SORRY. Ich habe es nur für dich getan (eBook)
400 Seiten
Penguin Verlag
978-3-641-28749-8 (ISBN)
San Francisco. Die junge ehrgeizige Journalistin Robyn ist geschockt, als die Polizei bei ihr auftaucht: Ihr Ex-Freund Julian wurde als vermisst gemeldet. Mit einem Schlag stürzt die Vergangenheit auf sie ein, und alles ist wieder da: Die Sehnsucht, der Schmerz - und die Enttäuschung. Dabei möchte Robyn nichts mehr, als zu vergessen. Zutiefst beunruhigt fragt sie sich, was Julian zugestoßen sein könnte, und findet Zuflucht bei ihrem besten Freund Cooper. Doch das, was sie für Cooper empfindet, geht längst über eine Freundschaft hinaus. Als er unter Verdacht gerät, mit Julians Verschwinden zu tun zu haben, weiß Robyn nicht mehr, was sie noch glauben oder fühlen soll - und vor allem, wem sie noch vertrauen kann. Vielleicht nicht einmal mehr sich selbst ...
Starke Gefühle. Psychologische Spannung. Süchtig machende Twists. Ein unwiderstehlicher Mix!
Bianca Iosivoni begeistert mit ihren New-Adult- und Romantasy-Bestsellern seit Jahren unzählige Leser*innen. Sie liebt nicht nur prickelnde Lovestorys mit ihren Höhen und Tiefen, sondern auch clevere Thriller voller Twists - und erfüllt sich nun den Wunsch, beides zu vereinen: Mit »SORRY. Ich habe es nur für dich getan«, einem unwiderstehlichen Mix aus leidenschaftlichen Gefühlen und psychologischer Spannung, verursacht sie bei ihren Fans gleichzeitig Gänsehaut und Herzklopfen.
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 19/2023) — Platz 19
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 18/2023) — Platz 10
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 17/2023) — Platz 8
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 16/2023) — Platz 6
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 15/2023) — Platz 6
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 14/2023) — Platz 5
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 13/2023) — Platz 3
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Paperback (Nr. 12/2023) — Platz 1
2. KAPITEL
Zweieinhalb Jahre zuvor
Januar
Das gleichmäßige Prasseln draußen vor dem Wohnheim sollte eigentlich einen beruhigenden Effekt auf mich haben, leider übertönte es die Gedanken in meinem Kopf nicht. Oder vielmehr die heftige Diskussion, die ich bis vor wenigen Minuten geführt hatte.
Ich stand unter dem Vordach vor dem Eingang und verschränkte die Arme vor der Brust. Um mich vor der Kälte zu schützen? Oder eher, um mich zu beruhigen? Ich wusste es nicht.
»Überlegst du, eine Runde durch den Regen zu joggen?«
Ich drehte mich nicht zu Cooper um, sondern starrte weiter auf die anderen Gebäude, in denen mittlerweile Licht hinter den Fenstern angegangen war, und auf die vorbeifahrenden Autos, die im Regen verschwommen aussahen.
»Nein«, rang ich mir schließlich eine Antwort ab. »Eigentlich wollte ich mir die Kleider vom Leib reißen und nackt im Regen tanzen.«
Ein gedämpftes Lachen. »Immer diese leeren Versprechungen.« Er trat näher und blieb neben mir stehen. Cooper war ein ganzes Stück größer als ich – sogar wenn ich Schuhe mit Absätzen trug, was selten genug vorkam, da ich in den Dingern nicht richtig laufen konnte.
Ich warf ihm einen schnellen Seitenblick zu. Sein kurzes braunes Haar war feucht und wirkte dadurch dunkler als sonst. Anscheinend war er durch den Regen hierhergelaufen, denn er wohnte schon seit einer Weile nicht mehr im Wohnheim. Im Gegensatz zu mir, die noch immer reglos und völlig verkrampft dastand, wirkte er so entspannt wie nach einer seiner heiß geliebten Sporteinheiten. Er wippte sogar leicht auf den Fußballen vor und zurück, als könnte er seine Energie kaum im Zaum halten.
»Alles okay?«, fragte er, als ich nicht auf seinen Spruch reagierte.
Normalerweise gingen unsere Wortgefechte über mehrere Runden. Heute nicht.
»Ja.« Die Antwort kam mir automatisch über die Lippen. Ich musste nicht mal darüber nachdenken.
»Versuchen wir das noch mal, und jetzt sagst du mir die Wahrheit.«
Ich schnaubte nur.
