Historical Exklusiv Band 103 (eBook)
512 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1784-3 (ISBN)
HERRIN MEINES HERZENS von MARGO MAGUIRE
Als die schöne Cristiane Mac Dhiubh an der Seite von Lord Adam Sutton Kurs auf Bitterlee nimmt, möchte sie vor Glück zerspringen. Doch wie in ihrer schottischen Heimat, wo man sie ächtete, weil in ihren Adern englisches Blut fließt, stößt Cristiane nun auf Ablehnung, weil ihr Name und ihr Akzent ihr schottisches Erbe verraten! Kann sie in Adams Armen ein wirkliches Zuhause finden?
HOCHZEIT AUF BAINCROFT CASTLE von LYN STONE
Freudig vernimmt der tapfere Edouard Gillet, dass Anne of Baincroft endlich zur Ehe mit ihm bereit ist. Seit sein Blick auf die schottische Schönheit gefallen ist, brennt er vor Begehren nach ihr! Er ahnt nicht, dass seine bezaubernde Braut ein Geheimnis hat, das sie auch nach der Hochzeit um jeden Preis vor ihm bewahren will ...
Seit 1999, als Margos erstes Buch ' The Bride of Windermere' erschien,, verkaufte sie mehrere historische Liebesromane an Harlequin. Inzwischen arbeitet sie hauptberuflich als Autorin und genießt die Flexibilität ihrer Tagesplanung, die sie zu ihrer Zeit als Krankenschwester nicht hatte. Mit drei Teenies zu Hause und einem regen Familienleben ist sie auf alles Mögliche vorbereitet. Als besonders erfreulich empfindet sie es, dass sie ihre künstlerische Seite ausleben und Romane verfassen kann.
1. KAPITEL
Das Dorf St. Oln, Schottland
1300
Cristiane inghean Domhnall, die Tochter des Domhnall Mac Dhiubh und einer Engländerin, saß auf einem Felsvorsprung mit Blick auf die wilden, schwarzen Wellen der Nordsee. Der Wind hatte zugenommen, und dunkle Wolken zogen auf. Cristiane wusste, dass es bald heftig regnen würde.
Doch es war ihr egal. In der Nähe gab es eine Höhle, in der sie sich zur Not unterstellen könnte. Am liebsten würde sie gar nicht ins Dorf zurückkehren. Bei Gott, seit dem Tod ihrer Eltern war sie in St. Oln kaum noch geduldet.
Cristiane streckte einen Arm aus und öffnete die Hand. Schon bald kam ein Paar Dreizehenmöwen näher, die eine zögerlicher als die andere. Die mutigere Möwe hielt inne und sah zu der jungen Frau, hüpfte näher heran, beäugte die ausgestreckte Hand, legte den Kopf von einer Seite auf die andere und betrachtete die Brotkrumen in der Handfläche.
Cristiane lächelte wehmütig. Seit Jahren spielte sie dieses Spiel, mit den Trottellummen, den Krähenscharben und den Papageitauchern, die den Küstenstreifen bewohnten. Die Seevögel hatten keine Angst vor ihr, obwohl sie stets argwöhnisch blieben. Von den Tieren war auch nichts anderes zu erwarten.
Doch bald schon würde sie die Vögel nicht mehr sehen. Denn ihre Mutter hatte alles in die Wege geleitet, damit ihre Tochter sicher nach York geleitet würde, zum Sitz ihres Onkels. Elizabeth von York hatte immer gewusst, dass Cristiane hier in St. Oln keine Zukunft beschieden war. Als Mac Dhiubh, der Vater des Mädchens, in einem Gefecht mit einem benachbarten Clan ums Leben gekommen war, hatte Elizabeth damit begonnen, für Cristiane ein neues Zuhause zu suchen.
Und vielleicht wartete in York ein zukünftiger Gemahl auf sie. In St. Oln gab es niemanden, der sie zur Frau nehmen wollte, vor allem jetzt nicht, da ihr Vater tot war. Kein Schotte würde aus freien Stücken eine Frau ehelichen, in deren Adern englisches Blut floss.
Auch für Cristiane gab es niemanden, den sie gerne geheiratet hätte, obwohl sie sich nach einem Gemahl und einer Familie sehnte. Mit zweiundzwanzig Jahren waren alle jungen Frauen des Dorfes längst verheiratet, und viele von ihnen hatten bereits Babys und kleine Kinder, die zu ihren Füßen spielten. Cristiane schmerzte die Gewissheit, dass ihr diese Freuden wohl niemals vergönnt wären.
