Wildwest-Roman – Unsterbliche Helden 10 (eBook)

Die verwegenen Zwei

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4629-8 (ISBN)

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Wildwest-Roman – Unsterbliche Helden 10 - Frank Callahan
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'Zehntausend Dollar Belohnung demjenigen, der den mexikanischen Banditen Mario Ramirez einfängt und mir vor die Füße legt!' So lautete das Angebot von Big Boss Hutchison. Es lockte zahlreiche Kopfgeldjäger an, aber sie alle blieben erfolglos. Mario Ramirez war einfach nicht zu fassen.
Doch dann begegnete der Big Boss dem Kleinrancher Frank Donovan, der seinen letzten Cent beim Pokerspiel verloren hatte. Donovan nahm den Zehntausend-Dollar-Job an, und ein mörderischer Reigen begann, bei dem schon bald die Grenze zwischen Gut und Böse, zwischen Freund und Feind verwehen sollte ...


Die
verwegenen
Zwei

Von Frank Callahan

»Zehntausend Dollar Belohnung demjenigen, der den mexikanischen Banditen Mario Ramirez einfängt und mir vor die Füße legt!« So lautete das Angebot von Big Boss Hutchison. Es lockte zahlreiche Kopfgeldjäger an, aber sie alle blieben erfolglos. Mario Ramirez war einfach nicht zu fassen.

Doch dann begegnete der Big Boss dem Kleinrancher Frank Donovan, der seinen letzten Cent beim Pokerspiel verloren hatte. Donovan nahm den Zehntausend-Dollar-Job an, und ein mörderischer Reigen begann, bei dem schon bald die Grenze zwischen Gut und Böse, zwischen Freund und Feind verwischen sollte ...

   

»Ich möchte die Karten sehen!«

Der schwarzgekleidete Pokerspieler blickte Frank Donovan lächelnd an. In den dunklen Augen lag ein spöttisches Funkeln. Auch die beiden anderen Mitspieler grinsten höhnisch. Frank Donovans schmales und braungebranntes Gesicht blieb unbewegt. Die blauen Augen richteten sich auf über 1000 Dollar, die in der Tischmitte lagen. Tiefe Falten um die Mundwinkel ließen den großgewachsenen Mann älter erscheinen.

Donovan ahnte bereits in diesen Sekunden, dass er das Spiel verloren hatte. Diese drei Burschen gehörten zusammen, obwohl es bisher nicht danach ausgesehen hatte. Und in diesem entscheidenden Spiel, bei dem es um 1000 Bucks ging, hatten sie ihn hereingelegt. Da half alles Bluffen nichts. Frank warf seine Pokerkarten auf die mit grünem Filz überzogene Tischplatte. Der Schwarzgekleidete deckte seine Karten auf. Drei Asse und zwei Könige waren nicht zu schlagen.

»Das war's wohl, Gents«, klagte Frank Donovan. »Ich bin pleite. Vielleicht kann ich bis morgen einige Dollars auftreiben, um Revanche zu erhalten.« Er stand auf.

Die drei Spieler nickten. Der in schwarzes Leder gekleidete Gambler zog die Geldscheine heran und verstaute sie in den vielen Taschen seines Prinz-Albert-Rocks. »Sie haben gut gespielt, Mister«, lobte er. »Natürlich gebe ich Ihnen Revanche. Wann und wo immer Sie wollen.«

Frank trat zum Tresen. Der dicke Barkeeper schob ihm ein Glas Whisky über die polierte Theke. »Geht auf meine Rechnung, Frank«, brummelte er. »Du hast deinen letzten Cent verspielt. Pech, alter Freund. Was soll's? Du fällst wieder auf die Füße. Das ist nicht dein erstes verlorenes Spiel.«

Frank Donovan leerte das Glas und stieß seinen Stetson in den Nacken. An den Schläfen war volles, aber angegrautes Haar zu sehen. »Trotzdem könnte ich mir vor Zorn in den Hintern beißen«, knurrte er übellaunig. »Ich habe diese drei Halunken gewaltig unterschätzt.« Er wischte sich über die Stirn. »Das wäre mir vor ein paar Jahren nicht passiert«, fuhr er dann fort. »Anscheinend bin ich wirklich nicht mehr der Jüngste.«