»Was ist los, hm?« Er stieß mich mit der Schulter an. Eine Schulter, die er mir schon mehr als einmal zum Anlehnen und Ausheulen angeboten hatte. Ein Angebot, das ich nie so richtig angenommen hatte, da ich es hasste, andere mit meinen Problemen zu belasten. Dafür war ich schon einige Male abends auf dem Sofa mit dem Kopf an ebendieser Schulter eingeschlafen.
»Nichts.« Als ich die Zweifel in seinen braunen Augen las, seufzte ich tief. Wem versuchte ich hier eigentlich etwas vorzumachen? Cooper war mein bester Freund. Er wusste um das komplizierte Verhältnis zu meinen Eltern. »Meine Mutter macht schon wieder Stress. Ich hab gerade mit ihr telefoniert und wir hatten Streit. Mal wieder.«
Mittlerweile sollte ich mich wirklich daran gewöhnt haben, schließlich hatte Mom nie ein Geheimnis daraus gemacht, was für eine große Enttäuschung ihre Töchter für sie waren. Hieß es nicht, dass man irgendwann aus seinen Fehlern lernte? Aber es tat jedes Mal aufs Neue weh.
Falten erschienen auf Coopers Stirn. »Wegen dem Studium?«
»Ja, weil ich es gewagt habe, mich fürs Herbstsemester in Berkeley zu bewerben, um nach dem City College dort weiterzustudieren, statt mir endlich einen Job zu suchen. Ich glaube, insgeheim hofft sie immer noch, dass ich endlich zur Besinnung komme und etwas Vernünftiges studiere. Bei Sara hat sie zähneknirschend akzeptiert, dass aus ihr nie eine Ärztin, Anwältin oder CEO wird, aber mich erinnert sie täglich daran, dass sie so viel mehr von mir erwartet hat. Hey, manchmal sogar zweimal am Tag!«, fügte ich in gespielter Begeisterung hinzu. »Und als ich erwähnt habe, dass ich darüber nachdenke, mir nach dem Abschluss in zwei Jahren eine Auszeit zu nehmen und zu reisen, statt mir sofort einen Job zu suchen, ist das Gespräch komplett eskaliert.«
»Wow.« Cooper schüttelte den Kopf. »Wie kannst du es wagen?«
»Ach, sei still.«
»Aber du wirst es trotzdem durchziehen? Das Studium verlängern, meine ich, und danach reisen?«
Ich atmete tief durch, dann nickte ich entschlossen. »Auf jeden Fall. Ich spare schon seit Jahren dafür. Selbst wenn das bedeutet, dass Mom die nächsten Wochen nicht mehr mit mir redet.«
Das strafende Schweigen beherrschte sie wirklich bis zur Perfektion. Als ich mit dreizehn von einem Treffen mit Freunden zu spät nach Hause gekommen war, hatte sie eine Woche lang kein Wort mehr mit mir geredet. Nicht morgens vor der Schule, nicht danach, nicht mal beim Abendessen. Sie hatte mich behandelt, als wäre ich Luft, als würde ich nicht existieren, während sie sich fröhlich mit Dad und meiner Schwester Sara unterhielt. Danach war ich nie wieder zu spät nach Hause gekommen. Aber allem Anschein nach hatte ich meine Lektion trotzdem nicht gelernt, denn ich hoffte jedes Mal aufs Neue auf eine andere Reaktion ihrerseits. Verständnis oder Unterstützung wären eine nette Abwechslung. Mit Liebe oder stolzen Muttergefühlen rechnete ich bei ihr schon lange nicht mehr.
»Nicht traurig sein, Claymore. Es gibt genug andere Leute da draußen, denen du wichtig bist und die dich lieben. Definitiv nicht ich, aber … du weißt schon. Andere.«
Wider Willen musste ich lachen und sah zu ihm hoch.
Cooper grinste, wodurch dieses Grübchen in seiner Wange erschien, wurde dann jedoch langsam ernst. »Es ist dein Leben, Robyn. Ganz egal, was deine Eltern oder andere davon halten. Du allein entscheidest, was richtig und was falsch für dich ist.«
Ich atmete tief durch. »Sag das meiner Mutter, die meine Studiengebühren bezahlt. Wobei … ab sofort tut sie das ja nicht mehr, also kann ich mir auch gleich einen zweiten Nebenjob suchen.«
»Weißt du, was wir machen sollten?«
»Irgendwohin auswandern, wo uns niemand kennt und nervt?«
Er grinste. »Das ist die zweitbeste Idee.«
»Ich traue mich gar nicht zu fragen, was die beste ist.«
Cooper war in unserem Freundeskreis bekannt für seine verrückten Ideen. Mitten in der Nacht an den Strand fahren und im viel zu kalten Meer schwimmen gehen? Check. Im Morgengrauen auf das Dach eines Hochhauses steigen, das für die Öffentlichkeit gesperrt ist? Check. Freitagabend spontan ins Auto steigen, ohne Ziel losfahren und schauen, wo man ankommt? Check. Trotz seiner Abenteuerlust hatte er nie jemanden in Gefahr gebracht. Und falls doch mal was passierte, hatten wir mit ihm immerhin einen Notfallsanitäter in Ausbildung an unserer Seite.
