Jack Slade 977 (eBook)

Ritt auf Leben und Tod

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4470-6 (ISBN)

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Jack Slade 977 - Jack Slade
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Claire Hudson reist in den Westen Wyomings, um ihren Vater zu besuchen, der an der Grenze zum Indianerland ein Fort der US-Kavallerie kommandiert. Captain Nat Hudson entsendet eigens eine Patrouille unter Führung des Scouts John McCain zur Bahnstation, um seine Tochter abzuholen und sicher ins Fort zu bringen.
Als jedoch auf dem Rückweg eine Bande von Büffeljägern eine Bisonherde abschlachtet und dabei einen mythischen weißen Büffel tötet, graben die Lakota das Kriegsbeil aus. Ein Krieg zwischen den Indianern und den weißen Eindringlingen entbrennt. Alle, die sich diesen Krieg wünschen, triumphieren. Doch für die Patrouille wird es ein Ritt auf Leben und Tod. Denn sie gerät zwischen alle Fronten ...


Ritt auf
Leben
und Tod

Claire Hudson reist in den Westen Wyomings, um ihren Vater zu besuchen, der an der Grenze zum Indianerland ein Fort der US-Kavallerie kommandiert. Captain Nat Hudson entsendet eigens eine Patrouille – unter Führung des Scouts John McCain – zur Bahnstation, um seine Tochter abzuholen und sicher ins Fort zu bringen.

Als jedoch auf dem Rückweg eine Bande von Büffeljägern eine Bisonherde abschlachtet und dabei einen mythischen weißen Büffel tötet, graben die Lakota das Kriegsbeil aus. Ein Krieg zwischen den Indianern und den weißen Eindringlingen entbrennt. Alle, die sich diesen Krieg wünschen, triumphieren. Doch für die Patrouille wird es ein Ritt auf Leben und Tod. Denn sie gerät zwischen alle Fronten ...

Es war ein gewaltiges Meer brauner, zotteliger Rücken, Tier an Tier, und sie rannten, trabten und wogten wie die Wellen eines mächtigen Ozeans. Es war eine der größten Bisonherden, die noch durch die Weiten des Graslandes am Fuße der Rocky Mountains zogen: Zehntausende, urzeitlich anmutende Tiere, Büffel auf ihrem Weg hinauf in den Norden. Seit Jahrtausenden zogen die Herden im Frühjahr diesen Weg.

Doch ihre Zeit ging zu Ende.

Chuck Masters' dunkle Augen leuchteten bösartig. Was er sah, war bares Geld! Nichts anderes! Diese verdammten Monster würden ihm jede Menge Dollars einbringen, denn drüben in Fort Cameron benötigte er nur ihre Zungen. Wenn er und seine Männer für jede Zunge fünf Dollar erhielten und wenn es ihnen gelang, tausend Tiere zu töten, verdienten sie damit fünftausend Dollar. Das war verdammt viel Geld, vor allem hier draußen um Westen. Zumal Dick Lester ganz sicher noch einen Bonus obendrauf legen würde.

Chuck Masters war ein bulliger Mann, ein Kerl, der einen Stier reiten und jedes Pferd einfach zur Seite schleudern konnte. Bisons hasste er auf den Tod, denn die stammten, seiner Ansicht nach, direkt aus der Hölle. Sie waren zottelige, stinkende Ausgeburten der Unterwelt, die auf dieser Erde nichts zu suchen hatten. Ebenso wenig übrigens wie diese dreckigen Lakota.

Chucks dunkle Augen leuchteten, und seine massigen Kiefer, die von schwarzen Bartstoppeln übersät waren, mahlten. Zwei geladene Gewehre hingen an seinem Sattelknopf, und jede Waffe konnte sieben Schuss abgeben. Zusammen mit dem Gewehr, das er in seiner Hand hielt, machte das schon mal einundzwanzig tote Bisons. Diese stinkenden Teufel waren eine Plage und ein Fluch.

