Historical Exklusiv Band 99 (eBook)

Zwischen Kloster und Küssen
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
512 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1763-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Exklusiv Band 99 -  Terri Brisbin,  Catherine March
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VOM FEIND EROBERT von TERRI BRISBIN
Nicht mehr weit bis zum Kloster! Doch bevor Lady Gillian of Thaxted die schützenden Mauern erreicht, wird sie von feindlichen Normannen entdeckt. Und der größte und eindrucksvollste unter ihnen ist Brice Fitzwilliam. Der Eroberer ihres Landes, vor dem sie fliehen wollte - der Mann, dem sie versprochen ist ...
DER KUSS DES SCHICKSALS von CATHERINE MARCH
England 1277: Die schöne Lady Beatrice wird von einem Tross erfahrener Krieger auf ihrem Weg nach Glastonbury beschützt. Hier im Kloster will sie auf immer der Welt entsagen. Doch als ihr Blick auf den kühnen Ritter Remy St. Leger fällt, erwacht in ihr der Wunsch, ein einziges Mal in den Armen eines Mannes zu liegen ...



Das geschriebene Wort begleitet Terri Brisbin schon ihr ganzes Leben lang. So verfasste sie zunächst Gedichte und Kurzgeschichten, bis sie 1994 anfing Romane zu schreiben. Seit 1998 hat sie mehr als 18 historische und übersinnliche Romane veröffentlicht. Wenn sie nicht gerade ihr Leben als Liebesromanautorin in New Jersey genießt, verbringt sie ihre Zeit mit ihren drei Kindern und arbeitet als Zahnarzthelferin. Zudem engagiert sie sich im Vorstand der RWA (Romance Writers of America) und stand schon dreimal im Finale des begehrten RITA Awards, einer Auszeichnung für besondere Leistungen im Romance-Genre.

1. KAPITEL


Thaxted Forest, Nordostengland

März 1067

Der Boden unter ihren Füßen bebte, und Gillian fragte sich nach dem Grund. Es war ein schöner Tag, wenn man einmal davon absah, dass der Winter das Land noch in seinem eisigen Griff hielt. Kein Wölkchen befleckte das Blau des Himmels. Sie sah auf, doch nichts deutete auf ein nahendes Unwetter hin, welches das dumpfe Grollen hätte erklären können, das in der Luft lag.

Gillian schlug die Kapuze zurück, trat auf die Straße und blickte in beide Richtungen. Gerade noch rechtzeitig erkannte sie, was für das Donnern verantwortlich war, und hastete ­zurück in das Dickicht aus Sträuchern und Buschwerk am Straßenrand. Sie wickelte sich fest in ihren schweren Umhang, den sie vor ihrer Flucht stibitzt hatte, und schickte ein stummes Dankgebet gen Himmel, dass der grobe Stoff dunkelbraun war und ihr somit gute Tarnung bot. Dann lag sie still und ließ die Horde berittener Krieger und Ritter an ihrem Versteck vorbeigaloppieren. Als die Reiter nicht weit entfernt von der Stelle hielten, an der sie reglos und mucksmäuschenstill kauerte, wagte sie nicht einmal zu atmen, aus Angst, die Fremdlinge könnten sie finden und gefangen nehmen.

Die Gesprächsfetzen, die zu ihr herüberdrangen, waren ein Gemisch aus normannischem Französisch und ein paar englischen Brocken, doch die Männer waren zu weit weg und sprachen zu leise, als dass sie sie verstehen konnte. ­Gillian hielt den Kopf gesenkt und wartete darauf, dass sie ihren Weg fortsetzen würden. Als sie stattdessen hörte, wie sie absaßen und die Straße abschritten, begann sie zu zittern. In diesen gefahrvollen Zeiten hier draußen allein aufgegriffen zu werden, mochte ihr sehr wohl den Tod oder Ärgeres einbringen. Daher hatte sie bislang jede Begegnung mit Fremden sorgsam vermieden.

Gillian hatte den Entschluss, ihr Heim zu verlassen und ins Kloster zu fliehen, keineswegs überstürzt getroffen. Auch hatte sie die Folgen ihres Tuns wohl überdacht. Nur wenige Möglichkeiten hatten ihr offengestanden, und diese waren nicht eben verlockend gewesen: entweder die von ihrem Halbbruder Oremund arrangierte Ehe mit einem pockennarbigen Greis oder aber die von diesem räuberischen normannischen Herzog befohlene Heirat mit einem seiner barbarischen ­Krieger. Der übrigens bereits auf dem Weg sein musste, um alles zu zerstören, was sie liebte und ihr etwas bedeutete. Sie konnte nichts anderes tun, als sich möglichst unsichtbar zu machen und zu beten, dass der Trupp weiterzog und sie selbst ihren Weg zum Kloster fortsetzen konnte.

