Hunter Legacy - Begehren der Nacht (eBook)

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2024 | 1. Auflage
307 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1568-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hunter Legacy - Begehren der Nacht -  Lara Adrian
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EINE UNERBITTLICHE JAGD, EINE SCHICKSALHAFTE LEIDENSCHAFT

Der Stammesvampir und ehemalige Jäger Razor hat den Auftrag, Laurel Townsend, die frühere Geliebte eines alten Freundes, zu beschützen. Als die junge Frau in Gefahr gerät, will er ihr zu Hilfe eilen. Doch er kommt zu spät und findet nur noch die abgebrannte Hütte und eine Leiche vor. Entschlossen, die Mörder zur Rechenschaft zu ziehen, begibt er sich auf die Jagd nach ihnen. Dabei trifft er völlig unerwartet auf Laurels Zwillingsschwester Willow, die sich ihm anschließt. Schon bald wird klar, dass auch Willows Leben bedroht ist. Ein düsteres Netzwerk hat es einmal mehr auf die Stammesvampire und ihre Verbündeten abgesehen. Und so muss Razor alles daransetzen, nicht nur seine Leute, sondern auch die Frau zu retten, die eine nie gekannte Leidenschaft ihn ihm erweckt hat.

»Lara Adrians Vampire gehören zu den heißesten, die jemals geschrieben wurden.« KATSBOOKCORNERREADS

Band 4 der Hunter-Legacy-Reihe




Lara Adrian lebt mit ihrem Mann in Florida. Neben ihrer äußerst erfolgreichen Vampirserie Midnight Breed hat sie mit der 100-Serie auch im Bereich Contemporary Romance eine begeisterte Leserschaft gewonnen.

Lara Adrian lebt mit ihrem Mann in Florida. Neben ihrer äußerst erfolgreichen Vampirserie Midnight Breed hat sie mit der 100-Serie auch im Bereich Contemporary Romance eine begeisterte Leserschaft gewonnen.

1


Es war später Nachmittag, in der warmen Bergluft hing der Geruch von verbranntem Holz.

Obwohl Razor Helm und Kleidung trug, die ihn vor ultraviolettem Licht schützten, nahm er mit seinen hochempfindlichen Stammesvampirsinnen den Geruch wahr und zuckte zurück. Das Feuer, das vorhin hier gewütet hatte, war nun erloschen. Von der Hitze, die es ausgestrahlt haben musste, war nichts mehr zu spüren, der Rauch war verweht. Doch das bedeutete nur, dass er nicht rechtzeitig gekommen war. Das Schlimmste war eingetreten.

Verflucht.

Razor ignorierte den Geruch, der seine Kehle bei jedem Atemzug reizte, und rannte die bewaldete Anhöhe noch schneller hinauf. Nachdem er dreißig Stunden gebraucht hatte, um von Florida in diesen abgelegenen Winkel Colorados zu gelangen, zitterte er vor unterdrückter Ungeduld. Er hatte sein Motorrad auf einem holprigen Sandweg in einer Meile Entfernung stehen gelassen, denn er hatte bei seiner Ankunft keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich lenken wollen. Davon abgesehen legte er als Stammesvampir den Rest des Weges ohnehin zu Fuß schneller zurück.

Seine Stiefel wühlten den lehmigen Boden auf, als er auf die kleine Hütte zurannte, die er die vergangenen Monate mithilfe einer Drohne beobachtet hatte. Er hatte den Ort überwacht, um einem alten Freund einen Gefallen zu tun, doch die Furcht, die ihn jetzt erfüllte, hatte etwas Persönliches.

Etwas zu Persönliches.

Er wusste nicht, wie es dazu gekommen war, dass er sich von der Aufgabe so sehr hatte vereinnahmen lassen, doch der stechende Schmerz, der ihm förmlich die Brust zerriss, war nicht zu leugnen, als sein Blick auf die kleine Lichtung mit der Hütte fiel.

Oder eher, was von der Hütte übrig geblieben war. Von den Wänden und dem Ständerwerk aus Holz war nur noch Asche zu sehen. Der aus Flusssteinen gemauerte Schornstein ragte schwarz verkohlt empor und markierte die Stelle, wo früher ein Haus gestanden hatte. Die Überreste von Metall, die mal Möbelstücke gewesen waren, glühten noch in der Asche.

Alles war so restlos zerstört, dass man kaum von einem Unfall ausgehen konnte.

Die Bäume, die die Lichtung einrahmten, waren praktisch unbeschadet aus dem Feuer hervorgegangen, doch bei der Zerstörung der Hütte war jemand mit äußerster Präzision vorgegangen … und ohne Erbarmen.

