KOLOSSEUM - SPIELE UM MACHT UND LIEBE (eBook)

Historischer Roman
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
720 Seiten
tolino media (Verlag)
978-3-7546-5016-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

KOLOSSEUM - SPIELE UM MACHT UND LIEBE -  Frank Rychlik
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Der monumentale historische Roman über das größte Amphitheaters im alten Rom - nach wahren Begebenheiten Dieser historische Roman erzählt die ganze Geschichte über die Entstehung des Kolosseums im alten Rom: 720 Seiten voller politischer Intrigen, Spannung, leidenschaftlicher Liebe und dramatischer Verwicklungen Zwei Männer lieben eine Frau - einer wird Sklave, der andere startet eine politische Karriere Der junge thrakische Decurio Verus liebt die schöne Licinia, die seine Gefühle erwidert. Aber der ehrgeizige Aristokrat Tullius begehrt die Schöne ebenfalls. Doch mit Tullius' Intrige, die eigentlich Verus vernichten soll, beginnt ein tödliche Verhängnis, das beide zwischen die Fronten des Kaisers Vespasian und den oppositionellen Stoikern im Senat geraten lässt. Die legendären Gladiatoren Verus und Priscus Auch der Germane Priscus, der während des Bataveraufstandes von seinem Stamm entwurzelt und versklavt wird, wird ebenso in die Machtkämpfe verwickelt. Noch ahnen Verus und Priscus nicht, dass sie Jahre später, 80 n. Chr., am Tag, an dem das größte Amphitheater aller Zeiten zum ersten Mal für die Öffentlichkeit seine Pforten öffnet, als Gladiatoren in der Arena auf Leben und Tod gegeneinander kämpfen müssen, und damit die Geister früherer Machtkämpfe zu neuem Leben erwachen. Das antike Rom des Kaisers Vespasian, in einem Historienroman, authentisch und lebendig wieder auferstanden Der historische Roman erzählt die fiktiven Lebenswege der beiden Gladiatoren, die sich schicksalhaft mit der großen Politik verweben. Deren Namen hat der römische Dichter Martial überliefert. Obwohl der historische Roman in einer Epoche im römischen Reich spielt, in welcher Mord und Lüge, Verrat und Intrige über Aufstieg und Fall entscheiden, erzählt er aber auch die Geschichte einer großen Liebe zweier Männer zu einer Frau. Den durch mehrere TV-Dokus bekannt gewordenen Gladiatorenkampf zwischen Verus und Priscus hat der römische Dichter Martial als Epigramm in seiner Sammlung Liber Spectaculorum überliefert. Historisches Begleitmaterial Im Anhang des ebooks befinden sich: Extrakapitel 'Dichtung und Wahrheit' (in der Paperback-Ausgabe nicht vollständig enthalten), Personenregister, Glossar und historische Chronologie der geschichtlichen Ereignisse. Auf der Buch-Website sind das vollständige Extrakapitel 'Dichtung und Wahrheit' sowie historische Geo-Karten enthalten. Letztere sind auch im Paperback-Buch abgedruckt. mit 90 mm breiten Klappen, auf der Innenseite des Covers

Frank Rychlik, geboren 1952 in Halle/Saale studierte an der TH Ilmenau (heute Technische Universität) Physik und Technik elektronischer Bauelemente und ist Dipl.-Ing. Nach der politischen Wende 1989 war Frank Rychlik unter anderem als Gesellschafter eines produzierenden Gewerbes beteiligt, das er als Geschäftsführer zwanzig Jahre lang erfolgreich leitete. Um sich die Frustration einer langjährigen Verlagssuche zu ersparen, hat er sich entschlossen, seinen Roman als Selfpublisher herauszugeben.

Frank Rychlik, geboren 1952 in Halle/Saale studierte an der TH Ilmenau (heute Technische Universität) Physik und Technik elektronischer Bauelemente und ist Dipl.-Ing. Nach der politischen Wende 1989 war Frank Rychlik unter anderem als Gesellschafter eines produzierenden Gewerbes beteiligt, das er als Geschäftsführer zwanzig Jahre lang erfolgreich leitete. Um sich die Frustration einer langjährigen Verlagssuche zu ersparen, hat er sich entschlossen, seinen Roman als Selfpublisher herauszugeben.

