückweg am Flughafen abgeben, werde ich das auf jeden Fall reklamieren«, beschloss er. »Die sollen uns ruhig ein paar Dollar dafür gutschreiben.«

Alexa zuckte mit den Schultern. »Vielleicht ist das ja so wie in einer von diesen Gruselserien, in denen eine ganze Stadt einfach vergessen wurde, und keiner kann sich mehr an die Menschen erinnern, die dort leben ...«

»Hm«, machte Lenny und grinste. »Keine schlechte Idee. Aber dann muss da auch die Zeit stehen geblieben sein, und alles ist immer noch so wie vor hundert Jahren.« Er überlegte kurz. »Ich schätze, dann werden wir mit unserem Mietwagen aber ziemlich auffallen.«

»Von unserer Kleidung ganz zu schweigen«, pflichtete Alexa ihm bei. »Und wenn wir dann noch unsere Handys auspacken und das iPad und, und, und ... dann werden sie uns für Götter halten oder für Außerirdische.«

»Oder für Hexer«, ergänzte ihr Freund. »Und dann werden sie uns entweder aus der Stadt jagen oder auf dem Marktplatz verbrennen.«

Alexa schüttelte den Kopf. »Einen Marktplatz gibt es in Calibur nicht, da spielt sich alles zu beiden Seiten der Main Road ab.«

»Na, dann werden sie's eben auf dem Schulhof erledigen«, scherzte er, während vor ihnen am Straßenrand eine weitere Tankstelle mit Diner auftauchte. »Hast du Hunger?«

»Bis nach Hause halt ich's noch aus«, meinte Alexa und sah aus dem Seitenfenster zu dem dichten Wald, der an ihnen vorüberzog. An diesen Wald konnte sie sich noch gut erinnern, überlegte sie. Vor zehn Jahren waren diese Bäume zwar alle noch ein Stück kleiner gewesen, aber es waren die Bäume, die schon damals hier gestanden hatten. Wenigstens war hier nichts gerodet worden, und wenn sich hier schon nichts verändert hatte, dann sah es in Calibur vielleicht auch noch so aus, wie sie es in Erinnerung hatte. Ganz unerträglich wäre für sie die Vorstellung gewesen, in ihre alte Heimat zu kommen und dann nur noch erzählen zu können, was mal früher wo zu finden gewesen war, weil man inzwischen alles entweder umgebaut oder abgerissen und neu errichtet hatte.

Die Erinnerungen an damals waren wie in ihr Gedächtnis eingebrannt, sie kannte noch jedes Haus und jede Straße, die Geschäfte auf der Hauptstraße, jeden Korridor und jeden Klassenraum in ihrer alten Schule. Man hätte sie irgendwo absetzen und ihr die Augen verbinden können, sie hätte jedes beliebige Ziel in Calibur wiedergefunden – vorausgesetzt natürlich, alles war noch so wie früher.

»Woran denkst du?«, fragte Lenny, der immer wieder kurz zu ihr hinübersah, um die Straße nicht zu lange aus den Augen zu lassen.

»Ich freue mich einfach, Calibur wiederzusehen, das ist alles«, entgegnete sie. »Kannst du das nachvollziehen?«

Lenny kratzte sich am unrasierten Kinn. »Ich weiß nicht«, gestand er ihr ein. »Ich habe keinen Ort, mit dem ich mich so verbunden fühle. Dadurch, dass Dad bei der Air Force ist, sind wir eigentlich nie lange irgendwo geblieben.«

»Und der Ort, in dem du geboren bist?«

»Ramstein, meinst du?« Einen Moment lang dachte er nach. »Deutschland ist weit weg, und ich war ... eineinhalb, glaube ich, als Dad nach Shreveport versetzt worden ist. Ich habe keine Erinnerung an Ramstein, die mich dazu veranlasst, hinzufliegen und mich da umzusehen. Da ist nichts, was ich wiedererkennen könnte ... na ja, außer vielleicht eine Straße, die einen Berg hinaufführte. Da weiß ich noch, dass mir die unglaublich lang und steil vorkam, aber ich habe keine Ahnung, ob es von der Sorte dort nur eine Straße gibt oder vielleicht ein Dutzend.« Mit einem lässigen Achselzucken fügte er dann hinzu: »Wenn die Gegend irgendwann auf Streetview erfasst ist, kann ich mich ja mal da umsehen.«

Alexa nickte. »Klar, wenn du noch so klein warst, dann ist das natürlich was anderes. Aber wir sind erst aus Calibur weggezogen, als ich fünfzehn war. Ich habe mein halbes Leben da verbracht.«

»Drei Fünftel«, sagte Lenny.

»Was?«

»Du hast drei Fünftel deines Lebens da verbracht«, erklärte er. »Du bist fünfundzwanzig, und wenn ihr weggezogen seid, als du fünfzehn warst, dann hast du nicht nur dein halbes Leben dort verbracht, sondern sogar drei Fünftel. Oder anders ausgedrückt: sechzig Prozent.«

»Okay, aber das sind nur zehn Prozent Unterschied.«

»Zehn Prozentpunkte«, korrigierte er sie lächelnd.

