König Ludwig und das tödliche Mysterium (eBook)

Ein Fall für Herzogin Sophie und den Märchenkönig
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
193 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-1683-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

König Ludwig und das tödliche Mysterium -  Kirsten Kaiser
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Wie unglaublich öde! Seit Sophies Abreise ist dem Kini sterbenslangweilig auf Schloss Berg. Alles, was er zu tun hat, ist Arbeit, Arbeit, Arbeit. Doch dann erfährt Ludwig von einem seltsamen Todesfall in einem abgelegenen Ort in den Bergen: Erikas bester Freund aus Jugendtagen ist plötzlich tot umgefallen. Sofort lässt der Kini seine Koffer packen. Endlich raus aus der Langeweile!

Dort angekommen geht er mit Sophie und Erika auf Spurensuche. Schnell steht fest, dass der Jungbauer vergiftet worden ist. Und zu Ludwigs Überraschung hatte nicht nur ein Dorfbewohner ein Mordmotiv...

Dies ist der fünfte Band der Neuschwanstein-Krimi-Reihe rund um Herzogin Sophie und den legendären König Ludwig II. von Bayern. Ein exzentrischer Monarch, eine Adelige mit Grips, Charme und dem richtigen Riecher für Verbrechen aller Art - und das alles mit dem Prunk und Pomp des 19. Jahrhunderts. Herrlich bayerisch, unkonventionell und charmant.
ÜBER DIE SERIE

Bayern, Ende 19.Jh.: Ludwig ist Erfinder, Freigeist, Architekt- ach ja, und König von Bayern. Was für eine lästige Verantwortung! Viel lieber würde er den ganzen Tag Wagner hören, fliegende Kutschen konstruieren oder Märchenschlösser bauen. Na gut, zumindest Schlösser kann er bauen. Und was für welche! Doch nicht zuletzt deshalb ist Bayern finanziell angeschlagen und von Feinden umzingelt. Also sind seine königlichen Pflichten gefragt.

Und als wäre das nicht genug, muss er neuerdings auch noch die Arbeit der Gendarmerie übernehmen. Egal, ob tote Preußen oder entführte Hunde- auf seinen Schlössern geschehen allerhand mysteriöse Verbrechen und seltsame Missetaten. Gottlob, dass er seine Cousine Herzogin Sophie an seiner Seite weiß. Gemeinsam mit ihr überführt der König jeden Halunken und Scharlatan...

Weitere Folgen aus dieser Serie:

König Ludwig und der tote Preuße
König Ludwig und der gläserne Dolch
König Ludwig und der verschwundene Mops
König Ludwig und der brennende Diamant

Für Fans von BUNBURRY, CHERRINGHAM und TEE? KAFFEE? MORD!
ebooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.




<p>Kirsten Kaiser wurde 1975 in Berlin geboren und lebt und arbeitet dort als Juristin. Seit ihrer Kindheit liebt sie das Schreiben, die Berge und das Land des Märchenkönigs, Ludwig II. von Bayern. </p>

Kapitel 1


Das Geräusch des Regens, der hart und eintönig auf das Schlossdach pladderte, klang wie Gewehrsalven, die in eine Mauer einschlugen. Sophie, Herzogin in Bayern, versuchte, sämtliche Erinnerungen an auf sie gerichtete Waffen, die bei diesem Geräusch in ihr hochkamen, zu verbannen. Sie atmete tief durch und lehnte sich mit der Hüfte an den Fenstersims vor sich. Durch die nasse Fensterscheibe betrachtete sie den Oktoberregen, der seit Stunden in Strömen auf Schloss Possenhofen niederging und vom Wind in Wogen zum See heruntergetrieben wurde. Der Kiesweg am Gebäude hatte sich unter dem steten Nass inzwischen in einen schmalen Fluss verwandelt, der seitlich in dreckigen Wassermassen in die abgeblühten Blumenbeete lief. Sophie seufzte leise. Sie holte ihre Zigaretten aus ihrer Rocktasche hervor und zündete sich eine davon mit dem Feuerzeug an, das ihr Cousin Ludwig ihr vor zwei Wochen zum Abschied von Schloss Berg geschenkt hatte. Obwohl er ihr unzählige Depeschen schrieb und Akten zur Ansicht schickte, hatte sie ihn seitdem nicht mehr in Person gesehen. Sie vermisste ihn und das freie Leben am Hof. Hier in Possenhofen war sie stetig auf der Flucht vor Johann oder ihrer Mutter, die voller Elan die Hochzeitsvorbereitungen vorantrieb. Sophie blies den Rauch gegen die Fensterscheibe, die sofort von innen beschlug. Warum nur hatte dieser schreckliche Alençon sich zu einem Antrag durchringen müssen? Sie hatte intensiv darüber nachgedacht und war zu dem Schluss gelangt, dass er sie im Grunde genauso wenig schätzte wie sie ihn. Andernfalls hätte er keine Wochen Bedenkzeit benötigt. Sophies Mitgift konnte es nicht sein. Die Familie ihres Neuverlobten nagte nicht eben am Hungertuch. Aber was war es dann?

