Wünsch dich ins Märchen-Wunderland Band 4 (eBook)

Märchen für Herz und Seele im Jahresreigen
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
244 Seiten
Papierfresserchens MTM-Verlag
978-3-99051-105-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wünsch dich ins Märchen-Wunderland Band 4 -  Martina Meier
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Der Untertitel 'Märchen für Herz und Seele im Jahresreigen' zeigt es an: Die Märchen des vierten Bandes der Reihe 'Wünsch dich ins Märchen-Wunderland' entführen ihre Leserinnen und Leser in eine Welt voller Magie und fantastischer Wesen - gefühlvoll und tiefgehend, mit Geschichten rund ums Jahr. Zwölf Monate lang begleiten die Märchen alle, die sich darauf einlassen möchten. Zwölf Monate voller magischer Momente, voller Liebe, Tragik und Mut, Erzählungen für Klein und Groß - eben für alle, die sich auch in unserer hektischen Zeit noch auf das Alte, das Unerklärliche einlassen möchten. Märchen transportieren wichtige Inhalte, die nicht nur die Fantasie anregen, sondern auch die Empathiefähigkeit fördern. In diesem Sinne wünschen wir viel Freude beim Lesen!

Herausgeberin Martina Meier studierte Literaturwissenschaft, Publizistik und Politik in Münster und Mainz; Magister Artium. Die Erfolgsautorin und versierte Journalistin initiierte 2004 das Papierfresserchen-Projekt und gründete 2006 das Redaktions- und Literaturbüro MTM und 2007 gemeinsam mit ihrem Mann Papierfresserchens MTM-Verlag. Im September 2014 folgte die Gründung des Herzsprung-Verlags, 2021 gründete sie CAT creativ.

Herausgeberin Martina Meier studierte Literaturwissenschaft, Publizistik und Politik in Münster und Mainz; Magister Artium. Die Erfolgsautorin und versierte Journalistin initiierte 2004 das Papierfresserchen-Projekt und gründete 2006 das Redaktions- und Literaturbüro MTM und 2007 gemeinsam mit ihrem Mann Papierfresserchens MTM-Verlag. Im September 2014 folgte die Gründung des Herzsprung-Verlags, 2021 gründete sie CAT creativ.

*

Die drei goldenen Schneeflocken


In einem fernen Land, weit hinter den letzten Wäldern, lebte einst eine kleine Prinzessin. Die Prinzessin hörte auf den Namen Benedikta und war seit dem Tage ihrer Geburt ein neugieriges und ein fröhliches Mädchen. Sie liebte den Winter über alles, ganz besonders den funkelnden Schnee. Prinzessin Benedikta hatte einen Gefährten. Schneehase Mo war, bis auf seine schwarze Stupsnase und die hellgrauen Löffelohren, ebenso weiß wie der Schnee im Königreich. Mo begleitete Prinzessin Benedikta auf Schritt und Tritt, sogar sein Hasenbettchen stand neben dem ihren. Sie teilten alles miteinander und hüteten ein großes Geheimnis. Was niemand wusste, war, dass Prinzessin Benedikta die Gabe hatte, sich mit Mo unterhalten zu können. Sie verstand alles, was er ihr sagte. Und er verstand sie.

Prinzessin Benedikta lebte mit ihren Eltern sehr zurückgezogen im Königreich. König Immanuel und Königin Loretta verbrachten ihren Alltag still nebeneinander. Vor allem die Königin war oft traurig, doch niemandem verriet sie, was der Grund für ihre Traurigkeit war.

Prinzessin Benedikta war sehr hartnäckig und fragte mindestens einmal am Tag: „Mutter, warum bist du so traurig?“

Königin Loretta strich dann sanft über das braune, lange Haar der Prinzessin und antwortete: „Hach, wenn ich das nur selbst wüsste.“ Die kleine Prinzessin war schlau und ihr größter Wunsch war es, den wahren Grund herauszufinden, um ihre Mutter eines Tages wieder zum Lachen bringen zu können.

Auch die Mägde und Knechte auf dem Schloss waren vor Prinzessin Benediktas Fragen nicht sicher, nur der grummelige Wärter Bartholomäus, um den machte sie einen großen Bogen. Er war immer schlecht gelaunt, schaute düster unter seiner Haube hervor und sein zotteliger Bart war so lang, dass er bis zum Bauchnabel reichte. Bartholomäus war eine unheimliche Gestalt. „Als Nachtwächter muss er grimmig dreinschauen“, dachte sich die Prinzessin, „damit sich niemand traut, ins Schloss einzubrechen.“

Eines Nachts, der Mond leuchtete hell beim Fenster herein und es schneite in dichten Flocken, konnten Prinzessin Benedikta und Mo nicht einschlafen. Zudem hatte die Prinzessin am nächsten Tag ihren zehnten Geburtstag und war schon etwas aufgeregt. „Komm, lass uns durchs Schloss geistern!“, rief die kleine Prinzessin ihrem Hasen zu und Schwupp machten sich die beiden auf den Weg.

