Auf uns gestellt
Edition Nautilus GmbH (Verlag)
978-3-96054-318-3 (ISBN)
D Hunter, 1979 oder 1980 geboren, reflektiert in seinen Büchern »Chav Solidarity« (2018) und »Auf uns gestellt« sein Leben als Gefangener, Obdachloser, Drogenabhängiger, politischer Agitator und Organisator. Aus der Perspektive dieser Erfahrungen betrachtet er Fragen von Klassenzusammensetzung, staatlicher Gewalt, communitybasiertem Widerstand der Arbeiterklasse, Patriarchat und weißer Vorherrschaft sowie die Entwicklung klassenbewusster sozialer Bewegungen. Derzeit begleitet er Personen, die schwere zwischenmenschliche Verletzungen und Gewalt begangen haben, bei Prozessen zur Rechenschaft und Wiedergutmachung innerhalb ihrer Community. Er lebt in Manchester und promoviert zu der Frage, wie Weißsein und Männlichkeit die Solidarität der Arbeiterklasse behindern.
Isabelle Suremann, geboren 1990, hat Fachübersetzen an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften studiert. Als Studentin hat sie bisher vor allem ehrenamtlich kürzere Texte für verschiedene politische Gruppierungen, insbesondere für politischen Initiativen für Menschen auf der Flucht übersetzt.
»Das ist literarisches Talent, man kann es nicht anders sagen, und wie Hunter von den Menschen seiner Klasse erzählt, ist Literatur.« Wu Ming
Zweiundzwanzig Monate lang hatte ich Wärme und ein Dach über dem Kopf, Ruhe und Frieden. Ich dachte nie daran, dass mich jemand im Schlaf verletzen könnte. Ich lernte, andere Menschen nicht im Schlaf zu verletzten. Ich lernte aufzuwachen und mich ausgeruht zu fühlen. Ich lernte die Vorteile von mindestens einer Mahlzeit am Tag kennen. Fast zwei Jahre lang gab mir Stephen den Raum, um über die Entscheidungen nachzudenken, die ich getroffen hatte. Er war ein Arschloch, ein Wichser und ein Idiot. Er hielt sich für etwas Besseres und in vielerlei Hinsicht nutzte er eine verletzbare Person aus, aber das tat ich auch. Ich empfand ihm gegenüber selten Fürsorge oder Mitgefühl. Als ich dieses erste Mal in der Klinik kapiert hatte, was er wollte, wusste ich, wo seine Schwächen waren, und ich wusste, wie ich von ihm bekommen konnte, was ich wollte. Ich wollte Essen und ein Dach über dem Kopf und ich bekam es, weil das, was er von mir wollte, mir nichts bedeutete, und ich gab es ihm gerne. Mir war viel klarer als ihm, dass unsere Beziehung eine Transaktion zwischen zwei Parteien war. Er dachte, er könnte die Situation kontrollieren. Ich hatte schon vor langer Zeit gelernt, nicht so dumm zu sein.
Erscheinungsdatum | 24.03.2023 |
---|---|
Reihe/Serie | Nautilus Flugschrift |
Übersetzer | Isabelle Suremann |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Tracksuits, Traumas and Class Traitors |
Maße | 128 x 214 mm |
Gewicht | 329 g |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Makrosoziologie | |
Schlagworte | Abolitionismus • Aktivismus • Armut • Autobiografisch • Bourdieu • England • Foucault • Gefängnis • Gefängnissystem • Gewalt • Großbritannien • Irish travellers • Kapitalismus • Kerkergesellschaft • Klasse • Klassenverrat • linke Bewegung • Missbrauch • Neoliberalismus • Patriarchat • Prekariat • Proletariat • Queer • Rassismus • Restorative Justice • Staat • Subproletariat • Transformative Justice • Traumatisierung • Unterschicht • White Trash |
ISBN-10 | 3-96054-318-2 / 3960543182 |
ISBN-13 | 978-3-96054-318-3 / 9783960543183 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich