Der Bergdoktor 2170 (eBook)

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2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4394-5 (ISBN)

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Der Bergdoktor 2170 - Andreas Kufsteiner
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Seit Generationen stehen die Berghöfe der Familien Wagner und Simmerling nun bereits einträchtig nebeneinander in einem Hochtal zwischen St. Christoph und Hochbrunn.
Und auch die Bauern haben sich stets verstanden, sich gegenseitig geholfen und freudige Ereignisse wie Hochzeiten und Taufen zusammen gefeiert.
Doch dieses gute Einvernehmen existiert seit fast dreißig Jahren nicht mehr, seit sich die einstigen Jungbauern der Nachbarhöfe in dasselbe Madel verschaut haben.
Dass die schöne Marianne Burgmüller sich schließlich für Markus Wagner und gegen Lukas Simmerling entschied, besiegelte eine Feindschaft, die mittlerweile zu einem wahren Kleinkrieg ausgeartet ist.
Die Söhne der Streithähne bekämpfen sich verbissen, die Altbauern stehen ihnen in nichts nach.
Und als sich in dieser aufgeheizten Situation Julian Simmerling ausgerechnet in die Nachbarstochter Lisa Wagner verschaut, bezahlt der Jungbauer dies beinahe mit seinem Leben. Im letzten Moment kann Dr. Burger ihn retten, doch ein Happy End scheint ausgeschlossen ...


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Dr. Burgers Praxis wird zum Ort der Hoffnung

Von Andreas Kufsteiner

Seit Generationen stehen die Berghöfe der Familien Wagner und Simmerling nun bereits einträchtig nebeneinander in einem Hochtal zwischen St. Christoph und Hochbrunn.

Und auch die Bauern haben sich stets verstanden, sich gegenseitig geholfen und freudige Ereignisse wie Hochzeiten und Taufen zusammen gefeiert.

Doch dieses gute Einvernehmen existiert seit fast dreißig Jahren nicht mehr, seit sich die einstigen Jungbauern der Nachbarhöfe in dasselbe Madel verschaut haben.

Dass die schöne Marianne Burgmüller sich schließlich für Markus Wagner und gegen Lukas Simmerling entschied, besiegelte eine Feindschaft, die mittlerweile zu einem wahren Kleinkrieg ausgeartet ist.

Die Söhne der Streithähne bekämpfen sich verbissen, die Altbauern stehen ihnen in nichts nach.

Und als sich in dieser aufgeheizten Situation Julian Simmerling ausgerechnet in die Nachbarstochter Lisa Wagner verschaut, bezahlt der Jungbauer dies beinahe mit seinem Leben. Im letzten Moment kann Dr. Burger ihn retten, doch ein Happy End scheint ausgeschlossen ...

Es war einer der ersten Tage im März, recht zeitig am Morgen. Über dem Tiroler Zillertal hing noch der dunkelgraue Himmel der ausgehenden Spätwinternacht, nur über dem Horizont im Osten schimmerte bereits ein erstes, schmales Band von blassviolettem Licht, das die Dämmerung und den neuen Tag ankündigte.

Der Winter war noch nicht vorbei, in der Nacht sanken die Temperaturen meist unter den Gefrierpunkt. Am Tage aber, wenn die Sonne stieg, fing im Tal von St. Christoph der Schnee an zu schmelzen, wurde flüssig und versickerte in der fruchtbaren, dunklen Erde, die diesen Landstrich für Ackerbau und Viehzucht seit Jahrhunderten prädestinierte.

Die kleine Gemeinde St. Christoph fand sich in einem schmalen Seitental, weltabgeschieden und nur über eine einzige Landstraße zu erreichen. Eine Handvoll weiterer Dörfer reihte sich an das asphaltierte Band, dazwischen, in teils sehr abgelegenen Hochtälern, ernährten Bergbauernhöfe ihre Bewohner seit vielen Generationen.

St. Christoph war klimatisch bevorzugt. Sechs Berggipfel schützten das Tal, hoher Tann hielt scharfe Winde von Ost und Nord ab, an den weiten Berghängen graste in der warmen Jahreszeit das Vieh. Die Tiroler Bauern waren bekannt für ihre hochwertige Heumilch und ihren aromatischen Bergkäse.

