Der Ursprung des Bösen (eBook)

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2023 | 1. Aufl. 2023
768 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3775-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Ursprung des Bösen - Jean-Christophe Grangé
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Ein Thriller wie ein Höllenritt - diabolisch und bis zur Schmerzgrenze fesselnd.

Mathias Freire leidet unter einer rätselhaften Krankheit: In Stresssituationen fällt er in Ohnmacht. Wenn er danach das Bewusstsein wiedererlangt, ist er ein anderer - ohne Erinnerung an seine Vergangenheit.
Eines Tages steht eine Polizeikommissarin vor seiner Tür: Eine Serie von bestialischen Ritualmorden wurde in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung verübt. Ist Freire der Mörder?
Da auf sein Gedächtnis kein Verlass ist, muss Freire einen Weg finden, um seine Vergangenheit zu rekonstruieren. Doch die Suche nach seiner wahren Identität wird schon bald zu einem entsetzlichen Albtraum, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Ein Albtraum, der in einem dunklen Geheimnis um Freires Herkunft begründet liegt ...

»Grangé ist der König des Thrillers!« LE TEMPS

Jean-Christophe Grangé führt uns in eine Welt, in der Grausamkeit und dunkle Gesetze herrschen. Sein Markenzeichen ist Gänsehaut pur.

Weitere spannende Meisterwerke des Thriller-Genies Jean-Christophe Grangé bei beTHRILLED:

Der Flug der Störche
Der steinerne Kreis
Das Imperium der Wölfe
Das schwarze Blut
Das Herz der Hölle
Choral des Todes
Die Wahrheit des Blutes
Purpurne Rache
Schwarzes Requiem

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.




<p>Jean-Christophe Grangé, 1961 in Paris geboren, war als freier Journalist für verschiedene internationale Zeitungen (<i><strong>Paris Match, Gala, Sunday Times, Observer, El Pais, Spiegel, Stern</strong></i>) tätig. Für seine Reportagen reiste er zu den Inuit, den Pygmäen und begleitete wochenlang die Tuareg. Der Flug der Störche war sein erster Roman und zugleich sein Debüt als französischer Topautor im Genre des Thrillers. Jean-Christophe Grangés Markenzeichen ist Gänsehaut pur. Frankreichs Superstar ist inzwischen weltweit bekannt für unerträgliche Spannung, außergewöhnliche Stoffe und exotische Schauplätze. Viele seiner Thriller wurden verfilmt.<br></p>

Das Klingeln bohrte sich wie eine glühende Nadel in sein Bewusstsein.

Im Traum war er an einer sonnenbeschienenen Mauer entlanggelaufen. Es war eine strahlend weiße Wand, die weder Anfang noch Ende hatte, und er folgte seinem Schatten. Die Mauer war wie ein eigenes Universum, glatt, blendend, teilnahmslos …

Wieder klingelte es.

Er öffnete die Augen und warf einen Blick auf die Leuchtziffern des Weckers neben sich. Zwei Minuten nach vier. Mühsam stützte er sich auf einen Ellbogen und tastete nach dem Telefonhörer, griff aber ins Leere. Erst in diesem Moment fiel ihm ein, dass er sich im Ruheraum befand. Er suchte die Taschen seines Kittels ab, bis er das Handy fand. Die Nummer auf dem Display war ihm nicht bekannt. Er nahm das Gespräch an, ohne sich zu melden.

»Doktor Freire?«

Er antwortete nicht.

»Sie sind doch Doktor Mathias Freire, Psychiater im Bereitschaftsdienst, oder?«

Die Stimme schien von ganz weit her zu kommen. Immer noch war der Traum in seinem Kopf. Die Mauer, das weiße Licht, der Schatten …

»Das ist richtig«, antwortete er schließlich.

