Der Tod braucht keinen Rettungsring (eBook)

Ein Bayernkrimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
200 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-1564-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Tod braucht keinen Rettungsring - Susanne Hanika
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Die Hirschgrundis staunen nicht schlecht, als sich ein monströses Luxus-Wohnmobil seinen Weg auf den Campingplatz bahnt. Heraus steigt Maximilian Struckmann. Der erfolgsverwöhnte Geschäftsmann ist laut, arrogant, rücksichtlos - und er beansprucht den Stellplatz der Hetzeneggers für sich. Natürlich weist Sofia ihn höflich darauf hin, dass der Platz bereits vergeben ist. Doch davon lässt sich ein Struckmann nicht aufhalten. Er kämpft mit allen Mitteln um den Stellplatz. Als der Gröning plötzlich eine Leiche im Hirschgrundsee findet, fragen sich Sofia und die Camper erschrocken: Geht der Unternehmer etwa über Leichen? Und sind die Vroni und der Hetzenegger in Gefahr?

'Der Tod braucht keinen Rettungsring ' ist der neunzehnte Teil der erfolgreichen Bayern-Krimi-Reihe 'Sofia und die Hirschgrund-Morde' von Susanne Hanika. Krimi trifft auf Humor, Nordlicht auf bayerische Dickschädel, Wieder-Single-Frau auf Jugendliebe und feschen Kommissar - dazu jede Menge Leichen, Mörder und Ganoven. Und all dies vor herrlich bayerischer Kulisse!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!




<p>Susanne Hanika, geboren 1969 in Regensburg, lebt noch heute mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in ihrer Heimatstadt. Nach dem Studium der Biologie und Chemie promovierte sie in Verhaltensphysiologie und arbeitete als Wissenschaftlerin im Zoologischen Institut der Universität Regensburg. Die Autorin ist begeisterte Camperin und hat bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht.</p> <p><br></p> <p><br></p>

Kapitel 2


Von Maximilian sahen und hörten wir den Rest des Tages nichts mehr. Das fühlte sich ein wenig beunruhigend an, als würde er etwas planen. Am Abend fuhr ich nach Regensburg, denn mein Freund Jonas, der bei der Kripo arbeitete, hatte mich dorthin zum Essen eingeladen. Das half auf jeden Fall ungemein, mich von all den Themen abzulenken, die meine Camper gerade so erregten. Wie FKK, Enteignung der Hetzeneggers und den Badehosendieb. Nach einem gemütlichen Abend bei einem Mesopotamier verbrachten wir Stunden in Jonas schmalem Bett in seiner winzigen Wohnung, wo ich schließlich in seinen Armen einschlief. Denn Evelyn hatte mir versprochen, am nächsten Tag in der Früh den Campingladen und die Rezeption zu übernehmen.

Am nächsten Morgen beschloss ich beim Heimkommen, mich heimlich in meine Wohnung zu schleichen. Daraus wurde natürlich nichts, allein schon, weil die Hunde aus der Rezeption stürmten und mich mit so viel Freude begrüßten, als hätten sie nicht damit gerechnet, mich jemals wieder lebend zu sehen. Außerdem standen die gesamten Hirschgrundis in der Rezeption versammelt und liefen mir entgegen, als hätten auch sie nicht mehr damit gerechnet, dass ich zurückkam.

Vroni sah aus, als hätte sie nicht geschlafen, und wenn, dann in der Rezeption. Der Hetzenegger wirkte, als hätte er Bluthochdruck und vergessen, seine Medikamente zu nehmen. Die Schmidkunz schien besorgt.

»Sofia«, stieß die Vroni hervor, ohne Gruß und ohne Lächeln. »Der will sich mit uns und seinem Rechtsanwalt treffen!«

»Dem werd ich das Gas schon einstellen!«, dröhnte der Hetzenegger los. »Wenn der meint, ich lass mich von seinem Geld einschüchtern, hat er sich geschnitten! Gewaltig!«

»Ein Rechtsanwalt!«, jammerte die Vroni weiter.

»Der kann uns gar nichts«, polterte ihr Mann.

»Keine Sorge«, sagte ich, noch beschwingt vom letzten Abend, an dem all meine Sorgen sehr weit weg gewesen waren. Evelyn hatte recht. Sex half ungemein bei der Bewältigung jeglicher Art von Problemen.

Die Hirschgrundis verfolgten mich in die Rezeption.

»Das mit dem Rechtsanwalt könnt ihr vergessen. Schluss. Aus. Es wird einfach kein Treffen geben.«

»Danke, Sofia!« Ein schwaches Lächeln huschte über Vronis Lippen.

