Krimi Urlaubskoffer 2023 -  Alfred Bekker,  Franklin Donovan,  Pete Hackett

Krimi Urlaubskoffer 2023 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
800 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-6940-5 (ISBN)
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Dieses Buch enthält folgende Krimis: Alfred Bekker: Hinter schloss und Riegel Pete Hackett: Das Call-Girl und die Mafia Alfred Bekker: Zweisam in Sonsbeck Alfred Bekker: Hinter dem Mond Alfred Bekker: Mörderspiel Pete Hackett: 'Lauf um dein Leben, Agent Burke!' Pete Hackett: Ein tödlicher Deal Pete Hackett: Die Alternative ist der Tod Alfred Bekker: Das Phantom von Tanger Franklin Donovan: Trevellian und Tucker geben niemals auf Franklin Donovan: Trevellian und Jennifers letzter Job

1


Der Dealer war in ein Gebäude in der Clinton Street, Lower East Side, geflohen. Die Special Agents Owen Burke und Ron Harris hatten ihn vor dem ‚Night Express‘, einer üblen Kascheme, erwischt, als er Drogen an dem Mann brachte. Doch als sie zugriffen, entkam er ihnen. Jetzt aber saß er in der Falle. Einige Kollegen von der City Police, die die Agents angefordert hatten, bewachten den rückwärtigen Ausgang und die Haustür, Owen Burke und Ron Harris stiegen die Treppe empor.

Es gab insgesamt sechs Apartments in dem Gebäude. In einem davon steckte der Bursche. Die Apartments im Erdgeschoss und in der 1. Etage hatten die Agents überprüft. Jetzt befanden sich die G-men in der 2. Etage. Da war ein kleiner Flur, an dessen beiden Enden sich Wohnungstüren befanden. Burke klingelte an der linken Tür. Eine Frau öffnete, der Special Agent schaute in ihr Gesicht und wusste Bescheid. Eine eisigkalte Hand schien ihn zu berühren.

FBI, Ma’am, ich bin Special Agent Burke“, stellte er sich vor. „Sind Sie alleine in der Wohnung?“

Die Augen der Frau flackerten. Burke blickte in einen Abgrund des Schreckens und der Angst. In ihren Mundwinkeln zuckte es, und sie musste zweimal ansetzen, ehe sie schließlich mit brüchiger Stimme antwortete: „Nein. Meine Tochter Sandy …“

Burke begriff. Ron Harris stand neben ihm und atmete scharf ein. Laut sagte Burke: „Vielen Dank, Mrs – äh...“ Er brach ab und schaute auf das Namensschild bei der Klingel. „… Mrs Wilson“, vollendete er dann.

Ihr Blick war flehend auf den Special Agent gerichtet. Es war, als wollte sie ihn hypnotisieren. Burke nickte ihr zu, griff kurzer Hand nach ihrem Arm und zog sie mit einem Ruck aus der Wohnung. Ron Harris übernahm die Frau. Burke griff zur SIG, glitt in das Apartment, befand sich im Wohnzimmer und ging auf das linke Knie nieder, um ein möglichst kleines Ziel zu bieten. Seine Hand mit der Pistole beschrieb einen Halbkreis, als er in die Runde sicherte.

Der Gangster war nicht zu sehen. Er hatte die Frau vorgeschickt, damit sie die Agents abwimmelte. Sicher hatte er ihr angedroht, ihrer Tochter Leid zuzufügen. Aber bei ihr waren die Angst und das Entsetzen ausgeprägter als die Schauspielkunst; sie hatte sich mit jedem Zug ihres Gesichts verraten.

Einige Türen führten in die verschiedenen anderen Räume; Küche, Bad, Schlafzimmer … Eine weitere Tür führte wahrscheinlich ins Kinderzimmer. Eine dieser Türen wurde plötzlich aufgezogen und eine heisere, belegte Stimme rief: „Ich habe das Mädchen, Bulle! Verschwindet. Oder ich lege die Kleine um. Das wollt ihr doch nicht, wie?“

Der Bursche hatte wahrscheinlich bemerkt, dass sein Plan fehlgeschlagen war. Aber er schoss nicht, sondern drohte nur. Burke konnte diese Sorte einschätzen. Der Dealer würde wohl auch nicht schießen. Diese Kerle waren keine Mörder. Er wollte nur einschüchtern und Unsicherheit verbreiten.

Burke entspannte sich und senkte die Hand mit der SIG. „Es hat keinen Sinn, Mister“, sagte er. „Das Haus ist von Polizei umstellt. Sie kommen nicht hinaus. Also lassen Sie das Mädchen frei und ergeben Sie sich. Machen Sie alles nicht noch schlimmer.“

Einen Dreck werde ich!“, fauchte der Gangster. „Ich werde jetzt mit der Kleinen hinauskommen. Denk nur nicht, dass ich spaße. Ich schieße der Kleinen das Hirn aus dem Kopf, wenn ihr mir Schwierigkeiten macht.“

Burke lauschte der Stimme hinterher und war sich sicher, einen verzweifelten Unterton aus ihr herausgehört zu haben. Der Gangster wusste, dass er verloren hatte. Er wollte es nur noch nicht einsehen. Die Drohung, das Mädchen zu erschießen, war das letzte Aufbäumen, der letzte verzweifelte Versuch, das Ruder zu seinen Gunsten herumzureißen.

