John Sinclair 2327 (eBook)

Kampf um das Druidenreich

(Autor)

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2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4505-5 (ISBN)

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John Sinclair 2327 - Rafael Marques
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'Douglas, verflucht, hast du mal auf die Uhr geguckt? Es ist drei Uhr morgens. Ich hoffe für dich, dass du einen verdammt guten Grund hast, Mary und mich aus dem Schlaf zu reißen.'
William O'Rourke, von allen nur Will genannt, gähnte lauthals, während sich seine Frau müde zur Seite wälzte. Es wäre auch zu schön gewesen - ein freier Tag, wenig Gäste in der Pension und am Ende noch gemütlich ausschlafen. Anscheinend war man als Polizist dazu verflucht, niemals seine Ruhe zu finden. Oder er sollte sich zukünftig gründlich überlegen, wem er seine private Telefonnummer gab.
'Ich würde dich bestimmt nicht wecken, wenn es nicht wichtig wäre.'
Will seufzte. 'Also, Douglas, was gibt es?'
'Da, wo früher das Murdock-Haus stand, geht etwas vor sich. Ich habe es nur aus der Entfernung gesehen, aber da geistern einige grüne Lichter über die Wiese.'
Das Murdock-Haus! Plötzlich war der Sergeant hellwach ...

Kampf um das Druidenreich

(Teil 2 von 2)

   

von Rafael Marques

»Douglas, verflucht, hast du mal auf die Uhr geguckt? Es ist drei Uhr morgens. Ich hoffe für dich, dass du einen verdammt guten Grund hast, Mary und mich aus dem Schlaf zu reißen.«

William O'Rourke, von allen nur Will genannt, gähnte lauthals, während sich seine Frau müde zur Seite wälzte. Es wäre auch zu schön gewesen – ein freier Tag, wenige Gäste in der Pension und am Ende noch gemütlich ausschlafen. Anscheinend war er als Polizist dazu verflucht, niemals seine Ruhe zu finden. Oder er sollte sich zukünftig gründlich überlegen, wem er seine private Telefonnummer gab.

»Ich würde dich bestimmt nicht wecken, wenn es nicht wichtig wäre.«

Will seufzte. »Also, Douglas, was gibt es?«

»Da, wo früher das Murdock-Haus stand, geht etwas vor sich. Ich habe es nur aus der Entfernung gesehen, aber da geistern einige grüne Lichter über die Wiese.«

Das Murdock-Haus! Plötzlich war der Sergeant hellwach ...

»Warte kurz«, flüsterte er ins Telefon. »Ich rufe auf meinem Handy zurück.«

»Alles klar.«

Mit einem Kuss verabschiedete er sich von seiner Frau, die etwas Unverständliches murmelte und versuchte, wieder Schlaf zu finden. Er gönnte es ihr, denn für ihn selbst war die Nacht vorbei. Zu sehr ließ die Information des befreundeten Landwirts sein Herz schneller schlagen.

Will zog seine Klamotten vom Stuhl, ebenso seine Dienstwaffe, bevor er so leise wie möglich das Schlafzimmer verließ. Selbst als er mit dem Knie gegen den Türrahmen stieß, versuchte er, so gut es ging, einen Schrei zu unterdrücken. Mehr humpelnd als laufend bewegte er sich durch den langen Flur, schaltete die Wohnzimmerlampe ein und ließ sich auf die Couch fallen. Sein Handy lag neben der Obstschale, und als er es aktivierte, sah er, dass ihm Douglas zuvor schon auf die Mailbox gesprochen hatte.

»Ich dachte, das wäre vorbei«, murmelte er, als er begann, die Nummer des Landwirts in den Kontakten zu suchen.

Douglas Feargal hatte vor einigen Jahren Probleme mit jugendlichen Einbrechern gehabt und sich an ihrer Verhaftung sehr dankbar gezeigt. So sehr, dass sich daraus sogar eine Freundschaft entwickelt hatte.

