Der Bergdoktor 2162 (eBook)

Zum Glück ein bisschen unperfekt
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4386-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Bergdoktor 2162 - Andreas Kufsteiner
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Jeder in St. Christoph weiß, dass Stella herzlich, hilfsbereit und immer zur Stelle ist, wenn sie gebraucht wird. Mit viel Freude betreut sie die Kinder im Waldkindergarten.
Für viele ist sie eine 'gute Freundin', mit der man Pferde stehlen kann. Trotzdem ist sie oft allein, während die anderen ausgelassen feiern.
Liegt es daran, dass sie irgendwie 'anders' ist? Zieht sie sich zurück, weil sie sich als 'graue Maus' fühlt, als eine Außenseiterin mit vielen Schönheitsfehlern und Schwachstellen? Im Theaterstadel, in dem sie zum Ensemble gehört, bekommt sie nur Nebenrollen - etwa, weil sie zu unscheinbar ist?
Ihre heimliche Liebe zu Niko Wallner, dem Erben vom Innerwald-Hof, verschließt sie tief im Herzen. Auch für ihn ist sie nämlich 'nur' eine Freundin.
Traurig, verzweifelt und völlig erschöpft sucht Stella Dr. Burger auf und vertraut sich ihm an. Er gibt sich große Mühe, ihr den Weg zu ebnen, damit sie nicht mehr im Schatten steht ...

Zum Glück ein bisschen unperfekt

Wie Stella lernte, ihre Schwächen zu akzeptieren

Von Andreas Kufsteiner

Jeder in St. Christoph weiß, dass Stella herzlich, hilfsbereit und immer zur Stelle ist, wenn sie gebraucht wird. Mit viel Freude betreut sie die Kinder im Waldkindergarten.

Für viele ist sie eine »gute Freundin«, mit der man Pferde stehlen kann. Trotzdem ist sie oft allein, während die anderen ausgelassen feiern.

Liegt es daran, dass sie irgendwie »anders« ist? Zieht sie sich zurück, weil sie sich als »Mängelexemplar« fühlt, als eine Außenseiterin mit vielen Schönheitsfehlern und Schwachstellen? Im Theaterstadel, in dem sie zum Ensemble gehört, bekommt sie nur Nebenrollen – etwa, weil sie zu unscheinbar ist?

Ihre heimliche Liebe zu Maximilian Wallner, dem Erben vom Innerwald-Hof, verschließt sie tief im Herzen. Auch für ihn ist sie nämlich »nur« eine Freundin.

In ihrer Verzweiflung kauft Stella schließlich jede Menge Cremes, Masken und Peelings, die wahre Wunder versprechen. Am nächsten Morgen ist ihr Gesicht mit roten Pusteln und Papeln übersät und brennt wie Feuer. Sie braucht sofort Hilfe vom Bergdoktor ...

Stella hatte immer etwas zu tun, aber jetzt war erst einmal eine Pause angesagt. Man musste ja auch mal abschalten dürfen!

Weihnachten war vorbei, Silvester, Neujahr und Dreikönig ebenso, ruhige Wintertage standen ins Haus. Stella hatte Urlaub. Im Kindergarten übernahm eine Kollegin ihre Vertretung.

Auch zur Winterszeit gab es den Waldkindergarten als Ergänzung für alle Kinder, die gern draußen waren. Im Wald ließen sich unzählige Wunder entdecken, vor allem natürlich im Frühling und im Sommer bis in den Herbst hinein, denn im Winter deckte der Schnee vieles zu.

Der Wald beherbergte unzählige kleine und große Meisterwerke der Natur – und natürlich Tiere. Neben dem Rotwild, Füchsen und Wildkaninchen, winzigen Haselmäuschen, allerlei Vögeln bis hin zu Käfern, Waldameisen und den Wildbienen, die ab Mai zu sehen waren, gab es auch immer wieder mal ein Tier, das sich von den Bergen in den Wald hinab verirrt hatte.

