Die Boten des Unheils (eBook)

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2023 | 1. Aufl. 2023
702 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4652-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Boten des Unheils - Peter F. Hamilton
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Nachdem die Second Chance die Barriere im All rings um das Dyson Paar zum Einsturz gebracht hatte, wurde nur allzu deutlich, was sich dahinter verbarg - eine außerirdische Spezies, der das Konzept der menschlichen Individualität völlig fremd ist und die nur eines will: zerstören. Sie bricht über die Menschheit herein, die auf vieles vorbereitet ist, nur nicht auf einen Krieg. Inmitten der Gewalt und Zerstörung stellen sich zwei existenzielle Fragen: Existiert das mysteriöse Wesen namens Starflyer wirklich? Und versucht es tatsächlich schon seit Urzeiten, die Menschheit zu vernichten?

Die spannungsgeladene Science Fiction Saga des Bestseller-Autors Peter F. Hamilton:

Band 1: Der Stern der Pandora
Band 2: Die Boten des Unheils
Band 3: Der entfesselte Judas
Band 4: Die dunkle Festung

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.




<p>Peter Hamilton, Jahrgang 1960, wurde als Autor der "Mindstar"-Thriller bekannt. Internationalen Bestsellerruhm erlangte er mit seinem "Armageddon-Zyklus" (über 120.000 verkaufte Exemplare in Deutschland) und gilt seitdem als Erneuerer der klassischen Space Opera und Begründer einer neuen Untergattung, der Gothic Science Fiction. Er lebt mit seiner Familie in Rutland, England.</p>

Eins


Die Lifttüren öffneten sich mit einem leisen Zischen, und Police Captain Hoshe Finn trat in das vertraute Vestibül hinaus. Endlich einmal musste er sich nicht vorher anmelden; die Doppeltür zu Mortons Penthouse stand weit offen. Mehrere große Flachbett-Trolleys waren durch den großen, sich über zwei Ebenen erstreckenden Wohnzimmerbereich gerollt und hatten große Packkisten aus Plastik abgeliefert, die nun an den Wänden gestapelt standen. Das Einpacken und Verladen des luxuriösen Mobiliars hatte bereits begonnen, zusammen mit kleineren Haushaltsgegenständen, die in Schaumstofffolien eingewickelt waren. Doch nach erst drei beladenen Kisten war der Prozess zum Stillstand gekommen. Sämtliche Gpbots, die mit der Arbeit beschäftigt gewesen waren, standen reglos herum, einige noch mit Gegenständen beladen, die sie zum Zeitpunkt des Angriffs mit dem Ultraschallmesser getragen hatten. Zwei Junior-Manager von der Darklake National Bank sowie der vom Gericht bestellte Schuldenverwalter warteten nervös neben dem letzten verbliebenen Sofa im Wohnzimmerbereich. Der Supervisor der Speditionsfirma saß auf der gemauerten Einfassung des Kamins, trank Tee aus seiner Thermoskanne und grinste vielsagend.

»Wo ist sie?«, fragte Hoshe. Es verriet Einiges über die Macht der Publicity, die er durch die Unisphäre erlangt hatte, dass er nicht seine neue Dienstmarke eines Police Captains zeigen musste. Alle wussten, wer er war.

»Dort drinnen.« Einer der Bankangestellten deutete in Richtung Küche.

Hoshe hob eine Augenbraue, während es ihm gleichzeitig glückte, gelangweilt dreinzublicken – etwas, das er von Paula Myo abgeschaut hatte und das bei mehreren Gelegenheiten sehr effektvoll gewesen war.

Erfreulicherweise zuckte der Banker auch tatsächlich zusammen. »Sie hat uns bedroht«, empörte er sich. »Und sie hat einen der Gpbots beschädigt. Wir verlangen Schadensersatz dafür.«

»Stark beschädigt?«

Der Supervisor blickte von seinem Tee auf. »Ich weiß es nicht. Ich gehe nicht da rein. Psychos gehören nicht zu meinem Job.« Er klang amüsiert, obwohl er in Gegenwart der Banker ein ernstes Gesicht aufsetzte.

