Der Bergdoktor 2165 (eBook)

Jeden Tag ein bisschen Zuversicht
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4389-1 (ISBN)

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Der Bergdoktor 2165 - Andreas Kufsteiner
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Der Drei-Glocken-Hof in St. Christoph im Zillertal zählt zu den größten und schönsten Anwesen. Hier ist die Familie Mayhöfer seit Generationen daheim. Bauer Franz, seine Frau Veronika und Katja, ihre einzige Tochter und ihr ganzer Stolz.
Nach der Matura hat Katja angefangen, in Wien Jura zu studieren, kehrt aber regelmäßig heim ins Zillertal, wo ihr Schatz, der Nachbarssohn Matthias Haselbeck auf sie wartet. Bald wollen sie heiraten, die Zukunft leuchtet in den schönsten Farben.
Dann aber stellt Dr. Burger fest, dass Katja unter einer behandlungsbedürftigen Hypertonie leidet. Das Madel ist geschockt, nimmt die verordneten Medikamente und hofft, nun auf der sicheren Seite zu sein. Doch Katja hat sich getäuscht.
In einer kalten Winternacht erleidet das Madel einen Schlaganfall. Und plötzlich ist auf dem Drei-Glocken-Hof nichts mehr so, wie es war ...


Jeden Tag ein bisschen Zuversicht

Nach einem Schlaganfall ist ein Teil ihrer Vergangenheit einfach ausgelöscht

Von Andreas Kufsteiner

Der Drei-Glocken-Hof in St. Christoph im Zillertal zählt zu den größten und schönsten Anwesen. Hier ist die Familie Mayhöfer seit Generationen daheim. Bauer Franz, seine Frau Veronika und Katja, ihre einzige Tochter und ihr ganzer Stolz.

Nach der Matura hat Katja angefangen, in Wien Jura zu studieren, kehrt aber regelmäßig heim ins Zillertal, wo ihr Schatz, der Nachbarssohn Matthias Haselbeck, auf sie wartet. Bald wollen sie heiraten, die Zukunft leuchtet in den schönsten Farben.

Dann aber stellt Dr. Burger fest, dass Katja unter einer behandlungsbedürftigen Hypertonie leidet. Das Madel ist geschockt, nimmt die verordneten Medikamente und hofft, nun auf der sicheren Seite zu sein. Doch Katja hat sich getäuscht.

In einer kalten Winternacht erleidet das Madel einen Schlaganfall. Und plötzlich ist auf dem Drei-Glocken-Hof nichts mehr so, wie es war ...

»Schon wieder Neuschnee, das muss nun wirklich nicht sein!«

Zenzi Bachhuber, die altgediente Wirtschafterin im Doktorhaus von St. Christoph, drehte das Radio ab, während sie den frisch aufgebrühten Kaffee in die Kanne füllte.

»Der Wettermann kann doch nix dafür«, meinte Sabine Burger, die Frau des Bergdoktors.

Die hübsche Blondine mit den warmen, rehbraunen Augen war damit beschäftigt, die Pausenbrote für ihre beiden Großen zu schmieren. Tessa, das älteste der Burger-Kinder, ging in die Grundschule, während ihr fünfjähriger Bruder Philipp, Filli gerufen, noch den Kindergarten besuchte.

Die beiden legten großen Wert auf einen aparten Belag, denn sie tauschten in der Pause gern mit ihren Freunden. Sabine bemühte sich, erstrebenswerte Tauschobjekte zu fabrizieren, und vergaß auch den süßen Tee und etwas frisches Obst nicht.

»Freilich kann der nix dazu«, brummte Zenzi und richtete ihren strengen Haarknoten. »Aber schön ist's trotzdem net.«

Sie warf einen missmutigen Blick aus dem Küchenfenster.

Dort, wo sonst ihr Gemüsegarten blühte und fruchtete, gab es nun nichts außer der weißen Pracht zu sehen, die von den Kindern bereits für mehrere Schneemanderln und -weiberln genutzt worden war. Die alten Obstbäume hinter dem Doktorhaus verschwanden ebenso in den Schneemassen wie die Schaukelkombination und der Sandkasten.

