Cherringham - Die geheime Partitur - Matthew Costello, Neil Richards

Cherringham - Die geheime Partitur (eBook)

Landluft kann tödlich sein
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
166 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-1553-9 (ISBN)
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Folge 43 der britischen Erfolgsserie

Lampenfieber in Cherringham: Der Chor des beschaulichen Ortes soll in der Londoner Royal Albert Hall gemeinsam mit anderen Chören aus dem ganzen Land Händels 'Messias' aufführen. Doch nur wenige Tage vorher wird einer der erfahrensten Sänger, der zurückhaltende Musiklehrer Arthur Chisholm, mitten in der Nacht ausgeraubt und niedergeschlagen. Und es bleibt nicht bei diesem einen Vorfall - auch bei anderen Chormitgliedern wird eingebrochen! Jack und Sarah versuchen fieberhaft, den Drahtzieher dieser Überfälle zu entdecken - werden sie den großen Auftritt des Cherringham-Chors noch retten können?

Über die Serie: 'Cherringham - Landluft kann tödlich sein' ist unsere erfolgreichste Cosy-Crime-Serie. Jede Folge ist unabhängig lesbar und geeignet, in die Welt von Cherringham einzusteigen. Cherringham ist ein beschauliches Dorf in den englischen Cotswolds. Doch mysteriöse Vorfälle, eigenartige Verbrechen und ungeklärte Morde halten die Bewohner auf Trab. Zum Glück bekommt die örtliche Polizei tatkräftige Unterstützung von Sarah und Jack. Die alleinerziehende Mutter und der ehemalige Cop aus New York lösen jeden noch so verzwickten Fall. Und geraten das ein oder andere Mal selbst in die Schusslinie ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!




<p>Matthew Costello ist Autor erfolgreicher Romane. Er schrieb Drehbücher u.a. für die BBC und für Videospiele, von denen Doom 3, Rage und Pirates of the Caribbean besonders erfolgreich waren. Er lebt in den USA. </p> <p>Neil Richards hat für Film und Fernsehen gearbeitet und wurde bereits mehrfach für den BAFTA nominiert. Für Videospiele wie The Da Vinci Code und, gemeinsam mit Douglas Adams, Starship Titanic, hat er das Drehbuch geschrieben. Er lebt in Großbritannien.</p> <p><br></p> <p><br></p> <p><br></p>

1. Der Einbruch


Arthur Chisholm lehnte sich in die Kissen zurück, legte die letzte Übungsklausur seiner Schüler zu dem Stapel auf seinem Bett und seufzte laut.

»Nenne ein charakteristisches Merkmal einer Mozart-Serenade«, sagte er und starrte an die Decke. Er erwartete nicht wirklich, dass seine Frau Harriet ihm antwortete. »Eine ziemlich simple Frage, sollte man meinen, nicht wahr?«

Doch obwohl Harriet in einen ihrer Krimis vertieft war – sie hatte den Kopf tief ins Kissen gedrückt und war schon halb eingeschlafen –, nahm sie zumindest zur Kenntnis, dass er geredet hatte.

»Hm?«, fragte sie, ohne den Blick von ihrem E-Book-Reader abzuwenden.

»Ich kann dir verraten, was definitiv kein Merkmal ist«, antwortete er. Ihm war bewusst, dass er eher mit sich selbst sprach. »Es ist keine ›kitschige Melodie‹, wie Ryan Lomax geschrieben hat. Eine kitschige Melodie, Ryan Dumpfmax? Denkst du allen Ernstes, das will der Prüfer lesen?«

»Was?«, entfuhr es Harriet, die immer noch nicht recht hinhörte. »Wovon redest du?«

»Ach, achte gar nicht auf mich. Ich quäle mich nur selbst«, offenbarte er. »Ich sollte mir wirklich die vielversprechendsten Kandidaten für den Schluss aufsparen. Die Überflieger. Nicht die Fußballer, die Musik als Wahlfach nehmen, weil sie denken: Das kann ja nicht so schwer sein. Dann könnte ich wenigstens mit ein wenig Vertrauen darauf einschlafen, dass es in diesem Kurs tatsächlich einige auf eine Eins bringen. Stattdessen …«

Er legte den Stapel korrigierter Arbeiten auf den Nachttisch und seinen grünen Kuli obenauf. (Kein roter, denn dieser Tage war Rot eine viel zu kritische Farbe, wie man ihm mitgeteilt hatte.)

»Aber nein! Ich höre immer mit dem musikalischen Bodensatz auf. Den Hoffnungslosen. Und deshalb – was noch zu beweisen wäre – schlafe ich mit einem wirklich entsetzlichen Gefühl ein.«

Er sah nach dem Wecker neben seinem Bett und seufzte wieder. Schon Viertel vor zwölf! Und er musste morgen um sechs Uhr aufstehen, um den Rest zu korrigieren und seine Zeugnisberichte fertig zu schreiben.