Der dicke Wirt grinste. »Mach dich nur nicht kleiner als du in Wirklichkeit bist, Frank«, erwiderte er. »Ich kenne dich seit einigen Jahren, wenn du auch nur ab und zu vorbeischaust. Dir geht es nicht schlecht. Man munkelt, dass du 'nen ganzen Haufen Dollars zusammengetragen hast.«

Frank wurde einer Antwort enthoben, denn ein schon älterer, schwergewichtiger Mann stiefelte zum Tresen und blieb neben dem großgewachsenen Donovan stehen.

Sam Hutchinson erinnerte an eine knorrige alte Eiche. Frank kannte den Big Boss flüchtig, der ihn ernst ansah und gegen die Krempe seines Stetsons tippte. »Hallo, Donovan«, schnarrte der Big Boss. »Wie mir meine Leute berichteten, war Ihnen das Glück im Spiel nicht besonders hold. Stimmt es, dass Sie pleite sind?« Hutchinson lächelte flüchtig.

»Wollen Sie mir vielleicht 'nen Kredit geben?«, gab Frank schärfer als beabsichtigt zurück. Er konnte es aber nun einmal nicht ausstehen, wenn sich Fremde in seine Privatangelegenheiten mischten.

»Vielleicht«, entgegnete der schwerreiche Rancher, dem auch einige Silberminen in der Nähe von Tombstone gehören sollten. »Warum nicht, Donovan?«

»Was wollen Sie von mir, Hutchinson?«, fragte Frank. »Zum Henker, ich weiß längst, dass keiner was zu verschenken hat auf dieser lausigen Welt.«

Der Cattle King grinste breit. »Richtig, Donovan. Wir kommen der Sache schon näher. Auch ich habe nichts zu verschenken. Ich hätte aber 'nen Job für Sie. Einen Zehntausend-Dollar-Job!« Hutchinson verzog seine Mundwinkel zu einem belustigten Grinsen, als er Frank Donovan staunen sah.

»Zehntausend Bucks?«, fragte der großgewachsene Mann. »Soll ich für Sie eine Bank ausrauben oder jemanden umbringen?«

Hutchinson sah sich um. »Wenn Sie interessiert sind, Donovan, dann sollten wir in ein Nebenzimmer gehen. Was ich Ihnen zu sagen habe, ist nicht für fremde Ohren bestimmt.«

Donovan zögerte.

»Es ist ein ganz legaler Auftrag. Das nur, um Ihre Bedenken von vornherein zu zerstreuen«, fuhr der Big Boss fort. »Wenn Sie den Job nicht wollen, juckt es mich nicht besonders. Ich kenne genügend harte Jungs, die den Auftrag übernehmen würden. Da ich aber weiß, dass Sie jeden Dollar gebrauchen können, dachte ich an Sie, Donovan.«

»Ist das der alleinige Grund?«

Sam Hutchinson schüttelte den Kopf und erinnerte an einen alten Löwen, der sich seiner Beute sehr sicher fühlte. »Sie sind ein harter Brocken, ein Ass, das mit dem Colt und auch mit den Fäusten kaum zu schlagen ist. Sie wären der richtige Mann für diesen Zehntausend-Dollar-Job. Wollen wir darüber reden?«

Frank Donovan nickte. »Warum nicht, Mr. Hutchinson? Ich frage mich nur, wo der Haken bei der ganzen Sache ist.«

»Cheerio, Donovan«, prostete der Big Boss dem großgewachsenen Mann zu. »Die Drinks gehen natürlich auf meine Kosten. Und nun möchte ich Ihnen erklären, um was es geht.«

Frank nickte und nippte an seinem Whiskyglas. Und wenn er ehrlich war, dann war er neugierig darauf, was Hutchinson zu erzählen hatte. Die beiden Männer saßen in einem Nebenzimmer. Nur schwach klang der Stimmenlärm der übrigen Gäste an ihre Ohren.