»Ich bin Doktor Fillon und habe heute Nacht Notdienst im Viertel Saint-Jean-Belcier.«

»Wieso rufen Sie mich unter dieser Nummer an?«

»Weil es die ist, die man mir gegeben hat. Störe ich gerade?«

Langsam gewöhnten sich Freires Augen an die Dunkelheit. Er erkannte die Leuchtplatte für Röntgenbilder, den Schreibtisch aus Metall und den doppelt verschlossenen Medikamentenschrank. Der Ruheraum war einfach nur sein Sprechzimmer. Er hatte das Licht gelöscht und auf dem Untersuchungstisch geschlafen.

»Was ist los?«, grunzte er und richtete sich auf.

»Ein merkwürdiger Vorfall am Bahnhof Saint-Jean. Gegen Mitternacht haben Wachleute einen Mann aufgefunden. Einen Penner, der sich in einem stillgelegten Bahnwärterhäuschen zwischen den Gleisen versteckt hatte.«

Die Stimme des Arztes klang angespannt. Freires Blick streifte den Wecker erneut. Fünf nach vier.

»Sie haben ihn zur Sanitätsstation gebracht und die nächstgelegene Polizeiwache kontaktiert. Die Bullen haben ihn mitgenommen und mich angerufen. Ich habe ihn auf der Wache untersucht.«

»Ist er verletzt?«

»Das nicht, aber er hat das Gedächtnis verloren. Und zwar vollständig. Ziemlich beeindruckend!«

Freire gähnte.

»Simuliert er vielleicht?«

»Sie sind der Spezialist. Aber ich glaube es eher nicht. Er scheint irgendwie ganz weit weg zu sein. Oder – wie soll ich sagen? – er schwimmt sozusagen im Nichts.«

»Ruft die Polizei auch noch bei mir an?«

»Nein, der Patient wird Ihnen gerade in einem Streifenwagen überstellt.«

»Na, herzlichen Dank«, grummelte Freire ironisch.

»Ich meine es ernst. Sie können ihm sicher helfen, da bin ich ganz sicher.«

»Haben Sie einen Untersuchungsbericht erstellt?«

»Der Patient bringt ihn mit. Viel Glück.«

Eilig legte der Arzt auf. Mathias Freire blieb reglos in der Dunkelheit stehen. Das Freizeichen bohrte sich in sein Trommelfell. Diese Nacht meinte es wirklich nicht gut mit ihm.

Schon gegen neun Uhr abends hatte der Zirkus angefangen. Auf der Station der zwangseingewiesenen Patienten hatte ein Neuzugang zunächst seinen Darm mitten ins Zimmer entleert, dann seine Exkremente verzehrt und dem herbeigeeilten Pfleger das Handgelenk gebrochen. Eine halbe Stunde später hatte sich eine Schizophrene auf einer anderen Station mit einem Stück Linoleum die Pulsadern durchgeschnitten. Freire kümmerte sich um die ersten Hilfsmaßnahmen und überstellte sie anschließend in die Universitätsklinik Pellegrin.

Gegen Mitternacht konnte er sich endlich hinlegen. Aber nur kurz. Eine Stunde später irrte ein Patient splitterfasernackt mit einer Plastiktrompete durch das Klinikgelände. Erst nach drei Spritzen gab er einigermaßen Ruhe. Anschließend mussten andere Patienten beschwichtigt werden, die er mit seinem Lärm geweckt hatte. Gleichzeitig bekam einer der Jungs auf der Station für Drogenabhängige einen epileptischen Anfall. Bis Freire bei ihm war, hatte der Kerl sich schon die Zunge durchgebissen, und das Blut sprudelte nur so aus seinem Mund. Man brauchte vier Männer, um seine Zuckungen unter Kontrolle zu bekommen. Im allgemeinen Durcheinander schaffte es der Mann trotz allem noch, sich Freires Handy zu schnappen. Der Psychiater musste warten, bis die Medikamente wirkten, ehe er die Finger des Kranken auseinanderbiegen und sein blutverschmiertes Telefon wieder an sich nehmen konnte.

