Saturn Raumtransit 3: Die Insel auf dem Saturn -  Wilfried A. Hary,  Hendrik M. Bekker,  Alfred Bekker

Saturn Raumtransit 3: Die Insel auf dem Saturn (eBook)

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2023 | 1. Auflage
100 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7086-9 (ISBN)
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Helium-3 ist der Schlüssel der Energieversorgung für die Menschheit. Es wird auf dem Saturn gefördert und auf dessen Mond Titan in riesige Transportraumschiffe - Wale genannt - verladen und in Richtung Erde geschickt. Doch auf dem Titan hat es einen Umsturz gegeben. Rebellen übernahmen die Macht und konnten weitgehende Forderungen durchsetzen. Aber der Gegenschlag der Erde folgt prompt: Ein Mann namens Clark Dorn wird zusammen mit einem Roboter als blinder Passagier eines Transportwals zum Titan geschickt, um die Rebellion zu beenden. Gleichzeitig wird in der Saturnatmosphäre der Bau einer riesigen, inselartigen Station beobachtet. Um dieser Bedrohung zu begegnen, müssen die Rebellen mit ihren Gegnern kooperieren: den Ausgestoßenen auf der Oberfläche des Titan, die in abgestürzten Transportraumschiffen zu überleben versuchen...

Saturn Raumtransit 3: Die Insel auf dem Saturn


Wilfried A. Hary, Hendrik M. Bekker, Alfred Bekker





Helium-3 ist der Schlüssel der Energieversorgung für die Menschheit. Es wird auf dem Saturn gefördert und auf dessen Mond Titan in riesige Transportraumschiffe - Wale genannt - verladen und in Richtung Erde geschickt. Doch auf dem Titan hat es einen Umsturz gegeben. Rebellen übernahmen die Macht und konnten weitgehende Forderungen durchsetzen. Aber der Gegenschlag der Erde folgt prompt: Ein Mann namens Clark Dorn wird zusammen mit einem Roboter als blinder Passagier eines Transportwals zum Titan geschickt, um die Rebellion zu beenden. Gleichzeitig wird in der Saturnatmosphäre der Bau einer riesigen, inselartigen Station beobachtet. Um dieser Bedrohung zu begegnen, müssen die Rebellen mit ihren Gegnern kooperieren: den Ausgestoßenen auf der Oberfläche des Titan, die in abgestürzten Transportraumschiffen zu überleben versuchen…




***


Die Rochen bringen das Helium-3 vom Saturn zum Titan, ging es Albert Belmonte durch den Kopf. Rochen… Was für ein passender Name!

Aber so war der Mensch.

Er blickte hinaus in den Kosmos und alles, was er fand, belegte er mit höchst irdischen Namen: Rote Rioesen, weiße Zwerge…

Und hier, zwischen Titan und Saturn eben die Rochen.

Die Raumschiffe, die als Rochen bekannt waren, hatten ihre Bezeichnung natürlich aufgrund ihrer Form bekommen. Sie wurden wie halbautomatische Drohnen gesteuert und das trotz ihrer Größe von immerhin dreihundert mal einhundertfünfzig Metern. Für einen Drohnenpiloten eigentlich eine umfassende Aufgabe. Jedenfalls hatte sich das Albert Belmonte so vorgestellt.

Als er damals den Vertrag unterzeichnet hatte mit dem Heliumland-Konzern auf der Erde, war es ihm so vorgekommen, als hätte er damit so etwas wie den Höchstpreis in einer Lotterie gewonnen. Dabei hatte er für seine Bewerbung lediglich einen umfangreichen Test bestehen müssen.

Für Belmonte eine Kleinigkeit. Anstatt eine ordentliche Ausbildung zu machen oder gar einer geordneten Arbeit nachzugehen, hatte er seine komplette Zeit lieber damit verbracht, aufwändige Videospiele zu spielen und manchmal sogar auf entsprechenden Meisterschaften zu bestehen.

Er war dort einer der besten gewesen, ohne Frage. Und da hätte er Probleme haben sollen mit der Steuerung einer Drohne, auch wenn die so riesig war wie so ein Rochen?

