Mydworth - Ein gefährliches Spiel (eBook)
150 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-1542-3 (ISBN)
Als der beliebte Tennistrainer Todd Winters eines Nachts mit seinem Auto von der Straße abkommt und in den Fluss stürzt, scheint es sich um einen tragischen Unfall zu handeln. Aber Kat und Harry finden heraus, dass der attraktive junge Mann eine Menge Geheimnisse hatte. Wollte ihn jemand aus dem Weg räumen? Bald schon stoßen die beiden Detektive auf eindeutige Beweise für ein Verbrechen! Doch sie müssen auf der Hut sein - denn in der vornehmen Welt des Mydworth-Lawn-Tennis-Clubs könnte ein verzweifelter Mörder bereit sein, wieder zu töten ...
Ein glamouröses Ermittlerduo, ungewöhnliche Verbrechen, schnelle Autos, schicke Kleider und rauchende Revolver - das ist Mydworth, die neue Serie von Matthew Costello und Neil Richards, den Autoren der britischen Erfolgsserie Cherringham. Sir Harry Mortimer, der ehemalige Spion im Dienste Seiner Majestät, ermittelt zusammen mit seiner umwerfenden Ehefrau Kat, die es mit jedem Bösewicht aufnehmen kann! Mydworth ist eine spannende Zeitreise ins England der 20er Jahre - für Fans von Babylon Berlin, Downton Abbey und Miss Fishers mysteriösen Mordfällen.
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p>Neil Richards und Matt Costello sind Roman- und Drehbuchautoren. Sie haben gemeinsam für die BBC und Disney gearbeitet, wurden mehrfach für den BAFTA Award (British Academy Film and Television Arts Award) nominiert und schreiben seit 2013 die erfolgreiche Krimiserie <i>Cherringham</i>. <i>Mydworth - Ein Fall für Lord und Lady Mortimer</i> ist ihr neues gemeinsames Projekt.</p>
1. Eine römische Straße
Todd Winters schlüpfte leise zur Seitentür des Hauses hinaus – eher ein Herrenhaus, wie er fand – und eilte zu seinem Austin 7, der unter den Bäumen an der Einfahrt versteckt war. Das leuchtende Rot machte den Wagen zu einem auffälligen Flitzer.
Was für eine elegante kleine Schönheit er doch war! Allerdings kein Auto, mit dem man ihn jemals in den Staaten gesehen hätte. Nein, nicht einmal in dem reichen und schnöseligen Newport mit seinen Sommerhäusern am Strand. Ein Cabrio wäre Todd lieber gewesen, aber nachdem er einen langen Herbst und einen rauen Winter in England durchlitten hatte, schien ihm die Limousine erheblich sinnvoller, sogar an diesem Sommerabend. Und, dachte er, als er die Tür öffnete und einstieg, sie machte es schwerer für alle, zu erkennen, wen er darin herumkutschierte.
Gibt es da nicht einen Spruch über Diskretion ... oder Vorsicht?
Nun, er musste zugeben, dass er nicht wirklich der diskrete Typ war. Aber was auch immer mit Vorsicht gemeint war, von der besaß er mehr als genug für diesen nobleren Teil der Welt.
Er ließ den Motor an, der ein wenig widerwillig tuckernd zum Leben erwachte. Dann legte er den ersten Gang ein und rollte die Kieseinfahrt hinunter – weg vom Haus.
Noch hatte er die Scheinwerfer nicht eingeschaltet, damit wartete er lieber, bis er auf der Straße war, die durch das kleine Dorf Amblesham führte.
Es sollen ja keine neugierigen Nachbarn etwas vom Fenster aus erspähen können, nicht wahr?
Obwohl es ein warmer Tag gewesen war, hatte es sich zum Abend hin deutlich abgekühlt und war leicht feucht geworden, sodass er das Seitenfenster geschlossen ließ. Und nicht zum ersten Mal dachte er, welch Glück es doch war, dass er vor einem Jahr beschlossen hatte, aus den guten alten Vereinigten Staaten von Amerika hierherzukommen.
Neuer Ort, neue Gesichter, neue Möglichkeiten.
Und genau so war es gekommen. Er hatte eine Traumanstellung als Lehrer beim Tennisclub von Mydworth ergattert und betrieb nach nur einem Jahr schon ein nettes kleines Unternehmen, mit dem er nebenher Zubehör und Schläger verkaufte.