Fünf Männer hielten neben Masters auf ihren Pferden an: Es waren abgerissene, halb verwilderte Gestalten, Typen, die durch den Westen zogen, um Geld zu machen, ohne sich dabei weiter anstrengen zu müssen. Auch sie hatten mehrere Ersatzgewehre an ihren Sattelknöpfen hängen. Sie hatten sich gut auf die Jagd vorbereitet. Allein mit der ersten Angriffswelle würden sie mehr als zweihundert Bisons töten. Das waren dann schon mal die ersten tausend Dollar.

Dollars. Dollars. Dollars.

Der Büffeljäger sah die Lust am Töten in den Augen seiner Kumpane. Erblickte Spaß am Töten und Spaß am Geld. Gut so! Denn diese verdammten Monster, diese stinkenden, zotteligen Teufel, die in riesigen Herden durch die Prärie zogen, sollten von der Erde verschwinden.

Er nickte seinen Kumpanen zu.


»Okay«, stieß er hervor. »Machen wir sie fertig!«

Noch witterten die Bisons nicht die Männer.

Diese hoben ihre Gewehre ans Auge.

In dieser Sekunde drehte der Wind, und die Büffel hoben ihre Köpfe und blickten zu den Reitern herüber. Doch im gleichen Atemzug krachten bereits die ersten Schüsse. Die vollkommen überraschten Tiere wurden in ihre massigen, urzeitlich anmutenden Köpfe getroffen, und eine Art Ruck ging durch ihre gewaltigen Körper. Dann knickten die Beine unter ihnen weg, und sie stürzten zu Boden.

Für einen Augenblick herrschte Überraschung unter den Tieren. Doch dann rannten die Bisons los. Die gesamte Herde setzte sich in Bewegung, stürmte in Panik vorwärts. Aber immer mehr Schüsse krachten, und immer mehr großkalibrige Kugeln forderten ihren blutigen Tribut. Das Massaker begann.

Fort Cameron war vor einigen Jahren erst im Grasland am Fuße der Rocky Mountains errichtet worden. Ewig wogte das hohe Präriegras im Wind. Fern im Westen waren an klaren Tagen die gewaltigen, mit Schnee bedeckten Gipfel der Rockies zu erkennen, während im Norden die kanadische Grenze nicht weit entfernt war. Nach Osten hin dehnte sich die endlose Prärie. Lerchen zogen über den strahlend blauen Frühlingshimmel, und große Kolonien von Murmeltieren und Präriehunden lebten in den Weiten des Landes.

Auch Indianer lebten hier, vor allem Lakota und Shoshonen, Crow und Oglala. Fort Cameron war in jenen Tagen der äußerste Außenposten der weißen Zivilisation.

Captain Nat Hudson trat aus dem Blockhaus, in dem seine Kommandantur und seine Privatwohnung untergebracht waren, blieb im Hof seines Forts stehen und ließ sich die warme Nachmittagssonne ins Gesicht scheinen.

Es war Frühsommer, und die Tage wurden wieder lange und heiß. Hudson befehligte fünfundzwanzig Reiter, und das Gebiet, das er kontrollierte, reichte vom Yellowstone bis hinüber nach Kanada, von Worland bis zum Burris-Wind-River-Gebiet.

Er war knapp fünfzig Jahre alt, ein Veteran des Civil Wars, ein hoch gewachsener, hagerer Mann mit einem kantigen, von Wind und Wetter gegerbtem Gesicht und einem gezwirbelten, bereits ergrauten Schnauzbart. Seine grauen, schmalen Augen, die tief in ihren Höhlen lagen, blickten aufmerksam.

Das Kommando von Fort Cameron war der letzte Schritt auf seiner Karriereleiter, die bereits in ihrem Zenit stand. Immerhin war es eine verantwortungsvolle Aufgabe, die sich jedoch durch eine gewaltige Langeweile auszeichnete. Tag für Tag wogte das Gras im Wind, zogen die Wolken über den weiten Himmel und leuchtete der Schnee der Berge in der Ferne.