Razor trat näher. Unter den Absätzen seiner Stiefel knirschten die verkohlten Trümmer.

Der Gestank von Benzin und Feuer erstickte ihn fast, doch es war der unverwechselbare Geruch nach Tod, der ihn die Zähne zusammenbeißen und Furcht in ihm aufsteigen ließ. Sein schwerer, kalter Herzschlag dröhnte in seinen Ohren, als er einen Blick auf eine bis zur Unkenntlichkeit verkohlte Leiche erhaschte, die ziemlich genau in der Mitte der Brandstätte lag.

Ein tiefes Knurren kam aus seiner Brust.

Die Frau, die er holen und in Sicherheit hatte bringen sollen, war tot.

Verdammt. Er war zu spät gekommen.

Er hatte seinen alten Freund enttäuscht.

Und die unschuldige Frau hatte er ebenfalls im Stich gelassen.

Razor verdankte Theo Collier buchstäblich sein Leben. Deshalb hatte Razor sich auch ohne zu zögern bereit erklärt, ein schützendes Auge auf Laurel Townsend, Theos frühere Geliebte, zu haben.

Er hatte immer noch Theos angstvolle Stimme im Ohr, als dieser ihn gestern angerufen und ihm gesagt hatte, dass er Razor für mehr als nur ein bisschen Überwachung brauchte. Er wollte, dass Razor so schnell wie möglich persönlich für Laurels Schutz sorgte. Er hatte behauptet, dass die Sache zu sehr drängte und zu gefährlich wäre, als dass er ihm mehr am Telefon sagen könnte, und hatte Razor gebeten, ihm zu vertrauen.

Wann immer du Hilfe brauchst, bekommst du sie von mir. Ich stelle keine Fragen.

Das hatte Razor dem Menschen Theo gelobt, als dieser ihm vor etwa zwanzig Jahren das Leben gerettet hatte. Dieses Versprechen schmeckte jetzt wie Asche, als er sich der Stelle näherte, wo das Feuer gewütet hatte.

Dass Laurels Wagen nicht neben der abgebrannten Hütte stand, hatte Razor leise hoffen lassen. Er hatte gedacht, dass sie es vielleicht geschafft hatte, dem Inferno zu entkommen.

Doch diese Hoffnung war jetzt genauso zerstört wie die Hütte.

Ihr Gesicht erschien vor Razors innerem Auge. Er besaß stundenlange Videoaufzeichnungen von der abgelegenen Hütte, aber nur ganz wenige Male war darauf die schöne, zurückgezogen lebende braunhaarige Frau zu sehen, die dort wohnte.

Vor seinem inneren Auge zog sofort eine Folge von Momentaufnahmen vorbei – ihr reizendes Gesicht mit den hellen Sommersprossen und den hellgrünen Augen, dem langen dunklen Haar, das über ihren Rücken schwang, während sie in einem schwarzen offenen Jeep zur Hütte hochfuhr, um dann die Papiertüten mit den Lebensmitteln hineinzutragen.

Sie hatte so entzückend weiblich mit ihren weichen Rundungen, der kragenlosen, hauchdünnen weißen Bluse und den ausgeblichenen Jeans ausgesehen. Ihr Anblick hatte ein ungebetenes Verlangen in Razor ausgelöst, das er selbst jetzt nicht wahrhaben wollte.

Vor allem jetzt nicht.

»Verfluchter Mist.«

Es war schon schlimm genug, dass er die Frau eines alten Freundes heimlich, ohne ihr Wissen, beobachtet hatte. Aber dazu hatte er sie auch noch insgeheim begehrt.

Diese Sünde genauer zu ergründen stand irgendwann an.

Früher oder später würde er sich mit Theo Collier in Verbindung setzen und die schreckliche Nachricht überbringen müssen. In welcher Gefahr Theo Laurel auch gewähnt haben mochte – eine Gefahr, die er als so ernst empfand, dass er Razor angerufen und förmlich angefleht hatte, so schnell wie möglich zu ihr zu fahren –, sie war nun in ihrer schlimmsten Form eingetreten.

Jetzt war es Razor, der Antworten haben wollte.

Sobald er in Erfahrung gebracht hatte, von wem Laurel Townsend umgebracht worden war – und warum –, würde er die Mistkerle finden und dafür bezahlen lassen, was sie getan hatten.