So war den Kindern im vergangenen Herbst eine verängstigte Gämse begegnet, ein balzender Auerhahn hatte sie frech verfolgt und sogar zwei Murmeltiere waren aufgetaucht, die sonst nur auf Almen und oberhalb der Baumgrenze zu finden waren.

Diese spannenden Abenteuer wollten die »Naturkinder«, auch »Grünfinken« genannt, nicht mehr missen. Sie konnten dreimal pro Woche im grünen Paradies sein oder winters im verschneiten Märchenwald, natürlich mit ausdrücklicher Zustimmung der Eltern.

Stella Reingruber gehörte zu denjenigen Erzieherinnen im Kindergarten »Spatzennest«, die besonders gern mit ihren Schutzbefohlenen draußen waren, vorausgesetzt, das Wetter machte mit.

Bei Regengüssen oder Sturm blieb man natürlich drinnen. Förster Reckwitz hatte übrigens eine geräumige Hütte am Rande des Achenwaldes für die Grünfinken hergerichtet, in der man bei plötzlichen Gewittern oder in anderen ungemütlichen Situationen geschwind unterkommen konnte.

Gewitter gab es derzeit natürlich nicht. Aber es hatte tagelang durchgeschneit, wie man es im Alpenland zur Winterszeit auch nicht anders kannte. Überall wurden Schneemänner gebaut oder sogar Iglus, in denen man sich vorkam wie ein Eskimo.

St. Christoph hatte zu jeder Jahreszeit für die Einwohner und die Feriengäste etwas zu bieten, viele meinten jedoch, dass der Winter im Zillertal das Schönste überhaupt sei. Pulverschnee, Pisten für die Skifahrer, kleinere Hügel für diejenigen, denen die Brettl'n unter den Füßen noch nicht ganz geheuer waren, urige Einkehrhütten oder droben auf dem Feldkopf die große Schutzhütte, auf der im Winter nicht nur der wunderbare Sonnenuntergang nebst Glitzerschnee für unvergessliche Momente sorgte.

Aus diesem Winterparadies verabschiedete sich Stella für ein verlängertes Wochenende.

Ihre Freundin Gitti, die vor einigen Jahren nach München umgezogen war, hatte sie eingeladen. Der Grund war Gittis Umzug aus ihrer kleinen Wohnung in ein geräumiges Haus, in dem sie mit ihrem Verlobten seit ein paar Monaten sehr komfortabel lebte.

Demnächst stand auch die Hochzeit an, allerdings war es noch unklar, wo das Pärchen dieses große Ereignis feiern würde – auf alle Fälle nicht in irgendeinem »langweiligen Hotel«. Im Gespräch war ein Ausflugsschiff auf dem Starnberger See, eventuell sogar auf dem Chiemsee. Preiswert war das gerade nicht. Die Kosten schienen jedoch keine Rolle zu spielen.

Stella schüttelte darüber nur den Kopf, denn Gitti war früher recht bescheiden gewesen. Das Haus, in dem sie jetzt mit ihrem Raphael wohnte, gehörte ihr bereits zur Hälfte. Raphaels Eltern hatten es ihnen beiden als vorgezogenes Hochzeitsgeschenk überschrieben – wirklich eine großzügige Geste. Kein Problem für das vermögende und geschäftstüchtige Architekten-Ehepaar, das insgesamt drei Häuser besaß, davon ein feudales, großes Mietshaus mit zehn Wohnungen im Zentrum von München. Über die Mieteinnahmen soll an dieser Stelle der Mantel des Schweigens gebreitet werden, obwohl die Familie Grothe in München und Umgebung als durchaus loyal galt.

Kurz gesagt, Gitti machte mit ihrem Raphael eine richtig gute Partie.

Sie hätte nicht mehr arbeiten müssen. Er war sehr großzügig und überließ ihr sogar seine Kreditkarten – wahrscheinlich auch deshalb, weil er wusste, dass sie grundehrlich war und ihm eh über jeden Cent Rechenschaft ablegte. Er wollte das gar nicht, denn er liebte sie wirklich und dachte nicht im Traum daran, sie zu kontrollieren.

Um nicht den ganzen Tag im Haus zu sitzen oder durch die Stadt zu schlendern, hatte Gitti stundenweise eine Stelle angenommen.

