G. F. Unger Sonder-Edition Collection 30 (eBook)

5 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
400 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4452-2 (ISBN)

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G. F. Unger Sonder-Edition Collection 30 - G. F. Unger
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5 spannende Westernromane von G. F. Unger lesen, nur 4 bezahlen!

G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 146 bis 150 der G.F. Unger Sonder-Edition:
Folge 146: Keine Chance für Luke
Folge 147: Walla-Walla-Legende
Folge 148: Bridget Mallone
Folge 149: Geronimos Weg
Folge 150: Die Quen-Sippe

Kilbourne sieht sich im Saloon um. Es ist eine primitive Bude. Aber auch der kleine Ort hier ist armselig und primitiv, eine Ansammlung von Adobe-Hütten und einigen größeren Häusern. Doch es ist ein Ort mit einigen Dutzend Menschen, gewissermaßen eine Oase nach einem langen Reiten durch raues Land.

An den wenigen Tischen sitzen da und dort Gäste, deren Pferde draußen an den Haltebalken bei den Tränketrögen stehen.

Aber auch sie starren auf Luke Kilbourne.

Und so beginnen in ihm endlich die ersten Warnsignale sich bemerkbar zu machen. Plötzlich verspürt er das untrügliche Gefühl von lauernder Gefahr in sich stärker werden.

Doch nun bekommt er das Bier und gießt es sich in den Hals wie in ein Loch. Er leert das Glas, stellt es ab und verlangt: »Noch eins, Keeper, noch eins von dieser Sorte.«

»Yes, Sir«, erwidert der Barmann mit einem Klang von Respekt und Vorsicht in der Stimme. Er will sich abwenden, um das Bier einzuschenken, doch Kilbourne deutet auf die offene Tür neben dem Schanktischende und fragt: »Höre ich dort drinnen ein Steak in einer Pfanne zischen?«

»Yes, Sir. Da drinnen ist unsere Küche. Meine Frau macht die besten Steaks westlich des Pecos. Dazu gibt es junge Bohnen und frisches Fladenbrot. Wollen Sie, Mister Logan?«

»Mein Name ist nicht Logan. – Welchen Logan meinen Sie?«

Der Barmann bekommt wieder große Augen. Seine Lippen zittern. Dann stottert er: »Nununun, nananatürlich Jesse Logan.«

Kilbourne hebt etwas ratlos seine Achseln und lässt diese wieder sinken.

»Kenn ich nicht«, spricht er ruhig. »Doch ich komme von weit her. – Sehe ich diesem Jesse Logan vielleicht sehr ähnlich? – Wenn ja, dann sollte ich wohl wissen, wer dieser Jesse Logan ist. – Also?«

Der Barmann wischt sich wieder über sein Gesicht.

Dann aber greift er unter den Schanktisch und holt einige Steckbriefe hervor, blättert darin und deckt einen dieser Steckbriefe auf.

Mit dem Zeigefinger deutet auf den darauf abgebildeten Kopf. »Ddadadada«, stottert er heiser. »Oder sind Sie das nicht?«

»Nein«, murmelt Kilbourne und starrt auf die Zeichnung. Ja, es ist eine Zeichnung, kein fotografisches Porträt. Aber der Zeichner war ein Künstler. Kilbourne meint tatsächlich, dass er sein Gesicht wie in einem Spiegel betrachtet.

Und dann kann er lesen, dass für seine Ergreifung tausend Dollar ausgesetzt sind, weil er ein Bandit und Mörder ist, ein übler Revolverheld.

Aber dann wird er sich wieder bewusst, dass er ja Luke Kilbourne und nicht dieser Jesse Logen ist.

O verdammt, denkt er dennoch beunruhigt, in was bin ich hier hineingeritten?

Ihm wird nun noch stärker bewusst, dass tausend Dollar Belohnung ein mächtiger Anreiz sind für Kopfgeldjäger und all die anderen Burschen, die verwegen genug sind, etwas zu riskieren oder die andere Sorte, die aus dem Hinterhalt schießen wird, so als wäre er ein böser Wolf.

Der Barmann bringt ihm nun das zweite Bier und fragt: »Wollen Sie ein Steak, Mister Logan?«

»Mein Name ist Kilbourne. – Ja, ich will verdammt ein gutes Steak. Aber nennen Sie mich nicht Logan. Kilbourne, verstanden, Kilbourne ist mein Name.«

»Yes, Sir«, nickt der Wirt eifrig. »Kilbourne.«

Dann ruft er durch die offene Tür in die Küche hinein: »Sally, bring das Steak heraus, es eilt!«

Dann sieht er zu, wie Kilbourne den Steckbrief sorgfältig zusammenfaltet und in seiner Jackentasche verschwinden lässt, dann das Bier nimmt und zu einem der noch freien Tische geht, um dort auf das Steak zu warten.

Alle Augen im Saloon sind auf ihn gerichtet.

Doch als er in das Halbrund blickt und alle Blicke hart erwidert, da hält keiner dem Blick seiner grauen, flintsteinharten Augen stand.

Und so beginnt er zu begreifen, dass dieser Jesse Logan, für den man ihn hält, hier in diesem Land westlich des Pecos ein sehr gefürchteter Bursche sein muss.

Und so denkt er bitter: Wenn das so ist, Luke, dann hast du keine Chance. Denn für tausend Dollar hast du eine Menge Feinde. Dann gleichst du einem Hund, den man für einen blutdürstigen Wolf hält, den eine große Meute jagt. – O verdammt! Wenn ich das Steak im Magen habe, werde ich verdammt schnell verschwinden und die ganze Nacht durchreiten, ohne anzuhalten.

