Her Reformed Rake (eBook)

Verrucht und adelig
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
427 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-259-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Her Reformed Rake -  Scarlett Scott
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Lügen haben schöne Beine.

Die amerikanische Erbin Daisy Vanreid versucht verzweifelt der Heirat mit einem alten, unattraktiven Aristokraten zu entkommen, die ihr Vater für sie eingefädelt hat. Sie würde alles tun, um diesem Elend zu entgehen - sogar den berüchtigten Duke of Trent in eine Ehe drängen. Dass sie jedoch nach der Hochzeit ihr Herz an ihren gutaussehenden Ehemann verliert, gehörte nicht zu ihrem Plan.

Sebastian, der Duke of Trent, ist ein Elitespion und der Krone treu ergeben. Als Teil seiner Tarnung ist er gezwungen, die reiche Erbin Daisy zu heiraten. Er hat nicht die Absicht, sich in diese Frau zu verlieben, doch zunehmend fühlt er sich zu der temperamentvollen Schönheit hingezogen. Bald schon kann er seinen Gefühlen nicht mehr trauen: Ist Daisy Freund oder Feind?

Der dritte Band der 'Verrucht und adelig' Reihe von Scarlett Scott für alle Fans von Bridgerton! Alle Bücher dieser Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden. 



Scarlett Scott liebt es Regency-Romane mit starken, intelligenten Frauen und sexy Alpha-Helden zu schreiben. Sie lebt in Pennsylvania mit ihrem kanadischen Ehemann, ihren eineiigen Zwillingen und einem fernsehbegeisterten Hund.

Kapitel 1


London, Februar 1881

Der kecke amerikanische Fratz hatte nichts mit Dynamit zu tun. Darauf würde Sebastian sein Leben verwetten. Er beobachtete das Mädchen über die Schar anwesender Gäste des Beresford-Balls hinweg und sah, wie sie mit dem Grafen von Bolton flirtete. Er war darin geübt, jede Einzelheit zu registrieren, jede noch so kleine Nuance in der Körpersprache seiner Zielperson.

Es war keine unangenehme Aufgabe, sie zu mustern. Sie war schön. Ein blaues Ballkleid aus Seide schmiegte sich an ihre zierliche Gestalt, betonte die schmale Taille, um dann weich über die Hüften fallend in einer in Kellerfalten gelegten Schleppe auszulaufen. Rosafarbene Rosen umrahmten das tiefe Dekolleté, so dass der Blick unweigerlich auf die verführerischen Rundungen ihrer Brüste gelenkt wurde. Das geflochtene, goldene Haar war zu einer mit weiteren Rosen verzierten Krone hochgesteckt. Diamanten an Hals und Ohren fingen das Licht ein und wiesen Mitgiftjägern funkelnd den Weg. Sie stellte den schon obszönen Reichtum ihres Vaters wie eine stadtbekannte Anzeige zur Schau.

Alles an ihr – angefangen bei der Art, wie sie sich gab, wie sie sich kleidete bis hin zu ihrem Ruf – deutete auf eine Frau von lockerer Moral hin. Ja, sie war eine Frau, die Ärger bedeutete. Aber nicht die Sorte Ärger, die sein Eingreifen erforderlich machte.

Sie klopfte mit ihrem Fächer auf Boltons Arm und warf den Kopf in einer unbekümmerten Zurschaustellung von Erheiterung nach hinten. Ihre Anstandsdame – eine New Yorker Tante namens Caroline – glänzte durch Abwesenheit inmitten der Gesellschaft von eleganten Damen und Herren. Die liebe Tante Caroline hatte eine Schwäche für Champagner und lüsterne Männer. War die Versuchung in beiden Bereichen groß, verschwand sie gern für längere Zeit.

Doch Sebastian war nicht der Einzige, dem die Unzulänglichkeiten der Tante auffielen. Er beobachtete Miss Daisy Vanreid nun schon seit Wochen, und zwar lang genug, um zu wissen, dass ihr ihr Ruf herzlich egal war … dass sie die Lords Wilford und Prestley geküsst, aber Bolton in der Hinsicht noch nicht so nahe gekommen war, dass sie nur lächelte, wenn Leute um sie herum waren, und dass sie immer darauf wartete, bis ihre Tante angeheitert war, ehe sie sich als kokette Frau gab.

