Gone with the Wind - Eine Liebe in Hollywood und der größte Film aller Zeiten (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
400 Seiten
Aufbau Verlag
978-3-8412-3211-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gone with the Wind - Eine Liebe in Hollywood und der größte Film aller Zeiten -  CHARLOTTE LEONARD
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Die Rolle der Scarlett O'Hara ist ihr Traum, doch ist Ruhm wichtiger als die Liebe? 

Vivien Leigh ist Feuer und Flamme, als sie Margaret Mitchells Roman »Vom Winde verweht« liest. Wie gern würde sie die mutige Südstaatenschönheit Scarlett O'Hara in der Verfilmung spielen, aber kann sie als Britin den Produzenten von sich überzeugen? Für die Rolle und ihre Liebe zu Laurence Olivier setzt Vivien alles auf eine Karte: Sie lässt Familie und Freunde hinter sich und geht mit ihrem Geliebten in die USA. Aber der Dreh des Films und die Schattenseiten Hollywoods stellen Vivien mehr auf die Probe, als sie je hätte ahnen können. 

Die faszinierende Geschichte der Dreharbeiten von »Vom Winde verweht«



Hinter Charlotte Leonard verbirgt sich die Autorin Christiane Lind, die mit den Filmen der Goldenen Ära Hollywoods aufgewachsen ist. Sie interessiert sich für die ungewöhnlichen Lebenswege mutiger, von ihrem Umfeld oft verkannter Frauen, die Pionierinnen der Traumfabrik waren. Im Aufbau Taschenbuch ist bereits ihr Roman »Die Verwegene« über die Hollywood-Schauspielerin und geniale Erfinderin Hedy Lamarr erschienen.

Prolog


Los Angeles, Februar 1940

Vivien Leigh blickte aus dem Fenster der Limousine, die sie zum Ambassador Hotel fuhr. Langsam legte sich die Dämmerung über Los Angeles und färbte den Himmel in diesem unglaublichen Orangeton, den sie bisher so nur in Kalifornien erlebt hatte. Hier wirkten selbst die Farben greller und intensiver als zu Hause in England.

»Irene wird furchtbar enttäuscht sein«, flüsterte Olivia de Havilland ihr ins Ohr. Ihre Kollegin saß links neben ihr, Larry zu ihrer Rechten. »Wie konnte David sie nur einfach stehenlassen?«

»Er konnte an nichts anderes mehr denken als an den Film«, antwortete Vivien mit einem Schulterzucken. »Du kennst ihn doch.«

Seit den dreizehn Oscar-Nominierungen für Vom Winde verweht war der Produzent vollkommen aus dem Häuschen. Die Konkurrenz war groß, 1939 war ein Jahr starker Filme und großartiger Darsteller gewesen, und dennoch … auch Vivien, Olivia und Larry gehörten zu den Auserwählten, die am heutigen Abend in das Rennen um den begehrten Filmpreis gingen.

»Seid ihr nicht nervös?« Olivia musterte Larry und Vivien.

»Wir können nichts mehr tun. Die Entscheidung ist gefallen.« Vivien seufzte ein wenig und ließ das vergangene Jahr vor ihrem inneren Auge Revue passieren. Die Dreharbeiten hatten sie an den Rand der Erschöpfung getrieben. Nicht nur sie, alle, die an dem Film beteiligt gewesen waren. Und dennoch war sie nun wacher denn je. Ihre Handflächen fühlten sich feucht an und sie strich sie an ihrem eleganten Kleid ab. Wie immer spürte Larry ihre Anspannung und legte seine warme Hand auf ihre. Sie sandte ihm einen Blick zu, den er erwiderte.

»Alles wird gut, Vivling«, flüsterte Larry ihr zu. Der Klang seiner dunklen, angenehmen Stimme ließ ein warmes Gefühl in ihrem Bauch erblühen. Noch immer liebte sie ihn mehr, als sie je einen Menschen zu lieben gedacht hat.