Nur noch zwei Wochen bis Weihnachten – was bedeutete, dass der Rest der Welt den Fuß vom Gas nahm, während die Lehrer sich überall die Nächte um die Ohren schlugen.

Alles musste geschafft sein, bevor man auch nur an die bevorstehenden Feiertage denken durfte!

»Arthur, es ist ungesund für dich, zu so später Stunde noch Übungsklausuren zu korrigieren«, ermahnte ihn Harriet, die endlich die Hülle ihres Readers zuklappte und sich zu ihm drehte.

»Ich weiß! Ich mache das ja auch nicht mit Absicht, oder? Aber der Tag hat nun mal nicht mehr als vierundzwanzig Stunden!«

»Deine Entscheidung, dieses Jahr den Messias zu singen«, sagte Harriet, die mit ihrer Pillendose rasselte, als sie die übliche Nachtdosis auslegte. »Die ist es, die deine ganze Zeit verschlingt.«

Arthur schaute zu, wie sie eine Tablette nach der anderen schluckte. Gegen Unruhe. Gegen Reflux. Hormone. Die kleinen pinken für ihr Blut … Nicht, dass er genau wüsste, was die jeweiligen Mittel taten.

Was wir nicht alles anstellen … nur um weitermachen zu können.

Ach, könnte man noch mal jung sein, dachte Arthur.

Als Harriet ihr medizinisches Ritual schließlich beendet hatte, entgegnete er: »Nur alle zehn Jahre singt der Cherringham-Chor den ganzen Messias. Und ich habe es noch kein einziges Mal versäumt, oder? Bei der Aufführung von Händels großem Meisterwerk dabei zu sein? Das würde ich um nichts auf der Welt verpassen wollen! Und ich habe es auch nicht, seit wir 1990 damit begonnen haben. Dreißig Jahre – ist dir das klar? Und jetzt, in diesem Jahr … wird es sogar noch spektakulärer! Allein der Gedanke, mit den Chören aus dem ganzen Land in der Royal Albert Hall zu singen! Auf gar keinen Fall werde ich das verpassen! Fünftausend von uns, stell dir das vor! Fünftausend Stimmen, die den großen Saal füllen!«

»Ja, ich bin mir sicher, dass es ziemlich … laut wird«, merkte Harriet dazu an.

Arthur starrte sie entgeistert an. Laut? Laut?

Lohnte es sich überhaupt, auch nur zu versuchen, es ihr zu erklären?

»Ich muss übrigens noch die Karte für dich besorgen«, sagte er. »Das darf ich nicht zu lange aufschieben. Viele aus dem Dorf wollen unbedingt hin. Und eine kostenlose Fahrt in einem Komfortbus ist inbegriffen.«

»Ja, ich weiß«, sagte Harriet. »Aber sie haben meine Schichten im Laden noch nicht bestätigt. Ich würde es wirklich gern hören. Nur ist das auch bei uns die Zeit, in der am meisten los ist, wie du weißt.«

»Ach ja, der Handel muss florieren, sicher. Aber es ist schon in einer Woche. Sogar nicht einmal mehr eine Woche. Du musst dich entscheiden!«

»Ich habe doch deutlich gesagt, dass ich es weiß. In Ordnung?«

Nach zwanzig Jahren Ehe wusste Arthur, dass er es jetzt gut sein lassen könnte. Und er wusste ebenfalls, dass Harriet keinerlei Interesse hatte, zur Aufführung mit nach London zu fahren – der geschäftige »Laden« war lediglich eine willkommene Ausrede für sie. Doch er musste das Spiel mitmachen.

Selbstverständlich muss ich dabei mitmachen.

Dieses ritualisierte Betteln, wann immer der Chor ein Konzert gibt.

Und ich muss so oft bitten, dass es klingt, als würde ich es ernst meinen.

»Natürlich«, stimmte er zu. »Das verstehe ich. Vielleicht sagen sie dir morgen Bescheid.«

»Ich kann nichts versprechen. Tja, lass uns morgen darüber reden … Du hast noch eine weitere Probe, oder? Gleich nach der Schule?«

»Stimmt, von sieben bis neun. Und mach dir wegen des Abendessens keine Gedanken. Ich werde schon irgendwas finden, wenn ich zu Hause bin.«

»Nimmt dich jemand von der Schule mit?«

»Ähm, ja, wahrscheinlich.«

Er sah, wie sie sich zur Seite lehnte und ihr Nachttischlicht ausschaltete, sodass das Zimmer in ein Halbdunkel getaucht wurde.

