Deutschland. Ein Weltmärchen
Daniel Falb, geboren 1977, ist Dichter und Theoretiker. Er lebt und arbeitet in Berlin, wo er Philosophie studierte und mit einer Arbeit zum Begriff der Kollektivität promovierte. Er veröffentlichte vier Gedichtbände im Verlag kookbooks, zuletzt Orchidee und Technofossil (2019). Daneben hat Falb zur Geophilosophie, zur Theorie der Weltbevölkerung sowie zu Fragen von Poetik und Kunsttheorie gearbeitet. Nach Anthropozän. Dichtung in der Gegenwartsgeologie (Verlagshaus Berlin 2015) erschien 2019 der Essay Geospekulationen. Metaphysik für die Erde im Anthropozän (Merve). Falbs Arbeit wurde mit zahlreichen Stipendien und Preisen gefördert, er erhielt 2016 den Kurt Sigel-Lyrikpreis des PEN Zentrums Deutschland, 2021 war er Träger eines Arbeitsstipendiums Literatur des Berliner Senats. Seine letzten Veröffentlichungen sind COVID und Lebensform (Merve 2021), eine Sammlung von Essays und Gedichten zur Covidpandemie, sowie der philosophische Bildessay Mystique der Weltbevölkerung (Merve 2022). | www.danielfalb.net
Vieles steht hier in Verbindung, oft rhizomatisch, mal konvergierend, mal konterkarierend. Die Verse wuchern in- und auseinander. Radikaler lässt sich kaum sprechen. Wer auf rasches Verstehen aus ist, der wird hier enttäuscht. Doch sollte man sich nicht voreilig von der Überforderung täuschen lassen. Vielmehr sollte man sich fragen, ob Falbs Sprechen mimetisch nicht näher an dem dran ist, was wir unter dem so tückisch leicht über die Lippen gleitenden Begriff „Wirklichkeit“ zu fassen glauben, was aber im Verständnis jeder Einzelnen ja längst das Fassungsvermögen übersteigt.
— Beate Tröger, Der Freitag
Der Lyriker und Philosoph Daniel Falb hat geschafft, was seit einem halben Jahrhundert keinem Kollegen aus der Zunft der Dichter mehr gelungen ist: Er hat die Welt der Lyrik auf den Kopf gestellt. Er hat sie in eine Tabula rasa-Situation versetzt und ihr ein radikales Reinigungs- und Reanimations-Programm verordnet. Die Poesie der Gegenwart soll nicht mehr aus ihren vertrauten Repertoires der poetischen Tradition und aus den Regelwerken der Verskunst schöpfen, sondern sich endlich auf Augenhöhe mit den Naturwissenschaften begeben, vor allem mit der Geologie und der Biologie, aber auch mit der Anthropologie und der Medientechnik.
— Michael Braun, signaturen-magazin.de
Heine hat sich geweigert, auf Französisch zu schreiben, obwohl er 13 Jahre dorthin vertrieben war. Jetzt darfst du Wort-Schatulle öffnen, die ich in die Gegend von deiner Hand geschrieben habe: „Unsere Sprache ist [...], sie ist das Vaterland selbst.“ Pff. „Ich ...,“ – ich strecke meinen Bauch raus – „ich dichte schon auf Französisch, durch DeepL, Je fais déjà de la poésie en français, par le biais de DeepL. Ich dichte schon in jeder Sprache, zu der DeepL mich trägt, Je fais déjà de la poésie dans toutes les langues vers lesquelles DeepL me porte. Ich mache es schon, voilà. Je le fais déjà. Überhaupt kein Ding – pas de chose.“ Durch leichte Sprache kein Problem. Das ist doch ein schöner Topf. „Was stellt er sich so an – zwischen Deutsch und Französisch liegen nur 5.500 Jahre.“
Erscheinungsdatum | 31.05.2023 |
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Reihe/Serie | Reihe Lyrik ; 84 |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Lyrik / Gedichte |
Schlagworte | Deutschlandkritik • Guernica • Inklusion • Leichte Sprache • VW |
ISBN-10 | 3-948336-20-2 / 3948336202 |
ISBN-13 | 978-3-948336-20-2 / 9783948336202 |
Zustand | Neuware |
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