Ein Wahrzeichen des Dorfes, neben dem Barockschloss der Barone von Brauneck, war die Kabinenbahn, die zum höchsten Berg, dem Feldkopf, hinaufführte. Und ein weiteres, nicht so Spektakuläres, aber durchaus wichtiges Wahrzeichen von St. Christoph stand in der Kirchgasse. Es war das Doktorhaus.

Vor mehr als fünfzig Jahren vom damaligen Landarzt Dr. Pankraz Burger im schlichten Gebirgsstil errichtet, war es noch immer Heim und Wirkungsstätte von Dr. Burger. Allerdings nicht mehr von Pankraz, der sich mit siebenundsiebzig Jahren im wohlverdienten Ruhestand im Kreise seiner Lieben befand, sondern von seinem Sohn Martin.

Dr. Martin Burger, der Bergdoktor, wie die Menschen im Zillertal ihn anerkennend nannten, war Mediziner mit Leib und Seele. Hoch gewachsen, sportlich, ein leidenschaftlicher Bergsteiger von Kindesbeinen an, intelligent und einfühlsam, ein Arzt, wie man ihn sich nicht ausdenken konnte. So einer wurde hineingeboren in sein Heimattal, zog feste Wurzeln und blieb doch geistig so rege, dass er in jeder noch so verzwickten Lage helfen konnte. Medizinisch wie menschlich.

Schon als junger Assistenzarzt im Spital von Schwaz hatte er sich erste Sporen verdient und die Anerkennung seiner Kollegen, die bis heute in zahlreichen Freundschaften Ausdruck fand.

Nun, mit Anfang fünfzig, war Martin eine echte Kapazität, zu der man ging, wenn es irgendwo zwackte, der aber auch nur für einen Rat oder ein tröstendes Wort stets Zeit hatte.

Der gut aussehende Landarzt war rund um die Uhr für seine Patienten da, eilte zu jeder Tages- und Nachtzeit zu Notfällen und hatte in seinem kleinen, aber voll ausgestatteten OP in der »Mini-Klinik« neben dem Doktorhaus schon manches Leben gerettet.

Woher Dr. Burger die Energie für einen solch vollen Einsatz nahm? Nun, gewiss aus seiner festen Verwurzlung in seinem Heimtattal. Die Klettertouren mit seinem Spezl Dominikus Salt, dem Leiter der hiesigen Bergwacht, ließen ihn immer wieder auftanken in der großartigen Bergwelt seiner geliebten Tiroler Alpen. Wichtiger noch war allerdings die familiäre Bindung.

Das herzlichen Einvernehmen mit seinem Vater, der noch immer regen Anteil an allen Fällen nahm, die Martin behandelte. Die warme Zuneigung zu Zenzi Bachhuber, der Hauserin, die ihn nach dem frühen Tod seiner Mutter großgezogen hatte. Und natürlich nicht zuletzt die tiefe Liebe zu seiner Frau Sabine. Ihre Ehe war glücklich, harmonisch, denn Sabine war selbst Medizinerin und hatte für das berufliche Engagement ihres Mannes volles Verständnis. Die schöne, blonde Wienerin hatte wieder Licht und Freude in Martins Leben gebracht, nachdem er seine erste Frau Christl früh und tragisch verloren hatte.

Nun krönten drei muntere Kinder diese perfekte Verbindung. Ein kluges Schulmadel namens Tessa, ein aufgeweckter Kindergartenbub, den alle Filli riefen, und das Nesthäkchen der Familie Burger, die zweijährige Laura.

Zenzi Bachhuber legte Wert darauf, dass die Familie die Mahlzeiten gemeinsam einnahm. Und sie freute sich im Stillen, wenn ihre Koch- und Backkünste geschätzt wurden, auch wenn die Hauserin mit dem (meist) strengen Haarknoten das natürlich nicht zugab.

Pankraz kannte Zenzi aber sehr genau. Sie hatte ihm damals in der schwersten Zeit seines Lebens nach dem Tod seiner geliebten Frau neuen Halt gegeben und davor bewahrt, zu verzweifeln. Dafür würde er ihr ewig dankbar sein. Und deshalb achtete er auch jeden Tag darauf, alles, was sie auf den Tisch brachte, entsprechend zu würdigen. Ganz abgesehen davon, dass es ihm einfach gut schmeckte. Und er achtete ebenso darauf, dass auch alle am Tisch saßen, damit Zenzi zufrieden war. Denn was gab es wohl Schlimmeres, als eine gute Köchin zu verärgern ...