Wills Gedanken galten weniger ihm, sondern vielmehr den schrecklichen Erinnerungen, die er mit dem inzwischen zerstörten Haus der Familie Murdock verband. Die Mutter, der Onkel und ein Sohn waren einem mysteriösen Serienmörder zum Opfer gefallen, von dem er zunächst angenommen hatte, es wäre ein Nachahmer eines gewissen Bill Natigan gewesen, der sogenannten Bestie von Londonderry.

Dank John Sinclair, einem Oberinspektor von Scotland Yard, sowie seinem pensionierten Ex-Partner Liam Burke waren sie später einem Zwerg aus einer anderen Welt auf die Spur gekommen, dem es sogar gelungen war, sich in eine Art Engel zu verwandeln.*

Dass es John Sinclair gelang, dieses Geschöpf zu vernichten, das es eigentlich gar nicht geben durfte, war allerdings nur scheinbar das Ende dieses Falls gewesen. Einige Wochen später hatte sich Simone Murdock, eine weitere Tochter der Familie, in eine Werwölfin verwandelt und offenbar ihren Vater getötet. Sie lebte noch, laut John jedoch nicht mehr auf der Erde, sondern in einer anderen Welt namens Aibon. Dorthin war sie – wie auch ihr Bruder Tim – von einer seltsamen Gestalt namens Roter Ryan gebracht worden.

Ihr Haus war durch ein magisches Feuer zerstört worden, woraufhin lebende Leichen aus der Erde gestiegen waren und das für das Feuer verantwortliche Geschöpf, einen Vampir, in ihre Gräber gezogen hatten. Weitere Menschen hatten davor bereits ihr Leben verloren, unter anderem auch Liam Burke und seine Frau, an deren Tod er selbst beteiligt gewesen war.**

Damals waren Dinge geschehen, die sein Weltbild ins Wanken gebracht hatten. Mittlerweile sah er viele Dinge mit anderen Augen, das Leben und den Tod, das Diesseits und auch das Jenseits. Trotzdem musste alles seinen gewohnten Gang gehen, die weltlichen Verbrecher schliefen schließlich nicht, nur fiel es ihm unheimlich schwer, sich in dieser Welt wieder zurechtzufinden.

Ihm war bewusst gewesen, dass die Untoten weiterhin existierten und er womöglich irgendwann wieder mit ihnen konfrontiert werden würde. Immerhin hatte er John versprochen, immer mal wieder nachzusehen, ob auf dem alten Druidenfriedhof alles in Ordnung war. Dazu war er von dem Yard-Beamten mit einem Magazin Silberkugeln ausgestattet worden, das er seitdem entweder in der Hose oder der Jacke mit sich führte. Das war eben seine Art, mit dem Wissen um die Mächte der Finsternis umzugehen.

»Ich bin es, Douglas«, meldete er sich, nachdem er die Nummer seines Freundes gewählt hatte. »Wann und wo hast du die Lichter gesehen?«

»Jetzt gerade. Ich sitze auf meinem Traktor und beobachte das Gelände über mein Fernglas. Wenn du mich fragst, ist das kein grünes Licht, sondern Feuer. Ich frage mich nur, was da brennen sollte, schließlich hat es heute Mittag ganz schön geregnet.«

Will dachte gar nicht daran, ihm zu erklären, dass es auch so etwas wie magisches Feuer gab. Es war schon schwer genug gewesen, seine Frau davon zu überzeugen, von seinen Kollegen und Vorgesetzten ganz zu schweigen. Dabei war er glücklicherweise von Johns Superintendent in London, einem gewissen Sir James Powell, tatkräftig unterstützt worden.