»Kann ich Ihnen nicht verdenken«, sagte Hoshe. Die Tür zur Küche stand ein Stück weit offen. »Mellanie? Ich bin es – Hoshe Finn. Erinnern Sie sich noch an mich? Ich muss mit Ihnen reden!«

»Gehen Sie weg!«, kreischte das Mädchen. »Ihr alle, verpisst euch!«

»Kommen Sie schon, Mellanie … Sie wissen, dass ich das nicht kann. Wir müssen reden. Nur Sie und ich, ganz allein. Keine Constables, niemand außer uns. Sie haben mein Wort darauf.«

»Nein. Ich will nicht. Es gibt nichts zu reden.«

Ihre Stimme brach fast. Hoshe seufzte und stellte sich unmittelbar vor die Küchentür. »Sie könnten mir wenigstens einen Drink anbieten. Man hat mir immer etwas angeboten, wenn ich hier war. Wo ist eigentlich der Butler?«

Lange Zeit war nichts zu hören, dann folgte ein Schniefen. »Weg«, sagte Mellanie leise. »Sie sind alle weg. Alle sind weggegangen.«

»Okay, dann mache ich mir eben selbst einen Drink. Ich komme jetzt rein.«

Noch immer misstrauisch schob Hoshe sich durch den Türspalt – nicht dass er wirklich an eine Gefahr geglaubt hätte.

Die Küche war wie der Rest des Penthouses auch groß und luxuriös ausgestattet. Jede Arbeitsfläche bestand aus rosa und grauem Marmor, und die Schranktüren darunter aus poliertem Wurzelholz. Die Schränke über den Arbeitsflächen besaßen transparente Türen und gaben den Blick frei auf das kostspielige Porzellan und Glas dahinter. Hoshe musste die riesige mittlere Arbeitsfläche umrunden, bevor er Mellanie sehen konnte. Sie saß in einer Ecke auf dem Fußboden, die Knie an den Leib gezogen, als wollte sie sich rückwärts durch die Wand drücken. Vor ihr auf dem Terracotta-Boden lag ein Ultraschall-Tranchiermesser.

Hoshe hätte sich am liebsten vor sie hingehockt, um unterstützendes Mitgefühl und Freundschaft zu demonstrieren, genau wie es in den Trainingsszenarien immer wieder gezeigt wurde, doch er hatte noch nicht genug abgenommen, um sich in dieser Haltung wohl zu fühlen. Also trat er einen Schritt zurück und setzte sich auf die Kante der marmornen Arbeitsfläche. »Sie sollten vorsichtig sein mit diesem Ultraschallmesser«, bemerkte er beiläufig. »Diese Dinger können in den falschen Händen ziemlich gefährlich sein. Jede Menge unschuldiger Schuldenverwalter könnten Körperteile verlieren.«

Mellanie blickte auf. Ihr kastanienbraunes Haar war vollkommen wirr. Sie hatte stark geweint – auf ihren Wangen zeigten sich verschmierte Tränenspuren. Nichtsdestotrotz war sie wunderbar anzusehen – vielleicht sogar noch mehr als für gewöhnlich: die klassische Jungfrau in Not. »Was?«

Hoshe grinste melancholisch. »Schon gut. Sie wissen, warum diese Leute hier sind, oder?«

Mellanie nickte und ließ den Kopf wieder sinken.

»Das Penthouse gehört jetzt der Bank, Mellanie. Sie müssen sich eine andere Wohnung suchen.«

»Das ist mein Zuhause«, heulte sie.

»Es tut mir wirklich Leid. Möchten Sie, dass ich Sie nach Hause zu Ihren Eltern bringe?«

»Ich wollte hier auf ihn warten. Und wenn er wieder zurück ist, wird alles wie früher.«

Diese Worte entsetzten Hoshe mehr als alles andere, was er während der Ermittlungen zu diesem Fall erlebt hatte. »Mellanie … der Richter hat ihn zu hundertzwanzig Jahren verurteilt.«

»Das ist mir egal. Ich warte auf ihn. Ich liebe ihn.«

»Er hat Sie nicht verdient«, sagte Hoshe aufrichtig.

Mellanie blickte erneut auf, und ihr Gesicht sah verwirrt aus, als wüsste sie nicht, mit wem sie redete.

»Wenn Sie auf ihn warten wollen«, sagte Hoshe, »dann ist das Ihre Entscheidung, und ich respektiere sie, obwohl ich Ihnen diesen Gedanken liebend gerne ausreden würde. Wie dem auch sei, hier können Sie nicht auf ihn warten, wirklich nicht. Ich weiß, wie schrecklich es für Sie sein muss zuzusehen, wie die Bank hereinmarschiert und die gesamte Wohnung ausräumt; aber es hilft Ihnen auch nicht, einfach einen Bot zu zerstören. Dadurch werden Sie die Bank nicht los. Diese Idioten dort draußen machen nur ihre Arbeit. Sie zu ärgern, bedeutet, dass Leute wie ich auftauchen und ihnen die schmutzige Arbeit abnehmen müssen, weiter nichts.«

»Sie sind ein sehr merkwürdiger Polizist«, sagte Mellanie leise. »Sie haben Mitgefühl. Nicht wie diese …« Sie biss sich auf die Lippen.