Der Mann zeigte sich. Sein Gesicht war verkrampft. Vor sich hielt er ein etwa fünfjähriges Mädchen, seine Linke umklammerte die Schulter der Kleinen. Mit der Rechten hielt er die Pistole gegen ihre Schläfe.

Leg deine Waffe auf den Fußboden und geh zur Seite, Bulle!“, knirschte der Gangster und schob das Mädchen vor sich her durch die Tür.

Das Kind schaute Burke aus großen, blauen Augen verwirrt an. „Mom!“, rief es. „Wo ist meine Mom?“ Die dünne Stimme klang kläglich und der Anblick des hilflosen Mädchens schnitt Burke ins Herz. Blonde Haare rahmten das Gesicht der Kleinen ein. Sie drückte mit beiden Armen eine Puppe an sich und begriff wahrscheinlich noch gar nicht richtig, was sich hier abspielte.

Der Special Agent wollte nichts herausfordern, legte die Pistole auf den Boden und trat zur Seite. Sein Blick kreuzte sich mit dem des Gangsters, in dessen Gesicht es arbeitete. Er war noch nicht alt, allenfalls fünfundzwanzig Jahre. Bekleidet war er mit einem Jeansanzug und einem karierten Hemd unter einer etwas abgewetzten Lederjacke. Auf seinem Kopf saß eine Wollmütze, unter der braune Haare hervorlugten, die bis in seinen Nacken reichten. Sein Gesicht war schmal und stoppelbärtig. Seine Augen verrieten die fast schmerzliche Rastlosigkeit, die ihn erfüllte.

Sie verbessern Ihre Situation damit nicht“, gab Burke zu verstehen. „Im Gegenteil. Geiselnahme ist kein Kavaliersdelikt. Nach einer Verurteilung wegen Rauschgifthandels wären Sie nach wenigen Jahren wieder in Freiheit. So aber …“

Der Special Agent brach vielsagend ab.

Der Gangster richtete die Pistole auf ihn. „Um mich einzusperren müsst ihr mich erst einmal haben. Mit dem Girl habe ich ein gutes Faustpfand, meinst du nicht? Ich werde jetzt hinuntergehen. Wenn sich mir auch nur ein einziger Bulle in den Weg stellt, stirbt die Kleine.“

Er ging mit dem Mädchen an Burke vorbei und ließ ihn dabei nicht aus den Augen. Das zeitgeschaltete Licht im Treppenhaus war erloschen. Kein Geräusch war zu vernehmen, außer den tapsenden Schritten des Gangsters und seiner Geisel.

Er drehte sich Owen Burke zu und hielt ihm das Kind wie ein lebendiges Schutzschild entgegen.

Hinter ihm war Finsternis. „Mach Licht!“, gebot er dem Mädchen, doch das Kind reagierte nicht. Fluchend nahm der Gangster seine Hand von der Schulter des Mädchens, um mit ihr die Wand neben dem Türstock nach dem Lichtschalter abzutasten.

Und dann ging alles dermaßen schnell, dass Burke kaum mit den Augen folgen konnte. Plötzlich lag der Gangster am Boden. Das Mädchen wurde von ihm weggerissen. Der Kerl brüllte auf. Ein Schuss krachte. Dann sah Burke seinen Kollegen Ron Harris, der sich über den Geiselnehmer beugte und ihm den Arm mit der Pistole herumdrehte. Wieder schrie der Bursche gequält auf.

Nun handelte auch Burke. Mit drei langen Schritten war er bei der Tür, zugleich nahm er die Handschellen, die unter seiner Jacke am Gürtel hingen, zur Hand. Harris hatte dem Gangster die Pistole entwunden. Die Handschellen klickten, dann machte Ron Harris Licht.

Mrs Wilson und ihre Tochter standen in der Ecke neben der Tür. Die Frau hatte beide Hände auf den Schultern des Mädchens liegen, in ihrem Gesicht zuckten die Muskeln und ihre Lippen formten tonlose Worte.

Alles ist gut“, stieß Burke hervor. „Kommen Sie.“ Er hob das Mädchen auf seinen Arm und nahm die Frau bei der Hand. Ron Harris zerrte währenddessen den Gangster auf die Beine. „Stell dich nicht so an“, hörte Burke seinen Kollegen und Partner sagen. „Eben warst du auch nicht so zimperlich.“

Burke führte Mrs Wilson in die Wohnung. Auf der Treppe trampelten Schritte und Stimmen waren zu vernehmen. Dann kam Ron Harris in die Wohnung. „Der Narr hat tatsächlich geschossen“, gab er zu verstehen. „Ich habe angeordnet, dass er ins Field Office gebracht wird. Sind die Frau und das Mädchen in Ordnung?“

Mrs Wilson taumelte zu einem Sessel und ließ sich hineinfallen. Burke setzte ihr das Mädchen auf den Schoß. „Ja“, antwortete er. „Zumindest körperlich haben Sie keinen Schaden davongetragen. Ich denke aber, dass sich ein Polizeipsychologe um sie kümmern muss.“



...

Erscheint lt. Verlag 6.4.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-6940-3 / 3738969403
ISBN-13 978-3-7389-6940-5 / 9783738969405
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