Sie wusste, dass sie anders als die übrigen jungen Frauen war. Abgesehen davon, dass ihre Mutter Engländerin war, war sie getrennt von den Dorfkindern aufgewachsen. Ihr Vater hatte sie in Französisch und Latein unterrichtet, und sie konnte lesen. Sie hatte sogar Stunden für sich allein gehabt, in denen sie die Klippen erforscht und die Lebensweise der Tiere an der Küste kennengelernt hatte.
Es wunderte sie daher nicht, dass sie keinem der Männer aus St. Oln gefiel.
Die tapfere Möwe kam näher, und mit ihrem langen, scharfen Schnabel stahl sie sich rasch die kleinen Brotstückchen aus Cristianes Hand. Sofort hüpfte sie davon, pickte an ihrer Mahlzeit und musste sich mit ihrer schüchternen Gefährtin um die Bissen streiten. Cristiane schloss die Hand. Sie zog die Knie bis an die Brust und schlang die Arme um die Beine.
Sie dachte daran, dass ihr nur noch ein oder zwei Tage in St. Oln blieben, bevor die Männer des Grafen sie abholten. Es war der innigste Wunsch ihrer Mutter gewesen, dass Cristiane jenem armen, unfreundlichen Land den Rücken kehrte, in das Elizabeth vor so vielen Jahren von ihrem eigenen Vater verbannt worden war. Jetzt, da ihre Mutter tot und begraben war, sah sie sich gezwungen, ihren letzten Willen zu erfüllen.
Es waren bittersüße Aussichten. Cristiane bedauerte es keinesfalls, das Dorf St. Oln verlassen zu müssen, dennoch würde sie in den unbekannten Landstrichen im Süden die tröstliche Gegenwart der vertrauten Seevögel und den Anblick ihrer Brutplätze auf den geliebten Klippen vermissen.
Aber sie hatte keine Wahl. Ihre aus England stammende Mutter war die Gemahlin des Mac Dhiubh gewesen, und daher hatte man sie so lange geduldet, wie Frieden im Land herrschte und ihr Ehemann lebte. Doch das einst so blühende St. Oln hatte schlechte Zeiten erlebt. Bedingt durch den Krieg gegen den englischen König und zahlreiche Gefechte mit benachbarten Clans, betrachteten die Dorfbewohner alle Fremden mit Argwohn, selbst Lady Elizabeth und ihre Tochter Cristiane inghean Domhnall. Auf den Einfluss ihres verstorbenen Vaters war nicht länger Verlass.
Cristiane hatte stets gewusst, dass sie Verbindungen nach England besaß. Der ältere Bruder ihrer Mutter war der Graf von Learick, mit Besitztümern südlich von York, und es entsprach dem letzten Willen der Verstorbenen, dass Cristiane sich zu ihrem Onkel begeben sollte. An ihrem Sterbebett hatte sie ihrer Mutter das Versprechen geben müssen, den Männern des Grafen zu folgen, die sie aus St. Oln abholen würden.
In welcher Beziehung Lady Elizabeth zu dem Grafen von Bitterlee gestanden hatte und warum es Getreue aus Bitterlee waren, die sie mitnehmen sollten, wusste Cristiane allerdings nicht. Als ihre Mutter dieses Vorhaben angesprochen hatte, war sie bereits zu schwach gewesen, um auf einzelne Fragen eingehen zu können. Es kam Cristiane allerdings immer noch merkwürdig vor, dass sie nicht sofort von ihrem Onkel abgeholt wurde, um auf direktem Wege nach York zu gelangen.
Jetzt war es zu spät, Genaueres zu erfahren. Vor ihrem Tode hatte Elizabeth nur sehr selten über ihre Familie gesprochen, und daher wusste Cristiane wenig von ihren Verwandten. Sie hatte lediglich gehört, dass ihre Mutter vor Jahren von ihrem Vater verstoßen und nach St. Oln geschickt worden war, um die Frau von Domhnall Mac Dhiubh zu werden. Die Wahl war auf Domhnall gefallen, da Cristianes Onkel aus York den Schotten Jahre zuvor in Paris kennengelernt hatte.
Cristiane seufzte, als die ersten Regentropfen ihr Gesicht benetzten. Es war ein milder Frühlingstag, doch der Regen, der ihr ins Gesicht schlug, war kalt. Sie raffte ihren dünnen, verblichenen Rock und kletterte zu der kleinen Höhle, in der sie einige ihrer kostbaren Habseligkeiten aufbewahrte. Da niemand je auf diese Klippen kam, waren ihre Sachen dort sicher.
