Historical Saison Band 96 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1793-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 96 - Laura Martin, Annie Burrows
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MIT DEM SCHNEE KOMMT DAS GLÜCK von LAURA MARTIN

Eine Künstlerin - das möchte Miss Henrietta Harvey sein und keine perfekte Dame, wie es von ihr erwartet wird. Als ihre Mutter droht, all ihre Werke zu zerstören, flieht Henrietta auf ein Landgut eines Freundes. Doch dort ist sie nicht allein, sondern trifft auf Thomas, den unnahbaren Earl of Hauxton, mit dem sie zu allem Überfluss auch noch eingeschneit wird ...

HEIRATE NIE EINEN EARL ZUM SCHERZ! von ANNIE BURROWS

Nur zu gern würde Eleanor Mitcham ihren Beruf an den Nagel hängen. Als Gesellschafterin einer äußerst kapriziösen Lady hat man es nämlich nicht leicht. Deshalb heiratet sie kurz entschlossen Peter, den Earl of Lavenham, ohne zu ahnen, dass er weder für die Ehe noch die Liebe viel übrighat. Aus Kummer bleibt Eleanor nichts anderes als die Flucht!



Annie Burrows wurde in Suffolk, England, geboren als Tochter von Eltern, die viel lasen und das Haus voller Bücher hatten. Schon als Mädchen dachte sie sich auf ihrem langen Schulweg oder wenn sie krank im Bett lag, Geschichten aus. Ihre Liebe zu Historischem entdeckte sie in den Herrenhäusern, die sie gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer älteren Schwester besichtigte. Weil sie so gern las und sich Geschichten ausdachte, beschloss sie, Literatur zu studieren. An der Universität lernte sie ihren Mann, einen Mathematikstudenten, kennen. Sie heirateten, und Annie zog mit ihm nach Manchester. Sie bekamen zwei Kinder, und so musste sie zunächst ihren Traum von einer Karriere als Schriftstellerin vergessen. Doch ihr Wunsch zu schreiben blieb, und nach mehreren gescheiterten Versuchen wurde ihr Roman "His Cinderella Bride" angenommen und veröffentlicht. Inzwischen sind weitere Regency-Romane von ihr erschienen.

1. KAPITEL


Noch zehn Minuten“, brummte Thomas mit zusammengebissenen Zähnen und richtete sich noch einmal im Sattel auf. Es war bitterkalt, der Boden dick mit Schnee bedeckt. Aus den tiefhängenden Wolken begannen erneut dicke, weiche Flocken zu fallen. Selbst in der Dunkelheit erkannte er, dass das Wetter immer schlechter wurde. Der Himmel hing bleiern über ihm, der Wind war eisig und unbarmherzig.

Trotz seines dicken Mantels verspannten sich seine Rückenmuskeln erneut und seine Schultern sackten nach vorn. Welche Erleichterung, gleich Hailsham Hall zu erreichen! Die nassen Kleider abstreifen und mich vor einem lodernden Feuer aufwärmen! Er bezweifelte, dass seine Gastgeber seinetwegen aufgeblieben waren. Der Schnee hatte viele Reisepläne zunichte gemacht und sie würden ihm seine Verspätung sicher verzeihen. Er freute sich darauf, ein paar Tage mit ihnen zu verbringen, obwohl er im Moment nichts dagegen hätte, ohne Umwege zu Bett zu gehen. Das Wetter machte das Reiten anstrengend, und er war erschöpft.

Umsichtig und mit fester Hand lenkte er sein Pferd die verschneite, gewundene Auffahrt hinauf. Ihm bot sich ein wunderschöner Anblick: Die Bäume rechts und links des Weges waren in Raureif gehüllt. Der Park dahinter schien sich ins Unendliche zu erstrecken, da eine jungfräulich weiße Decke Mauern und Hecken verhüllte.

Wie bei allen großen Landsitzen schien auch diese Auffahrt nicht enden zu wollen. Nach einer weiteren halben Meile stieg Thomas schließlich vor dem Haus ab, das völlig dunkel vor ihm lag. Nicht eine einzige Kerze leuchtete hinter den Fenstern. Rasch eilte er die Eingangstreppe hinauf und betätigte den Klopfer am Portal, wobei er angestrengt auf eine Bewegung oder ein Geräusch von drinnen lauschte.

Zu seiner Überraschung öffnete sich die Tür beinahe sofort und der alte Butler, der schon ewig im Dienst seines Freundes Heydon stand, empfing ihn. Perkins musste gut siebzig Jahre zählen, was ihn jedoch keineswegs zu beeinträchtigen schien.