Sie beriet anspruchsvolle Kunden in einem Reisebüro der Extraklasse: Luxus-Kreuzfahrten, Reisen mit dem Orient-Express, Flüge in Gegenden, von denen man eigentlich noch nie etwas gehört, geschweige denn gesehen hatte.

Auch Abenteuerreisen standen ganz oben auf der Wunschliste, und zwar keineswegs nur bei jüngeren Leuten. Es war schon erstaunlich, was sich die älteren Herrschaften alles zutrauten! Je ausgefallener, desto besser, das schienen manche Kunden jedenfalls zu denken.

Stella kannte Raphael noch nicht. Er war ebenfalls Architekt und trat damit in die Fußstapfen seines Vaters und seiner Mutter, die sich auf die zum jeweiligen Haus passende Einrichtung konzentriert hatte.

Ob Raphael eventuell ein bisschen arrogant war?

Stella kam mit Menschen, die sich gescheiter und interessanter vorkamen als andere, nur schwer zurecht. Sie fühlte sich unsicher nahm außerdem an, dass sie weder in das Haus in München-Bogenhausen noch in die veränderte Welt ihrer Freundin passen würde, aber bei diesem Besuch würde es schon klappen.

Gitti hatte schon immer darauf geachtet, sehr hübsch auszusehen, aber ohne viel Drumherum und Schnickschnack. Hübsch sein, das hieß ja nicht, dass man Unmengen Geld für ein Kleid oder Schuhe ausgeben musste. Gitti war von Natur aus eine Augenweide. Was hätte man an ihr überhaupt noch verbessern können?

Nichts. An ihrer Wiege hatte wohl eine gute Fee gestanden, die selbst ganz entzückend gewesen war.

So eine Fee hatte ich nicht, bei mir ist alles anders. Ich habe eine Menge Schwachstellen, ging es Stella durch den Kopf, als sie vor dem gepflegten, weißen Haus hielt, in dem ihre Freundin jetzt daheim war.

Sie stieg zögernd und mit einem unsicheren Gefühl – würde sie hier wirklich willkommen sein? – aus ihrem Auto, das zwar schon ein paar Jahre auf dem Buckel hatte, aber immer noch ein verlässlicher »Freund auf vier Rädern« war und obendrein nicht den kleinsten Rostfleck aufwies.

So einen treuen Kameraden gab man erst dann in die Schrottpresse, wenn es nicht mehr anders ging. Und auch dann nur unter Tränen, denn was hatte Stella mit ihrem flinken »Blechkameraden« schon alles erlebt!

Gitti kam ihr strahlend entgegen.

»Stella, da bist du ja! Wir haben uns so lange net gesehen, das tut mir leid! Ich hab dich sehr vermisst. Und dein braves Auto hast du auch noch, sieh an! Komm rein, mach es dir erst mal gemütlich. Ich hab den Kaffeetisch gedeckt. Kuchen gibt's auch, selbstgebacken.«

»Von dir?«

»Na klar! Ich könnte natürlich Torte und allerlei Leckereien kaufen, aber das ist hier in München sehr teuer, und ich bin immer noch darauf bedacht, kein Geld aus dem Fenster zu werfen. Das bin ich von früher so gewohnt. Extras gibt es bei uns nur an Festtagen oder wenn wir mehrere Gäste haben. Und außerdem: Es geht nichts über einen Schokoladenkuchen, den man selbst eingerührt hat!«

»Aha, ja ... und dein zukünftiger Ehemann?«

»Er isst alles, was nach Kuchen schmeckt. Gern auch etwas Traditionelles aus seiner Lieblingsbäckerei um die Ecke. Auswahl gibt es ja genug. Ich glaube, er genehmigt sich jeden Nachmittag im Büro eine ganze Tüte mit Nuss-Schnecken. Davon kann er nicht...

Erscheint lt. Verlag 3.1.2023
Reihe/Serie Der Bergdoktor
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-4386-3 / 3751743863
ISBN-13 978-3-7517-4386-0 / 9783751743860
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