Eine sonderbare Vereinbarung, dachte Adam, dass es der jungen Schottin gestattet war, sich an Bitterlee zu gewöhnen, bevor er sie zu seiner Frau machte. Dennoch hatte er Sir Charles aufgetragen, in dem Schreiben an Elizabeth Mac Dhiubh der Bedingung zuzustimmen. Schließlich entsprach die vorzeitige Ankunft von Mac Dhiubhs Tochter genau Adams Vorstellungen. Denn auf diese Weise wäre er nicht gezwungen, eine Frau zu ehelichen, die ihm nicht zusagte.
Nein, es war geradezu von Vorteil für ihn, dass ihre Mutter darauf bestanden hatte, Cristiane Zeit zu lassen, um sich auf Bitterlee einzugewöhnen, bevor überhaupt von Heirat die Rede war. Auf diese Weise bliebe auch ihm Zeit, abzuwägen und sich auf sie einzustellen.
Adam bezweifelte ohnehin, dass die junge Frau infrage käme. Selbst wenn sie zur Hälfte Engländerin war, so war sie dennoch bei den Schotten aufgewachsen, bei wilden, ungehobelten Menschen, die allem Englischen mit entschiedenem Misstrauen begegneten. Der Clan des Mac Dhiubh trug vermutlich sogar die Verantwortung für die Plünderungen der englischen Besitztümer, die entlang der schottischen Grenze lagen.
Adam hatte kein Verlangen nach einer blutrünstigen, schottischen Gemahlin.
St. Oln ist ein armes Dorf, dachte er, als er und seine Begleiter vor der baufälligen Steinkirche abstiegen. Sein Bein, das in der Schlacht von Falkirk übel zugerichtet worden war, schmerzte von dem langen Sitzen im Sattel. Zudem setzte ihm der kalte Regen zu. Für einen Moment hielt er inne, während seine beiden Begleiter sich zu ihrem Herrn gesellten, dann humpelte er zu den Stufen am Kircheneingang und ließ den Blick über das Dorf schweifen.
Hier leben die wahren Opfer der Kriege, dachte er, Menschen, die nach den Schlachten übrig blieben, in Lumpen, hungrig und jeder Hoffnung beraubt. Als die drei gepanzerten englischen Ritter Ehrfurcht gebietend in das Dorf geritten waren, hatten die Bewohner ihre Kinder genommen und waren in ihren Behausungen verschwunden.
„Ihr seid demnach der englische Herr?“, erscholl eine tiefe, männliche Stimme von der geöffneten Kirchentür am oberen Treppenabsatz.
Der Blick des Grafen fiel auf einen alten, grauhaarigen Dorfpriester, der vom Kirchenportal auf ihn herabschaute. Adam nickte kurz und erklomm die Stufen.
„Ich hatte Euch früher erwartet“, sagte der alte Mann und zog sich ein kleines Stück zurück, um sich vor dem Regen zu schützen.
Adam war dankbar, dass er und seine Begleiter die vergleichsweise warme Kirche betreten durften. „Wenn Ihr meinen Getreuen mitteilt, wo sich Lady Elizabeth aufhält“, erwiderte er, „werden sie die Dame und ihre Tochter hierher bringen.“
Sie waren an einer verfallenen Burg aus Stein und Holz vorbeigeritten, die gewiss niemandem mehr eine sichere Bleibe bot. Nicht einmal einer Schottin. Demnach musste Lady Elizabeth in einer der erbärmlichen Hütten untergebracht sein, die den schmalen Weg säumten. Adam hoffte, dass die Edelfrau nicht zu schwach für die Reise war und sich der Aufbruch von diesem unangenehmen Ort dadurch vielleicht noch verzögerte.
„Ihr braucht Eure Männer nicht loszuschicken“, antwortete der Priester. „Jeder in St. Oln hat Euch kommen sehen – es dauert nicht lange, bis das Mädchen erscheint.“
„Was ist mit ihrer Mutter?“, erkundigte sich Adam.
„Sie starb vor vierzehn Tagen, möge...
Erscheint lt. Verlag | 25.4.2023 |
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Reihe/Serie | Historical Exklusiv | Historical Exklusiv |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
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ISBN-10 | 3-7515-1784-7 / 3751517847 |
ISBN-13 | 978-3-7515-1784-3 / 9783751517843 |
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