Es war nun schwer, sich vorzustellen, wie auf dem grünen Rasen die Kinder spielten, wie die Luft lau war, der Himmel über dem Feldkopf, der höchsten Erhebung von St. Christoph, lichtblau, wie die Vögel zwitscherten, Nester bauten und wie die Rosen ihren süßen Duft rund um das im schlichten Gebirgsstil vor einem halben Jahrhundert errichteten Doktorhaus verströmten.

Zenzi seufzte. »Je älter ich werde, desto mehr macht der Winter mir zu schaffen. Wart nur ab, Sabine. Wenn du mal in mein Alter kommst, dann wirst du verstehen, was ich meine. Die Gelenke schmerzen so sehr, dass der Schlaf am Abend net kommen will, man fröstelt, und jeder Gang nach draußen wird gleich zur Polexpedition. Denk an meine Worte!«

Sabine Burger lächelte. In Jeans und selbst gestricktem Pullover schaute sie sehr jung und ausgesprochen hübsch aus.

Als Zenzi vor langen Jahren ins Doktorhaus gekommen war, um Pankraz Burger und seinen elfjährigen Sohn Martin zu versorgen, nachdem der alte Doktor seine Frau so früh verloren hatte, hätte sie sich nicht denken können, dass sie Jahrzehnte später noch immer hier sein würde. Mitten im Schoße der Familie Burger, mehr ein Teil der Familie als eine Wirtschafterin.

Sie hatte Martin Burger einst die allzu jung verstorbene Mutter ersetzt. Und sie war ebenso stolz wie jene Mutter gewesen, als er in die Fußstapfen des Vaters getreten war und die Landarztpraxis im Anbau neben dem Doktorhaus übernommen hatte.

Zenzi liebte Martin Burger wie einen Sohn, ebenso seine zweite Frau Sabine und die drei Kinder. Christl, seine Jugendliebe, war früh verstorben. Nicht mal ein Jahr Ehe war dem jungen Doktor damals vergönnt gewesen. Das tragische Schicksal des Vaters schien sich bei seinem Sohn zu wiederholen.

Doch dann hatte Martin die Wiener Anästhesistin Sabine Rodenwald kennen- und lieben gelernt, und seither hatte das Glück wieder Einzug gehalten, in sein Leben.

»Ich glaub's dir ja, Zenzi«, versicherte Martins Frau nun begütigend. »Vielleicht solltest du mal eine Woche in den Süden fliegen, in die Sonne. Einen Urlaub hast du doch schon lange nimmer gehabt.«

»Schön wär's«, seufzte Zenzi. »Aber ich kann euch doch hier net einfach im Stich lassen. So, das Frühstück ist fertig. Du kannst zu Tisch rufen, Sabine.«

Die Arztfrau lächelte verständnisvoll. »Ist schon recht ...«

»Was hast du denn? Magst du es mir net verraten?«, forschte die Hauserin, während sie das Tablett ins Esszimmer manövrierte, gefolgt von Sabine, die den Kaffee, die frischen Semmeln sowie allerlei Sorten von feinen Brotbelägen brachte.

»Mei, Zenzi, ich kenn dich halt gut genug, um zu wissen, dass du gar net weg magst.« Sie merkte, dass die Wirtschafterin ihr widersprechen wollte, und fuhr entschieden fort: »Und wir wollen dich auch net missen. Trotzdem sehnen wir uns ja nun alle nach ein bisserl Sonne und Wärme. Der Winter ist in diesem Jahr wirklich streng und scheint mir ebenfalls endlos.«

»Ich kann dir net widersprechen, Sabine«, stellte da Pankraz Burger von der Tür her fest. Der Senior im Doktorhaus war längst Pensionär, hielt sich aber mit dem Studium medizinischer Fachliteratur auf dem Laufenden und stand seinem Sohn noch immer gerne bei kniffligen Fällen zur Seite. Auch an diesem Morgen steckte ein Fachblatt unter seinem Arm, während er die Post durchschaute und dabei von Familiendackel Poldi begleitet wurde. »Wenn nur mal wieder die Sonne scheinen würde«, sinnierte er und reichte Sabine einen Stapel Briefe. »Aber allerweil der graue Himmel, mei, der drückt schon aufs Gemüt.«

»So ist es«, stimmte Martins Frau ihm zu und verließ noch einmal die Stube, um das jüngste Mitglied der Familie Burger zu holen.