»O Mann«, seufzte Alexa scheinbar genervt. »Wieso hab ich bloß was mit einem Mathematiker angefangen?«

»Weil das dein heimlicher Wunsch war«, antwortete er und zog eine Augenbraue hoch, um die Ironie zusätzlich zu unterstreichen. »Du brauchst einen Gegenpol zu deiner emotionalen Vorgehensweise. Du brauchst jemanden, der mit kühler Logik deine Entscheidungen hinterfragt.«

Gespielt resignierend ließ sie sich in ihren Sitz sinken. »Wenn das so ist, warum hab ich mir dann nicht Mr Spock geangelt?«

»Weil der nicht verfügbar war«, gab Lenny zurück. »Also hast du dich für die bestmögliche Alternative entschieden.«

»Hm, dann bist du also mein Ersatz-Spock?«, fragte sie.

»Wolltest du dich freiwillig älter machen und für dreißig gehalten werden?«, konterte er, anstatt auf ihre Frage einzugehen, und zwinkerte ihr zu.

Sie verzog einen Mundwinkel. »Ja, du hast recht. Aber Mathematik war noch nie meine Stärke.«

»Dabei musst du doch gut rechnen können, wenn du als Kunsthistorikerin einen sensationellen Fund machst und man dich mit zweieinhalb Prozent an den Einnahmen daraus beteiligen will.«

»Dafür hab ich ja dann dich«, meinte sie lachend. »Du bastelst mir dann eine Lenny-App, die kann ich aufrufen und fragen, ob das ein gutes Angebot ist, und dann rechnet die mir aus, ob ich damit einen guten Deal mache oder nicht.«

»Solange das die einzige Funktion ist, bei der du mich durch eine App ersetzen willst, kann ich vermutlich damit leben«, erwiderte er und wollte gerade noch etwas sagen, als Alexa auf etwas aufmerksam wurde.

»Da vorn müssen wir abbiegen«, fiel sie ihm ins Wort. »Da links!«

Er bremste ab und setzte den Blinker. »Ich kann kein Schild entdecken«, sagte er.

»Doch, doch, da vorn«, beteuerte sie. »Hinter dem Baum gleich an der Ecke.«

»Das ist ja völlig zugewuchert. Kein Wunder, dass nicht mal unser Navi weiß, wohin wir müssen!« Lenny bremste und wartete auf eine ausreichend große Lücke im Gegenverkehr, dann gab er Gas und bog ab.

Vor ihnen lag eine kurvenreiche Straße, die mitten durch einen großen Laubwald führte, der so dicht war, dass die Sonne jetzt, um kurz nach zwei, bereits zu tief stand, um noch die beiden Fahrbahnen auf ganzer Breite zu bescheinen. Erfreulicherweise fuhren sie auf der Schattenseite, sodass das Licht sie nicht blenden konnte.

»Bei den vielen Kurven verliert man ja ganz die Orientierung, in welche Richtung wir eigentlich unterwegs sind«, beklagte sich Lenny nach einer Weile.

»Ja, aber es kommen uns wenigstens immer wieder Autos entgegen«, merkte Alexa an. »So wissen wir, dass die Straße nicht ins Nirgendwo führt. Sonst wären wir hier nämlich bestimmt ganz allein unterwegs.«

»Außer, die suchen auch alle nach Calibur und fahren schon seit Ewigkeiten durch diesen Wald, ohne je ans Ziel zu kommen«, wandte er ein.

»Ich möchte wetten, daraus könnte man eine spannende Geschichte zusammenbasteln«, überlegte sie. Doch bevor sie noch etwas dazu sagen konnte, entdeckte sie am Straßenrand eine große Holztafel. »Da vorn!«, rief sie. »Wir sind da.«

Auf der Holztafel stand in verschnörkelter Schrift »Willkommen in Calibur, Heimat der Whiskysahnetorte. Einwohnerzahl: 4.441« geschrieben. Irgendjemand hatte vor den Ortsnamen ziemlich krakelig ein »Ex« gemalt, das schon etwas verblasst war. Entweder war das bislang niemandem aufgefallen, oder aber es fühlte sich niemand zuständig, die Schmiererei zu entfernen.

Lenny musste lachen, als er das sah. »Ex-Calibur«, las er laut vor. »Da hatte wenigstens jemand Humor«, meinte er und warf Alexa einen prüfenden Blick zu, ob sie...

Erscheint lt. Verlag 1.5.2023
Reihe/Serie Mystery Files
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Akte X • amazon • Amerika • Dorf • eBook • Engel • Erinnerung • Gedächtnisverlust • Geheimnis • Geister • Hexe • Horror Factory • Kindle • Kurzgeschichten • Mysteriös • Mystery • Ralph Sander • Reihe • Secret • Serie • Thriller • USA • x factor das unfassbare
ISBN-10 3-7517-3709-X / 375173709X
ISBN-13 978-3-7517-3709-8 / 9783751737098
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