Historical Saison Band 98 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1795-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 98 - Eliza Redgold, Jenni Fletcher
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HERZENSENTSCHEIDUNG IN CORNWALL von ELIZA REDGOLD
Maud braucht dringend eine neue Anstellung! Um unangenehmen Fragen nach ihrer Vergangenheit zu entgehen, bewirbt sie sich unter dem Namen ihrer Schwester bei dem Besitzer einer Eisenbahnlinie in Cornwall. Dort soll sie sich um seine Tochter kümmern. Schnell wächst ihr nicht nur das kleine Mädchen ans Herz, sondern auch ihr Arbeitgeber Dominic Jago. Doch was passiert, wenn er erfährt, wer Maud wirklich ist?
SECHS WOCHEN MIT DEM DUKE von JENNI FLETCHER
Nein, möchte Beatrix rufen, als sie mit Quinton Roxbury, einem mittellosen Duke, vor dem Altar steht. Aber sie muss diese von ihrem skrupellosen Onkel arrangierte Ehe eingehen. Gleich nach dem Jawort flieht die junge Frau und schlägt ihrem Gatten per Brief die Scheidung vor. Doch Quinton macht ihr einen Vorschlag: Wenn sie ihn nach sechs Wochen Ehe noch immer verlassen will, gibt er sie frei ...



Jenni Fletcher wurde im Norden Schottlands geboren und lebt jetzt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Yorkshire. Schon als Kind wollte sie Autorin sein, doch ihr Lesehunger lenkte sie davon ab, und erst dreißig Jahre später kam sie endlich über ihren ersten Absatz hinaus. Sie hat Englisch in Cambridge und Hull studiert. Für ihre Romane wurde sie mehrfach für die britischen Romantic Novelists? Association Awards nominiert und hat 2020 den Rose Award für die beste Liebesgeschichte des Jahres gewonnen. Jenni Fletcher hatte zu viele Jobs, um sich an alle zu erinnern, aber hat nun endlich einen gefunden, den sie wirklich liebt: Schreiben, vorzugsweise historische Romane. Sie kann über Twitter @JenniAuthor oder über ihre Facebook-Seite JenniFletcherAuthor kontaktiert werden.

1. KAPITEL


Sie ist nah, sie ist nah

Alfred, Lord Tennyson: Maud (1855)

Cornwall, 1855

Es war einmal …

Die Buchstaben verschwammen Maud Wilmot vor den Augen. Eine Träne hing an ihren Wimpernspitzen, aber sie blinzelte sie fort.

Sie schloss das Märchenbuch mit zitternden Fingern und legte es auf ihren Schoß. Mit einem Finger ihrer behandschuhten Hand zog sie die verblassten Goldbuchstaben des Titels nach: Märchen für Kinder.

Selbst die vertrauten Geschichten konnten sie nicht trösten.

Eine Träne tropfte auf den abgegriffenen blauen Ledereinband.

Sie lehnte sich an die Rücklehne des Sitzes und schloss die Augen. Mit den Fingern umklammerte sie immer noch das Buch.

„Es wird funktionieren“, sprach sie sich selbst Mut zu.

Ein tiefer Atemzug.

Dann noch einer.

Sie durfte nicht weinen. Auf keinen Fall. Bisher hatte sie es nicht zugelassen, und wenn sie jetzt damit anfing, konnte sie vielleicht nicht wieder aufhören. Dieser Zug brachte sie immer näher zu ihrer unbekannten neuen Stellung, ihrer letzten, verzweifelten Chance. Sie atmete tief durch, als die Tränen sie zu überwältigen drohten.

Sie würde sich von ihrer Angst nicht überwältigen lassen.

Noch ein Atemzug. Sie ließ sich von der gleichmäßigen Bewegung der Eisenbahn beruhigen. Maud war immer gern mit dem Zug gereist, obwohl es nicht oft vorkam, aber heute entspannte es sie nicht so wie sonst. In der vergangenen Nacht hatte sie kaum geschlafen, hatte sich im Bett hin und her geworfen vor Sorge über das, was vor ihr lag.

Was sonst sollte sie tun? Es ging gegen jede Faser ihres Wesens, aber sie hatte keine andere Wahl.

Sie hörte immer noch Lord Melvilles höhnische Stimme in ihrem Kopf.

Niemand wird Ihnen diese Geschichte glauben.

Als sie nun im fahrenden Zug saß, kehrte sie in Gedanken zurück zu den schrecklichen vergangenen Wochen.