Seine Reißzähne waren leicht hervorgetreten, als er mit den Zähnen knirschte und die verkohlten Überreste anschaute. Ihr Schädel wies ein großes Loch mit unregelmäßigem Rand auf. Jemand hatte ihr aus kurzer Distanz in den Kopf geschossen. Jemand, der hatte sichergehen wollen, dass sie tot war. In dem Feuer wäre sie auf jeden Fall umgekommen, aber die Kopfwunde hatte ihr Ende besiegelt.

»Verdammt! Verdammt! Verdammt!«, zischte Razor leise. Es war nicht an ihm, um die Frau zu trauern, aber trotzdem bohrte der Schmerz ein tiefes Loch in seine Brust, als er sich vorstellte, welches Entsetzen sie am Ende ihres Lebens erfüllt haben musste. Sie hatte es nicht verdient, so zu sterben.

Er konnte sie nicht mehr retten, aber sein Entschluss, sie zu rächen, stand fest.

Und zwar nicht für seinen Freund, sondern weil er selbst darauf gierte.

Was die Leiche anging, wollte er diese nicht den Aasfressern aus dem Wald oder den Naturelementen aussetzen.

Die Hoffnung, an diesem Ort der Verwüstung eine Schaufel zu finden, um ein Loch zu graben, konnte er wohl getrost vergessen. Andererseits war er natürlich auch ohne Werkzeug in der Lage, die Aufgabe zu erledigen. Jeder Stammesvampir besaß von Geburt an eine besondere Fähigkeit, die ihn von allen anderen unterschied – dieses Merkmal hatte ihm auch seinen Namen eingebracht. Razor – die Klinge.

Er brauchte gedanklich nur den Befehl zu geben, und schon traten scharfe schwarze Krallen aus seinen Fingerspitzen hervor.

Er entfernte sich ein paar Meter von den schwelenden Überresten der Hütte, um nach einer geeigneten Stelle zu suchen, wo er die Frau begraben konnte. Ein mit Gras bewachsenes Schattenplätzchen neben einigen Wildblumen war das Beste, was er finden konnte. Razor begann zu graben. Die allen Stammesvampiren eigene Kraft und Geschwindigkeit ließen ihn die Aufgabe schnell erledigen. Nachdem er die Grube ausgehoben hatte, ging er zum Brandherd zurück und hob vorsichtig Laurel Townsends Überreste aus der Asche.

Als er sie ins Grab legte, bemerkte er die zarte Goldkette, die sie trug. Die Kette und der kleine Anhänger waren vom Ruß geschwärzt und von der Hitze des Feuers verbogen. Eins der Kettenglieder brach, als er die Kette anhob, um sie genauer zu betrachten.

Mit dem Daumen wischte er den Ruß von dem verformten Anhänger, der ein halbes Herz darstellte.

Der Anhänger würde eine grausige Erinnerung für seinen Freund sein, doch Razor beschloss, dass Theo selbst entscheiden sollte, ob er das Schmuckstück behalten wollte, denn Laurel brauchte es nicht mehr.

Razor steckte die Kette ein, während er weiter neben dem offenen Grab kniete. Ihm fielen keine passenden Worte ein, die er ihr jetzt noch mitgeben konnte. Ihn erfüllten nur Wut und Bedauern – Gefühle, die einfach nicht weichen wollten – und eine verbissene Entschlossenheit, es demjenigen heimzuzahlen, der für die niederträchtige Tat verantwortlich war.

Er warf einen letzten Blick auf das, was von der strahlenden Schönheit übrig geblieben war, die die letzten Monate wie ein schwer zu fassender Traum seine Gedanken beherrscht hatte.

»Es tut mir leid«, knurrte er mit hervorgetretenen Fängen. »Es tut mir leid, dass ich zu spät hier war.«

Diese Schuld würde er den Rest seines Lebens mit sich herumtragen. Ebenso würde ihn bis ans Ende seiner Tage die Erinnerung an den liebreizenden, schönen Geist verfolgen, den er nicht in der Weise hätte begehren dürfen, wie er es getan hatte. Genauso wenig...

Erscheint lt. Verlag 27.9.2024
Reihe/Serie Hunter-Legacy-Reihe
Hunter-Legacy-Reihe
Übersetzer Firouzeh Akhavan-Zandjani
Sprache deutsch
Original-Titel Hunter Legacy 04
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte fated mates • Große Gefühle • Hunter, Jäger, Gefährtin, Seelengefährten • Leidenschaft • Liebe • Midnight Breed, J. R. Ward, Christine Feehan • Paranormal • Romance • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Vampir
ISBN-10 3-7363-1568-6 / 3736315686
ISBN-13 978-3-7363-1568-6 / 9783736315686
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