»Paula Myo ist nicht mehr da. Sie hat den Planeten unmittelbar nach der Verhandlung verlassen. Sie werden Paula niemals wiedersehen.«

»Gut!« Mellanies Blick fiel auf das Tranchiermesser. Sie streckte das Bein aus und schob es mit der Fußspitze weiter von sich weg. »Es … Es tut mir Leid«, sagte sie dümmlich. »Aber alles Schöne und Freundliche, das ich je im Leben gehabt habe, war genau hier in diesem Haus – und diese Leute platzen einfach herein und fangen an … Sie waren so gemein zu mir.«

»Kleine Leute sind immer so, wenn sie einem gefallenen Großen an den Kragen können. Geht es wieder?«

Sie schniefte laut. »Ja. Ich glaube schon. Es tut mir Leid, dass man Sie gerufen hat.«

»Kein Problem, Mellanie, glauben Sie mir-jede Entschuldigung, den Schreibtisch zu verlassen, ist mir willkommen. Warum packen wir nicht gemeinsam einen Koffer für Sie, und ich bringe Sie nach Hause zu Ihren Eltern, ja? Was halten Sie davon?«

»Ich kann nicht.« Mellanie starrte mit leeren Augen geradeaus. »Ich gehe nicht zu meinen Eltern zurück. Ich kann das einfach nicht. Bitte.«

»Also schön, das geht schon in Ordnung. Was halten Sie dann von einem Hotel?«

»Ich habe kein Geld«, flüsterte Mellanie. »Ich habe seit der Gerichtsverhandlung von dem gelebt, was im Kühlschrank und der Gefriertruhe eingelagert war. Jetzt ist fast alles aufgebraucht. Deswegen ist auch das Personal gegangen. Ich konnte es nicht mehr bezahlen. Mortys Firma will mir nicht helfen. Keiner der Direktoren will mich auch nur sehen. Gott! Diese Bastarde! Vorher sind sie um mich herum scharwenzelt, wissen Sie? Ich war bei ihnen zu Hause, habe mit ihren Kindern gespielt, war bei ihnen auf Partys. Waren Sie schon einmal reich, Detective?«

»Nennen Sie mich ruhig Hoshe – und nein, ich war niemals reich.«

»Die Reichen leben nicht nach den gleichen Regeln wie alle anderen. Sie tun, was immer sie wollen, einfach so. Ich fand das faszinierend. Es war so wundervoll, dazu zu gehören, keine Schranken zu kennen, so frei zu leben. Und jetzt … Sehen Sie mich an! Ich bin ein Nichts!«

»Seien Sie nicht albern, Mellanie. Jemand wie Sie kann alles erreichen, was er sich als Ziel setzt. Sie sind einfach noch jung, das ist alles. So große Veränderungen machen Ihnen Angst, und das ist in Ihrem Alter durchaus verständlich. Sie werden es überstehen, glauben Sie mir. Wir alle überstehen es irgendwie.«

»Sie sind so süß, Hoshe, aber ich verdiene das nicht.« Sie wischte sich die Tränen von den Wangen. »Werden Sie mich jetzt verhaften?«

»Nein. Aber wir müssen Ihnen eine Unterkunft für die Nacht besorgen. Haben Sie vielleicht Freunde?«

»Ha!« Ein verbittertes Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Ich habe keine. Vor der Verhandlung hatte ich Hunderte. Jetzt gibt es keinen einzigen mehr, der noch mit mir reden würde. Ich habe letzte Woche Jilly Yen gesehen. Sie hat den Laden verlassen, nur um nicht mit mir reden zu müssen!«

»Okay, hören Sie, ich kenne die Managerin eines B&B nicht weit von hier. Bleiben Sie ein paar Nächte auf meine Rechnung dort, während Sie Ihre Situation klären. Sie könnten sich beispielsweise einen Job als Kellnerin besorgen oder etwas in der Art;...

Erscheint lt. Verlag 30.5.2023
Reihe/Serie Die Commonwealth-Saga
Übersetzer Axel Merz
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Apokalypse • Außerirdische • Avatar • Big Bang Theory • Commonwealth • Der entfesselte Judas • Der Stern der Pandora • Die Boten des Unheils • Die dunkle Festung • Dystopie • High Tech • Jack Campbell • Krieg • Lichtjahre • Military Science Fiction • Mission • Planet • Postapokalypse • Post Apokalypse • R2D2 • Raumschiff • Saga • Schiff • Science Fantasy • Science Fiction • Science Fiction Romane • Sci Fi • SciFi • Space Opera • Starflyer • Star Wars • Sternschiffe • Technology • Timothy Zahn • UFO • Universum • Utopie • Void • Weltall • Wurmloch • Zukunft
ISBN-10 3-7517-4652-8 / 3751746528
ISBN-13 978-3-7517-4652-6 / 9783751746526
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