Charles, der französische Kammerdiener ihres Vaters, kam um die Ecke des Korridors hinter dem Küchentrakt, in dem Sophie sich heute vor ihrer Mutter und Johann verbarg, und schritt mit gleichmäßigen Schritten auf sie zu. Er verbeugte sich vor ihr, sodass seine schwarzen, mit Pomade exakt in der Mitte gescheitelten Haare im matten Tageslicht schimmerten. Nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte, strich er sich gemessen die dunkle Livree glatt. »Hoheit. Die Herzogin Ludovika verlangt im großen Salon nach Eurer Anwesenheit.« Er schaute missbilligend auf Sophies qualmende Zigarette. »Und Ihr solltet nicht im Schloss rauchen. Die Herzogin kann den Geruch nicht ausstehen. Sie sagt, es erinnert sie an brennenden Pferdedung.«

»Draußen regnet es in Strömen, falls es dir entgangen sein sollte.« Sophie hielt ihm ihr Etui entgegen.

»Das macht es nicht besser, Hoheit.« Er zögerte, schaute über die Schulter in den außer ihnen menschenleeren Flur und nahm sich eine Zigarette. »Kein Wort zur Herzogin, wenn ich bitten darf.«

Sophie gab dem Diener Feuer. »Sehe ich so aus, als hätte ich das Bedürfnis, mit meiner Mama zu sprechen? Was glaubst du, weshalb ich hier meine Korrespondenz erledige?« Sie wies auf einen kleinen Stapel an Vermerken, die sie für Ludwig anfertigte und die neben dem Aschenbecher auf dem Fensterbrett lagen, zusammen mit einer Feder und Schreibpapier.

»Wie fügt es sich als königliche Sonderberaterin, Hoheit?« Charles war einer der wenigen im Schloss, der von Sophies Ernennung wusste und keinen amüsierten Tonfall hatte, wenn das Thema aufkam.

»Es ist aufregend«, antwortete Sophie ernsthaft. »Zum Beispiel habe ich mich erst kürzlich mit dem neuen Projekt für bessere Hygienemaßnahmen in der Hauptstadt beschäftigt, das Seine Majestät vorantreibt. Es macht mir Freude, dabei zu helfen und mein Gehirn zu gebrauchen. Nur Mama sieht immer aus, als würde ich das Tor zur Hölle aufstoßen, wenn ich es erwähne.« Sie seufzte. »Apropos Hölle: Was möchte sie von mir?«

»Sie hat nicht geruht, mich darüber zu informieren«, entgegnete Charles mit unbewegter Miene, während er seinen Rauch durch die Nasenlöcher ausstieß. »Jedoch würde ich an Eurer Stelle nicht nur einen Bogen um den großen Salon machen, sondern zudem um das Ankleidezimmer Eurer Frau Mama. Dort geht sie ein und aus, um den Mädchen Anweisungen zu geben, weil die gerade für den Umzug nach München packen.«

»Ein guter Hinweis, Charles, danke.« Sophie strich etwas Asche am Aschenbecher ab und schob ihn in Richtung des Dieners. Es war ungemütlich frisch im Korridor, aber sie würde dennoch hierbleiben, solange sie konnte.

»Und, falls ich das sagen darf ...« Charles klemmte seine Zigarette zwischen die Lippen, zog ein schmales Pamphlet aus der Brusttasche, zwischen dessen Seiten ein Teil einer gelben getrockneten Blüte hervorschaute, reichte es ihr und nahm die Zigarette wieder in die Hand. »Ich würde das hier nicht unbedingt für alle frei sichtbar in Euren Gemächern liegen lassen, Hoheit. Die Mägde räumen dort ebenfalls Eure Koffer ein, und Ihr wisst, wie schwatzhaft sie sind.«

Sophie überlief es heiß und kalt, als sie die Blüte sah. Dann fiel ihr ein, dass der Diener nicht diese meinen konnte, sondern nur das Buch, das sich mit dem Recht auf Ausbildung und Beruf für Frauen beschäftigte. Charles wusste natürlich nicht, von wem die Blume stammte. Sie entspannte sich, nahm das Büchlein entgegen, schob die gelbe Blüte wieder hinein und steckte das Ganze in ihre Rocktasche. »Wo ist denn eigentlich Erika? War sie nicht in meinem Zimmer? Sie wollte doch alles beaufsichtigen.«

Charles nahm einen Zug von seiner Zigarette. »Sie war nicht dort, als ich vor zehn Minuten nach Euch gesucht habe, Hoheit. Vielleicht ist sie bei Resi, um etwas zu besprechen?«

Vor dem Fenster stapfte die grimmig dreinschauende Gräfin Wallau in einem dicken Mantel und mit einem um das weiße Haupt gewickelten Handtuch vorbei. In dem Moment löste der heftige Wind das locker verknotete Frotteetuch von ihrem Kopf, und es glitt zu Boden. Sophie konnte sehen, wie sich die Lippen der Gräfin mit einem Fluch bewegten, während sie sich bückte, um es aus dem Matsch aufzuklauben.