Endlich erreichten sie das Ambassador Hotel. Vielleicht hätte sie ihrem Impuls nachgeben und gemeinsam mit Larry ans Meer fahren sollen, anstatt sich mit Hunderten von Menschen in einen Saal zu drängen. Einen Moment lang schloss sie die Augen, genoss die Ruhe, weil sie wusste, wie schnell es damit vorbei wäre.

»Wir sind da.« Resolut öffnete Larry die Tür und bildete einen Schutzwall gegen die Menschmenge, die sich sogleich um ihren Wagen drängte. Zuvorkommend hielt er Vivien die Tür auf und reichte ihr seine Hand, damit sie in ihrem Abendkleid elegant aus dem Wagen klettern konnte.

Sofort begannen die Rufe, sofort begann das Blitzlichtgewitter.

»Schauen Sie hierher, Miss Leigh!«

»Wird es eine Fortsetzung geben?«

»In welcher Rolle sehen wir Sie demnächst, Miss Leigh?«

»Ist das Laurence Olivier an Ihrer Seite?«

Vivien aber lächelte nur, verteilte Luftküsse und winkte ihren Fans zu. Vor ihr erstreckte sich der rote Teppich unter dem gewaltigen runden Baldachin, der den Namenszug »The Ambassador« trug. Vor der Tür wartete David O. Selznick bereits auf sie. Vivien blickte sich um, aber Clark Gable konnte sie nirgends entdecken. Die Fehde zwischen dem Schauspieler und dem Produzenten schien also anzudauern. Mit ausgestreckten Händen kam David auf sie zu, als wollte er sich und der Welt beweisen, dass alles bester Dinge war. Sie nahm seine Hände und stellte sich auf ihre Zehenspitzen. Selbst in den hochhackigen Schuhen gelang es ihr nicht, auf die Höhe seiner Wange zu kommen. Er beugte sich zu ihr herunter und hauchte zwei Küsse rechts und links neben ihre Wangen.

»Larry, wie schön, dass du auch gekommen bist.« Selznick schüttelte ihm die Hand. Noch immer tat der Produzent so, als wären Vivien und Larry nur gute Freunde, Engländer, die sich in Hollywood getroffen hatten. Dabei hatte Photoplay bereits eine Geschichte über ihre Liebe gebracht. So war eben Hollywood: Es zählte der Schein, es zählte das, was die Menschen glauben sollten, nicht das, was wirklich war.

»Lasst uns unsere Plätze suchen.« David zog den Kopf erneut zwischen die Schultern, was Vivien immer an eine Schildkröte erinnerte.

Hinweisschilder im Foyer führten zur Cocoanut Grove, aber sie wären nicht nötig gewesen, man musste sich nur mit dem Strom der elegant gekleideten Menschen treiben lassen. Larry nahm ihre Hand und gemeinsam tauchten sie in das Meer der in Smoking und Pelzen Gekleideten ein.

»Was für eine wilde Mischung.« Vivien staunte mit großen Augen, während David sie zu ihren Tischen dirigierte. »Ist das italienischer Stil oder maurischer?«

»Beides.« Larry schüttelte den Kopf. »Für die Amerikaner liegen die Länder wohl nebeneinander.«

Über die künstlichen Palmen, die den gewaltigen Saal säumten, hieß es, sie wären Überbleibsel aus dem Rudolph Valentino-Film Der Scheich.

David zwängte sich neben sie durch die schmale Tür, damit sie gemeinsam vor die Kameras traten.

»Bitte weitergehen, bitte gehen Sie weiter«, drängte sie ein Kellner, ganz in Weiß gekleidet. Hedy Lamarr in einem auffallenden schwarz-weißen Kleid winkte Vivien zu. Ihre schönen Lippen formulierten ein Wort, das wohl »Glückwunsch« hieß. Vivien winkte zurück. War ihr fliederfarbenes Kleid mit den Mohnblumen zu bunt für eine Oscar-Verleihung?

»Champagner, die Damen?« David lächelte Vivien und Olivia an. Heute war sie sein Star. Sie nickte und trank durstig das Glas leer. Langsam versiegte der Strom der Gäste und erwartungsvolle Stille senkte sich über den Raum.