Im Dunkel der Nacht war ein merkwürdiges Geräusch aus dem Schlossgarten zu hören. Neugierig schauten Prinzessin Benedikta und Mo um die Ecke. Sie sahen Bartholomäus, der eine Schaufel in seinen Händen hielt, und eine Holzkiste, die er in ein tiefes Loch vor sich legte und dann hastig alles wieder mit Schnee bedeckte.

Prinzessin Benedikta fragte Mo leise: „Was könnte der Grummelwächter wohl in der Kiste versteckt haben?“

Mo zuckte nur mit seinen großen Hasenlöffeln und sagte: „Wir warten, bis er weg ist, und dann graben wir die Kiste aus.“

Als sich Bartholomäus aus dem Garten zurückzog und seinen nächtlichen Kontrollgang fortsetzte, tapsten die kleine Prinzessin und ihr bester Freund zu jener Stelle, an der die Kiste vergraben war. Mo buddelte eifrig mit seinen Pfoten, sodass der Schnee durch die Luft wirbelte. Sie mussten sich beeilen, denn Bartholomäus brauchte für eine Kontrollrunde um das Schloss nicht allzu lange, denn er machte riesengroße Schritte. Plötzlich hatte Mo die Kiste ausgegraben und Prinzessin Benedikta öffnete aufgeregt den Deckel. In ein Tuch eingehüllt lag eine Schneekugel aus Glas. Sie hatte einen Schraubverschluss zum Aufdrehen, doch die Kugel war leer. Es war noch eine Schriftrolle in der Kiste, mit einer schwarzen Schleife versehen. Prinzessin Benedikta öffnete die Schleife und zog die Schriftrolle auseinander, um die Botschaft zu lesen. In schwungvollen Lettern stand geschrieben:

Für den Finder oder die Finderin

Am zehnten Geburtstag von Prinzessin Benedikta fallen in der Vollmondnacht über dem Schlossgarten drei goldene Schneeflocken vom Himmel. Sie müssen eingefangen werden und vor Sonnenaufgang im Glas versiegelt sein, um das Königsschloss vom Fluch des dunklen Zauberers zu befreien. Wenn es dir gelingt, die goldenen Schneeflocken einzufangen, wird ein Wunder geschehen. Wenn es nicht gelingt, wird der Fluch für immer über dem Schloss und der Königsfamilie bestehen bleiben und der dunkle Zauberer Bartholomäus wird Herrscher über das Königreich sein. Königin Loretta, die sich einst für König Immanuel entschied, wird von jenem Tag an Bartholomäus gehören und König Immanuel wird an einen geheimen Ort verbannt, an dem er niemals wieder gefunden wird.

Wer diese Zeilen liest, muss die drei goldenen Schneeflocken fangen oder möge für immer über das Schicksal des Königreichs schweigen.

Prinzessin Benedikta und Mo sahen einander an und verstanden sich auch ohne Worte. Die Schneekugel fand flugs Schutz unter ihrem Mantel. Plötzlich hörten sie ein lautes Knacken und sahen einen Schatten hinter dem Turm hervorkommen.

„Benedikta, beeil dich, Bartholomäus kommt zurück!“, säuselte Mo aufgeregt. Die Schriftrolle legten sie wieder in die Kiste, diese verstauten sie im Graben und dann häuften sie den Schnee darüber und rannten in den Schuppen, um sich zu verstecken.

Da war ein kleiner Spalt zwischen den Holzlatten. Prinzessin Benedikta und Mo sahen zu, wie Bartholomäus zur geheimen Stelle ging. Sie hielten den Atem an und hofften, dass er die Kiste nicht noch einmal öffnen würde. Das tat er nicht, doch Bartholomäus nahm noch einmal die Schaufel und schöpfte ganz viel Schnee auf die Kiste.