Gillian wartete, während die Männer irgendetwas be­sprachen. Als sich die Stimmen näherten, hielt sie einmal mehr den Atem an, um die Aufmerksamkeit dieser Kerle nicht auf sich zu ziehen. Sie hörte den Namen ihres Zuhauses heraus, auch der ihres Bruders fiel. Wenn diese Fremden doch nur Englisch oder wenigstens so langsam sprechen würden, dass sie mehr verstehen könnte!

Nach einigen Augenblicken, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, entfernten sich die Männer wieder und riefen den übrigen zu, dass nichts zu sehen sei – so viel bekam Gillian jedenfalls mit. Vorsichtig und so langsam wie möglich hob sie den Kopf und beobachtete, wie die Gruppe sich zurückzog. Ein Ritter jedoch stand weiterhin auf dem Weg, nur wenige Schritte von ihrem Schlupfwinkel entfernt. Statt den anderen zu folgen, zog er sich den Helm vom Kopf und klemmte ihn sich unter den Arm. Dabei wandte er sich um.

Das Keuchen war heraus, ehe Gillian es unterdrücken konnte.

Der Ritter war hochgewachsen, kräftig und der stattlichste Mann, den sie je gesehen hatte – sogar im Vergleich zu ihrem Vetter, für den wohl so einige Frauen schwärmten. Der ­Krieger trug das blonde Haar nicht kurz geschoren, wie bei den ­Normannen üblich, sondern es reichte ihm bis zur ­Schulter. Er war zu weit entfernt, als dass sie die Farbe seiner Augen erkennen konnte, doch sein Antlitz fand sie markant und anziehend – und das, obwohl er Normanne war.

Ein Normanne! Noch dazu in voller Kriegsrüstung!

Heilige Jungfrau, schütze mich!

Angestrengt spähte der Ritter in Richtung des Gebüschs, in dem sie sich verbarg. Gillian wagte nicht, sich zu rühren, ja wagte nicht einmal, sich tiefer in das Gewirr aus Zweigen zu ducken, denn der Krieger legte den Kopf schräg, verengte die Augen und verharrte. Sie wusste, er horchte auf ein weiteres Anzeichen dafür, dass sich jemand hier versteckte, und so hockte auch sie reglos da und atmete möglichst flach.

Sie fürchtete schon, er werde gleich das Buschwerk durchstöbern, aber endlich drehte er sich zu seinen Kumpanen um, setzte den Helm wieder auf und kehrte mit ausladenden Schritten zu ihnen zurück. Dabei stieß er einen Schwall an ­Flüchen aus, von denen einige so laut und lästerlich waren, dass Gillian spürte, wie ihr die Schamesröte in die Wangen stieg. Unmöglich konnte dieser Grobian jener Lord sein, dem der Eroberer Thaxted zugesprochen hatte. Kein Edelmann würde sich derart ungehobelt aufführen und solche Ausdrücke in den Mund nehmen. Einen seiner Mannen verglich er gar mit einem Esel, noch dazu mit einem lahmen und unnützen.

Wer also war er und was tat er hier?

Ein Krieger bellte den Befehl zum Aufbruch, und Gillian betete, dass die anderen dem nachkommen würden. Sie bewegte sich erst wieder, als der Staub sich gelegt hatte und nichts mehr zu hören war. Dann setzte sie sich langsam auf und zog den Umhang enger um sich. Sie würde sich nicht vom Fleck rühren, ehe sie nicht Gewissheit hatte, dass eine sichere, ausreichend große Distanz zwischen ihr und dem Reitertrupp lag.

Sie zog den Trinkschlauch mit verdünntem Bier unter dem Umhang hervor und trank gierig, um ihre trockene Kehle zu benetzen. Die Strapazen des meilenweiten Marschs, die staubige Straße und die Angst, die ihr noch immer in den Knochen saß, hatten ihren Hals ausgedörrt. Das Bier war angenehm kühl. Sie war versucht, auch eine Kleinigkeit von dem zu essen, was sie in ihrem Beutel bei sich trug, entschied sich jedoch dagegen. Sie hatte nur so viel mitgenommen, wie sie für den zweitägigen Marsch von Thaxted Hall zum Kloster benötigte, und sie besaß nur wenige Münzen, um mehr zu kaufen.