Erst um halb vier fand er Zeit, sich wieder hinzulegen. Die Verschnaufpause hatte gerade einmal eine halbe Stunde gedauert, ehe dieser dämliche Anruf kam. Scheiße.

Reglos blieb er im Dunkeln sitzen. Immer noch tönte das Freizeichen durch den nächtlichen Raum.

Schließlich steckte er das Handy in die Tasche und stand auf. Wieder tauchte die weiße Mauer aus dem Traum vor seinen Augen auf. Eine Frauenstimme murmelte: »Feliz …« Es war das spanische Wort für »glücklich«. Wieso spanisch? Und wieso eine Frau? Hinter seinem linken Auge spürte er den vertrauten, stechenden Schmerz, der ihn bei jedem Aufwachen begleitete. Er rieb sich die Augen und trank einen Schluck Wasser direkt aus der Leitung.

Ohne Licht zu machen, tastete er sich zur Tür und öffnete sie mit seiner Chipkarte.

Er hatte sich in seinem Sprechzimmer eingeschlossen, weil der Medikamentenschrank behütet werden musste wie der Heilige Gral.

Fünf Minuten später betrat er die vor Nässe glänzende Auffahrt zu seiner Station. Seit dem Abend war Bordeaux in einen ungewöhnlich dichten, weißlichen Nebel gehüllt. Freire schlug den Kragen des Regenmantels hoch, den er über seinen Kittel gezogen hatte. Der Geruch des Meeres kribbelte in seiner Nase.

Freire schlenderte durch die Anlage. Man konnte kaum drei Meter weit sehen, doch er kannte das Gelände in- und auswendig. Niedrige, grau verputzte Pavillons mit gewölbten Dächern wechselten sich mit rechteckigen Rasenflächen ab. Natürlich hätte er auch einen Pfleger schicken können, doch er legte Wert darauf, seine »Kunden« selbst in Empfang zu nehmen.

Er überquerte den zentralen, von einigen Palmen gesäumten Innenhof. Normalerweise erfüllten ihn die von den Antillen importierten Bäume mit einem gewissen Optimismus, doch in dieser Nacht funktionierte es nicht. Die Dunstglocke aus Kälte und Feuchtigkeit war stärker. Freire erreichte das Eingangstor, grüßte den Wachmann mit einer Handbewegung und trat auf die Straße hinaus. Der Streifenwagen war bereits da. Stumm zeichnete das Blaulicht eine hektisch blinkende Spur in den Nebel.

Freire schloss die Augen. Der Schmerz pulsierte nach wie vor unter seinen Lidern, doch er maß ihm keine Bedeutung bei, weil er ihn für psychosomatisch hielt. Es war sein Beruf, psychische Erkrankungen zu versorgen, die den Körper in Mitleidenschaft zogen. Warum sollte sein eigener Organismus anders reagieren?

Als er die Augen wieder öffnete, stieg gerade ein Polizist aus dem Streifenwagen. Ein Mann in Zivil folgte ihm. Und jetzt verstand Freire auch, warum der Arzt am Telefon so irritiert gewirkt hatte. Der Patient, der sein Gedächtnis verloren hatte, erwies sich als wahrer Koloss. Er maß eins neunzig und würde gut und gern seine hundertdreißig Kilo auf die Waage bringen. Auf dem Kopf trug er einen echten texanischen Stetson, seine Füße steckten in Westernstiefeln aus Echsenleder. In seinem dunkelgrauen Mantel wirkte er unglaublich wuchtig. Er hatte eine Plastiktüte und einen prall mit Papieren gefüllten Umschlag bei sich.

Der Polizist wollte seinen Passagier begleiten, doch Freire machte ihm ein Zeichen, stehen zu bleiben. Langsam ging er auf den Cowboy zu. Der Schmerz hinter seinem Auge verstärkte sich mit jedem Schritt; ein Muskel im Augenwinkel begann zu zucken.