Charles hob fragend die Augenbrauen.

Sophie lächelte. »Sie hat sich vorgenommen, jeden Tag schwimmen zu gehen.«

»Weshalb das? Ist es hier drinnen nicht kalt genug?« Charles schauderte theatralisch.

»Resi hat versehentlich angedeutet, die Gräfin sei in einem Alter, in dem es Dinge gibt, die sie besser nicht mehr tun sollte. Sie meinte damit zwar, an der Sprossenwand zu klettern, die die Gräfin in unserem Behelfsturnsaal im Erdgeschoss hat anbringen lassen, aber nun ist meine Dame wild entschlossen, ihre körperliche Rüstigkeit unter Beweis zu stellen.«

Charles zog amüsiert den Kopf ein. »Ist Resi wohlauf?«

Sophie lachte. »Physisch ja, würde ich sagen. Aber seelisch hat sie sich noch lange nicht von dem Schrecken erholt, zu hören, welches vielfältige Vokabular die Gräfin in ihrem Leben erworben hat. Besonders schön fand ich ›juvenile Jasagerin‹. Aber auch ›langweilige Lakaiin‹ war recht fantasievoll.«

»Erinnert mich bitte daran, der Gräfin nie in die Quere zu kommen«, murmelte Charles ironisch, aber mit einer Prise Hochachtung.

»Ich muss mich selbst jeden Tag daran erinnern«, erwiderte Sophie grinsend. »Ich habe nämlich Sorge, dass ich sonst nicht nur weiter turnen, sondern auch noch mit ihr schwimmen gehen muss, und das Wasser ist wirklich eisig.«

Vor dem Fenster huschte erneut eine Gestalt vorbei. Diesmal war es die verschollen geglaubte Erika. Sie trug weder Mantel noch Umhang und rannte in Richtung des Sees, als ob Furien hinter ihr her seien.

Sophie tauschte einen besorgten Blick mit Charles und drückte ihre Zigarette aus. »Ich nehme nicht an, dass du weißt, ob etwas passiert ist?«

Charles schüttelte stumm den Kopf.

Sophie räumte eilig ihre Sachen zusammen und hielt sie dem Diener hin. »Kannst du das hier bitte in mein Zimmer bringen? Ich gehe ihr hinterher.«

Der Diener machte seine Zigarette ebenfalls aus und nahm die Unterlagen entgegen. »Lasst mich Euch einen Mantel aus Eurem Zimmer bringen, damit Ihr Euch nicht verkühlt, wenn Ihr in den Park geht, Hoheit.«

Sophie nickte und schaute wieder aus dem Fenster, während er sich mit eiligen Schritten über die glatten Fliesen entfernte. Sie wünschte sich, er könnte fliegen. Erika war üblicherweise nicht die Art Mensch, die in den Regen hinausrannte und dabei Tuch und Mantel vergaß. Etwas Schlimmes musste geschehen sein. Das stand fest.

Bange fünf Minuten später schlüpfte Sophie, in einen dicken Wollmantel mit Kapuze gehüllt, aus einer Seitenpforte des Schlosses. Eilig marschierte sie in den Schlosspark, das Gesicht wegen des peitschenden Regens gesenkt. Sie kämpfte sich in Richtung Ufer gegen den Wind vorwärts, der ihr unangenehm in die Haut biss. Unschlüssig blieb sie nach einer Weile am Rande des Würmsees stehen und schaute den leeren Weg herunter, der am See entlanglief. Dessen Wasser war eine Masse aus unruhigem Grau und völlig verlassen, nicht ein Boot war zu sehen. Wo steckte Erika nur? Eine Bewegung ließ Sophie nach links sehen. Dort stand eine der Holzbänke, die den Weg in unregelmäßigen Abständen säumten...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2023
Reihe/Serie Neuschwanstein-Krimi
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Alpenkimi • Attentat • Attentat auf den König • Bayerische König • Bayernkrimi • Cosy Crime • Cozy Crime • cozy crime deutsch • Ermittler-Duo • Ermittler-Krimi • Historische Krimis • Hohenschwangau • humorvolle Krimis • Krimi Bayern • Krimi deutsch • Kriminalfall • Krimis • krimiserie deutsch • lustige Krimis • Mord • Mordfall • Pfalz • Privatermittler • Regiokrimi • Royale Ermittler • Schloss Neuschwanstein • Windsor ermitteln • Windsor Komplott
ISBN-10 3-7517-1683-1 / 3751716831
ISBN-13 978-3-7517-1683-3 / 9783751716833
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