»Ich verkaufe gar nichts!«, erklärte ich sehr bestimmt. Am liebsten hätte ich dazu gesagt: Und nun geht schwimmen. Und Mohnschnecken essen. Aber das kam mir unpassend vor.

Die Schmidkunzens und die Hetzeneggers verließen den Raum, während Evelyn noch halb über dem Tresen lag und interessiert durchs Fenster sah.

»Ich schmeiß ihn einfach raus«, erklärte ich gechillt.

Evelyn zwinkerte mir zu: »Ach was, so übel ist der nicht. Lass sie das einfach mal besprechen, ich moderier das schon, und wir finden eine Lösung. Am besten mischst du dich gar nicht ein!«

Ich hob eine Augenbraue. Meines Erachtens gab es nur die Lösung, dass die Hetzeneggers dort blieben, wo sie waren. Bei ihren drei Birken nämlich!

»Warst du mit ihm im Bett?«

»Nein«, antwortete sie und lächelte. Das erklärte, weshalb sie nicht wollte, dass er abreiste.

»Und was willst du da moderieren?«, fragte ich neugierig.

Sie zuckte mit den Schultern. So etwas plante Evelyn einfach nicht.

Clärchen kratzte an der Tür zur Wohnung und fiepte. Für sie war es Zeit, sich auf meinem Bett zum Vormittagsschläfchen zusammenzurollen. Ich wünschte, ich könnte es ihr gleichtun!

Ich weiß nicht, weshalb ich dieses ganze Theater nicht von Anfang an stoppte. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich vermutlich Maximilian doch vom Platz verweisen sollen oder zumindest seine Pläne im Keim ersticken.

Mittags kam Alex vorbei, mein Freund aus Jugendtagen und sah sich mit mir meinen Garten an. Durch die Mordermittlungen im Winter war der komplett verwüstet worden. Inzwischen wuchs hier zwar einiges, aber leider hauptsächlich Unkraut. Lola fegte wie ein Wirbelsturm durch die Überreste des Pavillons und fing dann eifrig zu scharren an.

»Bevor du das mit dem Pavillon nicht entschieden hast, bringt es gar nichts, da neu anzusäen«, sagte Alex. Er hatte mir den Arm um die Schulter gelegt, und wir sahen uns gemeinsam die tiefen Traktorspuren an, die man statt eines Rasens sehen konnte.

»Da hast du wohl recht«, stimmte ich zu und reckte mein Gesicht in die Sonne. »Sabrina will mir demnächst Vorschläge zeigen, was man aus dem Pavillon machen könnte.«

Wir sahen gemeinsam Lola zu, die das genau wusste: Geheimverstecke anlegen und irgendwelche Knochen oder Socken eingraben.

»Wenn du willst, kann ich dir die Erde wieder platt machen, und du wirfst Grassamen drauf«, sagte er. »Falls es dich stört, dass es so unordentlich aussieht.«

»Unordnung stört mich nicht«, verriet ich ihm und erzählte von Maximilian, den Hetzeneggers und dem Rechtsanwalt, also von Dingen, die mich wirklich störten.

»Willst du mit ins Café?«, fragte ich, weil mir nämlich schon der Magen knurrte.

Alex hatte keine Zeit, versprach aber: »Wenn du das mit dem Pavillon geklärt hast, sag einfach Bescheid, dann komm ich wieder vorbei!«

Wir trennten uns vor der Rezeption. Er stieg in seinen Pick-up, ich ging Richtung See.

Obwohl es noch nicht einmal Sommer war, war es mittags schon heiß und schwül, kein Lüftchen regte sich. Im Café war gerade wenig los, und ich orderte eine Poke Bowl.

Im Zuge von Evelyns »Summer Weeks« gab es jede Woche thematisch etwas anderes zu essen. Die letzte Woche war unter dem Motto »Italienische Woche« gelaufen, was aber schlicht bedeutete, dass wir jeden Tag Pizza vorne im Ort bestellten. Es waren einfach nicht genügend Leute hier gewesen, um groß zu kochen. Diese Woche war die Poke-Bowl-Woche, und alles rundherum war im »Hawaii-Stil« dekoriert, wie Evelyn es nannte. Dazu hatte sie extra aus einem Gartenmarkt eine richtig tolle Palme organisiert, die jetzt auf der Terrasse stand und Südseeflair verbreitete. Das alles sehr zum Ärger vom Hetzenegger und dem Gröning, nicht wegen der Deko, sondern weil die beiden Poke Bowls nicht als richtiges Essen ansahen. Deswegen waren die Hetzeneggers auch nicht anwesend, weil Vroni selbst kochen musste. Vielleicht hatte der Hetzenegger auch Angst, die Spaß-Brillen aufsetzen zu müssen, die Evelyn im Internet bestellt hatte.