„Oh, Maud.“ Ihre Schwester Martha hatte sie umarmt. „Wie kann es sein, dass du entlassen wurdest? Du bist die beste Gouvernante, die ich kenne.“

„Danke, Martha“, hatte Maud mit erstickter Stimme gesagt. „Aber ich bin nun mal entlassen worden. Ohne Bezahlung und ohne Empfehlungsbrief.“

Sie hatte bei der Unterstützungskasse für Gouvernanten eine Beihilfe beantragt und war in ein möbliertes Zimmer eingezogen, aber das Geld würde nicht lange reichen.

Martha umarmte sie noch einmal. „Ich könnte vielleicht mit Albert sprechen. Du kannst bei uns wohnen.“

„Auf keinen Fall“, war Mauds Antwort, obwohl ihr der Mut sank. Die Zeit wurde knapp, bald würde sie auf der Straße sitzen. „Ihr seid frisch vermählt, Martha. Ich möchte euch nicht zur Last fallen.“

„Du wärst uns keine Last“, sagte Martha. „Dies alles ist so unfair!“

„Unfair oder nicht, ich muss einen Ausweg finden.“ Maud wusste, dass sie nicht so tapfer war, wie sie sich anhörte. Trotzdem wollte sie ihre Schwester nicht belasten, die erst vor kurzer Zeit ihr Glück mit Albert gefunden hatte. Und sie hatte Martha nicht einmal die ganze Geschichte erzählt.

Sie konnte es nicht.

Es war so unsagbar schrecklich.

„Was wirst du denn nun tun?“, fragte Martha und schaute sie besorgt an.

Maud biss sich auf die Lippen. „Ich muss eine neue Stellung als Gouvernante finden. Ohne Referenzen ist es sehr schwierig, vielleicht unmöglich. Aber ich habe leider keine andere Möglichkeit, für meinen Unterhalt zu sorgen, und ich liebe Kinder. Doch nach allem, was geschehen ist …“ Sie presste die Hände zusammen, „… wird niemand Miss Maud Wilmot einstellen wollen.“

In diesem Moment kam ihr die Idee. „Martha … Hast du mir nicht von einem Stellenangebot in Cornwall erzählt?“

Ihre Schwester nickte. „Ja, das war kurz bevor Albert mir den Heiratsantrag machte. Ich hatte mich beworben und sehr lange auf eine Antwort gewartet. Dann kam endlich ein Brief, in dem stand, dass man sehr erfreut wäre, mich in Pendragon Hall einzustellen.“

„Hast du zurückgeschrieben?“, fragte Maud. Natürlich würde Martha Ja sagen, und damit hatte es sich erledigt. Es war sowieso eine absurde Idee.

Doch Martha schüttelte den Kopf, dass ihre blonden Löckchen flogen. „Noch nicht.“

„Also erwartet man dort immer noch eine Miss Wilmot“, sagte Maud langsam.

Sie und Martha waren fast gleichaltrig, Maud mit sechsundzwanzig zwei Jahre jünger als ihre Schwester. Beide hatten schon einige Jahre als Gouvernanten gedient und besaßen viel Erfahrung.

Es könnte funktionieren, obwohl es vermessen wäre. Nicht nur das – es wäre sogar äußerst skandalös. Doch sie hatte nichts zu verlieren. Sie musste es versuchen.

„So ist es“, hatte Martha gesagt und große Augen gemacht. „Oh, Maud, du hast wieder diesen Gesichtsausdruck, den du immer hast, wenn du eine Geschichte erzählst …“

Maud öffnete die Augen. Nun war sie hier in Cornwall, und die Räder der Eisenbahn ratterten auf den Gleisen unter ihr. Um sich aufzumuntern, betrachtete sie die schöne Landschaft, die vor dem Fenster an ihr vorbeizog.

Es war eine große Erleichterung gewesen, zu dieser Reise aufzubrechen. Je weiter der Zug nach Westen vorankam, desto freier begann sie sich zu fühlen. Der Zug kam sehr viel schneller vorwärts als ein Pferdefuhrwerk, es war fast schwindelerregend. Und es gab so viel zu sehen. Die Landschaft wurde immer wilder, je tiefer sie nach Cornwall gelangten.

Am Anfang der Reise hatte sie noch die Rückseiten der Londoner Häuser mit ihren Gärten und Wäscheleinen gesehen, aber bald erreichten sie eine Hügellandschaft, wo die grünen Weiden gesprenkelt waren mit Schafen und Kühen. In Exeter hatte sie beim Bahnhof in einem Gasthof übernachtet, der erstaunlich gemütlich war und von ihrem neuen Arbeitgeber bezahlt wurde. Danach ging es weiter nach Südwesten. Immer seltener tauchten Dörfer und einzeln stehende Landhäuser auf, je mehr sie sich der abgelegenen, schroffen Küste näherten.