Langsam schlenderte Hudson über den Hof seines Forts. Cameron war von hohen Palisaden umgeben, und sogar ein Wachtturm ragte an der Seite des Eingangstores auf. Außer dem Haus des Captains fand man hier noch das Wohnhaus der Mannschaften, einen Stall sowie eine Schmiede und einen großen Schuppen, in dem von Gewehren und Munition über allerlei Werkzeug bis hin zu großen Säcken voller Mehl und Bohnen alles gelagert wurde, was man hier draußen benötigte.

Vor dem Tor stand ein Soldat gelangweilt Wache. Er salutierte.

»Guten Tag«, grüßte er den Captain.

»Irgendwas Besonderes passiert?«, fragte Hudson.

»Nein, nichts Besonderes.«

»Dachte ich mir.« Nat Hudsons Blick glitt über die Blockhäuser und Hütten, die sich entlang des Fahrwegs vor dem Tor des Forts angesiedelt hatten.

Eine richtige, kleine Main Street war entstanden, an der sich rund drei Dutzend Gebäude reihten. Dazu gehörten ein Saloon – das ›Big Country‹ – und ein Store, und man konnte hier so ziemlich alles und jedes kaufen. Das Wohnhaus des Geschäftsmannes und Indianeragenten Dick Lester fand man hier ebenso wie die Häuser zweier Farmer, die sich im vergangenen Sommer in Cameron angesiedelt hatten und nun das Fort und seine Bewohner mit frischem Gemüse versorgten. Mehrere Jäger hatten sich zudem hier angesiedelt, und in einigen Hütten lebten Indianer. Doch die waren harmlos; in aller Regel handelte es sich um heruntergekommene Säufer.

Der Captain schlenderte die Main Street entlang. In den Wintermonaten verwandelte sie sich in reines Eis, im Frühjahr in einen knöcheltiefen Matsch und nun, da der Sommer kam, in eine Staubwüste.

Immerhin konnte er im Big-Country-Saloon einen Schluck nehmen. Ein Gläschen Whiskey am Nachmittag hatte noch keinem geschadet. Zudem Ben Will, der das Big-Country betrieb, seinen Whiskey extra aus Chicago bezog. Jedenfalls seinen besseren Whiskey; den Fusel, den er an einfache Soldaten, umherziehende Jäger oder saufende Ureinwohner ausschenkte, mischte er angeblich in der Regentonne hinter seinem Haus selbst zusammen.

Hudson stieß die rote Schwingtür auf und trat ins Innere des Saloons. Angenehme Kühle und ein schummriges Halblicht wehten ihm entgegen. Er schlenderte zum Tresen, an dem bereits zwei junge Cowboys standen. Es gab Gerüchte, dass in diesem Sommer eine Herde mit dreihundert Longhorns beim Fort eintreffen sollte. So manche Rancher des Ostens waren scharf auf das saftige Präriegras hier draußen.

Ben Will, ein kleiner Mann mit einer Glatze, wienerte gerade hinter dem Tresen seine Gläser. Er trat auf den Captain zu.

»Guten Tag, Mr. Hudson«, grüßte er. »Herrlicher Tag heute, was?«

»Das können Sie sagen.«

»Was darf es sein?«

»Ich habe gehört, Sie haben neuen Whiskey auf Vorrat«, sagte der Captain.

»Ich erwarte eine neue Lieferung«, erklärte der Saloonbesitzer. »Aber ich habe noch den alten aus Chicago auf Vorrat.«

»Dann geben Sie mir den!«

»Sehr gerne.« Will goss ein großes Glas ein und stellte es vor dem Captain auf den Tresen.

Der trank einen Schluck. Die Flüssigkeit rann durch seine Kehle, und eine angenehme Wärme breitete sich in seinem...

Erscheint lt. Verlag 21.2.2023
Reihe/Serie Jack Slade
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Unger • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-4470-3 / 3751744703
ISBN-13 978-3-7517-4470-6 / 9783751744706
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