Und die anderen Vorzüge, die mit der Stelle als Tennislehrer einhergingen? Na ja, die waren noch viel besser!
Er erreichte die Straße, schaltete die Scheinwerfer ein und fuhr aus dem Dorf heraus in Richtung Mydworth und nach Hause. Er befand sich auf einer engen, von hohen Bäumen gesäumten Landstraße.
Es hatte eine Weile gedauert, das Fahren hier zu lernen – auf der falschen Seite, was allein schon heikel war. Dazu noch diese verteufelt schmalen Straßen, auf denen jeder Gegenverkehr zu einem Wagnis wurde, weil kaum ausreichend Platz für ein Automobil war, geschweige denn für zwei.
Und gleich da vorn ... Eine von diesen verrückten Unterführungen, in denen man nur hoffen und beten konnte, dass kein Lastwagen aus der anderen Richtung angedonnert kam.
Anfangs war jede Fahrt abenteuerlich gewesen, doch mittlerweile beherrschte er es.
Er blickte auf seine Uhr: neun.
In zehn Minuten wäre er in Mydworth, womit ihm reichlich Zeit blieb, zu seiner kleinen Wohnung zu fahren, sich zu waschen und frisch zu machen, um im Eagle unten am Fluss ein lauwarmes englisches Pint zu genießen und im Pubgarten nachzuschauen, ob jemand von seiner Clique dort auf Spaß aus war. Denn Spaß zu haben war der Sinn in seinem Leben ... so war es immer schon gewesen.
Vor ihm schlängelte sich die Straße vorbei an Farmen und abgelegenen Anwesen, bevor er auf einmal einen Blick hatte auf eine weite Landschaft, beschienen vom weichen Mond am dunstigen Himmel. Er fuhr nun auf einer langen, geraden Strecke, die er liebte. Eine sogenannte römische Straße, wie ihm die Einheimischen gern erzählten, angelegt von den römischen Eroberern, die herausgefunden hatten, dass die einfachste und kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten natürlich eine Gerade war.
Man stelle sich vor! Römische Soldaten, die genau hier gewesen waren! Vielleicht auf Streitwagen unterwegs wie in diesem Ben Hur-Film, den er in Brighton gesehen hatte, zusammen mit ...
Hm, welches meiner Mydworth-Liebchen habe ich noch mal mit in den Film genommen? Ich hab's vergessen!
Todd mochte diesen Straßenabschnitt besonders, weil er lang war und über sanfte Hügel führte, sodass er seinen Austin 7 richtig ausfahren konnte.
So wie jetzt.
Schnell schaltete er hinauf in den dritten Gang, womit das Motorgeräusch von einem Dröhnen zu einem eher wütenden Heulen wurde – als wollte er dringend noch schneller sein.
Ich könnte einen vierten Gang brauchen!
Wie er im Motor Age Magazine gelesen hatte, könnte der für diesen Wagen schon in der Planung sein.
Und da er die Straße um diese Zeit ganz für sich hatte, trieb er seinen Austin so weit, wie es ging, während ihm die Scheinwerfer den Weg leuchteten.
Innerhalb von Minuten hatte er fünfzig Meilen die Stunde erreicht, womit die Tachonadel beinahe rechts am Anschlag war.
Todd hatte beide Hände am Lenkrad. Die Strecke mochte gerade sein, aber man konnte nie wissen, wo ein verirrter Stein oder Ast lag. Lieber die Augen offen halten, vor allem bei dieser Geschwindigkeit.
Es war herrlich aufregend! Besser als jedes Tennismatch, das er bisher gespielt hatte. Wobei Tennis wirklich kein schlechter Sport war, wie er fand. Nur gab es noch so viele andere ...
Todd wusste, dass am Ende dieser Strecke eine vertrackte Kurve lauerte. Als er das erste Mal vor wenigen Monaten auf sie getroffen war, war es ein bisschen knapp geworden.
Es war also dringend angeraten, langsamer zu werden.
Nur nicht zu sehr. In gewisser Weise war dies der beste Teil der Fahrt, bevor es in die schläfrig mäandernden Straßen nahe Mydworth ging.
Im Rückspiegel sah er ein Licht in der Ferne aufblitzen. Dann noch eines – und für einen Moment glaubte er, es sei noch ein Wagen auf die Straße eingebogen.