»Und, was willst du?«, fragte sie mich.

Sie selbst hatte tatsächlich eine Spaßbrille auf, auf dem linken Brillenglas saß ein Tukan, auf dem rechten ein Papagei.

Ich beäugte die Auswahl. Alles sah unglaublich lecker aus. Der Reis dampfte, die Shrimps glänzten verführerisch, und das bunte Gemüse, wie die fein gehobelten orangen Karotten, der dunkelblaue Kohl, die grünen Edamame und die saftig glänzenden Avocadoscheiben, machte richtig Lust, sich ein Schälchen zusammenzustellen.

Bald saß ich vor meiner appetitlichen Tahini Bowl, mit viel Gemüse, Reis und knusprig gebratenem Tofu sowie einer leckeren Tahini-Soße darüber, und versuchte mich voll und ganz auf das Essen zu konzentrieren, obwohl mir der Schweiß über die Schläfen rann und Streit in der Luft lag. Am Strand zofften sich mehrere Kinder und danach die dazugehörenden Mütter. Ich war gerade fertig, als die Truppe zu ihren Stellplätzen zog, anscheinend um die Väter in ihren Streit miteinzubeziehen.

Evelyn machte die Hitze nichts aus, sie bereitete voller Elan die nachmittägliche Runde mit Maximilian und den Hetzeneggers vor. Eine Weile sah ich ihr zu, wie sie eines der Tischchen auf der Seeterrasse deckte und die Vorbereitungen dazu nutzte, Content für Instagram zu kreieren.

»Heute bei diesem heißen Wetter ist nichts angenehmer als ein Limoncello Spritz«, sagte sie eben in die Kamera.

Das war zwar nicht gerade hawaiianisch, dafür hatte sie aber neue Gläser gekauft. Mir waren sie zu bunt und peppig, aber zum Thema Hawaii passte das natürlich, und in dem Film würden sie bestimmt total cool aussehen, wie alles, was Evelyn machte.

»Ich möchte nicht, dass es zum Eklat kommt«, sagte ich und trank mein Glas Zitronenlimonade aus. Alkohol am Nachmittag, wenn ich noch arbeiten musste, war nichts für mich.

»Ich auch nicht«, erwiderte Evelyn, ohne sich zu mir umzudrehen. Sie stellte noch ein kleines Väschen mit ein paar langen Gräsern auf den Tisch. »Aber meinst du, die bringen sich hier bei mir im Café um?«

Sie lachte.

Ich lachte nicht.

»Mach keine Scherze über so etwas«, verbat ich ihr düster.

»Ach komm schon. Maximilian hat mich gebeten, ihnen schön den Tisch zu decken.«

»Du willst mit ihm ins Bett«, unterstellte ich ihr. »Kannst du nicht den Stein einbestellen?«

Sie warf mir einen belustigten Blick zu. Ihre On-off-Beziehung zu dem Rechtsmediziner Stein war besonders der Vroni ein Dorn im Auge. Sie hätte Evelyn gerne unter der Haube gesehen, aber Evelyn wollte sich nicht binden.

»Der Stein ist gerade bei seiner Mutter. Die ist aus dem Bett gefallen und hat sich den Oberschenkelhals gebrochen«, verriet sie mir und rief mir über die Schulter zu: »Ich glaube, sie ist schon über neunzig Jahre alt, und sie hat den Stein fest im Griff.«

»Und deswegen musst du dich an den Maximilian ranwerfen?«, murrte ich, nahm mein Geschirr und trug es ins Café. Ich ging direkt hinter den Tresen, um den Teller abzustellen, und musste mehrere Kartons mit dem Fuß beiseiteschieben.

»Ja«, sagte sie hinter mir in friedlichem Tonfall, während sie Gemüse aus dem Kühlschrank zu holen begann. »Nichts ist schöner als eine Sommerromanze. Ich...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2023
Reihe/Serie Sofia und die Hirschgrund-Morde
Sofia und die Hirschgrund-Morde
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Camping • Camping Buch • Campingkrimi • Camping-Krimi • Campingplatz • falsche Identität • Gier • Glamping • Habgier • Instagram • Jessica Müller • Jörg Maurer • Kaffee • K.O.-Tropfen • Krimis • Rita Falk • Zelten
ISBN-10 3-7517-1564-9 / 3751715649
ISBN-13 978-3-7517-1564-5 / 9783751715645
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