»Also, falls wir uns morgen früh nicht sehen sollten – versuch bitte, mich nicht zu wecken, wenn du nach Hause kommst«, ersuchte sie ihn, zog ihre Bettdecke höher und drehte sich weg von ihm. »Ich könnte wirklich mal eine Nacht ungestörten Schlaf brauchen.«

Wenige Sekunden lang betrachtete er ihren Hinterkopf, dann stand er auf, schlüpfte in seine Hausschuhe, nahm den Klausurenstapel und ging nach unten in sein Arbeitszimmer, um ihn sicher in seine Aktentasche zu stecken.

Als er zurück ins Schlafzimmer kam, schnarchte Harriet bereits.

Arthur stieg wieder ins Bett, steckte seine Schaumstoffohrstöpsel rein, schaltete seine Lampe aus und schlief ein.

Er träumte, dass er die New Yorker Philharmoniker dirigierte und sie durch die heiklen Takte des Finales von Mahlers achter Symphonie führte. Die erste Geige lächelte ihm auf ihre ganz besondere Art zu, und das Publikum hielt geschlossen den Atem an, als er etwas hörte …

Klirr!

Er schrak aus dem Schlaf.

Das ist zerbrechendes Glas gewesen. In der realen Welt.

Die Augen weit aufgerissen im pechschwarzen Zimmer, schaute er zu den Leuchtziffern des Weckers.

Drei Uhr morgens.

Rasch zog er die Ohrstöpsel heraus und horchte auf die Geräusche seiner Umgebung.

Das Klicken und Ticken der Zentralheizung, während die Heizkörper abkühlten. Draußen, irgendwo im Dorf, das Brummen eines Automotors.

Neben ihm das stete Auf und Ab von Harriets Atem. Ein leises Schnarchen.

Nichts Ungewöhnliches.

Aber dann … Ein dumpfer Ton, den er erkannte, wie man die Geräusche im eigenen Haus erkennt. Eine Art Audiokarte des Vertrauten.

Es klang definitiv wie die Kühlschranktür, wenn sie geschlossen wurde.

Es gab keinen Zweifel. Es war tatsächlich jemand im Haus.

Und das mitten in der Nacht. Dafür konnte es nur einen Grund geben.

Arthur schluckte und stellte fest, dass sein Herz raste. Seine Atmung war ebenfalls schneller als gewöhnlich.

Verdammt, sein Mobiltelefon war irgendwo unten. Wäre es hier im Schlafzimmer, hätte er damit die Polizei rufen können.

Rasch überlegte er, welche Möglichkeiten er hatte.

Harriet wecken? Nein, sie könnte etwas Lautes sagen und den Eindringling aufschrecken. Und wer vermochte schon einzuschätzen, was der Einbrecher tat, sollte er in Panik geraten?

Hierbleiben, leise sein, nichts tun? Nein – was, wenn diese Person nach oben kam, um nach Geld oder Schmuck zu suchen? Wenn wir hier liegen bleiben, sind wir einem Angreifer schutzlos ausgeliefert!

Aber was machte der Eindringling? Worauf hatte er es abgesehen?

Meine Gitarre? Wer würde denn eine Konzertgitarre stehlen?

Meinen Laptop? Vielleicht …

Verdammt! Sämtliche Zeugnisberichte, die er in den letzten zwei Wochen geschrieben hatte, waren da drauf und nicht extern gesichert. Das wäre eine Katastrophe!

Er setzte sich auf und schwang sich so leise wie möglich aus dem Bett. Dabei überlegte er, ob es im Schlafzimmer irgendeine Art Waffe gab. Er strich mit der Hand über seinen Nachttisch. Nichts, außer …

Die dicke Berlioz-Biografie? Ein beinahe sechs Zentimeter dicker Leineneinband.

Schwer genug ist sie, dachte er, als er sie anhob. Ein richtiger Klotz von einem Buch.

Beinahe musste er lachen: eine Berlioz-Biografie als Waffe gegen einen Einbrecher! Doch dann übernahm wieder seine Angst. Er zog das Band seiner Pyjamahose fester, bevor er aus dem...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2023
Reihe/Serie Ein Fall für Jack und Sarah
Übersetzer Sabine Schilasky
Sprache deutsch
Original-Titel A Score to Settle
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte agatha raisin • Bunburry • Chor • Dedektiv • Detektiv • Deutsche Krimis • Ermittler • Inspector Barnaby • Komissar • Kommisar • Kommissar • Konzert • Krimi • Krimi Bestseller • Kriminalroman • Krimis • Mord • Mörder • Noten • Polizei • Polizist • Royal Albert Hall • Sänger • Schatzkarte • Spannung • Spannungsroman • Tatort • Thriller • tTee? Kaffee? Mord! • Verbrechen
ISBN-10 3-7517-1553-3 / 3751715533
ISBN-13 978-3-7517-1553-9 / 9783751715539
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