Ein höhnisches Lachen ging durch die Nacht und der mürrische Wächter, der, wie Benedikta und Mo jetzt wussten, eigentlich ein dunkler Zauberer war, glaubte, er sei allein und rief: „Niemand wird die Schneekugel finden! Niemand! Morgen zur Vollmondnacht ist der Spuk zu Ende, dann ich werde Herrscher über das Königreich sein und Königin Loretta wird für immer mir gehören, mir allein!“

Prinzessin Benedikta und Mo konnten nicht glauben, was sie gesehen und gehört hatten. Über dem Königreich lag also ein Fluch. König Immanuel und Bartholomäus waren Konkurrenten, was erklären würde, warum sie sich tagaus, tagein aus dem Weg gingen.

Aber warum war Königin Loretta immer so traurig? Diese Frage stellte sich Prinzessin Benedikta, als sie und Mo sich wieder ins Zimmerchen zurückgeschlichen hatten und mit müden Augen in einen tiefen Schlaf fielen.

Am nächsten Tag weckte der Königsgockel mit seinem Geschrei das ganze Schloss auf. Es war der zehnte Geburtstag der Prinzessin und zur Feier des Tages gab es schon zum Frühstück frisch gebackenen Kuchen, Plätzchen und heiße Schokolade. Alles war schön dekoriert und die kleine Prinzessin freute sich sehr.

„Wie schade, dass keine anderen Kinder auf dem Schloss leben“, dachte sie sich. „Aber zum Glück habe ich dich, lieber Mo!“, sagte Prinzessin Benedikta und küsste seine schwarze Stupsnase.

Königin Loretta bemühte sich an diesem Tag, etwas fröhlicher zu sein, aber wenn niemand hinsah, blickte sie traurig zum Fenster hinaus und schaute den Schneeflocken zu.

Der Geburtstag ging allmählich zu Ende und die Dämmerung setzte ein. Bartholomäus machte sich an diesem Tag schon früher auf den Weg, um seine Runden zu drehen.

Als alles still war, schlichen sich Prinzessin Benedikta und Mo aus dem Schloss und gingen in den Garten. Wie gut, dass es schneite und der Vollmond vom Himmel schien. Mo hielt Wache und Prinzessin Benedikta ließ es sich nicht nehmen, einen ihrer geliebten Schneeengel zu machen, bevor sie Ausschau nach den goldenen Schneeflocken hielt.

Und siehe da, eine große, wunderschöne und funkelnde Schneeflocke in Gold tänzelte langsam herab und Prinzessin Benedikta fing sie mit der geöffneten Schneekugel auf.

„Mo, schau! Ich habe die erste!“ Beide freuten sich ungemein. Wenig später fiel auch schon die zweite auf die kleine Prinzessin. Sie wusste scheinbar genau, wohin sie fliegen sollte, und mit einem Schlag war auch die zweite goldene Schneeflocke eingesammelt. Auf einmal hörten sie, wie Bartholomäus sich räusperte. Sein Räuspern war unverkennbar, er konnte nur mehr wenige Meter entfernt sein.

„Mo, was sollen wir tun? Da oben, schau, da kommt schon die dritte goldene Schneeflocke. Ich muss sie fangen, aber …“

„Was ist da los!“, brüllte Bartholomäus wutentbrannt, als er die kleine Prinzessin sah, die ihre Schneekugel hinter ihrem Rücken versteckte. „Was hast du hinter deinem Rücken verborgen?“

Mo nahm Anlauf und rannte, so schnell er konnte, auf Bartholomäus zu. Er hüpfte über die Beine des Wächters nach oben und krallte sich im stinkigen Grummelbart fest. Bartholomäus wurde fuchsteufelswild und schüttelte den Kopf so lange und schlug mit seinen Armen um sich, bis ihm schwindlig wurde.

Prinzessin Benedikta nutzte die Gelegenheit und fing die letzte goldene Flocke ein, dann verschloss sie die Schneekugel. Die Schneeflocken im Glas glühten und leuchteten hell und wie von Zauberhand wurde die Nacht zum Tage. Im selben Atemzug glitzerten das ganze Schloss und der Schnee so golden wie die Sonne selbst.

Der König und die Königin kamen aus ihrer Kammer in den Garten und sahen dort ihr Kind, welches mit den funkelnden Schneeflocken in der Hand und großen Augen zusah, wie ihr bester Freund Mo auf einmal zitterte, sich schüttelte und seine Löffelohren kleiner und kleiner wurden. Zisch...

Erscheint lt. Verlag 8.12.2022
Reihe/Serie Wünsch dich ins Märchen-Wunderland
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Märchen / Sagen
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Elfen • Fairytale • Feen • Herz berühren • Hexen • Himmelswesen • Märchen • Seelenmärchen • Seelenwesen • Zauberer
ISBN-10 3-99051-105-X / 399051105X
ISBN-13 978-3-99051-105-3 / 9783990511053
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