Historical Saison Band 97 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1794-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 97 - Lucy Ashford, Jenni Fletcher
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EINE WETTE, EIN WÜSTLING UND EIN WEICHES HERZ von LUCY ASHFORD
Wie empörend! Der Marquis von Montpellier hat nur mit ihr getanzt, um eine Wette zu gewinnen. Lady Serena ist so wütend, dass sie dem Wüstling gehörig die Meinung sagt. Als er sie jedoch vor einem Erpresser rettet und auch noch küsst, erkennt Serena, dass unter der rauen Schale ein weiches Herz schlägt und sie Gefahr läuft, ihres an den attraktiven Marquis zu verlieren!

EIN EHEMANN FÜR DIE SCHÖNE BÄCKERIN? von JENNI FLETCHER
Ein Einbrecher? Henrietta befürchtet das Schlimmste, als sie in ihre kleine Backstube tritt. Doch dann steht da Sebastian Fortini, der Bruder ihrer Freundin, der nach Jahren auf See zurückgekehrt ist. Damit die alleinstehende Henrietta ihre drei kleinen Neffen bei sich aufnehmen kann, trägt Sebastian ihr galant die Ehe an! Henrietta weiß nicht, ob sie sich darauf einlassen soll, auch wenn sie Sebastian ausgesprochen charmant findet ...



Jenni Fletcher wurde im Norden Schottlands geboren und lebt jetzt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Yorkshire. Schon als Kind wollte sie Autorin sein, doch ihr Lesehunger lenkte sie davon ab, und erst dreißig Jahre später kam sie endlich über ihren ersten Absatz hinaus. Sie hat Englisch in Cambridge und Hull studiert. Für ihre Romane wurde sie mehrfach für die britischen Romantic Novelists? Association Awards nominiert und hat 2020 den Rose Award für die beste Liebesgeschichte des Jahres gewonnen. Jenni Fletcher hatte zu viele Jobs, um sich an alle zu erinnern, aber hat nun endlich einen gefunden, den sie wirklich liebt: Schreiben, vorzugsweise historische Romane. Sie kann über Twitter @JenniAuthor oder über ihre Facebook-Seite JenniFletcherAuthor kontaktiert werden.

1. KAPITEL


Mai 1794 – London

Es war nach neun Uhr, als Serena, einen Umhang mit Kapuze um die Schultern, den Droschkenfahrer an der Ecke zur Henrietta Street bezahlte und sich in Richtung Covent Garden wandte. Die Menschenmenge, die sich allabendlich hier einfand, wollte sich vergnügen, aber Serena hatte das Gefühl, auf ihren schlimmsten Albtraum zuzugehen.

Am Himmel schien der Vollmond, aber sein silbernes Licht verschwand vor den strahlenden Lampen, die die Vergnügungssüchtigen zu den vielen Wirtshäusern und Spielhöllen lockten. Es war eine warme Mainacht, und Frauen in spärlicher Bekleidung stellten sich am Platz schamlos zur Schau und tauschten Geplänkel mit den jungen Männern aus, die stehen blieben, um sie zu begaffen. Hausierer liefen die Straßen auf und ab, verkauften Blumen und Obst und sonstige Speisen, die sie vorher vom Markt gestohlen hatten. Neben der Kirche spielte ein Fiedler lustige Melodien, und einige Männer – ganz offensichtlich betrunken – versuchten sich ungeschickt an einem Tänzchen.

Ich komme zu spät, tadelte sie sich verzweifelt. Das Treffen sollte hier an der Ecke zur King Street stattfinden, aber bisher war noch kein Zeichen von dem Mann zu sehen, den sie erwartete. Sie versuchte, gegen die aufsteigende Panik anzukämpfen. Vielleicht hatte er seine Meinung geändert …

Sie stieß einen leisen Schrei aus, als eine Hand sie an der Schulter packte und ein Mann sie grob zu sich herumzerrte. „Sind Sie die Dame, die Mr. Silas Mort hier treffen will?“

„Ja.“ Serena entzog sich seinem Griff. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. „Und rühren Sie mich nicht wieder an. Haben Sie verstanden?“

Er grinste höhnisch. „Sind ganz schön weit weg von Ihrem schicken Zuhause, was, Mylady? Das ist ’ne andere Welt, als was Sie gewohnt sind, wie?“ Er wies mit einem Daumen auf einen engen Weg. „Mr. Mort ist da entlang. Und er mag’s nicht, wenn man ihn warten lässt.“

Schon machte er sich auf den Weg zur Gasse, ohne sich offenbar dafür zu interessieren, ob Serena ihm folgte oder nicht. Aber natürlich war sie gleich hinter ihm. Sie hielt den Kopf stolz erhoben, obwohl sie innerlich zitterte vor Angst.