In ihm ist nun Bitterkeit, denn er begreift, dass sein Schicksal ein böses Spiel mit ihm zu treiben begonnen hat.

Er bekommt nun das Steak. Ja, es ist ein prächtiges Steak mit all den Zutaten. Und sein Hunger ist gewaltig. Er macht sich darüber her und vergisst für eine Weile, in was er hineingeraten ist.

Eigentlich wollte er in dieser kleinen Stadt, die sich Pecosville nennt, eine Nacht verbringen, in einem Bett mal wieder schlafen nach einem Bad und …

Aaaah, er wollte sich einige bescheidene Dinge gönnen nach einem langen Reiten, vielleicht auch ein paar Runden Poker spielen und sich ein Mädchen kaufen für eine Nacht, wenn es eine hier geben sollte, die ihm gefällt, obwohl sie sich verkauft.

Doch er wird auf alles verzichten.

Indes er das Steak verputzt, denkt er noch einmal darüber nach, was ihn in dieses Land westlich des Pecos reiten ließ aus dem Land des Brazos River. Er folgte der Fährte eines wertvollen Zuchthengstes, den man seinem Rancher gestohlen hatte. Und er ist immer noch der Vormann dieser Ranch am Brazos und fühlt sich deshalb verpflichtet, den gestohlenen Zuchthengst zurückzubringen.

Doch jetzt …

Eigentlich weiß er nur eines: Er muss weit, weit fort aus diesem Land, wo man für seinen Doppelgänger eine so hohe Belohnung ausgesetzt hat.

Denn für tausend Dollar muss ein Cowboy etwa fünf Jahre arbeiten – allerdings bei freier Unterkunft und Verpflegung.

Sie beobachten ihn immer noch von allen Seiten. Er hat seinen Tisch in der Ecke des Raumes – aber was wird sein, wenn er hinausgeht und ihnen seinen Rücken zukehren muss? Oder muss er rückwärts hinausgehen?

Doch dann wird er sich wieder bewusst, dass er sich hier westlich des Pecos befindet, in einem Land also, in dem es noch kein Gesetz gibt. Und wahrscheinlich bekommt hier niemand die Kopfprämie für ihn ausgezahlt. – Wer sich also die tausend Dollar verdienen will, der muss ihn erst dorthin bringen, wo es einen Gerichtshof oder zumindest einen Sheriff gibt.

Er beschließt beim letzten Bissen, dass er seinen Weg weiterreiten wird.

Denn den wertvollen Zuchthengst wird man gewiss hinüber nach Arizona bringen, also weit genug weg von Texas und dem Brazos-River-Land.

Dort in Arizona soll es einige gegenseitig konkurrierende Pferdezüchter geben, auch drüben in Sonora.

Luke Kilbourne beschließt also beim letzten Bissen, dass er seinen Weg nach Westen fortsetzen wird.

Als er sich erhebt, da sehen sie alle wieder, wie er seine Waffe trägt.

Ja, er ist zwar der Vormann einer großen Ranch in Texas, aber er trägt seinen Revolver wie ein Revolvermann. Und auch das macht ihn diesem Jesse Logan so sehr ähnlich.

Sie könnten wahrhaftig eineiige Zwillinge sein.

Am Schanktisch zahlt er seine Zeche. Dann geht er ruhig hinaus.

Und als er verschwunden ist, da bleibt es einige Sekunden lang still.

Dann ruft eine Stimme: »War er es oder nicht? – Wir alle haben Jesse Logan schon mal gesehen – oder fast alle von uns. – War es also Jesse Logan, der sich hier einen Scherz erlaubte – oder …«

Es beginnt nun eine Diskussion.

Doch einer der Gäste, der bisher still in der anderen Ecke saß, schleicht durch die Seitentür hinaus, ein Mann mit einem schwarzen Hut und einem goldenen Hutband.

Sein Pinto ist müde vom langen Weg durch das raue Land. Aber er kann das Tier nicht schonen. Er will weg von dieser Stadt Pecosville. Der Gedanke, dass er einem steckbrieflich gesuchten Banditen so ähnlich sieht wie ein Zwillingsbruder, der beunruhigt ihn sehr. Sein Instinkt für Gefahr warnt ihn nun, und er weiß, dass er sich auf dieses Ahnungsvermögen schon immer verlassen konnte.

Es hat ihn vor Comanchen gewarnt, und es warnte ihn während des Krieges ebenfalls vor lauerndem Unheil und befähigte ihn, Männer zu führen. General Stonewall Jackson beförderte ihn damals noch auf dem Schlachtfeld zum Offizier.

Er bindet also seinen Pinto los, klopft ihm Brust und Hals und murmelt: »Es tut mir leid, Comanche. Wir müssen weiter.«

Im Schritt reitet er aus der kleinen Stadt weiter nach Westen. Denn irgendwo dort im Westen hofft er den entführten Hengst zu finden, einen Tausend-Dollar-Zuchthengst.

Die Nacht wird hell über dem Pecos-Land, eine Nacht mit all den Sternen, die so strahlend schön und dennoch unirdisch kalt am Himmel funkeln und hinter denen das große Geheimnis verborgen ist.

Er bleibt die ganze Nacht im Sattel, rastet einige Male für kurze Zeit, um sein Pferd abzureiben und durchzumassieren.

Denn das Tier tut ihm leid. Und überdies wäre er ohne Pferd in diesem Lande verloren.

...

Erscheint lt. Verlag 10.1.2023
Reihe/Serie G. F. Unger Sonder-Edition Collection
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-4452-5 / 3751744525
ISBN-13 978-3-7517-4452-2 / 9783751744522
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