Jack Slade 974 (eBook)

Auf der Todesroute

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4467-6 (ISBN)

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Jack Slade 974 - Jack Slade
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Diese spannende Geschichte über eine Jagd und das Streben nach Vergeltung entfaltet sich in den noch wenig erschlossenen Weiten des jungen Staates New Mexico. Die etablierten Machtstrukturen rings um Roswell werden schwer erschüttert, als Don Kennedy mit dem Steckbrief des Mörders der Familie Gomez hier auftaucht. Dummerweise steht der Gesuchte im Dienst des mächtigsten Mannes der Gegend, der zugleich Förderer von Sheriff Mitchell ist. Mitchell muss sich entscheiden, ob er lieber der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen oder lieber nicht die Hand abbeißen möchte, die ihn füttert. Dieser Weg erweist sich als ausgesprochene Todesroute ...


Auf der
Todesroute

Don Kennedy ist Kopfgeldjäger, Joe Mit‍ch‍e‍ll ein Sheriff. Die Wege dieser beiden ungleichen Gestalten begegnen sich, als eine junge Dame Kennedy mit einem Steckbrief konfrontiert, der ihr helfen soll, den Mord an ihrer Familie zu rächen.

Wie sich erweist, führt die Jagd auf den Mörder auch in die Gefilde der Politik und stört die Kreise eines sehr mächtigen Mannes. Sheriff Mitchell muss sich entscheiden, ob er der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen oder lieber nicht die Hand abbeißen möchte, die ihn füttert ...

Don Kennedy griff mit der linken Hand in die Tasche seines langen Staubmantels, zog ein Papier hervor und entfaltete es. Es war ein Steckbrief: Fünfhundert Dollar Belohnung waren ausgesetzt auf den Kopf des achtfachen Mörders Jay Farral.

Dead or alive.

Der Mann, dessen Konterfei auf dem Fahndungsaufruf prangte, lehnte direkt vor dem Kopfgeldjäger am Tresen des Las-Cruxes-Saloons. Er war ein hagerer Typ mit dunklen, schulterlangen Haaren und einem kantigen und sonnenverbrannten Gesicht.

»Was wollen Sie, Mister?«, knirschte er.

»Ich finde, dieser Kerl sieht Ihnen verdammt ähnlich«, stellte Kennedy fest. Die Rechte des Kopfgeldjägers schwebte über dem Peacemaker an seiner Hüfte.

»Na und?«, brummte Farral.

»Richter Tom Diaz in Santa Fe möchte Sie sehen«, erklärte Kennedy.

»Was Sie nicht sagen.« Ein gefährliches Leuchten trat in Farrals Augen. »Wohl lebensmüde, was?«

»Sie sind lebensmüde«, entgegnete Kennedy mit leiser und unheilverkündender Stimme.

»He, Sie dreckiger Idiot!«

»Manieren haben Sie auch keine, was?«

Farral lachte auf. »Machen Sie keinen Ärger, sonst werden Sie sterben!«

Der Saloon war eine kleine, heruntergekommene Kaschemme, die in einem der fünf Häuser eines winzigen Fleckens namens Las Cruxes untergebracht war, irgendwo in den sonnenverbrannnten Weiten der Berge unweit der mexikanischen Grenze. Dieses Land war heiß und trocken und menschenleer, und so war es war eine ideale Gegend für Leute, die auf der Flucht vor dem Gesetz waren.

»Sie werden mir jetzt nach draußen folgen«, erklärte Kennedy. »Widerstand wird Ihnen nichts einbringen.«

»Verschwinden Sie!«, schnarrte der Killer, und seine Hand näherte sich dem Colt an seiner Hüfte. Die Blicke der beiden Männer trafen sich. Farrals Blick war aufgeregt, Kennedys graue Augen dagegen waren kalt wie Eis.