Während er sie weiter im Auge behielt, sah er, dass Miss Vanreid sich bei Bolton entschuldigte und dann mit einladend schwingenden Hüften Richtung Damensalon entschwand. Sebastian schob sich durch die feiernden Gäste, um ihr zu folgen. Eigentlich brauchte er das nicht – es war der letzte Abend, den er damit verschwendete, einem verdorbenen amerikanischen Weibsstück hinterherzujagen – aber er kannte Graf von Bolton.

Sein verfluchter Sinn von Ehre erlaubte es ihm nicht, untätig danebenzustehen, während ein dummes Ding von einem Widerling wie Bolton missbraucht wurde. Wilford und Prestley waren junge Männer, kaum mehr als Gecken. Von ihnen ging keine Gefahr aus. Von Bolton schon. Miss Vanreid war entweder so hohlköpfig, wie sie sich gab, oder ihr Verlangen nach gefährlichen Situationen hatte eine dramatische Steigerung genommen. So oder so würde er seine Pflicht tun, aber wenn der neue Tag anbrach, würde sie nicht mehr seiner Verantwortung unterliegen.

Er verließ den Ballsaal und erhaschte gerade noch ihre blaue Schleppe, die um eine Ecke verschwand. Verdammt nochmal, wo zum Teufel wollte das kleine Biest hin? Der Salon, in den sich die Damen zurückziehen konnten, lag in der entgegengesetzten Richtung. Sein Instinkt riet ihm, ihr zu folgen, und so gelangte er in einen kleinen, abgeschiedenen Salon.

Er trat über die Schwelle und schloss die Tür hinter sich. Erstaunt stellte er fest, dass sie nicht in Boltons Armen lag, sondern sich allein im Raum befand. Sie stand in der Mitte des Salons und klopfte mit dem geschlossenen Fächer auf ihre Handfläche. Die vollen Lippen waren missbilligend zusammengepresst, so dass sie eine schmale Linie bildeten. Das Kinn hatte sie trotzig angehoben. Er entdeckte noch nicht einmal einen Anflug von Überraschung in ihrer Miene.

»Euer Gnaden.« Sie versank tiefer in einem Knicks als notwendig und bescherte ihm damit einen großzügigen Blick auf ihren üppigen Busen. Nachdem sie sich genauso anmutig wieder aufgerichtet hatte, durchbohrte sie ihn förmlich mit ihrem Blick. »Vielleicht hätten Sie die Güte, mir zu erklären, warum Sie mir seit einem Monat folgen.«

Also war sie doch kein Hohlkopf. Ein wacher Geist funkelte ihn aus grünen Augen an. Er betrachtete sie mit plötzlicher Anerkennung. Sie hatte ihn bemerkt. Egal. Er vertraute auf seine Sichtbarkeit als Tarnung. Sein Reichtum und seine Mätressen wurden von ihm offen zur Schau gestellt. Er spielte die Rolle eines erfahrenen Lebemanns. Und währenddessen beobachtete er.

Und alles, was er bisher gesehen hatte, legte nahe, dass die Sirene, die vor ihm stand, in ihre Schranken gewiesen werden musste. Sie gab sich zu gewagt, war zu reizvoll, zu unverhohlen sinnlich. Alles an ihr war dazu geschaffen, Männer dazu zu bringen, sie zu begehren. Und das taten sie auch. Sie hatte die feine Gesellschaft – den ton – völlig durcheinandergebracht. Es ging das Gerücht, ihr gewiefter Vater wolle sie mit dem ältlichen Lord Breckly verheiraten. Sie schien alles daran zu setzen, das zu vereiteln.