Die Ernüchterung kam für ihn erst bei Dienstantritt nach zwei Jahren Flug zum Titan. Eine Zeit, in der er vor allem eines getan hatte: Videospiele. Gewissermaßen rund um die Uhr. Und allein schon bei der Vorstellung damals, dass er als Drohnenpilot praktisch genauso weitermachen konnte, um dafür auch noch gut bezahlt zu werden, war ihm tatsächlich geradezu paradiesisch vorgekommen.

Ja, richtig, bis eben zum Dienstantritt.

Allein schon, als er gesehen hatte, in welchem Zustand sich Titan City befand, sein neues Zuhause. Niemand schien Interesse daran zu haben, auch nur so etwas wie einen Mindestkomfort einzurichten.

Er, der sein bisheriges Leben lang eigentlich seinen Eltern auf der Tasche gelegen hatte, die am Ende nicht mehr hatten bezahlen wollen, war im wahrsten Sinne des Wortes vom Regen in die Traufe gekommen.

Seitdem saß er da, umgeben von Technik, die, gemessen an dem gegenwärtigen Standard auf der Erde, geradezu vorsintflutlich erschien, vor allem für einen Freak wie ihn, und steuerte einen der Rochen, der das eigentlich auch ohne Pilot schaffte. Zumindest eben den Flug vom Titan hinunter in die tieferen Schichten der Atmosphäre des Saturn, um dort Helium-3 aufzunehmen.

Natürlich in noch vermischter Form, denn das Helium-3 musste ja erst in Titan City angereichert werden.

Die eigentliche Aufgabe für einen Piloten war dabei die ständige Überwachung. Man hätte die Rochen sicherlich auch vollautomatisch auf den Weg schicken können, doch die Atmosphäre des Saturn war im wahrsten Sinne des Wortes unberechenbar. Jegliche auch noch so geringfügige Wetteränderung hatte ungeahnte Folgen, und so ein Rochen musste sofort entsprechend angepasst werden. Das konnte nach wie vor ein Mensch wesentlich besser erledigen als jegliche Automatik, die ihn dabei lediglich unterstützte.

Es sei denn, diese wäre deutlich teurer gekommen als eben der Mensch hier oben, der als Drohnenpilot sich für viele Jahre verdingt hatte, um am Ende als sogenannter gemachter Mann auf die Erde zurückkehren zu dürfen.

Um dort weiterhin sein Hobby zu frönen und niemals mehr arbeiten gehen zu müssen beispielsweise. So jedenfalls das, was der Vertag mit dem Heliumland-Konzern Albert Belmonte versprochen hatte.

Er musste keinen der Ausgestoßenen fragen, um zu wissen, dass Versprechungen das eine waren, aber die Realität in der Regel eine völlig andere.

Denn dann hatte auch noch die Führung auf dramatische Weise gewechselt. Vorher war der große Boss auf der Raumstation Hamilton Philip de Witt gewesen, und jetzt war es seit nunmehr sechs Jahren Joshua Black.

Diesmal als gewählter Präsident, kürzlich erst wieder in seinem Amt bestätigt mittels demokratischer Wahlen. Mit überwältigender Mehrheit sogar.

Es war jedoch nicht jeder begeistert davon. Beispielsweise der Rochenpilot Albert Belmonte nicht, der dadurch all seine Zukunftspläne als geplatzt ansehen musste.

Einen Vertrag, wie auch immer geartet, mit dem Heliumland-Konzern gab es nämlich seit sechs Jahren nicht mehr. Keinen, der noch hätte gültig sein können jedenfalls. Denn mit der gewaltsamen Übernahme sowohl von Titan City als auch der Raumstation Hamilton waren pauschal sämtliche Vertragsarbeiter vertragsbrüchig geworden.

Sie wurden dadurch zwar nicht gerade zu Ausgestoßenen, weil sie immerhin von der UNO als eigener Staat anerkannt worden waren und vor vier Jahre sogar auch noch vom Konzern selbst, aber das nutzte niemandem mehr etwas.