Vier weitere Männer hielten sich im Saloon auf: Es waren ein Cowboy, der bereits ziemlich betrunken war, außerdem zwei Mexikaner auf der Durchreise, die ihre Tortillas verzehrten, sowie der feiste und ewig schwitzende Barkeeper. Von draußen wehten die traurigen Klänge einer Gitarre herein.

»Verschwinde, du Hurensohn!«, schnarrte Farral.

»Nehmen Sie die Hände über den Kopf!«, befahl der Kopfgeldjäger. »Ihr Spiel ist zu Ende, und Sie haben es verloren. Genug ist genug! Ich nehme Sie fest im Namen von Richter Tom Diaz.«

Die beiden Mexikaner erhoben sich und verließen schleunigst den kleinen Raum. Auch der Barkeeper zog sich ans hinterste Ende seines Tresen zurück. Nur der betrunkene Cowboy regte sich nicht und schien sich für nichts zu interessieren.

Jay Farral spuckte aus, genau vor Kennedys Stiefelspitze in den Sand, der den Fußboden bedeckte.

Wieder trafen sich die Blicke der Kontrahenten. Kennedy sah dieses kurze Aufleuchten in den Augen seines Gegners, zog seinen Peacemaker und schoss. Er traf den Killer in die Brust.

Farral stieß einen gurgelnden Schrei aus, glotzte den Kopfgeldjäger aus glasigen Augen an und feuerte ebenfalls. Aber Kennedy hatte im selben Atemzug die Hand eines Gegners nach unten geschlagen, und die Kugel fetzte in den Sand. Kennedy schoss zum zweiten Mal, und nun traf er Farral genau zwischen die Augen.

In einer Fontäne spritzte das warme Blut aus dem Einschussloch in der Stirn hervor, lief in einem breiten Strom über Farrals Gesicht, seinen Hals und seine Brust. Der Bandit schien noch etwas sagen zu wollen, doch Blut sickerte nun auch aus seinen Mundwinkeln hervor. In der nächsten Sekunde schon brachen die Knie unter ihm weg, und er kippte schwer nach hinten. Reglos blieb er liegen, und eine große Blutlache bildete sich schnell rund um seinen Kopf.

Don Kennedy schob den Peacemaker in das Holster zurück. Der Cowboy wandte sich zu ihm um und sah ihn an. »Guter Schuss«, meinte er.

»Man tut, was man kann.« Der Kopfgeldjäger trat einen Schritt zur Seite und blickte auf den Toten. »Bitte helfen Sie mir, ihn nach draußen zu tragen. Ich will ihn auf sein Pferd binden.«

»Der bringt Ihnen gutes Geld ein, was?«, fragte der Cowboy.

Kennedy verdrehte die Augen. Dann griff er in seine Hosentasche, zog eine Dollarmünze hervor und warf sie dem Cowboy zu. »Das deckt Ihre Mühen ab, nicht wahr?«

»Sicher, mein Freund.«

Kennedy warf auch dem Barkeeper einen Dollar zu. »Für Ihre Auslagen!« Dann bückte er sich und fasste den Toten an den Schultern.

Der Cowboy hob Farral an seinen Füßen an, und gemeinsam trugen sie ihn nach draußen. Vor der Kaschemme standen zwei Pferde angebunden: Kennedys Brauner und Farrals Schecken, auf dessen Rücken ein prachtvoller, mit mexikanischen Silberpesos geschmückter Sattel lag. Sie hoben den Toten quer über den Sattel.

»Haben Sie vielen Dank, Mister!«, sagte Kennedy.

»Nichts zu danken!« Der Cowboy tippte mit zwei Fingern an die Hutkrempe, drehte sich um und torkelte zurück in den Saloon.

Kennedy blickte sich um: Die beiden Mexikaner waren verschwunden, dafür stand nun eine Frau im Abendlicht vor einem der Häuser. Neben ihr spielten ein Baby und ein kleiner Hund im Staub. Der mexikanische Junge mit der Gitarre kauerte vor einem anderen Haus. Er spielte einen traurigen Mollakkord, eine Musik, in der alle Gewalt dieser Welt beklagt wurde.