Die kleine Laura war zwei Jahre alt und der Sonnenschein ihrer Eltern.

***

Martin Burger, der Bergdoktor von St. Christoph, hielt sich bereits in der Praxis auf, obwohl die Sprechstunde erst in einer Stunde begann.

Der hochgewachsene, sportliche Landarzt mit dem dunklen Haar saß über seinen Laptop gebeugt am Schreibtisch. Seine warmen braunen Augen waren konzentriert auf den Bildschirm gerichtet.

Er beschäftigte sich dieser Tage mit neuen Therapieansätzen in der Behandlung von Knochenbrüchen und stand dabei in regem Kontakt zu Kollegen aus aller Welt.

Das Internet bot hier viele Möglichkeiten. Im Chat mit Ärzten von verschiedenen Kontinenten hatte er sich bereits Anregungen geholt und sein eigenes Wissen geteilt.

Als Dr. Burger gerade eine Frage eines Kollegen aus Italien beantwortete, wurde die Verbindungstür zwischen dem Doktorhaus und der Praxis geöffnet, und Sabine erschien mit Laura auf dem Arm.

Martin lächelte, bat seine Frau noch um einen Moment Geduld und beendete dann den Chat, bevor er sich seinen beiden Liebsten zuwandte.

»Laura-Mauserl« bekam einen Kuss, Sabine ebenso und Martin fragte grinsend: »Ich soll wohl zum Frühstück kommen? Hat die Zenzi schon geschimpft?«

Sabine schmunzelte, als ihr Mann ihr die Kleine abnahm, und ließ ihn wissen: »Alles gut. Das Frühstück steht zwar auf dem Tisch, und alle warten, aber wir wissen ja auch, dass du hier Wichtiges zu tun hast.«

»Weiterbildung heißt das Zauberwort«, meinte der Bergdoktor und drückte sein kleines Madel leicht an sich. Laura krähte fröhlich. »Als ich die Praxis vom Vater übernommen hab, da kam ich mir meistens wie ein Einzelkämpfer vor, der erst mal seine Erfahrungen machen musste, um die richtigen Behandlungsmethoden zu finden. Und jetzt kann ich mich schon mit Kollegen auf der ganzen Welt austauschen, das ist schon der Wahnsinn.«

»Ahnsinn!«, krähte Laura.

»Laura-Mauserl hat's erfasst«, scherzte Sabine und öffnete die Tür zum Esszimmer.

»Ah, da bist du ja, Martin!«, rief Pankraz sogleich. »Ich hab hier einen wirklich fundierten Artikel zum Thema Nierenschäden. Den musst du unbedingt lesen!«

»Papa, baust du heut Nachmittag einen Schneemann mit uns?«, wollte Filli wissen. »Unsere beiden brauchen Gesellschaft!«

»Red halt net so einen Schmarrn daher«, rügte Tessa ihren Bruder großmütig. »Es ist doch nur Schnee, egal, in welche Form man ihn presst. Ein Schneemann braucht keine Gesellschaft.«

»Woher willst denn du das wissen?«, erwiderte Filli ärgerlich.

»Weil es offensichtlich ist.« Tessa lächelte abfällig. »Aber net für einen kleinen Deppen wie dich ...«

»Deppen? Ich geb dir gleich Deppen, du ...«

»Schluss jetzt!«, mahnte Martin Burger und setzte sich an den Frühstückstisch. »Könnt ihr net...

Erscheint lt. Verlag 24.1.2023
Reihe/Serie Der Bergdoktor
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-4389-8 / 3751743898
ISBN-13 978-3-7517-4389-1 / 9783751743891
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