»Wie lange beobachtest du die Lichter schon?«

»Ungefähr eine Viertelstunde. Ich wusste ja, dass du damals an der Sache gearbeitet hast und auch dein Freund Liam dabei umgekommen ist, deshalb habe ich sofort angerufen.«

»Das war auch absolut richtig so, Douglas. Vielen Dank. Hast du noch etwas gesehen?«

»Nein, aber ich könnte es mir ja mal aus der Nähe ...«

»Auf keinen Fall!«, fiel Will ihm ins Wort, etwas lauter als gewollt. »Entschuldige, es war nicht so gemeint. Ich möchte nur nicht, dass du dich in Gefahr begibst. Es wäre wohl das Beste, wenn du dich so weit wie möglich von dem Grundstück der Murdocks fernhältst. Ich kann nicht zu sehr ins Detail gehen, aber was immer dort vor sich geht, es könnte lebensgefährlich sein.«

»Okay, dann halte ich mich lieber zurück. Was willst du tun?«

»Einen Bekannten anrufen. Ich melde mich später noch mal bei dir.«

Will verabschiedete sich von dem Landwirt und beendete das Gespräch. John Sinclairs Visitenkarte steckte in einem speziellen Fach in seinem Portemonnaie, sodass sie für ihm immer schnell zu finden war. Zwar war ihm der Beamte aus London ziemlich sympathisch gewesen, trotzdem hatte er gehofft, ihn nie wieder anrufen zu müssen. In diesem Fall hätte ihn nämlich die andere Seite für alle Zeiten in Ruhe gelassen.

Die Handynummer war schnell gewählt, nur zeigte sich nun, dass John auf diese Weise nicht zu erreichen war. Es sprang nicht einmal die Mailbox an, die Verbindung war einfach tot. Anschließend probierte er es über den Festnetzanschluss seines Büros, obwohl um diese Uhrzeit dort sicher auch niemand anwesend sein würde. Nach dem siebten Klingeln wollte er schon auflegen, als sich doch noch eine raue Männerstimme meldete.

»Powell, Scotland Yard.«

»Sir James Powell?«, fragte Will, da er nie persönlich mit dem Superintendent gesprochen hatte.

»Ja, genau. Darf ich fragen, mit wem ich spreche?«

»Sergeant William O'Rourke aus Moneyneany.«

Für einen Moment herrschte betretene Stille, bis sich Johns Vorgesetzter wieder meldete. »Ja, natürlich«, sagte er, wobei er ein leises Gähnen nicht unterdrücken konnte. »Entschuldigen Sie, dass ich mich nicht sofort an Ihren Namen erinnert habe, aber ich habe gerade geschlafen. Auf Grund der aktuellen Situation wird jeder Anrufer um diese Uhrzeit irgendwann automatisch auf meinen privaten Anschluss weitergeleitet.«

»Schon gut, ich bin ja auch etwas verschlafen.«

»Also, Sergeant, wie kann ich Ihnen weiterhelfen?«

Will berichtete dem Superintendent von den Beobachtungen seines Freundes Douglas Feargal und hoffte zugleich, er würde seine Aussagen auch sofort in den größeren Zusammenhang einordnen können. Schließlich fragte er noch, wie John Sinclair aktuell zu erreichen wäre.

»Überhaupt nicht, und das ist ein großes Problem«, erklärte Powell. »Sein Partner Suko und er sollten in Glasgow in einem rätselhaften Fall ermitteln, haben sich jedoch seit Stunden nicht gemeldet und sind für mich ebenfalls nicht erreichbar. Ich habe schon mit den örtlichen Kollegen telefoniert, die mir versprochen haben, nach Ihnen zu suchen.«

»Ihnen ist doch hoffentlich nichts passiert.«

»Ich hoffe nicht. Also, bevor Sie fragen, ich kann Ihnen leider keine Unterstützung schicken – außer mich selbst. Ich werde sofort einen Flug nach Belfast organisieren und mich so schnell es geht auf den Weg zu Ihnen machen. Bis ich bei Ihnen bin, rate ich Ihnen dringend, sich zurückzuhalten. Gehen Sie auf keinen Fall irgendwelche unnötigen Risiken...

Erscheint lt. Verlag 14.2.2023
Reihe/Serie John Sinclair
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • Academy • alfred-bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horrorthriller • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony Ballard • Tony-Ballard • Top • Walking Dead
ISBN-10 3-7517-4505-X / 375174505X
ISBN-13 978-3-7517-4505-5 / 9783751745055
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