„Guten Abend, Mylord“, sagte er mit einer angemessenen kleinen Verbeugung und spähte dabei ins Dunkel hinaus. „Kamen Sie bei diesem Wetter zu Pferde?“

„Ja.“

„Und Ihr Wagen? Ihr Gepäck?“

„Ich denke, es wird morgen früh eintreffen.“ Er war zeitgleich mit seiner Kutsche aufgebrochen, doch auf den vereisten Straßen war er mit dem Pferd schneller vorangekommen als das schwerfällige Gefährt, das seinen Kammerdiener und sein Gepäck beförderte. Der Kutscher war ein vernünftiger Mann und hatte bestimmt irgendwo unterwegs Halt gemacht, um auf besseres Wetter zu warten.

„Sehr wohl, Mylord.“ Zügig half der Butler Thomas aus dem durchweichten Mantel und nahm ihm die Handschuhe ab. „Die Forest-Suite steht für Sie bereit. Leider wurden Lord und Lady Heydon und ihr kleiner Sohn durch den Schnee in Hampshire aufgehalten. Sie schickten jedoch eine Nachricht, dass wir Sie erwarten sollen, und bitten, ihnen ihre Abwesenheit nachzusehen.“

„Ich hörte, in Hampshire und weiter im Westen habe es noch viel heftiger geschneit.“

„So ist es, Mylord. Ich werde Sie gleich hinauf zu Ihren Räumen bringen. Wenn Sie mich nur einen Moment entschuldigen wollen, damit ich jemanden schicken kann, der Ihr Pferd versorgt.“

„Selbstverständlich.“

Kurz darauf kehrte der Butler zurück, doch die Wärme des Hauses war noch nicht in Thomas’ Glieder eingedrungen. Er hoffte, in seiner Suite würde ein kräftiges Feuer auf ihn warten.

„Wünschen Sie, dass Ihnen heißes Wasser gebracht wird? Oder vielleicht frische Kleidung?“, fragte Perkins, als er schon die Treppe in den ersten Stock hinaufging.

„Danke, nein, es muss nicht der ganze Haushalt geweckt werden“, erwiderte Thomas. Das Haus war ganz still. Wahrscheinlich hatte die Dienerschaft das unerwartete Ausbleiben ihrer Herrschaft genutzt, um früher Feierabend zu machen. Ein heißes Bad wäre göttlich, aber dafür wollte er nun, schon nach elf Uhr, nicht irgendein armes Hausmädchen aufscheuchen. Mit dem Baden konnte er bis zum Morgen warten.

Während der letzten zwei Jahr war Thomas mehrfach auf Hailsham Hall zu Besuch gewesen. Zwar kannte er Heydon schon viel länger, doch hatte der Duke den Landsitz erst vor drei Jahren, nach seiner Heirat mit Caroline, zu seinem Hauptwohnsitz gemacht. Es war ein prächtiges Anwesen, wenn auch nicht das größte in Heydons Besitz. Trotz seines Ausmaßes hatte es eine anheimelnde, gemütliche Atmosphäre. Es war nicht zugig, sondern solide gebaut und lag in einem der schönsten Landstriche Kents, dabei war es nur zwanzig Meilen von der Mitte Londons entfernt.

Perkins öffnete die Tür zur Forest-Suite und ließ Thomas eintreten. „Wünschen Sie, dass ich Ihnen beim Auskleiden behilflich bin, Sir?“

„Danke, nicht nötig.“

„Sehr wohl. Wenn Sie mir nur gestatten wollen, rasch das Feuer zu entzünden, dann wird es hier im Handumdrehen warm sein.“ Damit kniete er – ungeachtet seiner Jahre erstaunlich flink – vor dem Kamin nieder und fachte geschickt die Flammen an, bis sie hoch aufloderten.

Thomas dankte ihm, und der Butler entfernte sich mit einer kurzen Verneigung.

Das Bett mit seinen üppigen Kissen und Decken war verlockend und weich. Schnell entledigte Thomas sich seiner nassen Kleidung und verteilte sie über diverse Stuhllehnen. Wenn er morgen früh aufwachte, würde alles längst verschwunden sein und ersetzt durch frische, von Heydon entliehene Garderobe. Der Haushalt hier funktionierte hervorragend; als Gast war man sicher, aufs Beste betreut zu werden.

Da er bis auf die Haut nass war, entkleidete er sich vollkommen und verharrte eine Minute vor dem Feuer, um sich aufzuwärmen. Normalerweise würde er nicht bei brennendem Kamin schlafen, aber heute wollte er eine Ausnahme machen. Sorgsam schob er die Holzscheite ein wenig auseinander und stocherte zwischen ihnen, bis die Flammen zusammensanken und nur die rote Glut noch Wärme abgab. Dann schlüpfte er unter die Decken und ließ sich tief in die Matratze sinken. Himmlisch!