Sie spürte einen kleinen aufgeregten Schauer an ihrem Rücken hinabrinnen.

Noch einmal holte sie den Brief hervor, den sie in das Märchenbuch gesteckt hatte.

Oben war die seltsame Adresse aufgedruckt: Pendragon Hall, West Cornwall. Darunter befand sich ein Wappenschild mit drei schwarzen Kreuzen auf goldenem Grund und einem schwarzen Band in einem nach oben gerichteten Pfeil.

Werte Miss Wilmot,

Das zumindest war so weit richtig.

Sie legte das Blatt für einen Moment auf ihren Schoß. Immerhin stand da nicht Werte Miss Martha Wilmot. Es war Miss Wilmot, die sie wollten, und sie würden eine Miss Wilmot bekommen.

Sie schluckte und las weiter.

ich habe Ihre Zusage zu der Stellung als neue Gouvernante erhalten. Hiermit sende ich Ihnen die Zugfahrscheine.

Ich erwarte Sie baldmöglichst in Pendragon Hall.

Ergebene Grüße

Sir Dominic Jago

Sie zog mit der Fingerspitze den Namen nach. Es war eine große energische Handschrift. Die Nachricht war knapp und in schwarzer Tinte geschrieben.

Jago. Ein ungewöhnlicher Name, den sie noch nie gehört hatte.

Jetzt konnte sie nur hoffen, dass er ihren richtigen Namen nie gehört hatte.

Niemand wird Ihnen diese Geschichte glauben.

Ihre Finger zitterten immer noch, als sie den Brief zusammenfaltete. Aus den anderen Unterlagen, die Martha an sie weitergegeben hatte, wusste sie, dass die Bedingungen für ihre neue Stellung sehr gut waren, viel besser als erwartet, besonders für eine Stellung auf dem Land. Es war nicht ungewöhnlich, dass eine Gouvernante nichts als Kost und Logis für ihre Arbeit angeboten bekam anstelle einer Bezahlung. Doch in Pendragon Hall wurde ein gutes Gehalt geboten, sodass sie etwas würde sparen können. Sie brauchte es, denn nach ihrer letzten Arbeitsstelle stand sie mit leeren Händen da.

Sie würde nur ein Kind unterrichten – ein Mädchen, Rosabel, sieben Jahre alt, das sich von einer Krankheit erholte. In dem Stellenangebot wurden keine weiteren Kinder erwähnt, und Sir Dominic Jago war Witwer.

Zu ihrer Überraschung lag dem Brief von Sir Dominic für den letzten Teil der Strecke ein Erste-Klasse-Ticket der West Cornish Railway bei. In den ersten Zügen – sie hatte zweimal umsteigen müssen – war sie in der zweiten Klasse gereist, wie es üblich war für Gouvernanten, Lakaien, Zofen und andere Bedienstete. Eine Fahrt in der ersten Klasse war etwas für die Oberschicht, nicht für Gouvernanten.

Sie lehnte den Kopf an den Ledersitz. Das Erste-Klasse-Abteil der West Cornish Railway war so sauber und neu, dass es noch nach Politur roch. Die Messingbeschläge und – handgriffe glänzten, und eine hübsche Messinglampe blieb ständig eingeschaltet, sodass sie sogar lesen konnte, wenn sie durch Wälder und Tunnel fuhren. Es gab drei private Abteile in dem Waggon, die jeweils durch eine Trennwand aus Holz voneinander abgeteilt waren. In jedem Abteil standen zwei Ledersitze einander gegenüber.

Es war sehr geräumig. Maud streckte die Beine unter ihren Röcken aus. Sie trug mehrere Schichten von Unterröcken übereinander aus Batist, Flanell, Wolle und Baumwolle. Neuerdings waren Reifröcke modern, und beinahe hätte sie sehnsüchtig geseufzt. Wie gern hätte sie einen Reifrock, doch sie konnte es sich nicht leisten, ihre Kleider im neuen Stil umarbeiten zu lassen. Bis sie sich diesen Luxus...

Erscheint lt. Verlag 25.4.2023
Reihe/Serie Historical Saison
Historical Saison
Übersetzer Renate Körting, Eleni Nikolina
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlanderliebesromane • Historical Saison • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband • SpringSale24
ISBN-10 3-7515-1795-2 / 3751517952
ISBN-13 978-3-7515-1795-9 / 9783751517959
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