Er bedachte sie mit einem hochmütigen Blick. »Ich glaube nicht, dass wir einander vorgestellt worden sind.«

Sie stieß ein leises, kehliges Lachen aus, bei dem sich eine unerwünschte Wärme in seinem Lendenbereich ausbreitete. »Jetzt besinnen Sie sich also auf Ihre guten englischen Manieren, nachdem Sie mich die ganze Zeit beobachtet haben? Wie drollig. Aber ich weiß bereits, wer Sie sind, genau wie Sie bestimmt wissen, wer ich bin.«

Langsam glitt sein Blick über sie und musterte sie in einer Weise, die sie verunsichern sollte. Vielleicht hatte er sie unterschätzt, denn in der Abgeschiedenheit des Salons wirkte sie raffinierter, als er ihr zugestanden hatte. »Ich beobachte alle.«

Wieder schlug sie mit dem Fächer auf ihre Handinnenfläche. Neben der gerunzelten Stirn war dies das einzige äußere Zeichen, was auf eine Verärgerung hindeutete. »Genau wie ich, Euer Gnaden. Sie gehen dabei nur nicht so subtil vor, wie Sie vielleicht meinen. Ich muss gestehen, dass ich es recht seltsam fand, dass Sie mir bei meinem Tête-à-tête mit Viscount Wilford hinterherspionierten.«

Miss Vanreid war wirklich schamlos. Da wagte sie es doch tatsächlich, ihr skandalöses Verhalten zur Sprache zu bringen, als wäre nichts passiert. Ihm ging auf, dass sie gewusst haben musste, dass er sie beobachtete, und trotzdem mit Prestley und Wilford Küsse getauscht hatte – vielleicht sogar seinetwegen.

Er durchquerte den Raum, wobei seine Schritte durch den dicken Teppich gedämpft wurden. Lady Beresfords Geschmack hatte immer dazu geneigt, etwas extravagant zu sein. Er hielt erst an, als er Miss Vanreids Röcke fast berührte. Trotzdem blieb sie beharrlich stehen und weigerte sich zurückzuweichen. Irgendein innerer Dämon trieb ihn dazu, kurz mit dem Zeigefinger über die zarte Wölbung ihres Schlüsselbeins zu streichen. Es war nur der Hauch einer Berührung. Trotzdem löste es etwas zwischen ihnen aus. Ihre Augen weiteten sich kaum wahrnehmbar.

»Wilford und Prestley sind noch grün hinter den Ohren.« Er achtete darauf, einen ausdruckslosen Tonfall beizubehalten. »Bolton dagegen ist ein Fuchs im Hühnerstall. Sie wären gut beraten, sich von ihm fernzuhalten.«

Sie schluckte. Das lenkte seinen Blick auf ihren Hals, wie die auffälligen Diamanten sich bewegten und selbst im schwachen Licht funkelten. »Es enttäuscht mich, dass Sie mich für ebenso altbacken und geistlos wie ein Huhn halten. Danke jedoch für Ihre unnötige Sorge, Euer Gnaden, aber Füchse jagen mir keine Angst ein. Das haben sie noch nie getan.«

Ihr Wagemut verdross ihn. Selbst ihr Duft, der ihm in die Nase stieg – eine Mischung aus Bergamotte, Ambra und Vanille – war kühn und nahm seine Sinne in Besitz. Er hätte sie nicht berühren sollen, denn jetzt konnte er nicht mehr aufhören und folgte ihrem Schlüsselbein zum Rand ihres Mieders, wo rosafarbene Rosen geschickt platziert waren. Die Rosen berührte er nicht. Nein. Er...

Erscheint lt. Verlag 20.6.2023
Reihe/Serie Wicked Husbands
Übersetzer Firouzeh Akhavan-Zandjani
Sprache deutsch
Original-Titel Her Reformed Rake
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte A Lady's Guide to Fortune-Hunting • Bridgerton • Emma • Emma Hunter • England • Großbritannien • Jane Austen • Julia Quinn • Lady • Lady's Guide • Liebesgeschichte • London • Lord • Netflix • netflix-serie • Regency • Regency Romance • regency romance deutsch • Sophie Irwin • Starke Frau • Stolz und Vorurteil • Wie man sich einen Lord angelt
ISBN-10 3-96797-259-3 / 3967972593
ISBN-13 978-3-96797-259-7 / 9783967972597
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