»Herzlich willkommen«, begrüßte sie Walter Wanger und übergab an Daryl Zanuck, der die technischen Oscars überreichte. David rauchte eine Zigarette nach der anderen, als sein Film gewann.

Auch Vivien steckte sich eine an, als Walter Wanger die Moderation an Bob Hope übergab. Obwohl Bob wirklich witzig war, bekam sie seine Anmoderationen wie durch Watte mit.

Saß sie wirklich hier, unter all den Stars und Sternchen? Und nicht nur das, würden sie und Larry heute die größte Ehre erhalten, die Hollywood zu vergeben hatte? Aber was wäre – und dieser Gedanke erschien ihr unerträglich –, wenn nur einer von ihnen gewänne?

Nur einmal horchte Vivien auf, als Sidney Howard posthum den Oscar für das beste Drehbuch bekam – für ihren Film.

Victor Fleming, der den Preis für die beste Regie für Vom Winde verweht erhielt, dankte er keinem von ihnen – das hatte Vivien auch nicht erwartet. Und David wirkte wie ein kleiner Junge, der ein Autogramm seines Lieblingsfilmstars erhalten hatte, als er aufsprang, um den Irving-Thalberg-Ehrenoscar entgegenzunehmen.

Als sich die Reihe der goldenen Statuen bereits lichtete, übernahm Fay Bainter die Moderation. Neben Vivien rutschte Olivia de Havilland auf ihrem Stuhl hin und her, als ihr Name als eine der besten Nebendarstellerinnen genannt wurde. Doch es war Hattie McDaniel, die für ihre Darbietung der Mammy den Preis erhielt.

Vivien sah sich um, wollte der Kollegin gratulieren, doch Hattie saß an keinem der Tische. Man hatte sie in den Hintergrund verbannt. Umso mehr empfand Vivien Genugtuung, dass die farbige Schauspielerin den Preis gewonnen hatte. Hattie sprach nur wenige Worte, bevor sie ein Taschentuch an ihre Augen führte und die Bühne verließ.

Schließlich betrat Spencer Tracy die Bühne, um den Gewinner des Preises für den besten männlichen Hauptdarsteller zu präsentieren. Vivien suchte unter dem Tisch nach Larrys Hand und drückte sie. Ihr Liebster nickte ihr zu, sichtlich angespannt. Doch es war nicht sein Name, der letztlich verkündet wurde. Larry sah gleichzeitig glücklich und enttäuscht aus.

»Es ist nur Hollywood«, flüsterte Vivien ihm zu. »Wir leben für die Bühne.«

Obwohl er nickte, sah sie ihm an, dass dies nur ein kleiner Trost war. Dennoch lächelte er tapfer: »Umso mehr werden wir deinen Erfolg feiern.«

Denn inzwischen wusste er genauso gut wie Vivien, dass sie heute nicht mit leeren Händen nach Hause gehen würde – die Blicke ihrer Kollegen hatten es verraten. Dennoch gab Vivien vor, gespannt auf Tracys nächste Worte zu warten. Am liebsten wäre sie aufgesprungen, um schnell ihren Lippenstift nachzuziehen, um zu prüfen, ob sie auch kein Rot auf den Zähnen hatte,...

Erscheint lt. Verlag 18.4.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Academy Awards • Atlanta • Clark Gable • David O. Selznick • Dreharbeiten • Filmklassiker • Gone with the Wind • Hattie McDaniel • Hollywood • laurence olivier • Leslie Howard • London • Moralindex • Olivia de Havilland • Oscargewinnerin • Rhett Butler • Scarlett O'Hara • SET • Tara • Theater • Verbotene Liebe • Vivien Leigh • Vom Winde verweht
ISBN-10 3-8412-3211-6 / 3841232116
ISBN-13 978-3-8412-3211-3 / 9783841232113
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 948 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die Geschichte eines Weltzentrums der Medizin von 1710 bis zur …

von Gerhard Jaeckel; Günter Grau

eBook Download (2021)
Lehmanns (Verlag)
14,99
Historischer Roman

von Ken Follett

eBook Download (2023)
Bastei Entertainment (Verlag)
24,99