Fakt blieb: Es gab keine geltenden Verträge mehr, also auch keine Vertragslaufzeiten. Und wenn Belmontes Vertrag regulär abgelaufen sein würde, hatte er nur noch die Wahl, entweder hier weiterhin einen Job zu verrichten, den er bereits seit wenigen Tagen nach Dienstantritt als äußerst öde einschätzte, oder freiwillig zur Erde zurückzufliegen.

Doch warum hätte er das tun sollen? Was würde ihn denn auf der Erde erwarten?

Auf keinen Fall nämlich die versprochene Abfindung. Von wegen also der sprichwörtliche gemachte Mann, denn dann würde eher zutreffen der total verarmte Mann.

Inzwischen hatten seine Eltern das Zeitliche gesegnet und ihm auf der Erde dermaßen wenig hinterlassen, dass es niemals zum Überleben reichen würde. Und wer würde schon jemanden einstellen wollen, der so viele Jahre auf dem Titan als Rochenpilot verbracht hatte? Eine Tätigkeit, die es auf der ganzen Erde überhaupt nicht gab.

Der Dauerfrust ließ sich nicht unbegrenzt zurückhalten. Wobei er nach wie vor fürchtete, dafür bestraft zu werden, falls er es wagte, zu offen seinen Unmut zum Ausdruck zu bringen. Obzwar seit sechs Jahren nichts dergleichen mehr passiert war, und das obwohl ihm immer wieder mal durchaus die eine oder andere Bemerkung herausrutschte.

War das denn wirklich so ernst gemeint mit der Demokratie des Titan, der sich inzwischen nur noch „Freier Titan“ nannte? Wenn es ihm jedenfalls vorher passiert wäre, als der Konzern noch das Sagen gehabt hatte, eine unbedachte Bemerkung fallenzulassen, hätte er auf jeden Fall mit Repressalien rechnen müssen.

„Was ist denn nun schon wieder los mit dir?“, erkundigte sich sein Kollege William Rosocha besorgt.

Der Raum, in dem sie an den Kontrollen saßen, hatte Platz für zwei Drohnenpiloten. Ansonsten war alles gespickt mit Bildgebern und Kontrollen, die jeden Laien schwindlig gemacht hätten, nicht jedoch gewiefte Piloten wie die beiden hier.

Das Kontrollzentrum von Titan City hatte einige dieser Räume. Es waren ja auch stets und ständig einige Rochen unterwegs, weil die Gewinnung von Helium-3 bei dem sprichwörtlichen Energiehunger der Erde niemals abreißen durfte. Sie tauchten in die Atmosphäre des Saturn hinunter, passten sich den zum Teil recht turbulenten Bedingungen vor Ort an, saugten sich voll mit der Saturnatmosphäre und stiegen sofort wieder auf, um ihre Fracht zum Titan zu bringen.

Auch die Verladung wurde von den beiden überwacht. Es sei denn, es gab irgendwelche Störungen. Dann wurde die Gesamtsteuerung in den Hauptkontrollraum übertragen, wo man dann mit entsprechenden Reparaturtrupps zusammenarbeitete.

„Nichts ist los!“, gab Belmonte ausweichend Antwort.

„Ich sehe es dir doch an“, blieb sein Kollege hartnäckig, während er virtuos seinen Rochen steuerte. Die Feinsteuerung übernahm die Bordautomatik, aber auch die Grobsteuerung verlangte einiges an Können ab, das William Rosocha nicht beim Videospielen erworben hatte, sondern als Programmierer.

Das war ursprünglich auch sein Job hier in Titan City gewesen. Bis einer der Rochenpiloten kurzfristig wegen Krankheit ausgefallen war und er sich freiwillig dafür gemeldet hatte. Dabei hatte er sich so geschickt angestellt, dass er bis heute diesen Job hatte behalten dürfen.

Was ihm persönlich wesentlich lieber war als die ständige Wartung von veralteten Computersystemen, nur weil der Heliumland-Konzern nichts mehr darin hatte investieren...

Erscheint lt. Verlag 6.2.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-7086-X / 373897086X
ISBN-13 978-3-7389-7086-9 / 9783738970869
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