An diesem Morgen hatte sich der Frühstückstisch im Hause Burger allerdings bereits merklich geleert, während Vater und Sohn Burger noch bei einer Tasse Kaffee beisammen saßen.

Die beiden älteren Kinder waren auf dem Weg zu Schule und Kindergarten, Sabine und Zenzi hatten mal wieder ihren monatlichen Großeinkauf im Supermarkt in Mayrhofen zu erledigen, und Klein-Laura begleitete sie. Im Gegensatz zu anderen Kleinkindern saß sie im Geschäft nämlich stets lieb und ruhig in ihrem Kindersitz und betrachtete mit glänzendem Augen die vielen Menschen, Lichter und bunten Auslagen.

Da Martin noch eine Viertelstunde Zeit hatte, bis er die Sprechstunde im Anbau nebenan beginnen musste, nutzte er die Gelegenheit, mit seinem Vater zu plaudern.

Poldi, der Familiendackel, hatte sich noch nicht zur Gassirunde bei Pankraz angemeldet, was wohl daran lag, dass ihm das nasskalte Spätwinterwetter so gar nicht behagte. Schließlich war es ziemlich unangenehm, mit nassen Bauchhaaren heimzukommen und sich dann noch anhören zu müssen, es rieche ...

»Die Marianne Wagner hat heut' mal wieder einen Kontrolltermin«, sagte Martin gerade zu seinem Vater.

Pankraz überlegte. »Diabetes und Drehschwindel, gelt?«

»Richtig. Sie ist gut eingestellt, eine folgsame Patientin, um die ich mich eigentlich net sorgen muss.«

»Aber sie hat gewiss selbst viele Sorgen«, warf der Vater ein.

Martin nickte. »Diese unselige Feindschaft zwischen den Familien Wagner und Simmerling. Ich versteh' es einfach net. Wenn man so abgelegen lebt, ist man doch auf eine gute Nachbarschaft angewiesen. Aber das scheint ihnen egal zu sein. Sie hassen sich, wie sie da sind, und das nun schon seit Jahrzehnten.«

»Nun ja, alle hassen sich net, aber das steht auf einem anderen Blatt geschrieben«, warf Pankraz ein.

Martin lächelte schmal. »Wie hat das Ganze eigentlich angefangen? Kannst du dich daran noch erinnern, Vater?«

»Freilich, auch wenn's schon lange zurückliegt ...«

Der alte Bergdoktor warf einen Blick aus dem Fenster in den Garten, wo noch immer der Schnee den Rasen und Zenzis Gemüsebeete bedeckte. Doch an den alten Obstbäumen schwollen bereits die Knospen, denn der Frühling war eben nicht mehr weit.

»Die Wagners und die Simmerlings sind allerweil gut miteinander ausgekommen«, holte er schließlich etwas weiter aus. »Es waren zwei Spezln, die ihre Höfe in dem Hochtal zwischen St. Christoph und Hochbrunn nebeneinander gebaut haben. Man sagt, sie konnten sich aufeinander verlassen, standen sich in schweren Tagen bei und feierten die Feste gemeinsam, wie sie fielen. So ging das über Generationen. Bis der Markus Wagner und der Franz Simmerling sich beim Maitanz in dasselbe Madel verschauten. Sie war eine wahre Schönheit, die Hoftochter Marianne Burgmüller aus Hochbrunn. Ein kluges und einfühlsames Madel, das die verbissene Konkurrenz zwischen ihren beiden Verehrern nicht ausnutzte, sondern sich bald für Markus Wagner entschied. Das besiegelte die Feindschaft zwischen den beiden Bergbauern, die bis auf den heutigen Tag andauert.«

»Aber der Simmerling hat...

Erscheint lt. Verlag 28.2.2023
Reihe/Serie Der Bergdoktor
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-4394-4 / 3751743944
ISBN-13 978-3-7517-4394-5 / 9783751743945
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