»Haben Sie schon mal von Mario Ramirez gehört?«, begann der Big Boss.

Frank verneinte, und Hutchinson schien keine andere Antwort erwartet zu haben. »Das ist nicht weiter schlimm. Ramirez wird steckbrieflich gesucht. Auf seinen Kopf sind 1000 Dollar ausgesetzt. Die Prämie könnten Sie sich nebenbei noch verdienen.« Sam Hutchinson schwieg für einen Moment. Hass färbte seine Stimme dunkel, als er weitersprach. »Ramirez flüchtete nach Mexiko. Unser Sheriff musste mit seinem Aufgebot unverrichteter Dinge an der Grenze umkehren. Auch ein US-Marshal konnte den Mexikaner nicht einfangen. Ich will diesen verdammten Greaser haben, Donovan. Lebendig, wenn es sich irgendwie einrichten lässt!« Hutchinsons Augen flammten vor Hass. Die Lippen pressten sich hart aufeinander.

»Ist das alles?«, fragte Frank enttäuscht. »Wenn ich Sie richtig verstanden habe, soll ich einen geflüchteten Verbrecher in Mexiko aufstöbern und über die Grenze bringen.«

»Genauso ist es, Donovan. Ich übergebe Ramirez der amerikanischen Gerichtsbarkeit, damit er seine verdiente Strafe erhält. Der Galgen ist diesem Hundesohn sicher.«

»Und dafür wollen Sie 10000 Bucks ausspucken?«, fragte Frank kopfschüttelnd. »Das verstehe ich nicht so richtig, Hutchinson. Was steckt noch dahinter?«

»Sie zählen wohl immer eins und eins zusammen, nicht wahr?«, entgegnete der Großrancher. »Okay, es gibt einige persönliche Dinge, die diesen Halunken betreffen. Ich habe meine Gründe und möchte darüber nicht sprechen.«

Frank Donovan leerte sein Glas. »Das schmeckt mir nicht, Mr. Hutchinson«, gab er offen zu. »Ich muss alles wissen, wenn ich Kopf und Kragen riskieren soll. Und wie mir scheint, liegen da noch einige Punkte völlig im Dunkeln, oder täusche ich mich?«

Der Big Boss lehnte sich zurück. Etwas wie Hochachtung lag in seinem Blick, als er sein Gegenüber musterte. »Okay«, stieß er heiser hervor und räusperte sich. »Gut, Donovan, wir spielen mit offenen Karten.« Der Cattle King schenkte die beiden Gläser voll. Seine Hand umschloss sein Glas, als wollte er es zerdrücken. »Ramirez spielte mir übel mit. Er entführte meine Tochter von der Ranch. Drei meiner Leute wurden von dem Bastard wie räudige Straßenköter abgeknallt. Er nahm Clivia mit Gewalt. Ich musste 5000 Dollar Lösegeld bezahlen, um mein Kind wieder in die Arme schließen zu können. Der mexikanische Hundesohn konnte entkommen. Das alles wurde geheim gehalten. Nur der Sheriff und der US-Marshal wussten, wie übel der Halunke meiner Tochter mitgespielt hatte. Ich bitte Sie, darüber Stillschweigen zu bewahren.«

Nun wusste Frank Donovan, warum der Big Boss den Mexikaner bis aufs Blut hasste und diese riesige Prämie zahlen wollte, um Ramirez in seine Hände zu bekommen. »Von mir wird niemand etwas erfahren«, sicherte Frank zu. »Wann ist das alles geschehen?«

»Vor zwei Wochen. Sie hielten sich nicht in der Gegend auf und konnten von diesem...

Erscheint lt. Verlag 31.1.2023
Reihe/Serie Wildwest-Roman – Unsterbliche Helden
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bill • Caddo Hunter • Hal Warner • Italowestern • Jack Farland • Jack Morton • King-Miller-Rebellen • Old Jed & Jivaro • Revolverheld • Schlitzohr-Halunken • Teufelskerle • Tex Hondo • Western-Hit • Wilder Westen
ISBN-10 3-7517-4629-3 / 3751746293
ISBN-13 978-3-7517-4629-8 / 9783751746298
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