Die Marseille-Morde - Der Tote von Port Pin (eBook)

Frankreich-Krimi
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
463 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-2901-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Marseille-Morde - Der Tote von Port Pin -  Anna-Maria Aurel
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Dunkle Schatten über der Provence

In der malerischen Küstenlandschaft bei Marseille wird an einem strahlenden Sommertag die Leiche eines jungen Mannes in einer Bucht gefunden. Schnell ist klar, dass es sich um den Journalisten Gregory Gazan handelt. Und die Freundin des Toten ist spurlos verschwunden ...

Nadia Aubertin von der Kriminalpolizei Marseille ermittelt und stößt schon bald auf Spuren, die auf ein Beziehungsdrama hindeuten. Zudem hatte Gazan an gleich mehreren investigativen Artikeln gearbeitet und viel brisantes Material zusammengetragen. Brisant genug, dass jemand dafür einen Mord begeht?

Die Polizistin und ihre Kolleginnen suchen fieberhaft nach Hinweisen, die sie zum Täter, vor allem aber zu Gazans verschwundener Freundin führen. Doch je tiefer sie graben, desto ungeheuerlicher erscheint das, was den Journalisten das Leben gekostet hat - und auch für die Ermittlerinnen wird nach diesem Fall nichts mehr sein wie zuvor ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!





<p><strong>Anna-Maria Aurel</strong> lebt als gebürtige Österreicherin seit mehr als 25 Jahren in Frankreich. Sie erfüllte sich ihren Traum vom Leben im Süden, als sie sich mit ihrer Familie in der provenzalischen Kleinstadt Saint Rémy de Provence niederließ. Dort ist sie heute als freiberufliche Fremdenführerin, Reiseleiterin, Übersetzerin und Schriftstellerin tätig. Das Schreiben und das Erzählen gehören seit jeher zu ihren Leidenschaften.</p>

Die Leiche im Meer


Die Gruppe brach mit Gelächter und guter Laune in Cassis auf. Die Kinder kauerten vorne am Bug und blickten fasziniert ins Wasser, die Erwachsenen standen hinten bei Fred, der das Boot steuerte.

»Auf ins Abenteuer!«, rief Fred und setzte seine Kapitänsmütze auf, auf der Venezia geschrieben stand.

»Ganz schick«, bemerkte sein Freund Martin spöttisch. »Und so professionell!«

»Souvenir aus Venedig, made in China«, erwiderte Fred. »Aber so kriege ich wenigstens keinen Sonnenbrand auf dem Schädel.«

Die Kinder kicherten. »Weil er fast eine Glatze hat«, raunte Lucas seiner kleinen Schwester Suzanne zu.

Béatrice hatte ihren Sohn gehört und hob in gespielter Strenge den Zeigefinger. In der Tat war Freds Haar sehr schütter geworden. Sie alle wurden nicht jünger! Die Kinder mochten Onkel Fred, den besten Freund ihrer Eltern, und dessen Frau Simone sehr. Früher hatten sie auch gerne mit den Söhnen der beiden gespielt, diese waren aber nun erwachsen und verbrachten den Tag ohne die Eltern. Lucas, Béatrice' zehnjähriger Sohn, und Suzanne, ihre achtjährige Tochter, waren die einzigen Kinder an Bord. Außer ihnen befanden sich drei Ehepaare auf dem Boot.

Sie hatten vor, von Cassis durch den Nationalpark Calanques bis nach Marseille zu fahren und auf der Insel Ratonneau in Port du Frioul an Land zu gehen. Fred hatte gemeint, das sei kein Problem, das Boot komme sehr schnell voran und bis Port du Frioul seien sie bei ruhiger See nur etwas mehr als eine Stunde unterwegs. Sie würden auch noch Zeit haben, in die schönsten Calanques hineinzufahren und dort in Ruhe zu baden.

Vorsichtig manövrierte Fred das Schiff am Leuchtturm vorbei hinaus aufs offene Meer. Béatrice war zufrieden. Endlich hatten sie es geschafft, diesen schon so lange geplanten Ausflug zu organisieren! Nun konnte nichts mehr schiefgehen. Das Meer war ruhig, das Wetter strahlend schön, es versprach ein sehr heißer Tag zu werden.