2 – Das Geheimnis des Galiläers

 

Römische Provinz Judäa, drei Wochen später Ende Juni 68 n. Chr.

 

Während Galbas Günstlinge in Rom bereits um Ämter stritten, hielt der Feldherr Titus Flavius Vespasianus im Osten des Reiches dem toten Kaiser noch die Treue. Die Nachricht vom Selbstmord Neros war bis in die Wüsten des fernen Judäa noch nicht vorgedrungen, wo er mit drei Legionen und zahlreichen Hilfstruppen, insgesamt sechzigtausend Mann, dabei war, den Aufstand der Juden niederzuschlagen. Der Feldzug näherte sich seinem Ende. Eine Festung nach der anderen war bereits gefallen, Galiläa schon besiegt. Während Vespasianus’ Hauptstreitmacht unweit von Jerusalem in Jericho stand, belagerte die Legion des Tribunen Lucius Annius die weiter nordöstlich gelegene Stadt Gerasa. Nach deren Fall müsste nur noch Jerusalem erobert werden. Das wäre dann der endgültige Sieg.

 

Von dem notdürftig gezimmerten Holzpodest aus konnte Lucius Annius das Schlachtfeld vor den Toren der Stadt Gerasa gut überblicken. Die roten Mäntel der Offiziere flatterten im Wind, ihre kammartigen Helmbüsche wogten in grellen Farben, und die silbernen Muskelpanzer blitzten in der Sonne.

Mitten unter ihnen fiel ein Mann auf, der so fehl am Platze wirkte wie eine vestalische Jungfrau in einem Bordell. Sein dunkler Teint und das tiefschwarze Haar verrieten eine orientalische Herkunft. Die Augenlider hatte er halb gesenkt, was ihm bei flüchtiger Betrachtung leicht Verschlagenes verlieh. Dem widersprach jedoch die großgewachsene, hagere, etwas gebeugte Gestalt. Mit beiden Händen umklammerte der Mann eine braune Ledertasche, als fürchtete er ihren Verlust. Er trug eine kurze graue Tunika aus grobem Stoff. Als er die Tasche, die er vor seiner Brust hielt, ein wenig nach unten senkte, fiel das kleine Bronzemedaillon auf.

Das Zeichen der Sklaven.

Es wirkte geradezu absurd und aufreizend, dass ihn die Offiziere auf dem Befehlsstand duldeten. Der Schriftzug auf dem Schildchen »Ich, Catulus, gehöre Titus Flavius Vespasianus« erklärte ihr Schweigen, aber ihre Augen verrieten, was sie von dem Sklaven hielten.

Catulus beachtete nicht die verächtlichen Blicke, die er auf sich zog. Schon bald würde der Kampfverlauf um die Eroberung der Stadt von ihm ablenken, faszinierte doch nichts den Menschen mehr als die Beobachtung eines Todesschauspiels aus sicherer Entfernung. Wenn der Tribun sich nicht irrte, würde die Stadt heute fallen. Catulus fieberte diesem Zeitpunkt entgegen. Es erfüllte ihn mit Stolz und Genugtuung, den Auftrag seines Dominus zu erfüllen, denn er besaß etwas, das wertvoller war als prunkvolle Muskelpanzer, blank polierte Orden und federngeschmückte Helme. Im Gegensatz zu den Offizieren kannte er das Geheimnis seines Dominus, das sich hinter der Stadtmauer verbarg. Nicht einmal der Tribun ahnte die große Tragweite der Mission. Nur ihn allein hatte sein Dominus, der große Feldherr Vespasianus, vollständig ins Vertrauen gezogen.

 

Vor sechs Tagen war Catulus mit dem Tross der Legion, die durch die vorangegangenen Schlachten auf acht Kohorten dezimiert und durch eine Decurie syrischer Bogenschützen ergänzt worden war, vor den Toren Gerasas angekommen. Er hatte auf eine kampflose Einnahme der Stadt gehofft, die seine Aufgabe begünstigen würde. Aber es war anders gekommen.