Kennedy wischte sich mit seinem Taschentuch über die Stirn. Es war früher Abend, und die Hitze des Tages ließ endlich ein wenig nach. In der Tat war Las Cruxes das gottverlassenste Kaff, in dem er jemals gewesen war.

In diesem Augenblick erblickte er die Lady.

Sie sah umwerfend aus, ein Traum von Sex und Erotik. Kennedy schätzte sie auf Anfang zwanzig. Sie hatte schulterlanges, lockiges, schwarzes Haar, und der dunkle Teint ihres Gesichts verriet, dass mexikanisches Blut in ihren Adern floss. Ihre Augen waren groß und dunkel, und ihr roter Mund lockte unwiderstehlich. Über ihren runden Brüsten spannte sich eine weiße Bluse, in die zarte Spitzen eingearbeitet waren, und eine enge, schwarze Reithose umhüllte ihre Hüften und langen Beine. Sie saß auf dem Bock eines Einspänners, und neben ihr lag ihr Gewehr.

Kennedy sah sie an und wandte sich dann ab.

»Mr. Kennedy!«, hörte er sie in seinem Rücken rufen. Ihre Stimme klang ein wenig rauchig.

Er drehte sich wieder zu der jungen Lady hin um.

»Ich möchte bitte mit Ihnen sprechen«, fuhr sie fort. »Wenn Sie einen Augenblick Zeit für mich haben?«

Der Kopfgeldjäger trat näher. »Sicher.« Er tippte an die Krempe seines Hutes. »Miss!«

»Lucinda Gomez. Nennen Sie mich Lucy.«

»Okay. Was kann ich für Sie tun, Lucy?«

Sie sah in an. »Sie gelten als der beste Jäger.«

»Kann sein. Danke jedenfalls für das Kompliment.«

»Ich möchte Sie um etwas bitten, Mr. Kennedy.«

»Ich höre.« Er nickte, blickte für eine Sekunde in ihre dunklen, magischen Augen.

»Ich möchte, dass Sie einen Mann für mich finden.« Lucy Gomez zog einen Steckbrief aus ihrer Tasche, entfaltete ihn und reichte ihn dem Kopfgeldjäger. Der Name des Gesuchten, der etwa vierzig Jahre alt war, lautete Sam Malone, und er wurde drüben oben in Arkansas wegen Mordes gesucht. Auf seinen Kopf waren vom Marshal in Little Rock einhundertfünfzig Dollar ausgesetzt.

Kennedy betrachtete den Steckbrief. »Was haben Sie gegen den Kerl? Arkansas ist weit.«

»Er hat meinen Bruder getötet.«

Er nickte. »Ihm wird nur dieser eine Mord zur Last gelegt?«

»Nein, ich bin sicher, dass er noch sehr viel mehr Menschen umgebracht hat.«

»Er treibt sich noch immer in Arkansas herum?«

»Nein, er hält sich inzwischen in New Mexico auf. In einer Stadt namens Roswell.«

»Warum wenden Sie sich nicht einfach an den dortigen Sheriff?«, fragte Kennedy. »Der wird den Job für Sie erledigen. Dafür ist er da und wird er bezahlt.«

Im Blick der jungen Lady schwang Enttäuschung. »Warum wollen Sie mir nicht helfen?«

»Familiengeschichten sind nichts für mich.«

Sie sah ihn an.

»Sorry, es ist nicht mein Fall!«

»Der Sheriff von Roswell wird mir nicht helfen!«, sagte die Schöne, und ein kaum merkliches Zittern schwang in ihrer Stimme mit.

»Wie kommen Sie darauf?«, fragte er.

»Malone arbeitet als Bodyguard für Ed...

Erscheint lt. Verlag 10.1.2023
Reihe/Serie Jack Slade
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Unger • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-4467-3 / 3751744673
ISBN-13 978-3-7517-4467-6 / 9783751744676
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