Aber das Licht verschwand gleich wieder. Und er war allein auf weiter Flur.
Gleich darauf erblickte er im Scheinwerferlicht die Kurve vor sich, direkt da, wo die schmale Brücke den Fluss überquerte. Todd schaltete energisch nach unten, verlangsamte gerade genug – so meinte er –, dass es für die Kurve und die Flussüberquerung reichen sollte.
Doch was als Nächstes geschah ... ging schnell.
Direkt am Beginn der Kurve spielte Todd ein wenig mit der Lenkung, und der Wagen reagierte wunderbar. Alles unter Kontrolle, dachte er, denn die Reifen hatten ordentlich Halt auf dem Boden.
Dann jedoch, kurz vor der Brücke ...
Scheinwerfer. Ein anderes Automobil, das von links auf diese Straße einbog und jetzt direkt auf ihn zukam!
Zunächst überschlugen sich seine Gedanken: Warum hatte er die Lichter nicht früher gesehen? Und was zum Teufel dachte sich dieser Idiot dabei, so aus dem Nichts aufzutauchen?
Erst recht jetzt, da er direkt auf ihn zuhielt!
Die grellen Scheinwerferlichter – wie zwei eng beieinanderstehende Augen – blendeten Todd.
Er reagierte so schnell, wie es seine Reflexe erlaubten, und lenkte seinen Wagen scharf nach rechts. Er musste auf der falschen Seite fahren, um an dem Schwachkopf vorbeizukommen!
Aber war hier überhaupt genug Platz für zwei Wagen? Dem Aussehen nach jedenfalls nicht.
Er packte das Lenkrad fester, als er fühlte, wie der Austin rechts von der Fahrbahn abkam und die Räder versuchten, in der Erde daneben Halt zu finden.
Die Lichter des anderen Wagens füllten nun sein gesamtes Sichtfeld aus. Es gab keine Möglichkeit, aneinander vorbeizukommen. Sie würden frontal zusammenstoßen!
Todd riss das Steuer noch weiter nach rechts und schloss instinktiv die Augen, als er sich auf den Aufprall gefasst machte.
Dies musste das Ende sein ...
Und dann fühlte er einen kleinen Stoß.
Der andere Wagen war vorbei! Und nur mit einem Kratzer. Nichts Schlimmes. Nur ein leichtes Streifen.
Aber nein, es war noch nicht vorbei! Er war von der Straße abgekommen; jetzt holperte sein Wagen auf dem unbefestigten Randstreifen, und unweit vor ihm befand sich der Fluss.
Todd packte das Lenkrad noch fester und stampfte mit dem Fuß auf die Bremse. Doch die Bremsen des Austins waren nicht mal auf trockener Straße groß der Rede wert, und in diesem wuchernden Gras am Fluss, das dazu auch noch taufeucht war ...
In seinem Scheinwerferlicht tauchte ein Baum auf, an dem er um Zentimeter vorbeirauschte.
Und dann befand sich sein Wagen auf dem rutschigen Hang, rumpelte, gänzlich außer Kontrolle geraten, über Kuhlen und Hubbel.
Todd fühlte, wie der Wagen auf dem Wasser aufschlug und rasch sank.
Bald war er vollständig untergegangen, und seine Scheinwerfer beleuchteten den schlammigen Grund und das trübe Wasser um ihn herum.
Noch konnte er atmen, und es war genug Luft vorhanden.
Vorerst.
Er ermahnte sich, nicht in Panik zu geraten. Er musste nur aus dem Auto kommen und an die...
Erscheint lt. Verlag | 1.4.2023 |
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Reihe/Serie | Englischer Landhaus-Krimi | Englischer Landhaus-Krimi |
Übersetzer | Sabine Schilasky |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Mydworth Mysteries - A Deadly Match |
Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller | |
Schlagworte | Adel • Britisch • British • Bunburry • Charmant • cherringham • COSY • Cozy • Downton Abbey • eBook • Englisch • Ermittlung • Golf • Golflehrer • High Society • Historical • Krimi • Krimis • Lady • Lord • Miss Fisher • Mord • Murder • Mystery • Privatermittler • Spiel |
ISBN-10 | 3-7517-1542-8 / 3751715428 |
ISBN-13 | 978-3-7517-1542-3 / 9783751715423 |
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Größe: 3,5 MB
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