Am Abend ihrer Ankunft hatten sie ein Lager aufgeschlagen und befestigt. Am zweiten Tag hatte der Tribun Lucius Annius dann alle Kohorten vor der Stadt aufmarschieren lassen und sein Belagerungsgerät präsentiert. Mit vier schweren Onager-Katapulten und acht Ballisten wollte er die Verteidiger beeindrucken. Er wartete den ganzen Tag, hatte er doch gehofft, der Anblick seiner reichlich viertausend Mann starken Streitmacht würde die Stadt zur Aufgabe bewegen und seinen Legionären den Angriff ersparen. Aber zu Catulus’ Enttäuschung ließen sich keine Parlamentäre mit weißen Fahnen blicken.

Am dritten Tag bauten die Zimmerleute aus einem Eichenstamm, den sie aus dem Hochland östlich von Philadelphia mitgebracht hatten, und einem bronzenen Widderkopf einen Rammbock. Damit rückten zwei Kohorten gegen die Stadt vor. Der Angriff wurde nur halbherzig geführt, erfüllte aber seinen Zweck, reagierten die Stadtbewohner doch mit Beschuss. Annius zeigte sich davon nicht überrascht. Wie die meisten Städte während dieses Feldzugs war auch Gerasa zur Verteidigung entschlossen. Seine Erstürmung war nun unausweichlich.

Den vierten Tag verbrachte Catulus wie die vorangegangenen mit Müßiggang. Er schaute den Legionären beim Bau der Belagerungstechnik zu und war erstaunt, wie schnell und routiniert sie arbeiteten. Die Sonne war noch nicht untergegangen, da hatten die Zimmerleute einen zweiten Rammbock und einen Belagerungsturm gebaut. Was innerhalb der feindlichen Schussweite lag, schützten sie mit Holzwänden gegen Brandgeschosse, die sie mit Eisenplatten und manchmal auch mit nassen Tierhäuten abdeckten. Neben den Katapulten türmten sie zentnerschwere weiße Felsbrocken auf, die sie mühsam aus der nahe liegenden Umgebung herangekarrt hatten. Sie füllten Tontöpfe mit brennbarem Naphtha oder Bitumen, und die Auxiliare präparierten Abertausende von Brandpfeilen mit Flachs, Pech und Schwefel. Doch trotz der wachsenden Bedrohung schickten die Bewohner noch immer keine Abordnung mit weißen Fahnen nach draußen. Das verschlossene Stadttor blieb unbewegt.

Am fünften Tag befahl Annius den Sturmangriff aller Kohorten. Währenddessen stand sich Catulus auf dem Podest die Beine in den Bauch. In drei Angriffswellen attackierten die Belagerer die Mauern. Dreimal wurden sie zurückgeschlagen. Doch mit jedem Mal nahm der Widerstand der Stadt ab. Die Steinbrocken, Mauerbruchstücke, Säulenteile und Mühlsteine, welche die Verteidiger von der Mauerkrone auf die Rammböcke herunterwarfen, wurden weniger. Und es verging immer mehr Zeit zwischen ihren Pfeilsalven, die ganz offenkundig die Angriffe der Kohorten nicht stoppen und ihnen auch keine nennenswerten Verluste zufügen konnten. Selbst die Beschädigungen der gegen Feuer und Steinschlag schützenden Überdachungen und Wehrdämme der Belagerungsgeräte waren bis zur nächsten Angriffswelle wieder behoben. Hingegen quollen hinter der Stadtbefestigung immer zahlreicher und dicker Rauchsäulen empor, und in einer Mauer war schon eine klaffende Bresche zu sehen. Morgen würde die Stadt fallen, hörte Catulus den Tribun sagen.