»Die beste Idee ist, dass wir zuerst lecker essen und dann feiern gehen, damit du den ganzen Scheiß einfach mal vergisst. Da ist dieser neue Club in SoMa, der letzte Woche aufgemacht hat …«
»Ist das deine Lösung? Essen und Alkohol?«
Er zuckte mit den Schultern. »Kann zumindest nicht schaden. Außerdem hab ich bald deutlich weniger Zeit.«
Richtig. Mein bester Freund hatte mit dem Praxissemester das Paramedic Programm am City College abgeschlossen. Ab nächsten Monat würde er offiziell als Paramedic arbeiten. Damit erfüllte er sich einen Lebenstraum, weil er schon als kleiner Junge Notfallsanitäter hatte werden wollen, aber das bedeutete auch unregelmäßige Arbeitszeiten und sehr viel Stress. Und dass wir uns in Zukunft seltener sehen würden, wenn wir nicht mehr am selben College studierten.
Einerseits freute ich mich für ihn, dass er endlich seinen Traum verwirklichen konnte. Andererseits … Na ja, es würde seltsam ohne ihn werden. Sehr seltsam. Und ich war nicht gerade der Typ Mensch, der schnell Freundschaften schloss, also sah ich der Zukunft mit gemischten Gefühlen entgegen.
»Hm.« Ich tat, als würde ich angestrengt über seinen Vorschlag nachdenken. »Unter einer Bedingung.«
»Lass mich raten.« Er legte den Kopf in den Nacken und seufzte tief. »Du willst die Badewanne.«
Ich lächelte nur. Im Gegensatz zu mir wohnte Cooper nicht im Wohnheim und musste sich demnach kein Badezimmer mit dem ganzen Flur teilen. Nein, er hatte das Glück, ein Apartment in Outer Richmond nahe am Meer sein Eigen nennen zu dürfen, das ihm seine Großtante vor etwa einem Jahr überlassen hatte, als sie weggezogen war. Selbst wenn die Räume ziemlich klein waren, bildete das Badezimmer das Highlight, denn es gab eine Wanne. Groß und frei stehend und so wundervoll geschnitten, dass man bis zum Hals in warmem Wasser und Schaum versinken konnte, ohne dass irgendwelche Körperteile herausragten. Kurzum: Es war ein Luxus, den ich mir so oft gönnte, wie ich konnte. Oder so oft Cooper mich ließ.
Er schüttelte den Kopf. »Ich wusste es. Du bist nur wegen der Badewanne mit mir befreundet.«
»Awww.« Gespielt tröstend tätschelte ich ihm den Arm. »Keine Sorge, da draußen gibt es genug andere Leute, die dich wegen deines Aussehens und deiner strahlenden Persönlichkeit mögen. Definitiv nicht ich, aber du weißt schon … andere.«
Er lachte laut auf, als ich seine eigenen Worte gegen ihn verwendete, und auch ich musste grinsen. So ging es seit dem ersten Tag zwischen uns hin und her. Die meisten Leute kamen nicht gut mit meiner sarkastischen Art zurecht, und ich hatte schon einige Kommilitonen und Kommilitoninnen mit meinen Bemerkungen vor den Kopf gestoßen. Cooper dagegen? Er gab mir Kontra. Und das genauso trocken.
»Weißt du noch, was du mir gesagt hast, als wir uns kennengelernt haben?«, fragte er und legte den Arm um meine Schultern.
Allerdings.
»Du bist echt seltsam«, wiederholte ich die Worte von damals und musterte sein Gesicht. »Aber irgendwie mag ich...
Erscheint lt. Verlag | 8.3.2023 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
Schlagworte | 2023 • Ayla Dade • Bestseller 2023 • Bestsellerautorin • Booktok • Colleen Hoover • dark academia • eBooks • Julie Clark • Lena Kiefer • Liebesromane • Neuerscheinung • New Adult • Romance • Romantic Thrill • romantische Spannung • Sarah Sprinz • Spannung • spicy books • Taschenbuch Bestseller 2023 • Taschenbuch Neuerscheinung 2023 • Thriller • thrillerromance • TikTok • toxische Beziehung • Urlaubsromane für Frauen • Verity • You |
ISBN-10 | 3-641-28749-9 / 3641287499 |
ISBN-13 | 978-3-641-28749-8 / 9783641287498 |
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