Wenn es denn unterwegs überhaupt etwas zu erwerben gäbe.

Die letzte Ernte war, nicht zuletzt bedingt durch die schweren Zeiten des Krieges, mager ausgefallen. Als im Herbst König Harold Godwinsons Krieger unweit der Ländereien ihres Vaters vorbeigezogen waren, hatte man ihnen alles gegeben, was entbehrlich schien – darunter auch einen Teil der Vorräte, welche die Menschen auf Thaxted gut durch den Winter gebracht hätten, welcher in jenem Jahr ungewöhnlich früh hereinbrechen sollte. Harold war zunächst nach Norden marschiert, um den Angriff des norwegischen Königs Harald Hardråde zurückzuschlagen, und anschließend nach Süden, um sich der Streitmacht von Herzog William, dem Eindringling aus der Normandie, zu stellen.

Die königlichen Truppen hatten also kaum Zeit gefunden, sich nach der Schlacht gegen die Nordmänner neu zu formieren, bevor sie erneut aufbrechen mussten, um nahe der Küste die normannischen Truppen zu bekämpfen. Und so bedurfte es nur eines einzigen Tages Mitte Oktober, Englands Hoffnungen zu zerschlagen: König Harold fiel bei Hastings und mit ihm viele seiner engsten Verbündeten.

Schlimmer noch – in den Monaten nach jener Schlacht waren Geächtete und Rebellen durchs Land gezogen und hatten sich einfach genommen, was sie benötigten, um das erobernde Normannenheer zu bekämpfen.

Gillian seufzte. Bei der Erinnerung an die zurückliegenden Monate hatte sich ihr Magen zusammengezogen, sodass sie nun nicht mehr ans Essen denken mochte. Außerdem hatte sie genug Zeit vertrödelt. Sie kam auf die Beine, klopfte sich feuchte Erde und Blätter von Kleid und Umhang und bahnte sich einen Weg durchs Dickicht bis zur Straße.

Dass der unplanmäßige Halt sie vermutlich eine ganze Stunde kostbaren Tageslichts gekostet hatte, erkannte sie, als sie zur Sonne aufsah. Sie trat auf die Straße und setzte ihren Weg fort, wobei sie rascher ausschritt als zuvor. Wenn sie das Kloster nicht vor der Dämmerung erreichte, würde sie eine weitere Nacht allein im Wald verbringen müssen – und dieser Gedanke schreckte sie nun umso mehr, da sie fürchtete, die Normannen könnten ihr Gesellschaft leisten.

Eine Stunde zog ins Land und dann noch eine. Während sie weiterwanderte, richtete Gillian ihren Blick stets wachsam nach vorn und horchte auf jeden Laut, der von Gefahr kündete. Sie ging in dieselbe Richtung, in die auch die Männer geritten waren, und hoffte, dass sie weit genug zurückblieb und sie nicht einholte. Als die Sonne im Westen tiefer sank, musste sie einsehen, dass sie das Kloster nicht erreichen würde, bevor die Schwestern die Pforte für die Nacht schlossen. Aber gewiss würde sie im Schatten der Klostermauern genauso sicher schlafen wie dahinter, oder? Mit einem Zipfel ihres Umhangs wischte sie sich den Schweiß von der Stirn.

Gillian beschleunigte ihre Schritte und beschloss, das Stück Brot und den Käse in ihrem Beutel doch zu essen. Sie verschlang die karge Mahlzeit im Gehen und wurde erst langsamer, als der Weg anstieg, was ihr die Gewissheit gab, dass sie ihr Ziel fast erreicht hatte. Von früheren Besuchen wusste sie, dass das Kloster nunmehr nur noch knapp eine Meile entfernt lag. Als sie die Anhöhe erklomm, geriet sie ins Keuchen und musste mehrmals innehalten, um nach Luft zu ringen.

Oben angelangt bot sich ihr ein Anblick, der ihr endgültig den Atem nahm – am Rande der Straße lagerte...

Erscheint lt. Verlag 3.1.2023
Reihe/Serie Historical Exklusiv
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-1763-4 / 3751517634
ISBN-13 978-3-7515-1763-8 / 9783751517638
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