Die letzten Hexen von Berlin - Das verlorene Portal (eBook)

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2023 | 1. Aufl. 2023
153 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-2801-0 (ISBN)

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Die letzten Hexen von Berlin - Das verlorene Portal - Oliver Skuza
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Können sie die magische Gemeinde retten?
Mercurius konnte den Klauen von Hohenfels entkommen und hat sich zusammen mit seinen Freunden Ferat und Inès in der Villa der Hexen in Sicherheit gebracht. Doch Hohenfels verfolgt seinen Plan weiter - um ihn zu stoppen, müssen die Freunde endlich herausfinden, wo er das Wasserschemen gefangen hält und was er mit ihm vorhat. Denn sie sind die Einzigen, die noch zwischen Hohenfels und dem letzten überlebenden Wasserschemen stehen. Während die Freunde noch glauben, dem Bauunternehmer und seinen Plänen auf die Spur zu kommen, hat der längst falsche Fährten und Fallen für Mercurius und seine Freunde vorbereitet ...
Das spannende Staffelfinale von »Die letzten Hexen von Berlin« um den Barkeeper Mercurius und seine Freunde!

Über die Serie: Mercurius ist Barkeeper, Nachtclubbesitzer - und ein Mensch. Diese Tatsache ist in seinem Fall nicht ganz selbstverständlich, hat er doch familiäre Verbindungen zur magischen Unterwelt von Berlin. Unbemerkt von der Öffentlichkeit leben Hexen, Elfen und Elementarwesen mitten in der Stadt. Mercurius will mit dieser verborgenen Welt nichts zu tun haben. Doch als ein mächtiges Wasserwesen in Merc's Nachtclub auftaucht, den Abstellraum zertrümmert und zwei Partygäste tötet, kollidieren die beiden Welten auf einen Schlag ...

Für Fans von Ben Aaronovitch und Benedict Jacka

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung



<p><strong>Oliver Skuza</strong> hat viele Jahre als Barkeeper in Berliner Nachtbars gearbeitet, bevor er sich dem Schreiben widmete. Nach unzähligen Nächten hinterm Tresen ist er überzeugt: Die Clubs der Stadt sind voll von Hexen, Feen und Kobolden. Neulich noch, das würde er schwören, saß eine heruntergekommene Flussnixe in der U1 Richtung Warschauer Straße. Komisch eigentlich, dass das sonst keinem auffällt. </p>

1


Ostseestrand, zwei Monate zuvor

Gewittergrummeln erfüllte den Nachthimmel. In der Ferne über dem Meer zuckten Blitze. Tanker und Fähren, die sich stoisch durch die See arbeiteten, lagen sekundenlang taghell im Wasser. Wind kam auf, und an der Uferpromenade schlugen Kiefernzweige gegen die Laternenmasten, die den Deichweg wie ein Fußballstadion ausleuchteten.

Das Tourismusmarketing warb mit einsamen Stränden und unberührter Natur, dabei gab es kaum einen Platz mehr, an dem der Bauboom vorbeigezogen war. Ferienapartments, Wochenendhäuser und Villen ließen ehemalige Fischerdörfer längst ineinander übergehen, und an den Campingplätzen drängten sich Caravans und Müllcontainer. Zwar gab es noch Dünenlandschaften und verschlungene Wege voller Muscheln und Sandrohr, aber die befanden sich allesamt fußläufig zu ausgebauten Asphaltstraßen und Parkplätzen, zu Strandbars und öffentlichen Toiletten. Natur ja, aber so bequem wie möglich, verstand sich.

Hohenfels störte das nicht, im Gegenteil. Er hätte wenig Lust gehabt, sich durchs Unterholz zu kämpfen für seinen Besuch in dieser Einöde. Wenn er schon Berlin verließ, dann mit dem Privatjet und zu seiner Insel in der Karibik. Wo er für sich allein war und ein Team von Einheimischen Villa und Pool jederzeit für ihn auf Vordermann brachten.

Trotz des Schietwetters war er nicht allein auf dem Dünenweg unterwegs. Ein Rentner kam ihm mit seinem Hund entgegen. Offenbar ein Ortsansässiger, der Schirmmütze und dem Ostfriesennerz nach zu urteilen. Er tippte sich an die Krempe, als er Hohenfels begegnete, und schien sich nicht weiter über dessen Anzug und die Mokassins zu wundern.

»Sie sollten besser umkehren«, sagte er. »Das Wetter schlägt um.«

Hohenfels lächelte. Ein Einheimischer, der keine Ahnung hatte, wen er vor sich hatte, und mit ihm redete, als wäre er ein Urlauber.