»Guten Abend«, grüßte er freundlich.

Der Mann antwortete nicht. Bewegungslos stand er im dunstigen Lichtkreis einer Laterne. Freire wandte sich an den Polizisten, der einsatzbereit mit der Hand in der Nähe des Pistolenhalfters wartete.

»Schon gut. Wir kommen klar.«

»Brauchen Sie keine Informationen über ihn?«

»Schicken Sie mir gleich morgen früh den amtlichen Bericht.«

Der Beamte nickte, drehte sich um und stieg in den Streifenwagen, der rasch vom Nebel verschluckt wurde.

Die beiden Männer standen einander nur durch ein paar Dunstfetzen getrennt gegenüber.

»Mein Name ist Mathias Freire«, stellte der Arzt sich schließlich vor. »Ich habe heute hier in der Klinik Nachtdienst.«

»Werden Sie sich um mich kümmern?«

Die tiefe Stimme klang wie erloschen. Freire konnte die unter dem Stetson verborgenen Züge des Mannes kaum erkennen. Der Patient schien einem der Riesen zu ähneln, wie man sie aus Zeichentrickfilmen kennt – Himmelfahrtsnase, breiter Mund, schweres Kinn.

»Wie fühlen Sie sich?«

»Ich brauche Hilfe.«

»Würden Sie mir bitte folgen?«

Der Mann bewegte sich nicht.

»Kommen Sie mit«, sagte Freire und streckte den Arm aus. »Wir werden Ihnen helfen.«

Der Mann wich reflexartig zurück und geriet dabei in den Lichtstrahl einer Laterne. Freire erkannte, dass er ihn richtig eingeschätzt hatte. Sein Gesicht wirkte gleichzeitig kindlich und unproportioniert. Er mochte etwa fünfzig Jahre alt sein; silberne Haarsträhnen quollen unter dem Hut hervor.

»Kommen Sie. Alles wird gut.«

Freire bemühte sich um seinen überzeugendsten Tonfall. Psychisch kranke Menschen besitzen oft eine besonders ausgeprägte Sensibilität und spüren sofort, wenn man sie zu manipulieren versucht. Es ist fast unmöglich, sie zu...

Erscheint lt. Verlag 31.1.2023
Reihe/Serie Atemberaubende Spannung von Frankreichs Nummer-1-Thriller-Autor
Atemberaubende Spannung von Frankreichs Nummer-1-Thriller-Autor
Atemberaubende Spannung von Frankreichs Thriller-Autor Nr. 1
Übersetzer Ulrike Werner-Richter
Sprache deutsch
Original-Titel Le Passager
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Angst • Blutlinie • Bordeaux • Cannes • Choral des Todes • Das Herz der Hölle • Das Imperium der Wölfe • Das schwarze Blut • Der Flug der Störche • Der steinerne Kreis • Der Ursprung des Bösen • Die Wahrheit des Blutes • Ermittler • Ermittlerin • Europa • Fitzek • Gänsehaut • Gedächtnisverlust • Gendarm • Gewalt • Gironde • Groschenheft • Groschenroman • Gruselfaktor • gruselig • Kommissar • Kommissarin • Kriminalpolizei • Kriminalroman • Kriminalromane • Krimis • Kripo • Mord • Nouvelle-Aquitaine • Polizei • Polizist • Polizistin • Privatdetektiv • Profiler • Psychothriller • Purpurne Rache • Ritualmorde • Schicksale und Wendepunkte • Schlitzer • Schwarzes Requiem • Serienkiller • Serienmörder • Spannung • Spannungsroman • Thriller • todeskünstler • Val-De-Marne • Verschwörung
ISBN-10 3-7517-3775-8 / 3751737758
ISBN-13 978-3-7517-3775-3 / 9783751737753
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