Sie wurde zu drei Männern geführt, die im Schatten einer Schenke lauerten, und zog den Umhang, den sie sich von ihrer Zofe geliehen hatte, unwillkürlich fester um den Leib, wobei sie darauf achtete, dass die Kapuze ihr auffallendes blondes Haar ganz verdeckte. Wenn es auch eigentlich keinen Zweck hatte, sich zu verkleiden. Sie wussten genau, wer sie war.

„Ich habe eine Verabredung mit einem Mann namens Silas Mort.“ Sie wunderte sich, wie ruhig ihre Stimme klang. „Wer von Ihnen ist es?“

„Wer von Ihnen ist es?“ Einer der Männer ahmte höhnisch ihren vornehmen Akzent nach. „Sieh mal einer an, unser Silas hat diesmal ein ganz besonderes Täubchen aufgegabelt, um sich warm zu halten, was, Jungs?“

Dann erkannte sie den schwarz gekleideten Mann mit dem Narbengesicht, der jetzt hinkend auf sie zukam.

„Sie sind also gekommen, was?“ Er nickte anerkennend. „Umso besser für Sie.“

Mit einer Handbewegung gab er seinen drei Gefährten ein Zeichen zurückzutreten. Inzwischen hatte Serena die Gelegenheit, noch einmal den grauenvollen Striemen seiner Narbe zu betrachten, der von der Stirn und über ein Auge bis zu seiner Wange verlief. Ihr Puls schlug heftiger. „Mr. Mort“, sagte sie. „Ich bin gekommen, um Ihnen das Geld zu geben, das Sie verlangt haben. Ich muss Sie ebenfalls davon in Kenntnis setzen, dass ich sofort die Behörden auf Sie ansetzen werde, sollte ich je wieder etwas von Ihnen hören.“

Sie hoffte, sie klang selbstbewusst, doch Silas Mort brach lediglich in Gelächter aus. „Ach, werden Sie die Behörden auf mich hetzen, Eure Ladyschaft? Oh, das glaube ich nicht. Denn wenn Sie es tun, wird die ganze Welt von dem anstößigen Skandal erfahren, den Sie doch so gern verbergen möchten.“ Er drohte ihr mit einem Zeigefinger und lachte jetzt nicht mehr. Seine Stimme war zu einem Knurren geworden. „Also Schluss mit Ihren Drohungen. Sie zahlen am besten einfach, Mylady. Und zwar ohne große Worte.“

Serena hatte bereits eine Hand in ihrem Retikül. „Hier sind zwanzig Guineas. Und als Gegenleistung, Mr. Mort, verlange ich ein für alle Mal das Ende Ihrer Gier.“

Er entriss ihr die Tasche und prüfte die Münzen darin. „Sieht so aus, als wäre alles da. Aber werfen Sie mir Gier vor, Mylady? Ausgerechnet Sie mit Ihrem feinen Haus, Ihrer Kutsche und Ihrem Schmuck?“ Er brachte sein Gesicht plötzlich so dicht an ihres heran, dass Serena sein Gestank in die Nase stieg. „Allein dafür finde ich, dass Sie mir noch viel mehr schulden. Noch mindestens zwanzig Guineas mehr.“

Serena schloss einen Moment die Augen und nahm allen Mut zusammen. „Oh nein. Ich weigere mich, Ihnen noch mehr zu geben.“

Silas Mort hob eine Hand, und seine drei Freunde umringten Serena. Einer zerrte ihre Kapuze herunter, sodass ihre blonden Locken darunter zum Vorschein kamen. „Hübsch“, meinte er lüstern. „Sehr hübsch …“

Verzweifelt versuchte sie, ihn von sich zu stoßen. Sie hatte geglaubt, in den vergangenen Jahren vernünftiger geworden zu sein, aber jetzt erkannte sie, wie unklug es gewesen war, sich in eine so gefährliche Situation manövriert zu haben. Sie versuchte mit aller Kraft, sich zu befreien, aber ihre Feinde waren zu zahlreich und zu stark.