»Nicht nötig«, sagte er eher amüsiert als freundlich. »Ich hab’s nicht mehr weit.«

Der Rentner blickte verwundert in die Richtung, in die Hohenfels unterwegs war. Dort gab es nur noch Baustellen für Apartmenthäuser, dahinter den Rest eines Kiefernwalds und die Steilküste.

»Sie wollen doch nicht etwa zum Spukhaus?«

»Spukhaus?« Hohenfels lachte. »So nennen Sie das hier?«

»Ich würde das nicht auf die leichte Schulter nehmen.«

»Tut mir leid, ich glaube nicht an Geister.«

»In der Bruchbude kann man auch umkommen, ohne an Geister zu glauben. Es ist einsturzgefährdet.« Er betrachtete Hohenfels eingehender. »Was wollen Sie denn da? So spät am Abend?«

Glaubte er, er könne ihn einfach ausfragen? Hohenfels’ Lächeln gefror, und sein Blick war offenbar eindeutig, denn der Rentner trat einen Schritt zurück. Er schien etwas zu begreifen.

»Sie sind ein Investor«, meinte er eher zu sich selbst und sagte laut: »Es fängt gleich an zu regnen. Kehren Sie besser um.«

»Lassen Sie das mal meine Sorge sein.«

Es wirkte, als überlegte der Rentner, wie er den leichtsinnigen Städter vom Gegenteil überzeugen könnte, aber dann zuckte er mit den Schultern und tippte sich an die Krempe. »Wie Sie meinen, schönen Abend noch.«

Er rief nach seinen Hund und trottete weiter.

Investor also. Sollten die Einheimischen ruhig denken, Hohenfels wäre deshalb hier. Er spazierte weiter, an den Baustellen vorbei zu den kümmerlichen Resten des Waldes, der größtenteils den Bauprojekten hatte weichen müssen.

Am Ende eines verschlungenen Pfads tauchte ein Gebäude auf. Kaum mehr als eine ärmliche Hütte. Die Steinmauern waren windschief, das Reetdach verschimmelt und der Schornstein halb eingestürzt. Es sah aus, als könnte der kleinste Windhauch das Haus wie ein Kartenhaus ineinanderfallen lassen.

Es grummelte, Wetterleuchten flackerte am Himmel, und Baukräne zeichneten sich hinter dem Wäldchen ab. Das Grundstück wirkte wie eine Eisscholle, die langsam Richtung Süden trieb. Wie der letzte Rest eines stolzen Eisbergs, der bald geschmolzen sein würde.

Was immer die Einheimischen glaubten, das Haus stand nicht leer, im Gegenteil. Und es waren schon mehr Menschen darin verschwunden, als die Gerüchte vermuten ließen. Er trat an die verwitterte Tür und hämmerte dagegen. Nichts passierte. Damit hatte er auch nicht gerechnet. Ohne zu zögern, stieß er die Tür auf. Er trat in eine Diele mit niedrigen Balkendecken, die von Ruß geschwärzt waren. Am Kamin, in dem ein Feuer brannte, stand ein Ohrensessel. Ein kleiner, untersetzter Mann in schwarzer Kleidung hockte darin. Er wandte sich um, und augenblicklich begann das Amulett auf Hohenfels’ Brust ein Eigenleben zu führen. Er lächelte.

»Netter Versuch«, sagte er.

Der Mann wirkte geschockt.

»Sie sind Aalderk der Jüngere, richtig? Wir haben einen gemeinsamen Freund.«

Jetzt schien er zu begreifen, und sein Blick verdüsterte sich. »Sie sind der Kapitalist. Aus Berlin.«

Hohenfels lächelte über die Formulierung. Jedenfalls wusste der Hexer, wer er war und weshalb er vor ihm stand.

»Ich habe gesagt, ich helfe nicht«, empörte sich der Mann. »Das war mein letztes Wort. Verschwinden Sie.«

»Unser …« Keine Namen, ermahnte sich Hohenfels, nicht einmal hier, sicher ist sicher. »… unser Freund hat mich über Ihre Situation aufgeklärt. Ich kann Ihnen helfen.«

Hohenfels breitete die Arme aus, ganz der barmherzige Samariter. Doch der Mann im Sessel schaute ihn so grimmig an, als fragte er sich, weshalb er Hohenfels nicht einfach durch Blicke töten konnte. Und wie er es am besten stattdessen bewerkstelligte.

Das Amulett auf Hohenfels’ Brust begann zu pulsieren. Der Hexer versuchte offenbar, eine Schwachstelle in seiner Abwehr zu finden. Lange würde es nicht dauern, bis ihm das gelänge, das wusste er.