Henrietta zog die Zügel an und brachte ihr Pferd zum Stehen. Sie glitt aus dem Sattel und runzelte dabei unwillig die Stirn. Weiterzureiten war gefährlich, da der Schnee den Fahrweg verdeckte. Meribel war schon zweimal ausgeglitten und beinahe gestürzt, ein drittes Mal mochte es nicht so glimpflich abgehen.

„Wir sind fast da“, sagte sie beruhigend, während sie ihre Stute am Zügel die Auffahrt hinaufführte.

Aufs Neue stiegen Henrietta die Tränen in die Augen, die sie entschlossen fortblinzelte. Sie war schon immer vorschnell gewesen, handelte oft, ohne vorher gründlich nachzudenken, doch das hier war möglicherweise das Dümmste, das sie je getan hatte. Schon als sie London verließ, fiel Schnee. Zwischendurch hatte es zwar etwas nachgelassen, doch nun schneite es seit zwei Stunden heftig.

„Ich hätte nicht zu Hause bleiben können“, murmelte sie vor sich hin. Und es stimmte – nicht einmal, wenn draußen ein Schneesturm getobt hätte, hätte sie bleiben können, nicht nachdem …

Kalt liefen die Tränen über ihre Wangen. Sie wischte sie mit den Fingern, die in dicken Handschuhen steckten, fort und schluckte schwer. Ich darf einfach nicht mehr an den Streit mit Mama denken und auch nicht an den schrecklichen Moment, als sie das Gemälde zerstörte! Fast das ganze letzte Jahr hatte Henrietta daran gearbeitet. Die vielen Stunden Arbeit, all die Seelenpein, die in dieses Bild geflossen waren, hatte ihre Mutter in Sekunden vernichtet. Nein, sie konnte nicht länger dortbleiben. Der Zorn auf ihre Mutter verzehrte sie, und sie konnte sich nicht vorstellen, sie jemals wieder sehen zu wollen.

Sie hob den Blick. Erleichterung überkam sie, denn ein paar hundert Schritte vor ihr tauchte der dunkle Umriss von Hailsham Hall auf. Als sie nur mit den Kleidern am Leib und ein paar Münzen in ihrem Retikül von daheim geflohen war, hatte sie sich zum Glück nicht fragen müssen, wohin sie gehen sollte. Ihre Cousine Caroline würde sie willkommen heißen, ihr Unterschlupf bieten und sie einfach trauern lassen – trauern über den Verlust ihres Bildes, das während der letzten Monate ihr Leben gewesen war, und darüber, dass das Verhältnis zu ihrer Mutter nun ebenfalls zerstört war. Hailsham Hall würde ihr Asyl, ihre Zuflucht sein.

Vor ihrer Flucht hatte sie eine eilige Nachricht an ihre Mutter gekritzelt. Selbst in ihrem Kummer war sie nicht so grausam, einfach sang- und klanglos zu verschwinden. Außerdem glaubte sie nicht, dass ihre Mutter sie so weit von London entfernt aufsuchen würde.

„Warte hier, Meribel“, flüsterte sie dem Pferd besänftigend zu, dann stieg sie die Stufen der Eingangstreppe hinauf. Das Haus lag schweigend da, auch ringsum war alles still, da der Schnee das Huschen und Rascheln der Wildtiere erstickte. Vorsichtig klopfte Henrietta und lauschte auf Schritte im Innern.

Nichts. Nicht der geringste Ton war zu hören. Sie wollte nicht den ganzen Haushalt wecken, klopfte aber ein wenig lauter. Hoffentlich hörte sie jemand, sonst würde sie im Stall übernachten müssen.

Immer noch nichts. Sie wusste von ihren früheren Besuchen, dass einer der Hausburschen nicht bei den anderen Dienstboten in den Mansarden schlief, sondern eine Kammer unten im Souterrain hatte, damit man ihn wecken konnte, falls Besucher spät in der Nacht oder sehr früh am Morgen eintrafen. Doch das Haus war groß, und sie wurde nicht erwartet, daher zweifelte sie, ob sie ihn überhaupt wachbekommen würde.

Ein letztes Mal wollte sie es versuchen. Sie...

Erscheint lt. Verlag 31.1.2023
Reihe/Serie Historical Saison
Übersetzer Barbara Kesper, Renate Körting
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlanderliebesromane • Historical Saison • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7515-1793-6 / 3751517936
ISBN-13 978-3-7515-1793-5 / 9783751517935
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