Béatrice sah zurück auf das Städtchen, dessen verschiedenfarbige helle Fassaden den Jachthafen rahmten. Das Schloss von Cassis, heute ein luxuriöses Gästehaus, stand auf einem Felsen über dem Hafen. An den Hängen rund um den Ort erstreckten sich die Weinberge.

An der Ostseite von Cassis ragte das Cap Canaille auf, ein fast vierhundert Meter hoher, steiler Meeresfelsen mit rötlichem Gestein. An der Westseite, zu der Fred das Boot steuerte, lagen die herrlichen weißen Felsplatten der Halbinsel, die den Anfang des Calanques-Küstenstriches darstellte. Das Wasser war tiefblau und sauber.

Béatrice liebte diese Gegend. Die Küste westlich von Marseille war ebenfalls sehr schön, aber dort schloss sich in unmittelbarer Nähe das riesige Industriegebiet von Fos sur Mer an. Das Wasser war dort gewiss nicht so makellos sauber wie bei Cassis.

Béatrice wohnte mit ihrer Familie ein wenig nördlich von Avignon, im Hinterland. Dort war es in diesen Augusttagen sehr heiß, deshalb tat es gut, einen Tag am Strand zu verbringen. Obwohl sie einen schönen Garten mit Pool besaßen, fuhr Béatrice im Sommer sehr gerne ans Meer.

»Schau mal, der schöne Strand!«, rief Lucas, als sie an den weißen Felsplatten entlangfuhren. »Da will ich hin!«

Fred entgegnete: »Das sind FKK-Strände. Wenn es dir nichts ausmacht, gehen wir später hin. Aber nackt.«

Lucas sah ihn an und prustete los. »Wirklich? Die baden hier alle nackt?«

»Ja, schau doch!« Fred zeigte auf einen Mann, der bäuchlings auf einer der leeren weißen Steinplatten lag und seinen muskulösen braun gebrannten Körper vorführte. Lucas war sprachlos. Er konnte sich mit seinen zehn Jahren einfach nicht vorstellen, wie man nackt an den Strand gehen konnte. Seine kleine Schwester Suzanne kicherte vor sich hin.

»Na ja, einen knackigen Hintern hat er ja«, raunte Tina ihren beiden Freundinnen zu. Béatrice und Simone lachten.

»Wir fahren hinter der Halbinsel in die erste Calanque, Port Miou«, erklärte Fred, »die Bucht, die am weitesten ins Landesinnere reicht.«

»Warum heißen diese Felsbuchten eigentlich Calanques?«, fragte Tina.

»Cala heißt auf Provenzalisch der steile Hang«, erwiderte Fred, »und da es sich um Steilwände handelt, die senkrecht ins Meer abfallen, hat man der Gegend diesen Namen gegeben.«

»Ach so, wieder ein bisschen schlauer geworden«, meinte Tinas Mann Martin. »Und das dank Fred. Ich denke, wir könnten nun einen ersten Pastis vertragen.«

»Nein, Martin!«, protestierte Tina. »Es ist erst halb zehn! Ich habe Kaffee für euch.«

»Kaffee!«, schnaubte ihr Mann verächtlich.

Fred lenkte das Boot in die Bucht, während Tina jedem einen kleinen Pappbecher reichte und den Kaffee ausschenkte. Den Kindern gab Béatrice kleine Packungen mit Orangensaft.

»Es ist wichtig, viel zu trinken!«, schärfte sie ihnen ein. »Es wird heute sehr heiß.«

»Sag ich doch«, meinte Martin. »Ein guter Schluck Rosé oder Pastis hält uns frisch.«

Zwischen weißen Kalkfelsen, auf denen teilweise Aleppo-Kiefern wuchsen, fuhren sie tiefer in die herrliche Bucht hinein. Zu ihrer Rechten fielen die Wände der Halbinsel nun steil ab, zu ihrer Linken waren die Felsen nicht ganz so hoch. Ein Wanderweg, auf dem schon einige Leute unterwegs waren, führte oben die Bucht entlang, und immer wieder waren die Ruinen von seltsamen Gebäuden zu sehen. Das Wasser leuchtete auch hier tiefblau.

»Ganz am Ende der Calanque war früher ein Steinbruch, deshalb stehen hier noch Reste von dessen Anlage. Der Kalkstein von Cassis ist von besonders guter Qualität«, erklärte Freds Frau Simone.

»Was ihr nicht alles wisst«, meinte Béatrice' Mann Olivier kopfschüttelnd.