»Sie sollten sich mein Angebot anhören«, sagte Hohenfels betont gelassen und sah sich in der ärmlichen Hütte um. »Tourismus«, fuhr er fort. »Fluch und Segen zugleich, nicht wahr? Er bringt Arbeitsplätze, das ist was Gutes. Aber der Preis ist hoch, wenn man seine Ruhe haben will.«

»Ich weiß nicht, was Sie hier vorhaben, aber Sie hätten sich gar nicht erst die Mühe zu machen brauchen, herzukommen. Ich rate Ihnen zu verschwinden, sonst werden Sie es bereuen.«

Hohenfels trat mit zwei Schritten auf ihn zu und stellte befriedigt fest, dass der Mann vor ihm zurückwich.

»Ich sag Ihnen, wie unser Deal aussieht. Ich brauche ein bisschen Support für die Magie. Sie sollen nach Berlin kommen und mir helfen. Und im Gegenzug …«

Aalderk der Jüngere schnaubte. »Ich wüsste nicht, was Sie mir bieten könnten.«

»Ganz einfach: Geld.«

»Ihr Geld können Sie sich sonst wo hinstecken. Es ruiniert alles. Sehen Sie sich um. Investoren. Was bringt es Gutes, Ihr Geld? Es zerstört unseren Lebensraum.«

»Tja. Es kommt immer darauf an, was man mit dem Geld anstellt. Sehen Sie, es geht hier nicht um ein paar Euro, mit denen Sie einen schönen Urlaub machen könnten. Da sind Summen im Spiel, von denen haben Sie keine Vorstellung.«

»Ich verachte Sie und Ihr Geld. Das habe ich …«

»Keine Namen!«, ging Hohenfels dazwischen.

»Das habe ich unserem Freund längst gesagt.«

»Das liegt nur daran, dass Sie nicht wissen, von welchen Summen ich spreche. Sie könnten damit im Umkreis von Kilometern alles aufkaufen. Die Häuser abreißen lassen und den Strandabschnitt renaturieren. Sie könnten den Zustand wiederherstellen, den Ihre Welt hier vor hundert Jahren hatte. Wenn es das ist, was Sie wollen.«

Die Düsternis verschwand aus dem Blick des Hexers. Die Augen waren wie offene Wunden. Die Sehnsucht darin war greifbar.

»Ja, genau«, meinte Hohenfels. »Um so viel Geld geht es dabei.«

Er hatte sich gründlich durch die Bücher von Phineus Magnus gearbeitet. Nachdem er den ehemaligen Weltkriegsbunker entdeckt hatte, der bis zum Tod dessen Refugium gewesen war, hatte er Mitarbeiter reingeschickt, um die Katakomben zu erforschen. Seine Männer für Spezialaufträge, die keine Angst davor hatten, sich die Hände schmutzig zu machen. Anfangs war keiner von ihnen wiedergekommen. Der Bunker war nicht gänzlich verwaist gewesen. Sie hatten dazugelernt. Ein paar Opfer hatte es erfordert, doch nach und nach hatte Hohenfels alles rausgeholt und gesichert.

Er hatte alles über die Welt der Magie gelernt, was er zu fassen bekam. Und er hatte eine Idee, mit der er so reich werden würde, dass ein paar hundert Millionen für den Hexer nur Kleingeld wären. Seine Idee war grandios. Aber er brauchte Hilfe von einem, der Magie praktizieren konnte. Einem wie diesen mürrischen Idioten.

»Kommen Sie mit nach Berlin! Der Auftrag dürfte in ein paar Wochen erledigt sein. Ich kann Ihnen die Mittel verschaffen, alle Investoren und Touristen von hier zu verjagen, und zwar für immer. Also, was halten Sie von meinem Angebot?«

Ein Donnerschlag erfüllte alles. Blitze zuckten von draußen durch die Fenster. Im nächsten Moment prasselte Regen gegen die Scheiben. Der Hexer wandte sich ab und starrte finster ins Kaminfeuer. Er wirkte...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2023
Reihe/Serie Mercurius und die magische Welt von Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Alex Verus • Anderswelt • Bar • Barkeeper • Ben Aaronovitch • benedict jacka • Berlin • Berlin monster • City • Club • Detektiv • Drogen • Elemente • Elfe • Ermittlungen • Fantasy • Fantasy Bücher • Feen • Flüsse von London • flussgeist • Geister • Grau • Hexen • Hexer • Holtkötter • Hörbuch • kim rabe • Klima • Klimawandel • Kobolde • Krimi • Kriminalfall • Kurzgeschichten • labyrinth von london • Magie • Magier • monster von berlin • Moosfräulein • Mörder • Nachts • Nixe • Peter Grant • Stefan Holtkötter • Übernatürlich • Urban Fantasy • Verbrechen • Wasser • wasserschemen • Zauberei
ISBN-10 3-7517-2801-5 / 3751728015
ISBN-13 978-3-7517-2801-0 / 9783751728010
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