 

Es war sehr früh an diesem sechsten Tag der Belagerung. Den Männern auf dem Holzpodest wehte ein laues Lüftchen um die Nase, noch angenehm kühl, aber doch schon so warm, um von der unbarmherzigen Hitze zu künden, die im Laufe des Tages von der Halbwüste hereinwehen würde. Die Stadtmauer leuchtete im Schein der gerade aufgegangenen Sonne grellweiß. Zahlreiche Narben vom Beschuss der Katapulte hoben sich als bizarre Schatten ab. Die Bresche hatten die Verteidiger in der Nacht geschlossen, aber über der Mauer schwebten noch immer dicke Rauchschwaden.

In Rufweite des Befehlsstandes warteten Standartenträger, Bläser und Meldereiter auf die Befehle des Tribuns. Die Artilleristen hatten die Katapulte gespannt, die Schleuderer ihre Bleikugeln aufgestapelt und die syrischen Auxiliare die Feuer für ihre Brandpfeile entfacht. Die Manipel der Infanterie warteten mit Sturmleitern und einem fahrbaren Belagerungsturm auf das Vorrücken. Nur die Meldung der Syrer fehlte noch. Ungeduldig schaute Annius zu deren Stellung hinüber. Aber da preschte schon ein Reiter heran und schrie: »Bogenschützen bereit.«

Catulus erwartete den Befehl zum Angriff, als plötzlich ein Offizier rief: »Sie wagen einen Ausfall.« Alle Köpfe drehten sich in Richtung Stadttor, wo beide Flügel nach innen schwenkten. Aber anstelle von Soldaten traten Kinder heraus, die sich nervös umsahen und dann über das steinige Feld stolperten. Einige von ihnen, die bereits älter waren, trugen weinende Kleinkinder auf dem Arm, während die meisten anderen sich mit angstverzerrten Gesichtern gegenseitig bei den Händen fassten. Manch halbwüchsiger Bursche schien mit erhobenem Haupt dem Feind trotzen zu wollen, aber nicht wenige wischten sich verzagt Tränen aus den Augen. Und bei einigen hatte sich im Schambereich auf der Tunika ein dunkler Fleck gebildet.

»Artilleristen, schießt!«, schrie der Tribun.

Catulus erschrak. Warum befahl Annius den Angriff? Die Stadt ergab sich doch. Die Bewohner boten doch ihre Kinder als Geiseln an.

Das Angriffssignal eines Cornu dröhnte durch die Luft. Der röhrende Ton des Kriegshorns hörte sich an wie der lang gedehnte Ruf eines erzürnten Gottes.

Catulus zitterte vor Aufregung. Ein neuerliches Angriffsinferno stand bevor. Die verdrehten Seile der Katapulte ächzten, als sie sich entspannten. Die Wurfarme knallten mit solcher Wucht gegen den Querbalken, dass die Wurfmaschinen am hinteren Ende nach oben wippten wie wildgewordene, mit den Hufen nach hinten ausschlagende Esel. Die Ladungen flogen im hohen Bogen pfeifend durch die Luft. Kurz darauf krachten sie gegen die Wehranlage und ließen Mauersteine herausfliegen. Ein ohrenbetäubender Lärm, der sich mit dem Abschießen der Bolzen von den Ballisten fortsetzte.

Die Artilleristen spannten die Katapulte erneut. In das Knarren der Wurfarme mischte sich das scharfe Zischen der Brandpfeile. Dichte Schwärme flogen in kurzer Abfolge gegen die Stadt und überzogen den Himmel mit Tausenden dünnen Rauchfahnen.

Obwohl die Geschosse über ihre Köpfe hinwegflogen, warfen sich die Kinder zu Boden. Ihre Schreie gingen im markerschütternden Pfeifen und Donnern unter. Erst als dieser Lärm nachließ, erhoben sie sich. Doch das Schlimmste stand ihnen noch bevor.

»Kohorten vor!«, schrie der Tribun.

Erneut...

Erscheint lt. Verlag 15.2.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Abenteuer • Abenteuer Spannung • Antike Roman • Gladiatoren • historischer Roman Militär • Historischer Thriller • Krimi • Literarische Belletristik • Politik Geschichte • Polit Thriller • Roman • römische Antike • römische Epoche • Spannung • Thriller
ISBN-10 3-7546-5016-5 / 3754650165
ISBN-13 978-3-7546-5016-5 / 9783754650165
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