»Wir sind oft hier«, erwiderte Simone, »wandern oder mieten uns ein Boot.«

Am Ende der Calanque befand sich ein Jachthafen. Die Boote ankerten auf beiden Seiten der Bucht. Es handelte sich um eine wundervolle und äußerst malerische Calanque, aber sie besaß keinen Strand.

»Und wann gehen wir schwimmen?«, ließ sich Béatrice' Tochter Suzanne vernehmen.

»Bald«, erklärte Béatrice schnell, »wenn es dann wirklich heiß wird.«

»Keine Sorge, ich bringe euch in schöne Calanques, wo ihr aus dem Boot springen und an Land schwimmen könnt. Ihr habt doch Schuhe mit?«, fragte Fred.

Die Kinder nickten.

»Gut!«, meinte er. »Denn es gibt hier Seeigel, und die tun weh, wenn man draufsteigt.«

»Kann man davon sterben?«, wollte Suzanne wissen.

»Aber nein!«, entgegnete ihr Vater. »Es gibt Meere, in denen giftige Seeigel leben. Aber bei uns hier sind sie harmlos. Und noch besser: Sie schmecken sehr lecker. Der Seeigel ist eine kulinarische Spezialität.«

»Igitt!« Lucas verzog das Gesicht. Er mochte keine Fische und Meeresfrüchte.

Fred wendete das Boot und beschleunigte wieder. »So, die erste Calanque haben wir gesehen. Jetzt geht es nach Port Pin und En Vau, die zwei schönsten Buchten. Wer will, kann dort schon mal ins Wasser springen. Es ist ja bereits warm genug!«

Die Kinder frohlockten. Sie fuhren aus der Calanque hinaus aufs offene Meer, das nun ein wenig bewegter war. »Wir sind jetzt am Cap Cacau«, erklärte Fred, »hier sind meistens Wellen.«

Er steuerte das Boot einige Meter von den Felsen in die Richtung der nächsten Bucht, die sich westlich vom Kap ins Landesinnere zog. Bald war das Meer wieder ruhig und spiegelglatt.

Béatrice sah steile Felswände, auf denen Aleppo-Kiefern standen. Direkt im Gestein wurzelten die Bäume, sie schienen keine Erde zu brauchen. In der Bucht war das Meer abwechselnd dunkelblau und türkisblau, ganz hinten lag ein Strand mit hellem Sand, auf dem gerade die ersten Badegäste eintrafen.

»Schaut mal die schönen Farben, die das Wasser hat!«, sagte Béatrice zu ihren Kindern.

»Das Dunkle sind Wasserpflanzen, das Helle Sandbänke«, erklärte Fred.

»Da sind viele kleine Fische!«, rief Lucas.

»Wie tief ist das Wasser hier?«, wollte Olivier wissen.

Fred zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung! Vier Meter? Fünf? Wir dürfen mit dem Boot bis zu den Bojen da vorne, dort ankern wir, und dann ihr müsst reinspringen und schwimmen. Das Wasser wird da schnell sehr seicht. Und der Strand ist noch leer. Aber in einer Stunde wird er ziemlich voll sein und zu Mittag überfüllt. Und hier werden überall Boote ankern. Wir sind früh dran und können die Ruhe noch genießen!«

In diesem Moment erblickte Béatrice an der Felswand neben dem Boot eine seltsame Form, die im Meer trieb. Um den Gegenstand herum tummelten sich zahlreiche kleine Fische. Béatrice zuckte zusammen. Sie hob einen zitternden Arm und zeigte zur Felswand.

»Was ...?«, sagte nun auch Fred. »Was treibt da? Muss was Essbares sein, denn die Fische schwimmen alle dorthin.«

Er fuhr näher ran. Béatrice...

Erscheint lt. Verlag 1.5.2023
Reihe/Serie Mörderisches Südfrankreich
Mörderisches Südfrankreich
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Banlieue • Cay Rademacher • Cote bleue • Cote d'Azur • Drogen • Enthüllung • frankreich-krimi • Frankreichkrimi • Giftmüll • Investigativer Journalismus • Jean-Luc Bannalec • Korruption • Krimis • Mafia • Polizei • Polizei Frankreich • Provence • Sophie Bonnet • Umweltskandal • Weibliche Führungskraft
ISBN-10 3-7517-2901-1 / 3751729011
ISBN-13 978-3-7517-2901-7 / 9783751729017
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