In diesem Moment erklang direkt hinter ihr eine ruhige Stimme – eine gebildete Stimme, die eine vornehme Herkunft verriet, und den Hauch eines fremdländischen Akzents. „Gentlemen, vergeben Sie meine Einmischung. Aber ich habe die Vermutung, dass Sie einem Irrtum erlegen sind.“

Gleich darauf schlenderte ein hochgewachsener Mann in dunklem Umhang und einem Hut, der sein Gesicht beschattete, auf die Männer zu. Er legte Serena eine Hand besitzergreifend auf den Arm und blickte ihre verblüfften Angreifer an. „Vielleicht sollte ich erklären“, fuhr er fort, „dass diese Dame unter meinem Schutz steht. Also wäre ich Ihnen enorm zu Dank verpflichtet, wenn Sie uns erlaubten, allein unser Rendezvous zu genießen.“

Doch in seiner höflichen Rede lauerte etwas anderes – ein stählerner Wille –, der Morts Männer zögern ließ. Dennoch war er nur einer gegen vier. Sie werden ihn töten, dachte Serena entsetzt. Lieber Gott, sie werden ihn gewiss töten!

Das taten sie nicht, aber sie wichen auch nicht zurück. Der Neuankömmling zog Serena dichter an sich, den Arm fest um ihre Taille gelegt. „Sagen Sie nichts“, befahl er ihr leise. Wieder dieser harte Ton in der Stimme. „Überlassen Sie alles mir.“

Sie hätte sowieso keinen Laut hervorbringen können. Vor Schrecken hatte es ihr die Sprache verschlagen. Denn jetzt, da sie es gewagt hatte, ihn näher zu betrachten, erkannte sie ihn.

Es war Raphael Lefevre, ein französischer Adliger, der im vergangenen Jahr nach England geflohen war, um den Folgen der Revolution zu entkommen, die sein Heimatland verwüstete. Viele seiner Landsleute hatten es ihm gleichgetan, aber Lefevre unterschied sich von allen anderen, denn statt den Opfern zu helfen und alles in seiner Macht Stehende zu tun, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Not der Franzosen zu lenken, verkündete er unbekümmert, dass er froh wäre, wenn er seine Heimat niemals wiederzusehen bräuchte.

Dank einer englischen Erziehung – sein Vater, der Marquis de Montpellier, hatte ihn zunächst nach Eton und danach nach Oxford geschickt – beherrschte er die Sprache fast vollkommen. Vor einem Jahr, im Alter von achtundzwanzig Jahren, war er nach England zurückgekommen, hatte seine alten Freunde wiedergetroffen und neue Freundschaften geschlossen, gewiss auch aufgrund seines großen Vermögens. Aber er hatte auch sehr viel Kritik über sich ergehen lassen müssen, besonders da er oft in der Gesellschaft der berüchtigtsten Wüstlinge Londons gesehen wurde. Andererseits konnte er sehr charmant sein, wenn er es darauf anlegte, und viele hielten ihn für ausgesprochen attraktiv mit seinem dichten dunklen Haar und den faszinierenden Augen.

Tatsächlich war selbst Serena fast einmal auf seine honigsüßen Worte und das umwerfende Lächeln hereingefallen. Aber nie wieder, hatte sie sich geschworen. Leider führten die exklusiven Gesellschaften Londons sie immer wieder zusammen. Und seine bemerkenswerten Augen, immer spöttisch, immer lachend, schienen ihr überallhin zu folgen.

Nur vor wenigen Tagen auf Lady Sunderlands Ball hatte sie das Pech gehabt, in seiner Nähe zu stehen, als die Treue zum Vaterland in einem Gespräch aufgekommen war. Er tat das Thema mit einer zynischen Bemerkung ab, und Serena konnte sich nicht zurückhalten. „Wir wissen alle, wo Ihre Pflichten liegen, Monsieur le Marquis! Viele Ihrer Landsleute sind in der Heimat geblieben und versuchen, die Ordnung wiederherzustellen. Aber zu Ihren Prioritäten gehört offensichtlich nur Ihr eigenes Vergnügen!“

Es folgte zustimmendes Gemurmel von einigen Gästen, aber Raphael Lefevre, sonst immer so träge und gelassen, antwortete mit ungewohnter Heftigkeit. „Ah, Madame, welch feuriges Temperament! Mögen Sie es lange zufrieden sein, Witwe zu bleiben. Denn es müsste schon ein sehr mutiger Mann sein, der Sie zu seiner Frau machen wollte.“

Das kaum unterdrückte Gelächter seiner Begleiter hatte sie tief getroffen und ging ihr nicht aus dem Kopf. Und jetzt kam ihr ausgerechnet der verachtenswerte Marquis zu Hilfe.

„Die Dame und ich“, sagte er ruhig zu Silas Mort und dessen Männern,...

Erscheint lt. Verlag 14.3.2023
Reihe/Serie Historical Saison
Historical Saison
Übersetzer Eleni Nikolina, Charlotte Kesper
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlanderliebesromane • Historical Saison • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband • SpringSale24
ISBN-10 3-7515-1794-4 / 3751517944
ISBN-13 978-3-7515-1794-2 / 9783751517942
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